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ritterlich

Ich besuchte ein Ritterfest—nicht freiwillig, aber als Kirby erfuhr, dass ich kurzfristig Zeit bekam, fragte er ob ich mitkommen könnte. Wenn dein Kind dich an der Hand packt, während es dich mit Hoffnung im Blick anschaut, verschwindet das Wort «Nein» aus dem Sprachschatz.

Aber gerade fällt mir ein, ich hatte davor noch ein anderes erstes Mal, Bouldern, was die Unterlage für das Ritterfest bildete. Ich hole aus:
Seit Monaten will die Frau wieder klettern, und eine Kollegin erzählte ihr von einer Boulderhalle, die von uns aus leicht erreichbar ist, relativ günstig ist und einen Kinderberreich hat. Als wir Kirby fragten ob er einmal klettern will, war er davon begeistert—hätte mich gewundert, wenn dem nicht der Fall gewesen wäre.
Was Kirby nicht mag: Veränderung. Da gehört auch das verlassen der Wohnung dazu—besonders wenn ich dabei bin.
Wir schafften es zur Halle, bei der neben dem Zu-/Ausgang eine Kühltruhe mit Eis steht. Damit war der Blick durch die große Glasfront auf die Kletterlandschaft vergessen, es war Eiszeit.
Davon ließ er sich mit einem «Auf dem Weg nach Hause.» abbringen.
Beim anziehen des passenden Schuhwerks trafen wir dann auf den Tropfen, der das Fass zum platzen bringen würde: einen Wuzzler—Tischkicker. «Machen wir vor dem Eis.» wurde zwar von Kirby gehört, aber nicht verinnerlicht. Nach einmal im Kinderbereich zum Zugang der Rutsche hochklettern und Rutschen war es für Kirby gelaufen, es war Zeit für Wuzzeln und Eis.
In dem Moment kamen andere Kinder hinzu, die wir beim Schuhtausch aufwärmen sahen, welche den Raum mit Enthusiasmus ausnutzten. Und wie Kirby auf die reagierte, ließ mich daran zweifeln, dass es sich bei dem Menschen um mein Kind handelte. «Ich bin Kirby. Ich bin stark. Habe viel trainiert.» stellte er sich vor. Die Kinder stellten sich «sozial verträglicher» vor. Kirby schien enttäuscht, und versuchte seinen Worten Taten folgen zu lassen. Er machte das gut, es fehlte ihm nur an einer entsprechend trainierten und vorbereiteten Muskulatur, was ihn so frustrierte, dass sein Klagen nach Benutzung des Wuzzler immer lauter und unfreundlicher wurde.
Ich versuchte ihn zu motivieren, und kletterte ein wenig im Raum herum. Später erzählte mir die Frau, sie zweifelte daran, dass dies mein erstes Mal «an der Wand» war. Einmal musste ich den Rücken gegen die Zimmerdecke drücken, um den rechten Arm wegen eines Krampfes zu entlasten—natürlich turnte ich mit meinem chronisch eingeklemmten Nerv im Schulterblatt herum. Es nutzte aber alles nichts, Kirby hatte Bouldern für heute durchgespielt. Und als wäre seine Vorstellung nicht genug gewesen, brach er in Tränen und Schuldzuweisungen aus, als einem der anderen Kinder ein Schaumstoffwürfel aus der Hand glitt, und ihn an der Brust streifte. «Da hat einer olympische Arschlochambitionen.» war mein erster Gedanke. Ich ließ mir einen Würfel an den Kopf werfen, um nachvollziehen zu können wie fest die denn tatsächlich sind, und gebe zu, es ist keine angenehme Erfahrung, rechtfertigte Kirbys Reaktion allerdings nicht. Auch wenn er sich erschreckte, kam das andere Kind sofort mit einer Entschuldigung angerannt.
Wir holten ihn also erst einmal aus der Situation heraus, und reichten eine Jause. Natürlich spielten zu dem Zeitpunkt eine Gruppe voll Inbrunst an dem Wuzzler—konnte man das Ding nicht in eine schlecht beleuchtete Ecke stellen?!
Ich nutzte die Zeit und sah mir das Publikum an. Lauter kompetent und sicher wirkende Leute, die voll im Saft zu stehen schienen. Meist hilft es, mir vorzustellen ich sei körperlich nicht anwesend, um so eine Situation auszuhalten, dieses Mal nicht. Ich wollte da auch weg.
Nach ein paar Kletterversuchen von Kirby gaben wir auf.
Und Wuzzelten eine Runde.
Aber Eis gab es keines.
Und dafür ließ er uns den Rest des Tages büßen.
Aber: ich zeichnete eine gelungene Portion Spaghetti—so gut es mit meiner Fähigkeit, Dinge zu zeichnen möglich ist.

