42/2017

Das SNES mini classic hilft nicht beim Abbau von Frust bzw. entspannen. Mein Bruder versucht eine bessere Leistung zu erbringen. Er scheitert ebenso. Vor meinem geistigen Auge sitzen 25 Jahre jüngere Versionen von uns auf der Couch und verzweifeln lautstark daran was aus ihnen wird.
Wir erklären es damit das die Kinder unser Talent „geerbt“ haben.
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Der Befund für das Organscreenings des Kindes ist positiv. Beim 3D Ultraschall sind Gesichtszüge erkennbar. Ich habe noch keine Idee ob der Nachwuchs schon jemanden in der Familie ähnelt.
Beim ausporbieren eines Pitard Stethoskops bilde ich mir ein den Herzschlag des Kindes wahrzunehmen. Der war zu schnell für den der Frau oder meinen.
Die Frau sagt das Kind bewegt sich wenn ich ihren Bauch berühre. Ich frage mich ob das Kind auf seine Art mit mir kommuniziert oder einfach reagiert. Und ob es will das ich seinen Radius verlasse.
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Mein Vater hat zusammen mit der älteren Nichte an einem Fanplakat für ein Konzert welches sie bald besucht gebastelt. Es ist schön ihn lächeln zu sehen. Außerdem hat er zugegeben das er gerne kreativ ist.
Das Konzert wird der Nichte länger im Gedächtnis bleiben da sie den Künstler danach persönlich getroffen hat. Nach einem Erinnerungsfoto schenkte sie ihm das Plakat. Auch wenn ich durch meinen Job weiß was mit den meisten Fangeschenken passiert hoffe ich doch das dieses in Ehren gehalten wird. Hat es doch ein liebevoller Großvater gefertigt um seiner Enkelin die Veranstaltung zu verschönern.
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Als Produzent eines Podcasts macht es mich wütend und traurig das andere Podcasts inzwischen erst Shownotes zur Verfügung stellen wenn ein bestimmter Betrag mit der Patreon Kampagne verdient wird.
Jedem das seine, aber zumindest Hintergrundinformationen zum Vorgetragenen weiterzugeben könnte doch in der Grundausstattung enthalten sein.
Wird bald kein Platz mehr hinter der Bezahlschranke sein.
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Die Straßenbahn konnte durch eine Verkehrsstörung ein paar Meter vor der Station stehen bleiben. Im Wartehaus hat sich ein Herr befunden, der sich angeregt mit der Person neben sich unterhalten hat; ein Berreich welchen ich von meinem Platz aus nicht einsehen konnte. Als wir in die Station einfahren stellte sich heraus das er sich mit der Person auf der Plakatwerbung unterhalten hat.
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Ein ehemaliger Kollege hat einen Teil seiner Musiksammlung zum Verkauf angeboten und mir die Magma Alben zur Seite gelegt weil er weiß das ich mir die schon seit einiger Zeit einmal anhören wollte.
Später erfahre ich davon das Magma Gründer Christian Vander ein paar fragwürdige Ansichten vertreten könnte.
Kann man sich denn noch mit gutem Gewissen mit irgendwas beschäftigen?
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Nach drei Jahren bekomme ich endlich meine Nachtschicht für Vorbereitungen einer Lichtshow genehmigt. Allerdings nicht gegen Ende der Woche sondern gleich am Montag.
Als ich am Arbeitsplatz eintreffe erwartet mich was ich befürchtet hatte: eine handgeschriebene Nachricht.
„Material ist da; funktioniert auch; am Donnerstag hat man dann auch einen Plan was man damit machen möchte.“
Auf Verdacht habe ich mich an den Vorgaben der letzten Jahre und den kleinen Veränderungen orientiert und mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gewerkt.
Das Programm eines bestimmten Radiosenders war dabei hilfreich; sehr gute Musik, keine Wiederholungen und zur vollen Stunde fünf Minuten Nachrichten.
Im Lauf der Woche wird mir klarer das sich die Nacht und die Umstände durch die Umstellung meines Ruhe Rhythmus für den Hugo waren[1]. Vieles wird anders, der Prozess bleibt chaotisch, der Geräteverleiher liefert dieselbe Ausstattung vom letzten Mal. Mit allen defekten. Man kümmert sich um viele kleine aber Zeitintensive Baustellen; im Hinterkopf immer bereit das jeden Moment eine Anfrage zur Lichtshow kommen könnte.
Am Donnerstag reist mir der Geduldsfaden. Ich starte am Freitag den Arbeitstag um vier und beende ihn um 16 Uhr. Die Show steht, Sponsoren und Veranstalter diskutieren noch über Aussehen und Ablauf, ab jetzt sind das kurzfristige Änderungen welche nurmehr als Überstunden zu machen sind.
