Soeben erfuhr ich von einem ehemaligen Bekannten, der nach dem letzten Entzug wieder bei der Nadel gelandet ist. Er ist nun wieder im Entzug.
Ich brach den Kontakt einst ab, weil er mir unheimlich wurde. Ich frage mich die ganze Zeit wie ich helfen könnte, weil ich es schon einmal nicht schaffte. Aber…ich schaffe es derzeit nicht, zuzuhören. Wenn mir meine Großmutter von Ihren Leiden erzählt, möchte ich mich verstecken. Weil ich nichts dagegen tun kann.
Nach dem Frühstück—bei dem ich die „Abrechnung“ für den kommenden Monat gemacht habe—entscheide ich mich dafür wieder ins Bett zu gehen. Ich habe einen Befund der mir Depressionen attestiert, ich könnte mich auch so verhalten—dazu später ein wenig mehr. Nach ein paar Minuten kommt die Frau vorbei, und fragt ob ich reden möchte. Wir vergießen beide Tränen, dann kommt Kirby, der sich bisher mit seiner Eisenbahn beschäftigt hat, mit einem Buch zu mir. „Ruf die psychiatrische Hotline an.“ hat die Frau mixh gebeten, nachdem wir fertiggelesen hatten. Den Vormittag habe ich am Telefon verbracht. Die Gespräche sind sehr…interessant gewesen—im positiven Sinn. Die Leute im Krisenzentrum, der Ambulanz und der Journalarzt haben alle sehr müde gewirkt—verständlich—aber ich hatte das Gefühl, dass man mir helfen möchte. Man hat mir Psychopharmaka vorgeschlagen—no na, Psychiater machen das. Nachdem mir versichert wurde, dass meine chronische Darmentzündung dadurch wahrscheinlich noch bemerkbarer wird, habe ich diese dankend abgelehnt. Was mir unlogisch erschien war, dass beim Wahl des Medikaments kurz ein anderes Präparat angesprochen wurde, welches nur eine große Nebenwirkung hat: man muss sich den Wecker 30 Minuten früher stellen, weil es einem damisch macht. Und der Psychiater meinte, ich muss ja schon damisch sein, weil ich Probleme beim schlafen habe. Was? ich habe keine Probleme mit Schlaf? ich stehe auf, wenn der Wecker läufet und schlafe in weniger als 20 Minuten ein wenn ich mich abends ins Bett lege? Dann braucht man Verdauungsbeschwerden, Niedergeschlagenheit und Impotenz. Tut mir leid, dass ist zu überspitzt. Mit den Leuten der Hotline hatte ich konstruktivere Gespräche, als mit meinem Therapeuten später. Will der mich aus der Reserve locken?
ich werde mich bei der Psychotherapieambulanz melden und einen Test für eine alternative Therapieform machen. ich versuche es zu tun wie der Journalpsychiater mir vorgeschlagen hat: Wenn die Emotion einen umklammern, dann lässt man sie los. Und ich muss mich nach dem anderen Antidepressivum umschauen, und fragen ob, ob dass wegen einer anderen Sache, als der erwähnten Verwirrung nach längeren Schlafphasen nicht infrage kommt—ich habe mir jeden Atemzug notiert, den Namen habe ich natürlich schön unleserlich gemacht.
+++
Ultraman Taiga ist fertiggeschaut. Am Ende hauen die ein Fakt über den Antagonisten raus, dass die Geschichte in ein neues Licht rückt, und die Frage nach „Hat Taro schon gehört, dass sein Sohn nurmehr als „Geist“ an einen Menschen gebunden ist?“ Bei Ultraman ist das nichts aussergewöhnliches, aber wenn es das eigene Kind erwischt—und dies vom ehemaligen besten Freund zum Geist gemacht wird—, rückt man doch einmal aus. Aber die positive Nachricht, mit der die Serie endet gefällt mir: Wir müssen uns alle nicht lieben, aber das heißt nicht, das wir nicht nebenher Leben können, ohne uns das Leben gegenseitig zu versauen. Und die Meisten haben eine zweite Chance verdient.
Habe damit angefangen die Biographie von Osamu Tezuka zu lesen. Der hat seinen Doctor Med. sogar bestanden. Und er schaut super aus, wenn er ein Akkordeon spielt. Jetzt habe ich Guster darauf, Black Jack nachzulesen—jedenfalls die paar Bände, die ich habe.
aus Ultra Q ep.7: Terror of the Sweet Honey (甘い蜜の恐怖, Amai Mitsu no Kyōfu)
Vorsicht! Depressiver Scheiß.
Nachts wache ich auf, weil einer der Kopfhörer unangenehm drückt. Normalerweiße liege ich so, dass so etwas nicht passiert, und ich meist mit dem Knopf im Ohr aufwache, wenn der Wecker ratscht. Das würde allerdings heißen, mit dem Gesicht der Frau zugewandt zu schlafen – und das habe ich nicht geschafft. Der Plan war, im Wohnzimmer zu schlafen, aber auch wenn unsere Sitzgelegenheit eine kompetente Schlafstätte ist, ich brauche zu der schmerzenden Hand nicht auch noch eine schmerzende Schulter. Ich habe es nicht geschafft der Frau zugewandt zu schlafen, weil ich mir einbildete, Sie würde mich nicht sehen wollen wenn sie die Augen öffnet.
