Kirby und ich verbrachten die Zeit bis zum späten Nachmittag an einem See. Nach dem Mittagessen wollte Kirby die Enten füttern. Ich kam diesem Wunsch nach, wir hatten noch anderthalb Semmeln übrig — und inzwischen schäme ich mich, darauf vergessen zu haben, dass man Tieren kein hefehaltiges Gebäck gibt; vor allem weil ich die Haferflocken im Rucksack hatte. Durch die Enten, wurden die Fische — kleinkindergroße Tiere — auf uns aufmerksam. Und aus der Ferne erkannten wir zwei Schwäne, welche auf uns zuschwommen. Nachdem wir alles verfüttert hatten, begannen die Schwäne, ihre Schnäbel an den Holzplanken des Piers zu »schärfen«. Als diese Geste auch nicht zu mehr Futter führte, fauchten sie uns an. Ich erinnerte mich daran, wie ein Schwan meinem Großvater in den Daumen biss, und wie lange der Heilungsprozess dauerte. Wir standen auf und gingen, die Schwäne folgten uns ein paar Meter. Ich bilde mir ein, manche schnippten mit den Federn. Wir entschieden uns dafür, eine Fahrt über den See zu unternehmen.
Einmal geplant, oftmals verschoben, erledigten wir endlich den Ausflug zur Aussichtsplattform eines Flughafens.
Wir hätten noch einmal verschieben müssen, auf den kommenden Sommer. Der ankommende Herbst hat die Lichtsituation für Fotografien „weniger dramatisch“ gemacht—der Himmel war eine große Softbox. Dabei wollte ich die Ecken und Kanten der Architektur einfangen.
Es schien uns, als spielten die Fluglotsen ein Katz-und-Maus Spiel mit uns. Wir prüfte die Abflüge und Ankünfte, doch fanden diese jeweils auf der gegenüberliegenden Seite der Plattform statt—mit Kind war der Wechsel nicht so schnell durchzuführen.
Kirby freute sich aber über die paar Ab- und Ankünfte, die er sah; und auch über das Treiben der Fahrzeuge auf den Verkehrswegen zwischen den Flugzeugen. Das gefiel mir vom Maßstab her auch, als würde man einer Modellandschaft beim ablaufen zuschauen.
Und ich bekam eine Geschenkidee für einen der Liebhaberkollegen vermittelt. Wenn jetzt noch das Geschäft am Flughafen geöffnet gewesen wäre…
Nachmittags verlangt das Telefon nach meiner Aufmerksamkeit – der Chef ruft an. Morgen braucht bis auf ihn keiner aus der Abteilung am Arbeitsplatz zu erscheinen. Man setzt sich erst einmal zusammen, um die Lage zu evaluieren. Später meldet sich die Gewerkschaft – es geht um Entgeltausfälle und die Bedingungen der Kurzarbeit. Damit hat die Geschäftsführung einen Hebel um uns zum Abbau von „altem“ Urlaub und Überzeiten zu bewegen. Der Rahmen der Maßnahmen lässt mich an mancher Projektion zweifeln – aber die Frau holt mich auf den Boden zurück, indem Sie mich daran erinnert, dass man eben langfristig planen muss.
Yashica Electro 35 | Ilford hp5 400+1
die liebe Familie
Wir versuchen uns zu Hause einzuigeln. Vormittags funktioniert dies sogar gut – Nachmittags zieht es uns dann aber nach draußen. Wir setzen uns ins Auto und fahren. Und egal wie weit wir auch fahren, man entkommt den Menschen nicht. Logisch, wir sind ja überall – aber an jedem anderen Sonntag sind um diese Zeit drei Leute in den Gegenden unterwegs, aber nicht heute. Das wird keine lustige Zeit…mein Verlangen nach Einsamkeit wird langsam und beständig intensiver.
die Allgemeinheit
Sogar die besoffenen Jugendlichen sind schon zu früher Stunde unterwegs gewesen. Versucht das Land noch den letzten Tropfen aus den letzten 24 Stunden in relativer Freiheit zu pressen? Aber jongliert man dann mit Glasflaschen – wenn man ein Huterl[1] auf hat? Vielleicht ist das auch der beste Zeitpunkt um zu leben.
Vaterfreuden
Es kommen immer mehr verständliche Worte in Kirbys Brabbeln vor. Auch wenn die Anzahl nicht ausreichend dafür ist, man bekommt immer öfter den Eindruck eine Unterhaltung zu führen. Wir beginnen auch, verschiedene „Bausysteme“ miteinander zu kombinieren – was die Umgebung um Seine Bahnstrecke spannender als die Bahn selbst macht. Das erinnert mich an die Kleinbahn Landschaftsplatte meines Opas. Dabei sind die Vorstellungen meines Opas mit denen von Brüderlein fein und meinen kollidiert – das ist unschön gewesen. Derzeit spielen wir mit Kirby Free Jazz, aber was wenn er seinem eigenen Beat folgen möchte? Hoffentlich bin ich dann reif und sicher genug um entweder Ihm zu folgen, oder meine eigene Kapelle zu bespielen.
was Die können…
Wien wollte es den Italiener gleich machen, und hat dazu aufgerufen, um 18h die Bundeshymne anzustimmen. In unserem Grätzl[2] ist es still gewesen, bei Bekannten ist „I am from Austria“ angestimmt worden, und in den sozialen Medien machte ein Video die Runde, in dem ein Wiener sich über den Lärm beschwert. Man lebt in der drittunfreundlichste Stadt der Welt[3], wieso nutzt man das nicht, und lässt die Leute jeden Tag um 18h einfach schimpfen und keppeln und granteln. So haben wir gelernt dass die Schulbildung in einem Fall tatsächlich umsonst war, es niemanden interessiert oder bekrittelt wird.
Blätterdach | Jeff Goldblum’s lachen | The Batman’s Grave | Politikvergossen | Viecher auf Meth | Wohnmobil | Herz ist Trumpf
Die Meteorologen kündigten Sonnenschein an, beim Waldspaziergang sind wir von Regen überrascht worden. Der Wald hat uns in dem Fall als Ersatz für den vergessenen Regenschutz gedient. Kirby ist es egal gewesen; der ist auf und ab marschiert.
Hmm, nach Eliis’s Beitrag in Detective Comics #1000 bin ich mir nicht sicher ob ich mehr von seinem Batman lesen möchte. Ich denke, ich bin einfach ein wenig müde; lese im Moment Injection noch einmal und The Wild Storm ist auch erst vor zwei Wochen beendet worden. The Batman’s Grave: Warren Ellis and Bryan Hitch Series Launches in October
-bleedingcool.com
Wohnungskrise: gelöst.
“Usually the only place I can take a nap while visiting my clients is a cybercafe in front of the station, but renting a car to sleep in is just a few hundred yen (several dollars), almost the same as staying in the cybercafe.” Growing number of car-sharing users don’t rent cars for driving
-asahi.com