Die fehlende Professionalität frustriert mich.
Am Wochenende erzählt ein Kollege von einem Projekt bei der man meint nur mit Profis anzupacken, schlägt allerdings ähnlich laut wie ich die Hände über dem Kopf zusammen. Sponsoren sind eine super Sache, aber es reicht ein Abgesandter. Drei mit unterschiedlicher Auffassung von Ästhetik sind zwei zu viel.
Materialbestellungen werden für die nächsten 12 Monate nurmehr nach Durchsicht eines Komitees für den Einkauf freigegeben. Materialermüdung und die Tatsache das Gaffer Band irgendwann nachgibt zählen nicht.
Die Werbeabteilung zeigt stolz die sauteuren Teppiche für eine (einzige) Veranstaltung welche sie ohne Ok vom Ko mitee angeschafft haben.
gesehen
Star Wars Rebels
s4 e1&2/Disney XD
Die Serie bleibt einer meiner liebsten Auswüchse des Franchise. Und wir sehen in den ersten beiden Episoden nicht nur einen Mandalorianer eine Rakete aus seinem Jetpack abfeuern sondern ein paar Mal. Was mich allerdings stört ist:
- Man traut sich oft nicht so weit zu gehen wie man in Clone Wars gegangen ist. Und ich spreche dabei nicht nur davon Figuren sterben bzw. die Umstände ihres Ablebens, sondern auch was für eine Scheiße der ganze Konflikt ist bei dem viele meinen für etwas einzutreten wenn eigentlich ein jeder nur Senator Palpatine in die Hände spielt.
- Nach Kanan’s erblinden am Ende der zweiten Staffel wurde gleich vermittelt das dies ihm dies keinen Bonus beim Verwender/Manipulieren der Macht verschafft. Für mich wirkt er als hätte man ihm den God-Mode aktiviert. Auch seine Kommentare Hera gegenüber wirken ein wenig überzogrn. Aber vielleicht gibt es eine Rückblende bzw. überlebt er die Staffel nicht.
Kamen Rider Build
ep.7/TV Asahi (Untertitel via over-ti.me od. TV-Nihon
Ok, man muss schon einen eigenen Schaden haben um dem Kamen Rider Franchise acht Jahre lang zu folgen und ein paar der älteren Ableger nachzuholen; aber dieses Jahr machen sie etwas das wir gefühlt seit Gaim nicht mehr hatten: jede Folge treibt die Handlung weiter. Es ist noch genug Zeit um mit beiden Beiden auf die Bremse zu steigen und die Lösung des Knoten muss nicht unbedingt befriedigend sein, aber ich genieße den Moment.
Star Wars: The Clone Wars
s5/e11/Netflix
Soda liebes minderjähriges Publikum; heute lernen wir wie das so funktionieren könnte wenn eine von zwei im Krieg miteinander stehende Gruppierungen dem Gegner eines auswischen möchte ohne sich selbst anpatzen zu müssen. Merkt euch gleich einmal die Worte Waffenhandel, Söldner und Schwarzgeld.
Natürlich ist die Episode nicht so direkt, erzählt allerdings nüchtern wie das vor sich geht.
Dirk Gently’s Holisitic Detective Agency
s2/e1/AMC
Staffel Eins war nicht so schlimm wie ich angenommen habe. Meine negative Erwartungshaltung ist daran geknüpft das die Briten bei der letzten Verfilmung von Douglas Adams’s Figuren die besseren Darsteller aber die schlechteren Drehbücher hatten. Ich gebe es zu, wenn Max Landis etwas gelingt dann leider viel zu gut, und AMC’s Dirk Gently ist gelungen[2]. Deswegen gibt es wohl eine Fortsetzung.
Die erste Folge macht zeigt dem Zuschauer wie und wi die Figuren auf dem komplexen Spielbrett stehen. Man versucht Neuankömmlingen die Möglichkeit zu geben sich zu orientieren, muss aber auch die neue Geschichte auf touren bringen. Es funktioniert zwar, aber ich habe die erste Staffel zwei Mal gesehen und habe eine hohe Toleranz gegenüber….nicht alltäglichem.
Schauen wir einmal wie es weitergeht. Die erste Episode war unterhaltsam und hat ihren Zweck als „dort waren wir, hier sind wir jetzt, dort geht es weiter“ mehr oder minder souverän erfüllt. In der zweiten wird sich mehr tun.
What it’s like to own a Ramen Restaurant
Life Where I’m From/YouTube
Beim schauen habe ich ein schlechtes Gewissen wegen meiner Zeilen zur Arbeitssituation bekommen. Ich vergesse leicht wie viel mehr Arbeit andere in etwas stecken das ihnen mehr als nur Geld bringt.
Ich würde gerne einmal eine Schüssel Ramen probieren. Man könnte an der Essstörung arbeiten.
Das Cover der aktuellen Ausgabe des Prog Magazins fällt mir positiv auf; Mikael Åkerfeldt und Doctor Strange passen doch zusammen seit Opeth dem Metal den Rücken gekehrt haben.

