wer die Wahl hat

:: Film / After Life ::

Bei diesem After Life handelt es sich nicht um das Ricky Gervais Vehikel auf Netflix, sondern den Film von 1998.
Der Film zeigt die Arbeitswoche einer »Behörde«, die im Raum zwischen Tod und Nachleben arbeitet. Jede Woche kommt eine Gruppe verstorbener dort an, welche gebeten werden den Angestellten deren liebste Erinnerung mitzuteilen. Diese Erinnerung wird vom Personal im Lauf der Woche nachgestellt, gefilmt, und die Verstorbenen nehmen sie als einzige Erinnerung mit ins Jenseits

After Life ist langsam und herzlich. Eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. Die große Action ist für jede der Figuren vorbei, nun gilt es, diesen einen Moment zu finden, in dem alles zu passen schien, da braucht es keine großen externen Gesten mehr, sondern Reflexion. Die Gespräche mit den Verstorbenen laufen beinahe wie Gesprächstherapie ab, man lässt die Leute reden während man aktiv zuhört, und langsam aber sicher arbeiten sich die Erzählenden zum Kern vor. Jedes Leben wird gleich behandelt, am Ende geht es darum, die Erinnerung in einem Mensch zu wecken.

Wer keine Zeit und/oder Geduld mitbringt, wird hier keine Freude finden. Der Film ist langsam und öffnet sich durch die Dialoge anstatt eines MacGuffin. Am Ende geht es um die Fähigkeit des Films, die Menschen für eine Zeit vergessen zu lassen, und am Leben anderer Teilzunehmen; etwas, dass man in der Flut an immer gleich anmutenden Filmen vergisst.

jetzt hab ichs verstanden

:: Kritik / Aftersun ::

Die Filmkritik überschlägt sich momentan mit Lob für Aftersun, und neugierig wie ich bin, legte ich meine üblichen Sehgewohnheiten beiseite, und schaute selbst.

Stimmt alles.
Wir begleiten Sophie bei einem Urlaub mit ihrem Vater, Callum. Sie bemerkt, dass sie dabei ist, sich zu verändern, und auch wenn sich der junge und frisch von Sophie’s Mutter getrennte Papa Mühe gibt, ist der dabei seine Lebensveränderungen zu integrieren. Darin liegt der Spannungsbogen des Films: Sophie’s beginnenden Aufbruch in eine Zeit, in die Callum zurückkehren möchte. Er gibt sich die größte Mühe, ein Vater zu sein, wirkt aber wie ein prall gefülltes Gepäckstück, dass beim verladen aufplatzen könnte. Und Sophie spürt diesen Druck ebenfalls, und wird Jahre später die Videos durchschauen, in der Hoffnung Versöhnung zu finden.
Die Bilder sind langsam, getaucht in die Farben der 90er, traumhaft und weich, aber präzise.
Bei mir traf der Film eine gute Stelle, meine Eltern waren ebenfalls sehr jung, und bis heute frage ich mich, ob ich sie überhaupt kenne — und ob ich die Menschen hinter diesen idealisierten Versionen jemals kennenlernen werde.

nicht spechteln

_ Film / Shin Ultraman | Foto _

Auf dem Programmheft und Designbuch zu Shin Ultraman wird man dazu aufgefordert, diese doch bitte erst zu lesen, nachdem man den Film sah. Das Programmheft wird dazu noch mit einer Banderole verschlossen.

Inzwischen gibts eine Art Werbung für die — in Japan — unvermeidliche Single zum Film; und da bekommt man ordentlich Material geliefert, vor dem man erst warnte.
Die Nummer ist nicht gut.
Der Flugeffekt begeistert mich; dass man sich dafür entschied, die steife Pose zu behalten, um das dafür benutzte Model aus dem Original zu zitieren, kitzelt meinen Nostalgienerv.

spechteln = gaffen, spionieren

/ 2022-Juni-6
/ #Film #Foto #Shin Ultraman #Tokusatsu

Weird Swiss Akimbo Wizard

_film_
Oder: a schene Leich*.

Die Frau informierte mich darüber, dass es eine Vorschau zum »Weird« Al Yankovic Film mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle gibt.

Ich mag den Harald, der macht für mich vieles Richtig seit er mit dem Potter fertig ist; z.B. jemand mit an die Hände genieteten Pistolen oder eine »magische« Leiche spielen.

* a schene Leich = eine schöne Leiche; ein würdevolles Begräbnis mit anschließendem Essen und Umtrunk.

/ 2022-Mai-3
#film

It’s a summer film

Am 14. Februar läuft das Japanische Film Festival; und dabei kann man sich—kostenlos—It’s a summer film anschauen.
Es gibt auch viele andere gute japanische Filme zu sehen, aber Der rettete mir letztes Jahr die Laune. Den Trailer schaut man auf eigene Gefahr, weil er die Prämisse verrät.

/ 2022-02-6
/ #journal  #film  #japan