Archiv der Kategorie: gesellschaft

Behold! The world eating machine!

– 2apr20 –

A street is being torn apart by a giant plant grower below the city.
Used to illustrate the amazing miniatures used in the japanese TV show Ultra !
aus Ultra Q ep.3: Mammoth Flower (マンモスフラワー, Manmosu Furawā)

Vormittags habe ich mir Kirby geschnappt und einen Spaziergang unternommen.
Zuerst dachte ich, es würde schwer werden eine Stunde unterwegs zu sein – wir haben 2h15 draus gemacht.
Die Leere ist mir erst heute so richtig bewusst geworden. Die paar Menschen die wir getroffen haben, haben Abstand gehalten. Ein Hundebesitzer hat mich freundlicherweiße schon beim erscheinen am Horizont darauf aufmerksam gemacht, dass sein Hund ein Problem mit Kindern hat – aber er war in ein robustes Geschirr mit Beiskorb geschnallt, da habe ich mir weniger Sorgen gemacht. Einen Sattel auf den Rücken, und es wäre ein Streitross für Kirby.

Der hat uns heute gebeten, Ihm die Galactus[1] Figur vom Regal auszuhändigen. Die Figur hat ein Soundboard verbaut, und Kirby hat den Ausführungen des Devourer of Worlds[2] amüsiert gelauscht, während er die Artikulationsmöglichkeiten der Figur erkundet hat.

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Bei ebay Tinte gekauft.
Die Versandkosten sind vom Angebot zum Bezahlbildschirm um 999 USD gestiegen.
Ein paar e-Mails später konnte der Kauf storniert werden.

Ich hoffe mein „Stammjapaner“ kommt im Mai auch wirklich aus dem Urlaub zurück. Weil er ein feiner Kerl ist und mich nicht ungut über den Tisch zieht.

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Die Haustiere des Nachbarn sind interessant zu versorgen: Schnecken und Raupen.
Kommende Woche werden wir die Raupen für die Schützlinge der Frau dokumentieren – da kann Sie ein paar Tage Beschäftigung für die Eltern und Kinder herausschlagen.
Ich habe vorgeschlagen, den Kindern die Mothra[3] Filme als Hausaufgabe anzuschaffen.

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Beraubt man Kindern mit Heimunterricht der Möglichkeit, anderer Lebensrealitäten kennenzulernen?
Mir ist bekannt, wieso Eltern die Bildung Ihrer Kinder gerne selbst in die Hand nehmen möchten, nur wirkt es für mich unabhängig von den Akteuren nach Indoktrinierung. So wie auf den Eliteschulen, nur wird das Weltbild noch weiter eingeschränkt. In den USA feiern sich da gerade ein paar neureiche Demokraten dafür, ihre Kinder nicht dem weißen Haus zu überlassen. Finde ich ähnlich gefährlich. Andererseits, am Tag vor den Schulschließungen bin ich an einer Schule im sechsten Bezirk vorbeimarschiert, und schockiert über den Spruch der Kinder gewesen. Wie rennt das erst bei uns im Brennpunkt?

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<Aluhut>

Mein Kanzler ist im Moment zu beschäftigt um über die Änderung der Riegierungsform in Ungarn nachzudenken – und der Koalitionspartner anscheinend ebenfalls –, außerdem ist das Epidemiegesetzt ausgehebelt worden, was bedeutet das ganz viele Unternehmen ganz viele Schulden machen werden, und diverse Unternehmer diverse Förderungen einstecken werden, ohne Jobsicherheiten anzubieten. Trotzdem wird man bei einem halbwegs positiven Ausgang der Situation dem Kanzler ein Denkmal setzen, und wenns oasch wird, werden Andere neben der Krot auch die Schuld fressen dürfen.

</Aluhut>


fußnoten

[1] Galactus
–en.wikipedia.org
[2] Marvel Masterworks Galactus speaks
–youtube.com
[3] Mothra
–en.wikipedia.org

8mar20

Bei einem Spaziergang habe ich zum ersten Mal jemanden beim Drohnentraining mit VR-Brille gesehen. Ein interessanter Anblick. Von hinten sah es so aus, als hätte die Person das Fluggerät per Gehör gesteuert. Der Weg, den wir entlangspaziert sind, hat um das Trainingsgebiet herumgeführt, weswegen ein paar Minuten später das Trainingsgerät klar erkennbar war. Die einzige, mit freiem Auge, wahrnehmbare Bewegung der Person, war die ihrer Finger – wenn man diese ignoriert hat, wirkte es als wäre der Geist in der Maschine, und der Körper ein führerloses Fahrzeug in Parkstellung.
Die unheimliche Atmosphäre der Situation ist wahrscheinlich durch die blockierte Einsicht auf die Augen der Person zu erklären. Bei anderen Konzentrationsaufwendigen Betätigungen sieht man Menschen den Fokus zumindest an.

