120 :: Ruf die psychiatrische Hotline an

:: 29apr20 ::

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Astro Boy (transparent)

Nach dem Frühstück—bei dem ich die „Abrechnung“ für den kommenden Monat gemacht habe—entscheide ich mich dafür wieder ins Bett zu gehen. Ich habe einen Befund der mir Depressionen attestiert, ich könnte mich auch so verhalten—dazu später ein wenig mehr.
Nach ein paar Minuten kommt die Frau vorbei, und fragt ob ich reden möchte. Wir vergießen beide Tränen, dann kommt Kirby, der sich bisher mit seiner Eisenbahn beschäftigt hat, mit einem Buch zu mir. „Ruf die psychiatrische Hotline an.“ hat die Frau mixh gebeten, nachdem wir fertiggelesen hatten.
Den Vormittag habe ich am Telefon verbracht. Die Gespräche sind sehr…interessant gewesen—im positiven Sinn. Die Leute im Krisenzentrum, der Ambulanz und der Journalarzt haben alle sehr müde gewirkt—verständlich—aber ich hatte das Gefühl, dass man mir helfen möchte.
Man hat mir Psychopharmaka vorgeschlagen—no na, Psychiater machen das. Nachdem mir versichert wurde, dass meine chronische Darmentzündung dadurch wahrscheinlich noch bemerkbarer wird, habe ich diese dankend abgelehnt. Was mir unlogisch erschien war, dass beim Wahl des Medikaments kurz ein anderes Präparat angesprochen wurde, welches nur eine große Nebenwirkung hat: man muss sich den Wecker 30 Minuten früher stellen, weil es einem damisch macht. Und der Psychiater meinte, ich muss ja schon damisch sein, weil ich Probleme beim schlafen habe.
Was? ich habe keine Probleme mit Schlaf? ich stehe auf, wenn der Wecker läufet und schlafe in weniger als 20 Minuten ein wenn ich mich abends ins Bett lege? Dann braucht man Verdauungsbeschwerden, Niedergeschlagenheit und Impotenz.
Tut mir leid, dass ist zu überspitzt. Mit den Leuten der Hotline hatte ich konstruktivere Gespräche, als mit meinem Therapeuten später.
Will der mich aus der Reserve locken?

ich werde mich bei der Psychotherapieambulanz melden und einen Test für eine alternative Therapieform machen. ich versuche es zu tun wie der Journalpsychiater mir vorgeschlagen hat: Wenn die Emotion einen umklammern, dann lässt man sie los.
Und ich muss mich nach dem anderen Antidepressivum umschauen, und fragen ob, ob dass wegen einer anderen Sache, als der erwähnten Verwirrung nach längeren Schlafphasen nicht infrage kommt—ich habe mir jeden Atemzug notiert, den Namen habe ich natürlich schön unleserlich gemacht.

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Ultraman Taiga ist fertiggeschaut. Am Ende hauen die ein Fakt über den Antagonisten raus, dass die Geschichte in ein neues Licht rückt, und die Frage nach „Hat Taro schon gehört, dass sein Sohn nurmehr als „Geist“ an einen Menschen gebunden ist?“ Bei Ultraman ist das nichts aussergewöhnliches, aber wenn es das eigene Kind erwischt—und dies vom ehemaligen besten Freund zum Geist gemacht wird—, rückt man doch einmal aus.
Aber die positive Nachricht, mit der die Serie endet gefällt mir: Wir müssen uns alle nicht lieben, aber das heißt nicht, das wir nicht nebenher Leben können, ohne uns das Leben gegenseitig zu versauen. Und die Meisten haben eine zweite Chance verdient.

Habe damit angefangen die Biographie von Osamu Tezuka zu lesen. Der hat seinen Doctor Med. sogar bestanden. Und er schaut super aus, wenn er ein Akkordeon spielt.
Jetzt habe ich Guster darauf, Black Jack nachzulesen—jedenfalls die paar Bände, die ich habe.