+++
Ich dachte ich würde nach Entfernen des Stöpsels wieder einschlafen. Stattdessen habe ich Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein von Benjamin Maack fertiggelesen. Ich möchte vorrausschicken, dass die letzten Absätze des Buches mich nach der Abwärtsspirale der vorangegangenen Seiten erleichtert haben. Trotzem war ich enttäuscht. „Es geht mir jetzt besser, weil ich weniger arbeite. Wenn Sie sich wiedererkannt haben, holen Sie sich Hilfe lieber Leser.“ Danke…die Klinik hat mich nach Hause geschickt und mein Therapeut ist der einzige, den ich mir leisten kann. Da ist plötzlich diese schwere hinter den Augen gewesen. Aber ich konnte nicht weinen. Der Druck auf mein Brustbein hat ein wenig davon abgelenkt. Wie ist es so weit gekommen? Zu lange habe ich meine Probleme hinter der Arbeit und den Hobbies versteckt. Aber, da ist eben die Frage: Wieso sollte ich etwas ändern wollen? ich funktioniere, aber es mach keinen Spaß.
+++
Ein weißer Hund – wie aus der einen Werbung für Futter – läuft im Park an uns vorbei. Kirby zeigt auf ihn und ruft „Eisbär!“.
Nachmittags lässt er sich durch mich mit seiner Ente durch die Wohnung jaukn[1]. Der anstehende Wetterwechsel spüre ich im defekten Knie. Zwei Stunden später regnet es. Der Zeitraum zwischen auftreten der Schmerzen und des Wetterwechsels werden immer kürzer. Ob das gut ist?
Beim Abendessen zelebriert er jedes Stück Brot mit Kräuteraufstrich. Teilweiße schmiert er sie schon selbst.
Während Kirby und die Frau mit der Schwiegerfamilie telefonieren, habe ich nach Comics gesucht, welche ich vielleicht einmal mit Kirby lesen könnte. Kiste[2] und Lehmriese lebt![3][3a] „laufen“ mir über den Weg. Auf einem der Kiste Cover, sieht die namensgebende Schachtel aus, wie ein abgetrennter, eckiger Kopf mit Schal.
+++
Liegestütze funktionieren, wenn ich sie auf den Fingerknöcheln machen.
+++
Im Intro der aktuellen Traumschiff Episoden, wirkt Harald Schmidt, als würde er noch ein paar Noten spielen, bevor er sich mit einer Leuchtkugel das eigene Licht ausschaltet.
[1] jaukn = jagen [2] Kiste –reprodukt.com [3] Lehmriese lebt! –reprodukt.com [3a] Das Design des Lehmriesen hat man sich von der Ur-Lehmgestalt der Popkultur abgeschaut: Paul Wegners Golem –imdb.com
Wenn Eltern erzählen, dass der Mangel an Zeit mit dem Zuwachs an Lebenszeit des Kindes immer weniger wird, dann lügen diese. Das ist eine Durchhalteparole. Oder es sind die Väter, welche die Kinder alle zwei Wochen sehen.
aus ängstlich, wütend, fröhlich sein aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ Bildrechte liegen beim Inhaber
+++
Das Handgelenk macht Probleme. Heute habe ich mich daran erinnert, dass wir dafür eine Stützmanschette haben – komischerweise hat das Tragen dieser den Schmerz nicht gelindert. Ich werde einmal die Salbe vom Bauchfelleinriss ausprobieren.
+++
Die Hausarbeit entspannt mich. Der Wahnsinns der politisch im Moment los ist, bereitet mir mehr Sorgen als ein Virus, welches meinem Immunsystem unbekannt ist. Da ist Putzen eine willkommene Ablenkung.
Mein Denken wird immer mehr von der Depression beeinflusst – welche wiederum vom mangelnden Abstand zu Menschen befeuert wird, welches an der Covid19 World Tour liegt, welche wiederum hilft die allgemeine Dummheit zu festigen und Demokratie zu erodieren. Aber als ich im Jänner gesagt habe „die Zeiten werden nur besser, wenn man sie ignoriert“ bin ich wieder als Pessimist hingestellt worden.
Jetzt hat mich meine Schwiegermutter auch noch gebeten, Ihr bei einer Überraschung für den jungen Schwager zu helfen. Ich habe zugesagt, wer weiß wann sie wieder aus dem professionellen Alltag kommt. Mein Perfektionismus wird mich dabei wieder ein Stück weiter in den Wahnsinn treiben…deswegen hätte ich lieber abgesagt. Mein junger Schwager ist aber ein guter Kerl und meine Schwiegermutter kümmert sich um Kranke, da kann ich auch einmal den Arsch anspannen…
+++
Meine Eltern haben mir zum Jahrestag meiner Geburt eine Lesegerät für digitale Bücher geschenkt. Die Lieferung ist schneller angekommen als Ihnen mitgeteilt wurde, und Sie haben darauf vergessen es als Geschenk markieren zu lassen. Ich war geschockt, weil ich annahm den Kauf verdrängt zu haben. Die Frau hat die Sache aufgeklärt.
+++
Wenn Kirby die Masse die er zu sich nimmt in Körpermasse umwandelt, dann werde ich bald zu Ihm hinaufschauen müssen.
vorbeigelaufen
Sobotka: „Stopp Corona“-App soll verpflichtend sein –futurezone.at Und das kann man ja mit anderen Apps auch gleich machen. derstandard.at hat auch ein Interview mit dem Kanzler, der von lokalisierbaren Schlüsselanhängern spricht. Sind die Grünen noch in der Regierung?