Zurück zum Ritterfest:
Kirbys Verhalten setzte sich dort nahtlos fort. Als hätte man einen Schalter umgelegt, erklärte er den Anwesenden wie gut er nicht in Allem sei. Er bat mich, ihn zum Armbrust schießen zu begleiten, wo er ja alles treffen würde. Als er vor der kindergerechten Armbrust stand, war der Herr Polymath allerdings schon am Ende seiner Fähigkeiten, denn er schien beim Training gefehlt zu haben, als es darum ging die Sehne der Armbrust zu spannen. Und auf die Frage nach Hilfe gab es dann ein «Ich dachte du bist der beste Schütze.» von mir. Natürlich half ich ihm danach, und sah ihm danach ein paar Mal beim danebenschießen zu. Meine Lektion in «Schau dir einmal in Ruhe an, wie sehr das Ding verzieht, dann Ziele, und dann drück ab.» hörte er sich zwar an, und gemeinsam trafen wir ein paar Sachen, ermüdend war es trotzdem.
Er ist ein Kind, in einem Alter in dem sich einiges ändert. Die Älteren erzählen ihm Horrorgeschichten über die Schule weiter, die ihnen erzählt wurden, gegenüber den Jüngeren soll man sich abgrenzen, obwohl man das vielleicht nicht möchte—was bei Kirby—noch?—kein Problem ist.
Wie war ich in dem Alter? Ich traue mich nicht, eine Antwort zu geben bzw. meine Eltern zu fragen, weil die durch den Nebel der Erinnerung wohl keine klare Antwort geben können. Bei einer Unterhaltung mit meiner Mutter bat sie mich darum, nicht wie sie damals auf Angst als Erziehungsmittel zurückzugreifen. Ich musste jemanden erzählen, langsam den Glauben an eine gewaltfreie Erziehung zu bezweifeln. Damit meine ich nicht die körperliche Züchtigung, sondern nicht den verständnisvollen Papa spielen, der Versucht die Situation zu verhandeln—im glaube, mein Gegenüber möchte dies auch—, sondern ebenso auf Stur zu stellen und zu kommunizieren, dass es mir im Moment schwer fällt Sympathie zu zeigen.
Aber ich muss ihm zugute halten, dass er danach recht verträglich war. Die Vorfreude auf das an diesem Tag stattfindende Eis ließ ihn ausscheren, aber was solls, ich habe auch Scheißtage.

