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Heizungsphantasien


[ journal ]

Das geplante Datum für das Begräbnis meiner Oma wird sich wohl durch die Obduktion nach hinten verschieben.
Momentan sind wir gerade damit beschäftigt, ihre Unterlagen zu sichten. Meine Mutter steckte dabei in den medizinischen Unterlagen fest. „Sie muss das gespürt haben.“ hörte ich oft. Ich möchte mich da nicht weiter dazu äussern—kann sein, kann nicht sein—der Ausgang ist derselbe, und wenn es ihr damit besser geht, wer bin ich, dass zu kritisieren. Ich möchte nur nicht missioniert werden…
Jedenfalls, es ist komisch, das Leben einer Person anhand von Rechnungen, Befunden und sonsitgen Unterlagen zusammenzusetzen.
Ich könnte meine Papiere in Ordnung bringen.

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Kirby zeichnete mit mir ein paar öffentliche Verkehrsmittel, als er plötzlich „Liebe Fahrgäste, bitte Mund und Nase bedeken.“ sagte. Da waren die Frau und ich sprachlos. Er sprach die Worte so klar aus, und er sagte nicht nur die Ansage auf, die er in den vergangenen neun Monaten hundertfach hörte, er legte seine Hand dabei auf seine untere Gesichtspartie.

Apropos, komischerweiße habe ich weniger Probleme damit „eine“ FFP 2 Maske über acht Stunden zu tragen, als eine Stoffmaske.

Mein, an Covid19 erkrankter Verwandter ist inzwischen aus dem Spital entalssen worden, aber er braucht zusätzlichen Sauerstoff um die verlorene Lungenfunktion zu ersetzen—vorerst ohne Enddatum.

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Ich kaufte ein gebrauchtes, fernsteuerbares Heizungsverntil. Möchte mich mit der Automatisierung der Heizungssteuerung spielen; das machte ich das letzte Mal in der Ausbildung.

wenns heller blitzt


[ journal ]

Meine Schwägerin, angestellt im Gesundheitswesen, macht gerade Werbung gegen mRNA Impfstoffe weil man damit durch 5G kontrollierbar wird.
Am Arbeitsplatz waren ein paar Kollegen begeistert darüber, dass sie am Samstag wohl mit Hilfe der anwesenden Polizei, die Regierung hätten stürzen können; wenn man sich denn getraut hätte.
Eine Bekannte verlor die Fassung, weil sie zwar Skifahren darf, aber keine Strumpfhose fürs Kind kaufen kann.
Sankt Sebastian macht wieder alle Anderen dafür verantwortlich, dass seine Regierung letzten Sommer keine Vorbereitungen für z.B. eine zweite Welle trafen. Wie oben erwähnt: 10.000 Menschen riefen am vergangenen Samstag nach seiner Absetzung, da war ihm
wohl auch anders zumute. Abseits erklärt er in einem Interview, dass am 8.02. nicht unbedingt Lockdown Ende ausgerufen werden muss—was in der momentanen Entwicklung ja logisch erscheint, aber den Souverän wohl nicht friedlicher stimmen wird.
Die Caritas in Oberösterreich meldet einen Anstieg an häuslicher Gewalt von 49%.

Ich habe mehr Angst vor dem ersten Stein, als vor Sars-Cov2—bitte nicht als Verharmlosung verstehen, ich habe einen Verwandten der momentan mit den Folgen ringt. Wir reden von Gesellschaft und Zivilisation, aber im Moment sieht man wieder: wenn es heller blitzt, sind wir bereit Jungfrauen zu opfern, damit es aufhört.
Ich fürchte, wir werden uns nicht mehr aus dem Haufen schaufeln können. Vielleicht werden wir wieder in der Rolle eines Gemeinschtsmitglied funktionieren, in die Augen werden wir uns aber nicht mehr schauen können.
In den Spiegel wohl auch nicht.

aufzeichnen


[ journal ]

Den Vater des Jahres kann ich mir schon jetzt aufzeichnen. „Was heißt ‚entführen‘?“ wollte Kirby wissen. „Das man jemanden stiehlt.“ war meine Antwort.
Die letzten Nächte träumte er davon, entsprechend unruhig.
Es macht Ihn schon fertig genug, dass ich mich bedingt durch Schübe öfter auf den Boden legen musste.

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Ich durfte im Computer der Frau herumschrauben. Wieder erwarten musste ich nicht löten—das wäre der sichere Todesstoß für das Gerät gewesen, meine Augen sind… ich seh‘ die Scheiße schon mit Spekuliereisen beinahe nicht mehr. Stressbedingt, sagte mir der Augenarzt.

