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1mar20

Frisch erglatzt, habe ich mir noch zur ausfallenden Haarpflege gratuliert—und Nachmittags bei einer Aussenarbeit bereut, meine Haube abgenommen zu haben. Man zeigt nicht auf wenn gefragt wird, wer sich um den Übertragungswagen kümmert.

Vaterfreuden

Ich habe es schon einmal erwähnt, aber ich werde es noch einmal machen: Ein Kindergarten ist ein Arbeitsplatz für Kinder—nicht im Sinne von Turnschuhe zusammenkleben. Gehirnentwicklung bzw. denken verbraucht Kalorien. Besonders hat man es an diesem Wochenende bemerkt. Kirby hat nach langem nicht einmal seine Jacke zu uns gebracht—sein Zeichen dafür, dass er nach draußen möchte.

Schuldmangel durch Zeitgefühle

Gestern Abend meldet sich die ältere Nichte bei mir, weil ein Programm einer Software Sammlung eines großen Unternhemens nicht funktioniert. Die Software von denen konnte man einmal kaufen, installieren, registrieren und man hatte seine Ruhe. Jetzt braucht man bei denen ein Konto, und dann muss man ein Familienkonto einrichten, und dann ein Kinderkonto—sonst akzeptieren sie nicht das vorgeschriebene Foto von je einer Urin- und Stuhlprobe alle drei Tage. Außerdem wollen die bereits so viel von einem Wissen bzw. telefonieren die Programme so freizügig mit deren Meistern, dass man gleich die equivalente eines Suchmaschinenanbieters benutzen kann.
Es war dumm gewesen, dass ich zu dem Zeitpunkt in Amt und Würden war und auch der Rest der Woche mit Arbeit verplant ist. In solchen Momenten stört mich, dass Brüderlein fein mir immer einen Vortrag von den Freuden der Vaterschaft und eigenen Familie hält, sein Kind aber nur jedes zweite Wochenende sieht und Onkel und Tante bei EDV und Bildungsproblemen einspringen. Da kann ich auch ein Loblied auf die Vaterschaft singen…
Hoffentlich lässt sich das Problem über eine Fernwartung beheben. Ich weiß ansonsten nicht, wann ich mir Zeit freischaufeln kann.
Im professionellen Alltag hat erst die Diskussion darüber stattgefunden, dass ich nicht mehr die Flexibilität von Einst praktiziere, weil ich mehr Erinnerungen an meine Familie schaffen als an meinen Arbeitsplatz haben möchte.
Lange Rede…mir wird gesagt: Achte auf dich. So, wenn ich jetzt auf mich achte und sage „Zeit ist etwas, das ich mir nicht mehr leisten kann, also mache ich erst gar kein ‚Minus‘.“ muss man mir auch erklären, wer sich um die Nichte kümmern soll. In meiner Familie bin ich der Systemadministrator—es verlässt sich ein jeder auf mich. In der Schule der Nichte hat man sich elegant aus der Affäre gezogen indem man gesagt hat „Wir verlangen Dies und Das, aber kümmern müssen sich Andere.“ Komisch, mir hat die Firma die Software zur Verfügung gestellt, und ich kann meine EDV Anschaffungen von der Steuer als Werbekosten absetzen bzw. wir haben Computer am Arbeitsplatz.
Wer braucht schon Schlaf? ich werde an einem Abend hinschauen—und dann eine passiv-aggressive e-Mail an den Softwareanbieter formulieren.

#20-2019

Natürlich ist eingetreten was ich schon beim Computerkauf für die ältere Nichte befürchtet habe: es wird Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationssoftware benötigt. Aber nur die vom großen Anbieter, bei den anderen kennt sich ja keiner aus. Und selbst zu bezahlen wäre sie auch; trotz der Möglichkeit eine Bildungslizenz zu beantragen sollen die Kinder lernen wie es in der heiligen Kuh Gig-Economy abläuft.
Natürlich wendet sich die Nichte damit an mich. Ihre Mutter ist damit beschäftigt die Ausbildung zu finanzieren und mein Bruder….ich weiß es nicht. Aber all das ärgern darüber konnte ich abschalten indem ich mir gesagt habe: Es bleibt das Kind auf der Strecke.
Einrichten war ein Horror weil der große Anbieter seine Software inzwischen im Abonnement anbietet und man dazu ein Konto anlegen muss das mit dem Konto eines Erwachsenen verknüpft werden muss –und dann kommen natürlich die Werbemaßnahmen die mit so einer Arbeitsweiße verknüpft sind.
Positiv an der Sache anzumerken ist, das die Nichte alles per Fernwartung geschafft hat. Von e-Mail Konto einrichten bis Software installieren und registrieren.

Achtung: alter Mann beschwert sich!
Ich bin diesem Artikel über den Weg gelaufen: Deutsche-Post-Chef: Jeder Job könnte in 15 Jahren wegen KI verschwinden |futurezone.at.
Wenn man das liest reissen einem auch alle Fäden.

  • Es gibt offiziell noch keine echte KI, es gibt Systeme die gelerntes Umsetzen.
  • Der Vortragende wird das Thema ernst nehmen wenn sein Job wirtschaftlich effizienter erledigt werden kann.
  • Langsam sollte einmal angesprochen werden das wir als Spezies bei dem technischen Fortschritt den wir anstreben nurmehr Systemerhalter, Musen, zu Inspirierende, Ausführende und Verwalter sein werden. Das freigewordene Potential wird man im derzeitigen Modell der Erwerbstàtigkeit nicht unterbringen; und Ein-Personen-Unternehmen funktionieren in der Masse nur für Auftraggeber. Siehe My-Hammer; lerne ein Handwerk haben sie gesagt, das ist goldener Boden. Wenn man Glück hat verlegt man den goldenen Boden mit Verlust damit man Gläubiger fürs erste ruhigstellt.
    Aja, Start-Up….Kaugummi der nach Scheiße ausschaut und Pipi schmeckt. Großartige Idee; aber innerhalb von zwei Jahren sollten wir verkauft haben, denn dann wären Steuern zu entrichten. Oder man biedert sich der RTL Gruppe an und passt in die DNA des Löwen der mit der Schrodanan[1] die Auslagen der Supermärkte dekoriert.
  • Lebenslang bilden. Ja, sicher, großartig. Elektriker beim Arbeitsmakrtservice in sechs Monaten; dann hat man einen halbhinigen[2] Vogel im Lager sitzen der auf einen Adapter von 125A CEE auf eine 63A CEE Anschluss bastelt und von Querschnittsverminderung und Untersicherung nie etwas gehört hat. Vor allem stehen im Regal hinter ihm Verteilerkästen. Aber mit Gehaltsvorderungen jenseits von gut und böse antanzen und die Firma willigt ein weil Fachkräfte ja nicht auf Bäumen wachsen. Vielleicht sollte man in den Fächern nachschauen.
    Solange die Wirtschaft Bildung verordnet, kann man die Behandlung einer Chemotherapie durch einen Fleischhauer gleichsetzen.

fußnoten

  1. Schrodanan = Schrotflinte
  2. halbhinigen = teildefekten, halbtoter