Wieso behandeln wir Frauen und deren Leistungen mit zu wenig Anerkennung? Jeder Mann hat Geschichten, in denen er davon erzählt worauf seine Mutter oder Großmutter nicht alles verzichtet, und welche Hindernisse Sie für einen Überwunden und Lasten auf sich genommen hat. Also wieso lassen wir alleinerziehende Mütter—und natürlich auch Väter—allein Erziehen? Wieso lassen wir die Verbale und optische Herabwürdigung und Reduzierung der Frau in der Popkultur in dererlei Ausmaß zu?
Scheiße, das heißt ich müsste aufhören Superheldencomics aus den USA zu lesen…
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Die Gründe für die Frau, mir Kirby ganztags zu überlassen sind momentan nicht so schlimm wie angenommen.
Gedankenpfad zu Vaterschaft
Beim reinigen des Geschirrs ist mir Captain Fantastic[1] eingefallen. Der Film hat mir klar gemacht, in welcher beschissenen Verfassung ich und die Gesellschaft eigentlich sind—den er hat keinen Protagonisten. Hmm, die Kinder vielleicht, aber die sind ja nur der Spielball der beiden Parteien, die in Konflikt stehen. Jedenfalls ist es egal wie wir Leben, es ist eine Grauzone.
In dem Film spiel Frank Langella mit, und als ich dessen Filmographie durchgedacht habe, bin ich auf Superman Returns gestossen. Der Film ist ja ein geistiger Nachfolger der Superman Filme mit Chrisopher Reeve in der Titelrolle—und da hat Marlon Brando zwei Reden gehalten, die mir damals wie heute die Gänsehaut über den Rücken treiben:
You will travel far, my little Kal-El. But I will never leave you. Even in the face of my death the richness of my life shall be yours. All that I have learned, everything I feel, all of this and more I have bequeathed to you my son. You shall carry me inside you all your days. You will make my strength your own, see my life through your eyes, as your life will be seen through mine. The son becomes the father the father becomes the son. This is all that I can send with you , Kal-El.
Marlon Brando als Jor-El in Superman (1978)
Die zweite Rede ist zwar für einen Genrefreund wie mich interessant, aber die letzten paar Absätze sind eine für mich verständliche Allegorie auf die Erziehung eines Kindes:
The total accumulation of all knowledge spanning the twenty-eight known galaxies is embedded in the crystals which I have sent along with you.
Study them well, my son. Learn from them.
By the time you return to the confines of your galaxy, twelve of your years will have passed.
For this reason among others, I have chosen Earth for you.
It is now time for you to rejoin your new world and to serve its collective humanity.
Live as one of them, Kal-El
Discover where you strength and your power are needed
Always hold in your heart the pride of your special heritage
They can be a great people, Kal-El, they wish to be
They only lack the light to show the way
For this reason above all, their capacity for good,
I have sent them you, my only son.
Marlon Brando als Jor-El in Superman (1978)
Wir tun unser momentan Bestes, um einen Sinn für das Leben zu vermitteln—um eine Möglichkeit zu zeigen wie man die Welt für sich ordnen kann—bevor wir Kinder hinaus in die Welt schicken. Es ist nicht so als würde man z.B. ein Buch veröffentlichen. Wir schicken mehr als nur Gedanken in den Äther—wir schicken unser eigen Fleisch und Blut in der Hoffnung, dass sich jeder daran erinnert, selbst als Hoffnung in die Obhut der Welt gegeben wurde.
Diesen Akt erleben zu dürfen ist ein vergessenes Privileg, viele Menschen werden von der Welt in ihren Sog geworfen…
Beim Wäsche aufhängen habe ich einen Podcast gehört um meine Gedanken lenken zu lassen.
Totenstellung
Beim Yoga bildet die Totenstellung meißt den Abschluss einer Reihe. Man legt sich dabei nicht einfach nur hin und spielt den Toten, eine gewissen Haltung muss dabei gewahrt werden: der untere Rücken bleibt nach Möglichkeit gestreckt, die Halswirbelsäule ebenso, Arme sind vom Körper und Beine voneinander entfernt.
Nun versucht man, seinen Körper von der Haar- bis zur Zehenspitze zu durchleuchten—was spielt sich gerade ab, Druck, Schmerz, Verspannung, sowohl im Geist als auch im Körper.
Ich mochte das. Und vor ein paar Tagen nachdem ich mich zum einschlafen umgedreht habe, habe ich festgestellt: Papa, du bist auch beim schlafen verspannt. Und da ist mir die Totenstellung wieder eingefallen.
Und bisher hat es sogar zwei Mal etwas genutzt. An der Zeit zum einschlafen hat sich subjektiv nichts verändert, aber zu erkennen wo eine Spannung sitzt, hat mir die Möglichkeit gegeben sie loszulassen.
Ich habe ganz vergessen wie locker ein Kiefer sein kann.
vorbeigelaufen
100 Millionen Euro Überbrückungskredit für Tourismus wegen Corona
–derstandard.at
Puh, zum Glück hat man doch noch eine alternative Veranlagungsform für die Summe gefunden. Am Ende wäre es noch für den Zivilschutz oder—und da muss man jetzt stark sein—humanitäre Hilfe in Krisengebieten ausgegeben worden.
Da feiert man die selbst Ständigen als Pfeiler der Gesellschaft, mutige Pioniere, welche mit den höchsten Idealen vorpreschen und ihre Nachzügler immer spüren lassen, wer die Zügel in der Hand hält— und dann sind es die Ersten, die bei Mama um Hilfe rufen, wenn es Probleme mit Mindestlohn, Arbeitnehmerrechten und Klima-, oder Demographieveränderungen gibt.
fußnoten
[1] Captain Fantastic (film)
–en.wikipedia.org