Das Ritterfest irritierte mich nicht nur durch die Masse an Menschen, Lärm und Gestank—den ich erst wahrnahm als ich Abends an meiner Garderobe roch—, auch das legere Führen von Waffen schürte meine innere Unruhe. Ich spreche da von Dolchen, Messern und Beilen in der Größe eines Unterarms. Viele von denen werden wohl nur zu Schauzwecken getragen, aber wenn da nur drei Häferl dabei sind, bei denen die Trümmer einsatzbereit sind … da verliere ich den Glauben in die Exekutive, die mich wegen meines Arbeitsmessers ermahnte—welches zum Zeitpunkt der Kontrolle damals bereits in schlechter Verfassung war—aber hier deutlich größeres Schneidwerkzeug mit einem «Schau dir den Feidl au.» kommentierte.
Und natürlich gingen mir die ganzen Leute in «historisch Akkurater» Kleidung auf die Nerven. Ja, das ist lieb, aber wenn die dann eine Sonnenbrille aufhaben … es ist schon schlimm genug, wie verklärt man selbst auf die Zeit blickt, und bei solchen Veranstaltungen in seiner Meinung bestätigt wird.
Aber ich gebe zu: die Turnierkämpfe waren interessant anzusehen. Die Teilnehmerinnen haben sich dabei amtlich verdroschen, und die Unterhaltungen der Schiedsrichter waren … angenehmes Klugscheißen.
Aja, und dann war da der Verkäufer am Wildschweingrill, der verkündete, dass der Verzehr seiner Waren sich positiv auf die persönliche Klimabilanz auswirke. Wieso werde ich wohl nie erfahren.

Am einem Arbeitsplatz fiel uns ein zwar oft vermitteltes, aber von den Entscheidungsträgern konsequent heruntergespieltes Problem, auf die Füße. Kurzfristig fünf Kilometer 140mm2 aufstellen—wir verwenden in Europa ein Dreileitungssystem, plus Neutralleiter und Erde—, samt Aggregat und USV—nterbrechungungsfreie Stromversorgung—erschien uns erst unmöglich. Unser elektrotechnischer Dienstleister schaffte dies allerdings binnen zwei Tagen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sich auf irgendeinem Werksgelände gerade jemand fragt, wo das Zeug dass eigentlich gerade auf einen Anhänger geschoben werden sollte, hingekommen ist.
War lustig wieder Kabel zu ziehen und herumzuklemmen. Beim anklemmen unter Spannung mussten wir die Leute vom Dienstleister übernehmen lassen. Aber wir lernten neue Technologie kennen: Schwungmassen, die bei Netzausfall den Motor, der sie davor noch antrieb übersynchron laufen lassen, ihn damit zum Generator machen aber mit beinah verschleißfreien, magnetischen Lagern verbunden sind. Da stehst du neben einem Ding das mit 5000 Umdrehungen in der Minute rotiert, und bemerkst nur ein leises Surren.

Und ich raufe wieder wegen der Kinderbetreuengszeiten. Der ewige Krampf…

Wieso sagte mir niemand, dass es neu gemachte Capatwin Future Figuren gibt? HL Pro brachte da welche heraus, allerdings ist der Preis durch den 1/5 Maßstab entsprechend happig—was vor den momentanen Alltagskosten kein Problem war.
Außerdem hat Bandai die Ultra Q Monster aus Shin Ultraman angekündigt, und die kennt Kirby auch, und die sind stabil und halten damit «toben» recht gut aus.

Weil ich gerade Pop-Kultur anriss: Die Debatte um den neuen Indiana Jones Film verstehe ich nicht. Natürlich ist der «scheiße», der ist auch nicht mehr für Leute gemacht, welche die ersten drei in ihrer Jugend sahen, sondern für ein neues Publikum.
Außerdem: wieso scheint es mir so, als muss alles plötzlich einen Kanon haben? Hatten die ersten drei auch nicht, weil es gegen die Ursprünge der Figur gehen würde: dem Groschenheft Abendteuerer, bei dem jedes Heft das erste ist, und Kontinuität nur existiert, wenn sie es muss. Man sah bei Star Wars wo das hinführen konnte … über welchen Blödsinn ich mich mit Leuten unterhielt. Lustig wars trotzdem, trotzdem, wenn die jüngeren Mitarbeitenden sich in Gesprächen über «Es ist unrealistisch, dass ein Drache XY kann.» verlaufen, erinnere ich sie daran daran «Es ist alles Bullshit, verlauft Euch nicht darin.» Nicht, dass sie nichts anderes vorzuweisen haben, als sich mit diesem besonders gut auszukennen, wenn sie in ihren 40er sind.

