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11mar20

[update 14mar20: Bild zu Ginseng Roots no.2 (2019) hinzugefügt]

Dreiundzwanzig Jahre – das ist die Summe der Jahre, die Harvey Weinstein im Gefängnis verbingen wird.
Ich möchte nicht über Schuld und Unschuld diskutieren, dass hat das Rechtssystem bereits erledigt; und auch eine Diskussion über dessen Fehlbarkeit ist ein Wetzstein für intelligentere Geister.
Ich frage mich nur: Ist das Gerechtigkeit, und wird noch eine Person in ähnlicher Weise auffliegen? Der glaube an Karma oder der Satz „Das wird der Person noch alles in den Rücken fallen.“ sind die Mantras derer, die Wehrlos sind. In diesem Fall ist es jemanden in den Rücken gefallen, aber es ist doch ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Menschen, die das System aufgbeaut haben und am funktionieren halten, sind im Dienst, und genug Menschen mit Träumen, für deren Manifestation sie Leid und Erniedriegung in Kauf zu nehmen bereit sind, sind in diesem Moment auf dem Weg nach Tinseltown[1].

professioneller Alltag

Was für ein Tag…durch die Beschränkungen der Personanzahlen ist die Veranstaltungsbranche – „im Arsch“ klingt noch zu gut. Viele Firmen mit denen wir zusammenarbeiten stehen mit beiden Beinen im Arsch – und obwohl uns Sicherheit für harte Zeiten versprochen wurde, haben wir gestern etwas anderes gehört.
Unsere Arbeitsplätze sind – noch – sicherer als die, unserer „externen Fachkräfte“. Gegen das allgemeine Unbehagen, und den Satz „Längere Einkommensausfälle können wir uns nicht leisten.“ kann man damit aber nicht anstinken.
Und dabei sind die Schulen noch nicht einmal geschlossen. Ein paar Kollegen sind Alleinerziehend und haben unter 14 jährige Kinder zu Hause. Böse Zungen erzählen bereits, dass die Kollegen nur „frei feiern“ wollen.

Fotografie

Die Scans der Rolle Film, die ich am Wochenende ausbelichtet habe, sind angekommen – und die schauen relativ gut aus. Die paar „architektonischen“ Bilder sind sogar halbwegs brauchbar. Das Gefühl für die korrekte Benutzung des Grenzrahmens im Sucher könnte ich mir noch aneignen – die Bilder wirken „verzogen“.
In meinem Taumel habe ich eine Rolle Kodak Tri-X400 eingelegt.

: Comics

:: Ginseng Roots no.2 (2019)

Bleibt sehr gut. In Heft Nummer zwei geht Autor und Illustrator Craig Thompson tiefer auf die Menschen ein. Der Vorhang zu seinem Leben wird ein wenig weiter geöffnet, und erlaubt uns einen Blick auf eine Überraschung. Was mir gefällt, ist die Art mit der er mit der Menschen kommentiert, aber dabei nicht be- oder verurteilt.
Und dann ist da wieder diese…Poesie. Ein Anflug von Schicksal, als wäre er unbewusst einem Pfad gefolgt oder entlanggeführt worden, an dessen Rand unter anderem ich sitze, und dieses Heft in Händen halte.

ginseng-roots-no-2-list-of-harvesters-work
aus Ginseng Roots no.2 (2019)
Bildrechte liegen beim Inhaber

fußnoten

[1] Hollywood
–en.wikipedia.org

#221-2019

irdische Extraterrestrische | J. Michael Straczynski | Friedhöfe | Vaterfreuden

Neben hundert Mistsackeln haben wir jetzt auch noch Tardigraden auf dem Mond hinterlassen[1].
Ich dachte das wäre ein Schmäh; es gab Missionen bei denen Tardigraden den Bedingungen des Platzes zwischen Himmelskörpern ausgesetzt worden sind.

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Ich habe damit begonnen die Biografie von J. Michael Straczynski, BECOMING SUPERMAN, zu lesen[2]. Mit dem Untertitel „My Journey From Poverty to Hollywood“ klingt ein wenig nach Eigenlobhudelei; aber nach den ersten vier Kapitel gönnt man ihm den Erfolg. Mit ein paar Jahren ist er von der eigenen Mutter vom Dach eines Wohnhauses geworfen worden. Das ist die Grundstimmung für die Ereignisse, die in dem Buch geschildert werden. Es ist verblüffend, dass man mit solch Vita weiter kommt, als einen Moment der Selbstreflexion; ich hätte mich von der nächsten Brücke geworfen.
Das Vorwort kann man überspringen.

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Die Frau hat mich gefragt, ob wir das Grab meines Großvaters besuchen sollen. Ist auch schon….16 Jahre her.
Derzeit verstehe ich den Sinn davon nicht. Also, den Sinn von Friedhöfen verstehe ich; es ist ja nur menschlich, die sterblichen Überreste sicher verwahrt wissen zu wollen. Was mich stört, ist der Kult rundherum; und der ökologische Irrsinn zu dem sie geworden sind. Man schert jeglichen Scheiß den man über sein Leben lang eingesetzt bzw. einsetzen hat lassen mit einem ins Erdreich. Meine ehemalige Versicherungsfrau hat mir erzählt “Die Seele fühlt was dem Körper passiert.” und ist deswegen ein Feind des kremieren gewesen. Ich denke allerdings nicht das Verwesen sich besser anfühlt.
Die Krebspatientin hat Ihren Körper kremieren, und die Asche in einer ebenfalls verwesenden Urne in einem Waldstück vergraben lassen. So sollte es sein; aber mit der Industrie dahinter bzw. dem Aberglauben der Bevölkerung, wird es wohl in nächster Zeit keine Alternative werden.

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Kirby fürchtet sich plötzlich vor Katzen.

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fußnoten