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Ein Lehrling wurde vor kurzem zum Kollegen befördert, und als „Gratulation“ durfte er mir gleich eine große Materiallieferung zusammenstellen, weil ich kurzfristig einen Umbau vermittelt bekam. Die Sache wäre eigentlich recht einfach zu bewerkstelligen, wenn der Kunde nicht darauf bestehen würde, teile seines Inventars zu benutzen—wir hätten es ohnehin nicht in Rechnung gestellt, aber was solls.
Ich setzte mich also nachts an den Umbauort, bereitete schon vor was möglich war und schrieb ein paar Notizen dazu für die Tagschicht auf.
Und alles wurde umgeworfen weil ein Kollege der Audiologen meinte „Ein 16A CEE Anschluss gibt ja 11kW her, wieso brauchen wir dann so viele Anschlüsse?“ und der Tagschichtkollege meinte „Ja, da hast du volkommen Recht.“ „Aber nicht auf jedem Anschluss.“ vergaß er in dem Moment anzufügen. Jedenfalls ist mein Plan, von einzeln abgesichterten Stromkreisen dahin … wozu tue ich mir die Scheiße noch an? Mir ist bewusst, keiner der Stromkreise wird voll belastet sein; wenn dann aber einer, wegen was auch immer, ausfällt, ist das Problem mit einem Blick zu sehen.
Aber so war die Geschichte einfacher zu bauen. Wenigstens stand der Mist schon, als ich Abends den Dienst antrat. Meine Materialbestellung war damit für den Hugo…
Der fachkundigere Kollege war letztens auch darüber erstaunt, wie ein FI sich verhält wenn Erde und Nullleiter aneinandergeraten.
Ich weiß auch nicht alles … aber der Kerl hat Großanlagen entworfen und gebaut.
Beim nächtlichen Marsch nach Hause, sah ich wie der Betreiber eines Geschäfts—jedenfalls vermute ich, dass er dies war—die unbenutzte Fläche alternativ nutzte: er reparierte Motorräder. Über die ganze Fläche des Geschäftslokal waren Werkzeug und Teile rund um zwei Motorräder verteilt. Der Mechaniker wirkte gelassen. Oder wollte er nicht vor mir durchdrehen; nein, bleiben wir bei gelassen. Einer muss es ja sein.