Da beneide ich gerade einen der ehemaligen Liebhaberkollegen momentan, der ist in meinem Alter, und macht sich gerade selbstständig—hat seinen Meistertitel gemacht und schaut jetzt einmal weiter. Könnte einmal nachfragen, ob er schon seinen Gewerbeschein hat. Ich arbeite momentan nur darauf hin, jeden Tag im Bett zu landen, mir die Decke über den Kopf zu ziehen, und so zu tun, als wäre ich alleine auf der Welt.
Und es fällt mir schwer, mit ehemaligen Kollegen Kontakt zu halten.

Wasserfall

Kirby schenkte mir ein Bild. Beinahe im A2 Format abgerissenes Papier von der Rolle, und mit Acrylfarbe gemalt. Als er mich durch sein Werk führte, Begriff ich die Sätze—die ich mir aus meinem Gedächtnis ziehe—«Der Betrachter erkennt sich in Kunst selbst.» und «Kunst ist, was man mitbringt.» Nachdem er die erste Form beschrieb, ergab alles sofort «Sinn». Dieses eine Wort wurde zum Rosettastein für die kleine Welt, die er zu Papier gebracht hatte; eine Mischung aus Logik und dem weiterdenken dieser mit seinem Wissen.
So was bräuchte man für Ausstellungen: eine detaillierte Biografie der Künstlerinnen, und eine Führung. «Moderne» Kunst könnte die Betrachter an das ausbalancierte Chaos erinnern, das man mitbringt.

olympisches

Eine Aufholjagd.

Vor ein paar Wochen hatten wir unseren ersten Kinobesuch als Familie: vier Episoden der Serie zur Kinderbuchreihe Pettersson und Findus. Leider fand dies in einem Multiplex statt. Mich überfordern diese Orte inzwischen mit ihren sensorischen Eindrücken, wobei ich diesem Multiplex zugute halten muss, dass die Lobby nach oben hin offen ist, und Tageslicht im Beleuchtungskonzept verankert wurde.
Kirby bekam Popcorn—ich war wohl das einzige Kind auf der Welt, das im Kino nichts essen wollte—, und war in unserer Gruppe der einzige, der dieses nicht auf dem Boden verteilte.
Da es ihm so gut gefiel, waren wir am vergangenen Wochenende wieder im Kino; dieses Mal allerdings zum Bilderbuchkino—ausgerichtet von Glanz.Stücke im Filmcasino—, dabei werden drei Bilderbücher auf der Leinwand gezeigt und von Live Musik begleitet, während der Text wird vorgelesen wird. Welch eine angenehme Dreiviertel Stunde das war. Man nimmt an, dass die Kinder dort schon ordentlich Gas geben werden, aber es war überraschend ruhig. Einzig Kirby viel durch «Zwischenrufe» auf—bedingt durch die Schwerhörigkeit, fragte er oft bei uns nach. Sowohl der Frau als auch Kirby gefiel das Ambiente. Die Frau merkte an, dass es im Kino nach «nichts» roch.

Mit Kirbys Gehör geht es auf und ab. Im April entschied sich endlich: Zurück zum Beginn und einen Termin in einem Spital ausmachen—die momentane Wartezeit auf eine Erstbegutachtung liegt bei fünf Monaten. Aber jetzt wird dann hoffentlich endlich «etwas gemacht»…

