Schlagwort-Archive: japanischer film

Filme 2023 – 44

Like Father, like Son (2013)

Ryōta ist erfolgreicher Architekt, der mehr Zeit mit seiner Arbeit als seiner Familie verbringt.
Pünktlich zur Einschlung seines Sohnes Keita, informiert sie das Spital in dem er zur Welt kam, dass Keita damals mit einem anderen Kind verwechselt wurde. Die Familien einigen sich darauf, die Kinder erst für einen Tag, und später permanent in ihre biologischen Familien zurückführen wollen.

Autor und Regisseur Hirokazu Kore-eda stellt die uralte Frage: Was wiegt schwerer, Erziehung oder Veranlagung? Eine eindeutige Antwort liefert auch diese Auseinandersetzung nicht, was sie aber aussagt ist, dass es ohne Liebe und Wertschätzung nicht funktioniert.
Der Film ist sehr zurückhaltend und ruhig, in einer westlicheren Fassung, würde man wohl viel mehr Emotion zeigen, durch die Rahmung in der japanischen Gesellschaft, nehmen die Figuren nur ab und an den Deckel vom Topf, um uns kurz in sie schauen zu lassen. Am Ende wohnt man einem
der leisesten Gefühlsausbrüche der Filmgeschichte bei.

Als Vater traf mich die Geschichte in den Hoden meiner Gefühle. Würde ich in dem Fall bereitwillig einem Tausch zustimmen?

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12 am 12. Mai 2023

Fundsachen erinnerte mich daran, dass ich da wieder einmal mitspiele—ein wenig geschummelt, mit Fotos aus dem bisherigen Jahresverlauf.

Kirby in seinem Godzilla Kostüm, der sich gerade aus seinem Bergversteck schält.

Nachts in der Bäckerei.

Wir besuchten das eine Bilderbuchkino Vorstellung im Filmcasino. Großartige Sache, die weniger trocken ablief, als man erst erwartete. Wir gaben ein paar Runden Popcorn aus, weil wir zu den wenigen Besucher gehörten, die Bargeld einstecken hatten.

«Kanegon könnte Mothra ja helfen.» kommentierte Kirby dieses Bild.

Einer muss es ja festhalten.

Momentan eine von Kirbys liebsten Buchreihen nach Ariol.

Das anti-Batmobil.

Nach langem baute ich wieder einen Bausatz zusammen: Shin Kamen Rider 1 von Figurise/Bandai. An den noch vorhandenen Schneidemarken merkt man, wie ungeduldig und ungeschickt ich bin. Aber der Bauvorgang war überraschend lustig und das anbringen der Sticker angenehm herausfordernd.

Grüffelos gibt es also doch!

Kirbys Ultraman Porzellan schaffte es unbeschadet von Japan zu uns.

Die Version von Peguila aus Shin Ultraman schaut durch einen durch—bis zum Astralkörper.

Kaufte endlich einen meiner Lieblingsfilme: It’s a summer film.

Filme 2023 – 38

Mobile Suit Gundam: Cucuruz Doan’s Island (2022)

Puh, wie kann man den Film zusammenfassen, ohne eine Geschichtsstunde über Gundam zu starten?
Ein junger Soldat, Amuro Ray, wird bei einer Aufklärungsmission von einem Soldaten der gegnerischen Armee, Cucuruz Doan, außer Gefecht gesetzt. Der vermeintliche Gegner stellt sich als desertierter Soldat heraus, der mit einer Gruppe Kinder auf der Insel lebt. Amuro integriert sich langsam in die Gruppe, während Doan’s «Vergangenheit» auf dem Weg ist, um ihn noch einmal heimzusuchen.

Der Film erzählt die Geschichte der 15ten Episode der ersten Anime Serie Mobile Suit Gundam nach—mit ein paar Änderungen—welche ausserhalb Japans nie zu sehen war; offiziell.
Mein Gundam-fu ist zu schwach, um diesen Film im Kontext der ganzen Serie zu bewerten, als Geschichte in die man hineingeworfen wird funktioniert sie für mich gut. Es ist eine universelle Geschichte, wie man sie schon ein paar Mal sah—von den idealen Soldaten: Menschen die auch im Konflikt ihre Menschlichkeit behalten, bzw. diese ständig hinterfragen und angleichen. Und wenn sie von diesem Pfad abweichen, für die Menschen kämpfen, denen sie Leid antaten.