120-2019 | 120-2018

114 :: im Heimregal

:: 23apr20 ::

aus Ultraman Taiga – ich habe die Episodennummer vergessen

Im Halbschlaf habe ich die Frau mit Kirby verwechselt während Sie aus dem Bett aufgestanden ist. In dem Moment meinte ich, das Kind fällt aus dem Bett und habe meine Hand ausgestreckt und zugepackt.
Wir sind Beide erschrocken.

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Über den Job hat die Frau von den Hygienevorschriften für die bevorstehende vollständige Öffnung der Kindergärten erfahren; man kann sie in einem Wort zusammenfassen: lächerlich. Aber auf dem Papier notwendig. Wie ich schon einmal erwähnt habe: Man denkt von Kindern wie leblosen Gütern, welche von einem Regal in ein anderes gebracht werden, dort verweilen, und wieder in deren Heimregal zurückgebracht werden.


114-2019 | 114-2018

107 : nach jedem Stuhlgang?

– 16apr20 –

aus Ultra Q ep.10: The Underground Super Express Goes West (地底超特急西へ, Chitei Chōtokkyū Nishi e)

Es ist schon bedrückend genug, an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen – mit einem Kind an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen, erhöht den Druck nochmals. Kirby scheint zu verstehen, dass es derzeit keine Eintrittsmöglichkeit gibt – er scheint noch nicht realisiert zu haben, dass man Ihn locker über den Zaun heben könnte, und das sein Vater noch agil genug ist diesen ebenfalls zu überwinden –, aber er schaut trotzdem traurig drein.
Und dann gibt es da einen Spielplatz, an dem wir öfter vorbeikommen, dem eine große Wiese gegenüberliegt. Auf der versammeln sich natürlich in letzter Zeit mehrere Erwachsene und Kinder, und immer zeigen sie einem dasselbe Schauspiel: Man ist mit Sportgerät angerückt, und versucht die Kinder für dieses zu motivieren. Also Antwort erhält man aber nur „Ich würde aber lieber Schaukeln.“

Fingerfarben haben Kirby ein wenig abgelenkt. Wir haben da etwas zusammengebracht, dass mich an eine Art Graffiti erinnert hat. Endlos scheinende Formen die sich in einander verwurschtelt haben. Wir müssten jedes Mal die Badewanne ausstemmen und ausstellen.
Oh, oder einfach Bruchfließen kaufen und bemalen… Hmmm.

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Ich habe heute übrigens meine Aufmerksamkeit auf die Abstellkammer gerichtet. Ist sogar ein relativ brauchbares Ergebnis dabei herausgekommen. Dumm ist, dass die Frau und ich beide an chronischer Faulheit leiden. Jetzt sind wir motiviert dazu, alles an seinen Platz zu legen, denn spart man in der Zeit bla bla bla – in ein paar Tagen heißt es wieder „Türe auf, Dingsi hineinfetzen, Türe zu.“
Ich bin da schlimmer als die Frau – Ihr fällt das Verhalten wenigstens auf.

Ihrer Bemerkung von gestern hat Sie heute noch eine Nachgereicht: „Nimm dir weniger vor.“
Das ist wohl der Satz der die Freizeit meiner Eltern auf Kaffee trinken und Fernsehen reduziert hat.

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Jetzt weiß ich auch warum es im hinteren Teil der Wohnung so zieht: der Dunstabzug im Badezimmer schließt nicht vollständig.
Vermieter weiß Bescheid und hat gleich eine Firma beauftragt sich das anzuschauen.
Ich mag das ja prinzipiell nicht, wenn da andere Leute werken. Lieber würde ich es unter Anleitung selbst reparieren – wobei ich das in dem Fall sogar ohne Anleitung machen könnte, man muss mir nur sagen welchen Stellmotor ich da kaufen muss –, aber in der gegenwärtigen Lage, in der ich ja am besten einen Zollstock mit Bluetoothmodul an meiner Person tragen sollte, bin ich mir unsicher ob ich einer nicht essentiellen dritten Person Zutritt zur Wohnung gewähren soll.
Wie gesagt, vor 36 Tagen haben Kollegen aus der Zunft mich gefragt, ob es wirklich sinnvoll ist, sich nach jedem Stuhlgang die Hände zu waschen.