Kirby ist damit beschäftigt Grenzen auszutesten—wie jedes Kind in seinem Alter. Nur kommt seit neuestem ein Faktor hinzu: sein Frust über die Welt bzw. deren Umgang mit ihm. Er will Freiheit, und wie die Meisten es aus eigener Erfahrung wissen bedeutet das z.B. «Ich will eine Tafel Schokolade essen … zwei Mal am Tag.» Noch ist es nicht so weit, und er bevorzugt Gemüse, aber ich denke man kann es nachvollziehen. Und dann sind da andere Kinder, die im olympisches Gold bei «Lebenslang Arschloch» anstreben, deren Verhalten ihn irritiert. Mit einer der Ritzen war er sehr gut befreundet. An dem Kind sieht man, wie sehr wir unsere Kinder beeinflussen, egal wie selbstständig und/oder fest in sich verankert sie wirken—der Vater arbeitet die ganze Zeit, und die Mutter meint, einem Ideal entsprechen zu müssen, dass es in unseren sozialen Zirkel gar nicht gibt. Mit Covid19 haben sie sich eine Stellung bei anderen olympischen Athleten erarbeitet, die ihrer Fantasieposition an den Hebeln der Macht gleicht, weswegen deren Kind nun jedem Einredet Schuld an seinem eigenen Unglück zu sein, nebst der Scheiße die es selbst baut. Und Kirby nahm sich das zu Herzen, soweit, dass er auf Aufforderung des Olympioniken Süßigkeiten aus der Tasche eines dritten stahl, während der Olympionike einen Erwachsenen über die Tat informierte, um Kirby auch ja zu erwischen. Was wird dem erst in der Schule einfallen. Nun, Kirby ist auch kein Waserl, und bevor der Tathergang vollends geklärt war, war ich davon überzeugt, dass er dies auch ohne externe Motivation getan hat, was dazu führte, das Kirby etwas aus seinem Naschfundus an die Bestohlene abgab und wir sein Rechtsverständnis besprachen—mit einem Hinweiß das Lebensmittel stehlen in Ordnung ist, wenn man z.B. Obdachlos ist. Dann standen wir erst einmal alle angeschissen da, und die Royals aus Impfverweigensdorf erklärten deren volle Hose damit, dass die Gesellschaft sie füllte—was Streckenweise stimmt. Hach, daran kann man sich ewig abarbeiten, und der Olympionike ist die ärmste Sau in der Kausalkette, weil er es nicht anders sieht … trotzdem hätte ich gerne «Du dummes Arschloch hast Captain America auf deinem Leiberl, würde der Iron Man dazu anstiften, dem Hulk die Schokolade zu stehlen?» zu ihm gesagt. Wir boten ihm am, dass er uns besuchen kann, wogegen Kirby sich quer stellt. Mir solls recht sein.

Am letzten Uni-Wochenende der Frau hatte ich den Fall den ich sonst nur von ihr kannte: Kirby wacht panisch auf, und will vom anderen getröstet werden. Ich hatte Glück, mit Widerwillen ließ er sich von mir «beruhigen»—er raunte sich in den Schlaf.

Wenn jemand plant, die Kindervariante des Fire Tablets zu kaufen, macht es nicht. Da hat man nur ein alternatives Front End auf Android geklebt, und man setzt das Kind trotzdem in ein Boot mit einem Loch, das nachts in einem Meer aus Exkrementen treibt. Wir wollten für die langen Fahrten ein Tablet, welches Robust ist und uns eine gewisse Sicherheit dahingehend gibt, dass eine Schranke da ist, wenn wir einmal nicht hinschauen.
Apropos: bisher nahm ich Kirbys Furchtverhalten nicht wahr. Wir probierten eine Episode von Der kleine Drache Kokosnuss aus—da mag er die Bücher—, welche ihm nicht geheuer war. Und er teilte dies auch klar mit seinem Verhalten mit, ich interpretierte dies bisher als Juckreiz. Vater des Jahres…

Apropos: Wer Bücher für Kinder sucht, und Auffallen will, hier eine Liste von Kirbys Favoriten—sehr Zeichner-/Autorenlastig ist er:

Ich muss auch auf einen Termin bei einem
Doktor warten, für eine Diagnostik. In den letzten Monaten schien die Frau ein paar Feldstudien über meine Person zu betreiben, die sie von einem dritten Überprüfen ließ. Der «bestätigte» ihren Verdacht: ich könnte merklich auf dem autistischen Spektrum stehen. Es könnte so viele meiner Schwierigkeiten erklären. Die Frage ist nur: was macht man mit der Diagnose? Zuerst muss einmal eine her.