Vaterfreuden

Kirby beginnt die Anwesenheit der Frau zu vermissen. Jedenfalls nehmen wir das an.
Oder es steht ein Entwicklungssprung auf dem Programm.
Oder die restlichen Zähne kommen.
Oder ein Wachstumsschub kündigt sich an.
Oder er hatte ganz einfach einen schlechten Tag.
Ich habe mich Vormittags für ein paar Momente alleine hinsetzen müssen, um mich zu beruhigen. Den Rest des Tages habe ich meine Frust in eine Faust gedrückt, tief durchgeatmet, und dann mit der mir zur Verfügung stehenden Sanftheit gefragt, wie es Kirby geht. Der Arme kann nichts dafür, er kann sich eben nicht anders ausdrücken.
Beim Malen hat er die Stimmung zum Ausdruck gebracht – mit viel schwarzer Farbe die er wie Wolken auf dem Papier aufgebracht hat. Mit den schwarzen Händen wirkte er, als würde er Handschuhe tragen.

Fotografie

Nachmittags habe ich mir die Yashica Electro 35[1] geschnappt, um den Film darin – Ilford hp5 400 +1 – komplett auszubelichten. Der liegt da auch schon seit drei Monaten drin und wird dadurch nicht besser.
Es ist spannend, wie analoge Fotografie mein Sehen verändert. Digitalkameras sind als Dokumentationswerkzeug großartig. Man kann viel freier damit agieren – analoge Fotografie zwingt einen in ihr Korsett, was durchaus befreiend sein kann. Als wir beim spazieren in einer Gegend angekommen sind, in der man den Architekten und Objektplanern anscheinend die Leine verlängert hat, ist mir wieder aufgefallen, „wie Licht aussehen kann“. Die Motive könnten entwickelt alle beschissen aussehen – werden sie wahrscheinlich, ich verlasse mich doch auf einen, über Adapter batteriebetriebenen Lichtmesser, der älter ist als ich, und vergesse immer darauf, dass ich die Belichtung bei der Kamera noch über die Blende und Filmempfindlichkeit beeinflussen kann –, aber das Gefühl des bewussten Sehens von Architektur und Mustern war schön. Zeitweise meinte ich, die Planung des Areals verstanden zu haben – wieso man das Gebäude so dahingestellt hat, und wie es das Auge durch die Szenerie führt. Wahnsinn was Menschen so alles bauen. Ästhetik und Sinn sind Streitthemen, sie bieten einem aber schöne Motive – nein, ich meine nicht welche zur endgültigen Beendigung eines Streits.


fußnoten

[1] Yashica Electro 35
–en.wikipedia.org

12feb20

Eitelkeit

In einer Fotoserie über Väter vor und nach der Geburt deren Kinder—und so schön die Idee klingt, die Werke könnte man auch mit der Anschaffung eines As Seen On TV Artikels assoziieren—bin ich auf eine Aussage gestossen:

Zu Toan, dem frischgebackenen Vater auf dem Foto unten, meint er: „Er war so glücklich, uns seinen Sohn vorzustellen, der seinen Familiennamen weiterführen wird.“

Geburt von Babys: Wie Väter davor und danach aussehen
|derstandard.at

Wieso ist die Sache mit den Familiennamen so wichtig? Ein ehemaliger Kollege hat nach seiner Hochzeit den Familiennamen seiner Frau angenommen. Seine Frau stammt aus einer lokal bekannten Intellektuellen/Kreativ Familie, und der Kollege hat schon vor Jahren den Kontakt zu seiner Familie auslaufen lassen. Trotzdem ist er—natürlich hinter seinem Rücken—als Waschlappen und Arschkriecher dafür tituliert worden. Die Leute sind aber Vorgehen in der Situation gefragt hat. Wieso scheint die Priorität so oft auf dem Namen auf dem Briefschlitz zu liegen, anstatt darauf zu achten, dem Nachwuchs etwas zu vermitteln? Sicher drückt es mich manchmal das Kirby nicht im Namen „zu mir gehört“. Scheiß auf den Namen, Gesund und ein Mensch soll es sein—wenn mein Kind mich dazu noch in Herz und Hirn trägt, und Andere das für gut befinden, habe ich mehr hinterlassen als eine Reihung von Buchstaben die mich vielleicht im schlechten assoziiert—aber leichter zu tilgen ist als schlechte Erinnerungen.