In dem Star Trek Buch, das ich gerade lese, schraubt man dem Geordi ein paar neue Gucker in die Höhlen—ich will die auch! Der kann sich damit in Zeiten der Muse Strahlungsspektren anschauen, die man mit den Fleischspiegeln nicht mitbekommt.
Was mich daran erinnert, bei manchen Kameras kann man den Infrarot Filter ausbauen…

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Ich steige in den kommenden Tagen endtgültig bei WhatsApp aus. Es ist spannend wie der professionelle Alltag darauf reagierte. Die Leute dort meinen, das wird Konsequenzen haben, denn man müsste mich ja erreichen können. Die Firmen e-Mail Adresse reicht anscheinend nicht. Auf nachfragen wurde mir gesagt, dass es ohnehin nicht weiße sei, Firmeninterna über WhatsApp zu beschreiben; und bei meinem privaten Telefon bestimme ich—haha—was draufkommt, und für ein Diensttelefon stehe ich nicht hoch genug im Organigram.

Die Familie rennt auch im Kreis weil sie mir keine SMS schreiben will. Die Verwandtschaft außerhalb der Landesgrenzen schreibt ohnehin nur jeden zweiten Vollmond, und dem Rest ist es egal weil sie entweder meinen, nichts zu verstecken zu haben oder ohnehin bereits eine Alexa/Siri oder ein anderes IoT Gate die Jalousien spazierenfährt wenn der Nachbar einen fahren lässt.
Vielleicht hilft der Schritt, mir Ruhe zu verschaffen.
Und man findet mich ohnehin auf Signal und ThreeMa.
Natürlich denke ich darüber nach, eine Art „Burner Phone“ zu unterhalten auf dem WhatsApp alleine seine Daten Sammeln kann, da bin ich mir allerdings wieder unsicher, was die Modelauswahl angeht.

Der Umgang mit der Gesundheit meiner Großmutter frustriert mich.
Aber es zeigt auch ein großes Problem meiner Familie auf: wir sind Feiglinge, die nicht einmal untereinander streiten können. Wenn wir aber außer Hörweite sind, dann können wir unsere Meinung eloquent wiedergeben.
So wie in unseren Blogs.

wie tief liegt dein Kopf?

[ journal ]

Anscheinend wurde ich in den letzten Wochen zu Kirbys primärer Bezugsperson. Mama soll weggehen, Opa soll weggehen, Oma soll weggehen, alle können weggehen. Wenn sie es tun, werden sie zum umdrehen aufgefordert. Aber für einen Mittagsschlaf ohne Papa braucht es Geduld.
Und er hat in den letzten Tagen das Kuscheltier für den Mittagsschlaf gegen ein Buch ersetzt—ohne Sich oder mich zu verletzten.

Dinosaurier sind im Moment sehr wichtig. Fleischfresser machen Ihn jedoch fertig. Aber er klärt uns schon über die Essgewohnheiten diverser Ausführungen auf. „Stegosaurus, Pflanzenfresser; Tyrannosaurus, Fleischfresser; Troodon, Eiderdieb.“ Ich versuche Ihm, die Begriffe Herbivor und Carnivor zu vermitteln.

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Der nächste Covid19 Test stand auf dem Programm. Dieses Mal der erste, bei dem ich während des Abstrichs nur „Du Scheißkübel, zieh‘ das g’schissene Staberl raus.“ dachte. Meine Begleitung meinte ich wirkte ruhig und gefasst.
Den Antigentest mussten wir erst einmal machen lassen, weil ein Kollege plötzlich positiv auffiel. Dessen Familie legte Weihnachten und Silvester an einen Abend im neuen Jahr zusammen—blieben aber unter zehn Leuten und blieben die Tage davor in „Quarantäne“. Vor dem Zusammenkommen, war die Familie geschlossen schnelltesten; alle Ergebnisse negativ. Am nächsten Tag testete man einen Teilnehmer am Arbeitsplatz, und die Prüfung wurde bestanden. Erster Kontrolltest beim Kollegen fiel negativ aus, und er wurde arbeiten geschickt. Zweiter Routinetest bei einem Auftraggeber fiel wiederrum positiv aus. Zu dem Zeitpunkt tänzelte er schon seit zwei Tage ohne Maske—weil allein—in den Werkstätten.
Abwarten…

Seit sechs Tagen liefert mein Darm mir Schübe. Ich will es aber mit den Entzüdungshemmern nicht übertreiben…

Ich machte mich bei allen „2021 wird alles besser“ Leuten die ich kenne unbeliebt. Wo sind die Aufträge? Dort wo sie auch im letzten Jahr waren… Ich wurde allerdings für Sting im Sommer gebucht. Meine Hoffnung für ein stattfinden des Konzerts ist gering. Wäre mein fünftes Sting Konzert, vielleicht grub er inzwischen den namensgebendenen Sweater aus. Zeit dazu wäre ja gewesen.

Die „Bei uns kann das nicht passieren“ Leute mögen mich auch nicht mehr.
Ich frage mich in welchem Pelz der lokale Schamane mit radikalen Tendenzen zum politischen Umbruch aufmarschiert.

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Auf keinen Fall, keinen Fall, sollte man sich die Bee Gees Dokumentation auf HBOmax anschauen. Ich habe ständig das Best of im Kopf laufen.

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