Seit Beginn des Jahres schränkt mich die Kolitis wieder mehr ein. Schübe dauern Wochen, nachts werde ich panisch mit Übelkeit wach, ich muss mir Wecker stellen damit ich esse, weil ich ein Hungergefühl nicht mehr von Unwohlsein unterscheiden kann.
Mir fehlt die Motivation, mit Ärzten darüber zu sprechen. Es wäre schön, eine Lösung zu haben, aber vor 20 Jahren schickte man mich nur mit «Sie müssen halt ein wenig ruhiger werden; wenn sie erst 40 sind, erledigt sich das von selbst.». Die 40 liegt hinter mir und ich bin wieder beim Start.
Ich streite nicht ab, dass meine Beschwerden auch psychosomatischer Natur sind, wie sollte es auch sonst sein, mit dem allgegenwärtigen Druck von Außen und von Innen. Ich soll die Freizeit zum entspannen nutzen, welche denn? Zu Hause nimmt mich ein Kind in Beschlag, wenn ich mich vor der Welt verstecken will, und eröffnet mir—wie oben erwähnt—eine ganze neue Welt von Problemen, nebst der Möglichkeit noch mehr Menschen kennenzulernen, die meinen ich sei deren Monologlauscher. Und wenn nicht Kirby, dann ist es die Frau die meine Gedanken schwerer werden lässt—nicht weil sie lieblos ist, im Gegenteil, aber weil ich ihr schwerer werde, und mich dafür schäme.
Im professionellen Alltag kritisiert man meinen Einsatz für meine Familie, in den Medien kritisiert man mein Geschlecht dafür nicht genug Einsatz zu zeigen, was ich Unterschreibe, aber so unglaublich frustrierend ist … eh wie für die Frauen. Wieso beschwere ich mich eigentlich…

Österreich halt…

Ich verfolge im Moment den Karmasin Prozess mit einem Auge mit, und stieß dabei auf einen Artikel im Spiegel, der zwar hinter einer Paywall steckt, aber nach lesen der Einleitung wohl so zusammengefasst werden kann:
Der gemeine Österreicher lernt nur eines: Es kommt immer Jemand, den die Scheiße, welche die Anderen liegen lassen so stört, dass sie/er diese beseitigt. Man darf nur nie diese Person sein.

12 am 12. Mai 2023

Fundsachen erinnerte mich daran, dass ich da wieder einmal mitspiele—ein wenig geschummelt, mit Fotos aus dem bisherigen Jahresverlauf.

Kirby in seinem Godzilla Kostüm, der sich gerade aus seinem Bergversteck schält.

Nachts in der Bäckerei.

Wir besuchten das eine Bilderbuchkino Vorstellung im Filmcasino. Großartige Sache, die weniger trocken ablief, als man erst erwartete. Wir gaben ein paar Runden Popcorn aus, weil wir zu den wenigen Besucher gehörten, die Bargeld einstecken hatten.

«Kanegon könnte Mothra ja helfen.» kommentierte Kirby dieses Bild.

Einer muss es ja festhalten.

Momentan eine von Kirbys liebsten Buchreihen nach Ariol.

Das anti-Batmobil.

Nach langem baute ich wieder einen Bausatz zusammen: Shin Kamen Rider 1 von Figurise/Bandai. An den noch vorhandenen Schneidemarken merkt man, wie ungeduldig und ungeschickt ich bin. Aber der Bauvorgang war überraschend lustig und das anbringen der Sticker angenehm herausfordernd.

Grüffelos gibt es also doch!

Kirbys Ultraman Porzellan schaffte es unbeschadet von Japan zu uns.

Die Version von Peguila aus Shin Ultraman schaut durch einen durch—bis zum Astralkörper.

Kaufte endlich einen meiner Lieblingsfilme: It’s a summer film.