professioneller Alltag

Die letzten paar Tage habe ich in süßer Ignoranz verbracht. Alleine in der Werkstatt, habe ich lediglich die Berichte von der Front gelesen, und entsprechend Material vorbereitet und in stand gesetzt.
Jetzt bin ich wieder an der Front, und so viel Realität ist nur schwer zu verkraften. Menschen in meinem Alter können nicht einmal die Namen deren Auftraggeber aussprechen, weil „de san jo eanglisch“—“die sind ja englisch“. Ich verstehe nicht, wie man sich im Alltag derart vor der englischen—der englischen!—Sprache drücken kann. In unserem Job. Es ist mir unbegreiflich.
Es gibt Menschen die Schwierigkeiten damit haben, eine Sprache zu erlernen, in dem Fall erscheint es mir allerdings eher an „ich bin mit Deutsch immer noch im Cluburlaub weitergekommen“ zu liegen.


vorbeigelaufen

Vor kurzem habe ich über Japans virtuelle YouTuber berichtet[1]. Auf Chatrubate dürften eine virtuelle Persönlichkeit einen Umbruch beginnen. Sogar den Sex nehmen die Maschinen uns weg.
A 3D Hentai Camgirl Is Taking Over Chaturbate, and Human Models Are Worried
|vice.com


fußnoten

[1] 9feb20
|derhopkins.wordpress.com

8feb20

das Leben

Muss man sich Sorgen machen, wenn man plötzlich freiwillig The Cure hören möchte?

Suche

In der Therapie habe ich letztens erwähnt, dass ich keinen Sinn im Leben sehe. „Wenn man keinen Sinn mehr sieht, muss man sich selbst einen schaffen.“ war die Antwort.
Es ist eine gute Antwort.
Aber was, wenn sich alles so leer anfühlt? Der folgende Satz ist ein Testament dafür, wie schlecht mein Verständnis meiner Muttersprache ist, aber er fühlt sich als Aussage für mich richtig an: Ich „tue“ nurmher, um zu erledigen.
Hoffentlich steckt noch Gefühl im Umgang mit Kirby—aber ich denke da würde die Frau mir schon einmal eine metaphorische Watschen geben.

Ja ich müsste mir etwas suchen, besonders beruflich. Aber ich verdiene durch meine Betriebszugehörigkeit einfach schon zu viel, um die Tätigkeit hinzuwerfen.
Ich fürchte mich schon vor dem Gespräch mit meinem Chef, über die Dienständerungen die ich brauche, um Kirby einmal in der Woche im Kindergarten abliefern zu können. Und für die paar Tage, die ich im Sommer brauche um den Sprecherkurs zu besuchen, werde ich mir auch aus den Rippen verhandeln müssen. Und dass, obwohl wir ja ein hochflexibles Zeitsystem haben. Sollen ja keine Almosen sein; ich arbeite die Zeit ein. Ich bin ja der, der aufzeigt, wenn man einmal um drei Personal braucht, und gleich einen Aufbau hinten dran hängt.

Hier sudern bringt auch nichts. Verzeihung.

Dilf Richards und Doctor Loom

Marvel-Legends-FF-ReedRichards-DoctorDoom-packaing
Reed Richards und Doctor Doom Verpackungen

Reed Richards schaut mir auf dem Glamourshot ein wenig zu verträumt drein. Wo will sich der Kerl noch hinstrecken. Die neue Doctor Doom Figur ist großartig. 20 Jahre hat es gedauert bis wir die definitive „Massenmarktsfigur“ im Maßstab 1:12 bekommen haben.
Kirby mag sie auch.

Vaterfreuden

Kirby möchte anscheinend beim einschlafen nicht berührt werden. Ist Ihm etwa zu warm? Ich könnte mir da selbst den Kopf einschlagen, weil ich auf solche Details nicht achte bzw. viel zu langsam auf Veränderung reagiere. In den letzten Tagen hat er ein paar Kuschelminuten gebraucht, oder ein paar sanfte Streichler über den Kopf, oder einfach nur eine Hand zum festhalten.


vorbeigelaufen

Es ist interessant zu sehen, wie sehr sich die japanische Gesellschaft von der Unseren unterscheidet. Hier geht man freizügig mit der Privatsphäre um—wahrscheinlich, weil der Überwachungsstaat noch nicht in den Köpfen angekommen ist–während in Japan das Ausleben einer Rolle in sozialen Netzwerken stattfindet.
Gut, bei uns leben einem die Meisten auch nur eine Rolle vor—mit einem Antlitz aus Fleisch und Blut bleibt noch die letzte Filterschicht über.
Binary Skin – Exploring Japan’s Virtual YouTuber phenomenon
|youtube.com

Fig.3 bringt den Sinn des Patents auf den Punkt.
Systems and methods to provide audible output based on section of content being presented
|patents.google.com

Nicht einmal die Gestirne sind friedlich.
Neue Aufnahme zeigt dramatischen Kampf zweier Sterne
|futurezone.at