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Die 18te Episode von Ultraman Taiga hat mich fertiggemacht – im positiven Sinn. Da ist sowohl von der Geschichte, als auch von der Effektarbeit einiges abgeliefert worden. Habe ein paar Bildschirmaufnahmen gemacht – die ich aber erst einmal ein wenig beschönigen und dann hochladen muss und eine YouTube Playlist erstellt[2].


vorbeigelaufen

Reinhard Horn – Ich sing sing singe –soundcloud.com
Ganz großartige Leistung von meinem Hirn. Die Textzeile „ich bin Liedermillionär“ wir bei mir jetzt vom Besitzer des Penismuseums[1] gesungen – mit dem Unterschied, dass der „Gliedermillionär“ ist.
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Bei der AUA wackeln Urlaubs- und Weihnachtsgeld –derstandard.at
Es geht los, die Gönner bekommen ihre Weihnachtsgeschenke.
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Videokonferenztools – Von Open Source bis Datenschutzdesaster –epicenter.works
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FPÖ bringt Anzeige wegen Corona-App ein –futurezone.at
Willkommen in der Twilight Zone…


[1] The Icelandic Phallological Museum –phallus.is
[2] Ultraman Taiga ep.18 playlist –youtube.com

107-2019 | 107-2018

Look to the stars…

– 31mar20 –

aus The Green Lantern season 2 no.1 (2020, DC-Comics)
Bildrechte liegen beim Inhaber

man, i wish my body was a Powerring and i could recharge with a corny phrase.

„In fearful day, in raging night,
With strong hearts full, our souls ignite.
When all seems lost in the War of Light,
Look to the stars, for hope burns bright!“

from
Green Lantern season 2 no.1 (2020, Dc Comics)
post auf Instagram

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Ein ehemaliger Lehrling hat mich angerufen und sein Freud und Leid mitgeteilt.
Puh, der Junge bekommt auch keine Pause. Job, Hochzeit, neuer Job und was er derzeit in seiner Ehrenamtlichen Tätigkeit zu sehen, spüren und hören bekommt raubt ihm den Schlaf.
Es war schön zu hören, dass er sich über meine Stimme gefreut hat.

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Neben den Einkäufen für inzwischen nurmehr eine andere Partei im Haus, werden wir die Pflege der Schnecken und Raupen für eine Andere übernehmen. Die warten auf deren Rückkehr aus dem Ausland und der bisherige Pfleger ist für den Rest der Woche verhindert.

Nachmittags hat es eine Telefonkonferenz der Abteilung gegeben. Die Personalverwaltung läuft gerade Amok und schickt Weisung nach Weisung – wobei sich jede zweite widerspricht.
Wir sind versehentlich im Verteiler gelandet, und sollen uns keine Sorgen machen. Zu spät.

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Kirby kann eine miauende Katze sehr gut imitieren. Anscheinend steht die Eule als nächstes auf der Liste.
Beim Mittagsschlaf bin ich als Kuschelpolster ersetzt worden – durch OcOc, die Orang Utan Dame. Es könnte schlimmer sein.
Ein wenig traurig bin ich trotzdem.

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Abends hat sich die Schwiegerfamilie zur Videokonferenz eingefunden. War eine angenehme Zusammenkunft – mit meiner Familie kann ich das vergessen.