Erzählt wird die Geschichte in einem überraschen klassisch gehaltenen Animationsstil. Sicher finden sich genug digitale Inhalte darin—die namensgebenden Roboter z.B.—, und sie wirken natürlich deplatziert, reißen einen aber nicht aus dem Erlebnis.
Dazwischen erinnerte ich mich an einen Satz, den ich kurz nach dem Tod von Leiji Matsumoto las: Es ging nicht darum, den Krieg zu glorifizieren, sondern die Faszination am Kriegsgerät zu zeigen. Die Kämpfe werden hier nicht als Pornos für Mecha Enthusiasten inszeniert, sondern deren Designs in Szene gesetzt.

Mir gefiel der Film überraschend gut. Der Soundtrack fiel positiv auf, den werde ich noch einmal losgelöst hören.

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Filme 2023 – 33

The 12 day tale of the Monster that died in 8 (2020)

In einer Welt in der Außerirdische und Monster zum Alltag gehörten, kauft der Schauspieler Takumi Saitoh während des ersten Sars-Cov2 bedingten Lockdown ein Capsule Monster, um sich mit dessen Aufzucht zu beschäftigen.

Die Idee zu dem Film startete mit Shinji Higuchi’s Aufforderung dazu, Projekte zu realisieren, in denen Kaijus—übersetzt: unnatürliche Tiere—gegen Corona kämpfen; Regiesseur Shunji Iwai machte daraus diesen Film.

Auch wenn die Laufzeit durch die Präsentation in Zoom Gesprächen und Vlogs länger erscheint—doch immer wieder durch Kamerafahrten durch die Stadt und Tanzeinlagen angenehm aufgebrochen wird—, ist die Handlung eine unterhaltsame Parlellerzählung zu den tatsächlichen Ereignissen der Zeit. Wie man sich um Beschäftigung bemühte; worin man Hoffnung auf baldige Änderung sah; wie man den Bezug zu manchen Menschen verlor, während man neues über Andere lernte; und durchaus auch neue Seiten an sich kennenlernte.
Kein Film zum entspannen, aber auch keiner, der einen fordert; aber ein Versuch, diesen Moment in der Geschichte festzuhalten. Zugegeben, mit Mitteln der Popkultur, die in unseren Graden wenig bekannt sind. Mich erinnerte der Film an die Mittagsschläfe von Kirby, während denen ich diverse japanische Serien und Filme schaute, wesewegen ich dem Film wahrscheinlich zu wohlgesonnen bin.

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Filme 2023 – 30

Air Doll (2009)

Eine aufblasbare Sexpuppe erwacht zum Leben und erkundet die Welt.

Eines Vorweg, das ist nicht Mannequin. Hier versucht man sich ernsthafter als in der Rom Com aus dem Jahr 1987 mit dem Thema der Menschwerdung und dem Inhalt des Lebens auseinanderzusetzen. Leider steht sich der Film dabei mit seiner Leere oft selbst im Weg. Einerseits ist er zu lange, doch frage ich mich, ob die dadurch entstehende Frustration nicht gewollt ist, um den Zusehenden zu vermitteln, wie sich die Protagonistin fühlt.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die … «feministische Agenda». Die Puppe steht oft stellvertretend für den Umgang der Welt mit Frauen. Man nutzt sie systematisch aus. Selbst als man meint, dass sie nun ihr gutes Ende erreicht hat, benutzt sie der «richtige» Mann ebenfalls.

Aber trotz der Überlänge und der am Kern vorbei mäandernden Erzählung gab er mir ein paar Denkanstöße, wie sie nur aus einer Kultur kommen können, in der Animismus ein fester Bestandteil ist.

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