Mobile Suit Gundam: Cucuruz Doan’s Island (2022)

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Puh, wie kann man den Film zusammenfassen, ohne eine Geschichtsstunde über Gundam zu starten?
Ein junger Soldat, Amuro Ray, wird bei einer Aufklärungsmission von einem Soldaten der gegnerischen Armee, Cucuruz Doan, außer Gefecht gesetzt. Der vermeintliche Gegner stellt sich als desertierter Soldat heraus, der mit einer Gruppe Kinder auf der Insel lebt. Amuro integriert sich langsam in die Gruppe, während Doan’s «Vergangenheit» auf dem Weg ist, um ihn noch einmal heimzusuchen.
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Der Film erzählt die Geschichte der 15ten Episode der ersten Anime Serie Mobile Suit Gundam nach—mit ein paar Änderungen—welche ausserhalb Japans nie zu sehen war; offiziell.
Mein Gundam-fu ist zu schwach, um diesen Film im Kontext der ganzen Serie zu bewerten, als Geschichte in die man hineingeworfen wird funktioniert sie für mich gut. Es ist eine universelle Geschichte, wie man sie schon ein paar Mal sah—von den idealen Soldaten: Menschen die auch im Konflikt ihre Menschlichkeit behalten, bzw. diese ständig hinterfragen und angleichen. Und wenn sie von diesem Pfad abweichen, für die Menschen kämpfen, denen sie Leid antaten.
Erzählt wird die Geschichte in einem überraschen klassisch gehaltenen Animationsstil. Sicher finden sich genug digitale Inhalte darin—die namensgebenden Roboter z.B.—, und sie wirken natürlich deplatziert, reißen einen aber nicht aus dem Erlebnis.
Dazwischen erinnerte ich mich an einen Satz, den ich kurz nach dem Tod von Leiji Matsumoto las: Es ging nicht darum, den Krieg zu glorifizieren, sondern die Faszination am Kriegsgerät zu zeigen. Die Kämpfe werden hier nicht als Pornos für Mecha Enthusiasten inszeniert, sondern deren Designs in Szene gesetzt.
Mir gefiel der Film überraschend gut. Der Soundtrack fiel positiv auf, den werde ich noch einmal losgelöst hören.
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