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Ultraman Taiga gefällt mir immer besser. Oft verwendet man in Szenen im Maßstab 1:1 Tilt-Shift Objektive[1], um die Darsteller wie Riesen in einer Modellbaulandschaft zu inszenieren – wie das Monster der Woche und Ultraman selbst.
Dazu ist in einer Episode die Aufname des fallenden Taiga aus der Sicht einer Überwachungskamera gekommen, was sofort Erinnerungen an Katastrophenreportagen weckt – Geräuschlos sieht man nur, was passiert. Die fehlende Geräuschkulisse macht so etwas für mich extra schlimm, weil ich eine Ebene interpretieren muss.

aus Ultraman Taiga episode 12
Rechte liegen beim Inhaber

vorbeigelaufen

S.H. Figuarts Mandalorian in Beskar and The Child promo images and info
–thefwoosh.com

DC-Comics Sammlung im Wert von mehreren Millionen Dollar steht zum Verkauf
–bizzaroworldcomics.de

Thor von Walt Simonson
–dassagtenuff.blogspot.com
Kein Wunder, dass ich nie eine ganze Geschichte in der Übersetzung lesen konnte.

Dolly Parton is going to start reading us bedtime stories starting on April 2nd
–boingboing.net

Chris Ware’s Cover für die kommende New Yorker Ausgabe erinnert daran: Experten sind auch Menschen, die andere Menschen in deren Leben haben.
Chris Ware’s “Bedtime”
–newyorker.com


fußnoten

[1] Tilt-und-Shift Objektiv
–de.wikipedia.org

25mar20

Alles im Maßstab

Neuigkeiten von der Firma – solche, die einen Nachdenken lassen. Aber es ist ja noch nichts entschieden.
Was schön ist, aber aus einer Idee kann auch ein Baum wachsen.

Das ungute Gefühl, die Zukunft der Gesellschaft – in allen Maßstäben – betreffend ist eine Facette reicher. Wohnen „Grease Monkeys“ wie ich bald wieder im Keller des Arbeitgebers?

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Zu etwas vollkommen anderen:
Ich schaue gerade Ultraman Taiga – die aktuelle Serie aus dem japanischen Franchise – und seit ich bei Ginga wieder eingestiegen bin, ist mir die Qualitativ immer besser werdenden Effektarbeit aufgefallen. Und seit R/B ist mir aufgefallen, dass die Kameras mitten in die Modelle stellen, um dem Zuschauer ein Gefühl für den Maßstab zu geben, welches erst seit ein paar technischen Verbesserungen vermittelbar ist. Und ich kenne den Maßstab der Vordergründe nicht, aber groß kann der nicht sein, und trotzdem hat man daran gedacht Mistsackln in die Kübel zu geben!

Interior shot from Ultraman Taiga The gigantic hero rises, while being filmed from the inside of an office floor. The furniture is wel crafted – i presume it is a miniature. There is even a liner in the bin.
aus Ultraman Taiga

Bei sowas verliere ich Soße in der Hose…

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Die Frau ist an Ihren Arbeitsplatz zitiert worden. Ein paar Eltern und Kinder brauchen ein Notfallprogramm, und die beste Beurteilung der Sitatuion findet auf neutralem Boden statt.
Kirby und ich haben den Vormittag alleine verbracht. Ein Horrorszenario für mich – da kommt mein Minderwertigkeitsgefühl durch. Beim Mittagsschlaf haben wir unsere Meinungen aneinanderkrachen lassen, und ich habe gelernt: toben und raufen findet am besten im Kinderbett statt. Außerdem ist es eine blöde Idee, eine Super Mario Fragenzeichenblock Lampe im Schlafzimmer aufzustellen.

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Das Ding – oben genannte Lampe – ist die Manifestation eines Rechtsstreits. Ich muss einmal nachschauen ob es die Firma noch gibt.

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Nachts habe ich damit begonnen, einen Nachruf auf mich zu schreiben. In der Selbsthilfegruppe ist die Idee einmal aufgekommen: Anstatt eine Liste mit Zielen zu formulieren, die man zu erreichen versucht, könnte man die Sache von der anderen Seite aufrollen. wie möchte man von einem bestimmten Menschen in Erinnerung behalten werde. Daraus ergibt sich ja von selbst eine Liste bzw. kann man vielleicht einfacher einen Weg finden um dem Nachruf gerecht zu werden.
Mein Nachruf kommt von Kirby.