Bei diesem Plakat zum Justice League Film habe ich den Eindruck das sich die Liga gerade erschrocken hat; Darkseid hat wohl den Lichtschalter gefunden. Spaß beiseite, ich finde es schön das man den ersten Schritt hin zu einer „positiveren“ Werbung gemacht hat. Die Trailer sehen immer noch aus wie ein Let’s Play Video.

gelesen
Atomahawk
no.0/2017/Image Comics
Ich habe mir nicht viel von Atomahawk erwartet. Mit dem Vorsatz „damit man es erledigt hat“ habe ich es gelesen. Danach habe ich mich für meine Snobität dem Heft gegenüber geschämt.
Es ist das Dokument auf dem ein Konzept Album einer Prog Rock oder Heavy Metal Band basieren könnte. Ich mag die Illustration mit den „flachen“ Farbtönen, den Wahnsinn des Cyberbarbarian und den Humor und wie Eskallation auf Eskallation folgt. Großartig um den Kopf frei zu bekommen.

Royals
no.9/2017/Marvel Comics
Nicht ganz perfekt, aber Al Ewing und Jacier Rodriguez schaffen es vom Cover bis zur letzten Seite das Gefühl auszulösen welches ich beim lesen der kosmischen Marvel Titel in meiner Kindheit hatte.
Hier die vorletzten beiden Seiten. Es stellt mir jedes Mal die Haare auf wenn ich das sehe.

Star Trek: Mirror Broken
no.4/2017/IDW Comics
Üblicherweise mache ich einen Bogen um Star Trek Comics; bei Mirror Broken laufe ich geradewegs darauf zu. Die Handlung spielt wie im Titel angedeutet in der Spiegelwelt. Dort sind die uns bekannten Figuren beinahe alle Bartträger, Ärmel sind unnötiger Luxus und Schärpen unverzichtbar. Auch die ethische und moralische Einstellung der Föderation passt nicht ins bekannte Bild.
Nachdem man den Spiegel Spock in der „klassischen“ Serie mit der Idee, das Frieden doch eine logische Lösung zum drohenden Untergang des Terranischen Imperiums sein könnte, startet dieser seine Reformationsbemühungen.
Die internen Konflikte im Imperium schwächt dieses; die Klingonen und Cardassianer nutzen dies und starten einen Krieg. Zu Next Generation Zeiten ist das Imperium ein Schatten seiner selbst
Mirror Broken erzählt die Geschichte des Spiegel Picard und dessen Bemühungen das Imperium zu stärken. Dazu plant er das expermintelle Raumschiff Enterprise zu stehlen.
Der fotorealistische Stil mit der gouache Kolorierung ist nicht jedermans Sache, meiner Meinung nach verhaut die Farbe an manchen Stellen die Zeichnungen, aber es lässt die Geschichte „authentischer“ wirken.
Die Geschichte ist über jedem Zweifel erhaben. Hier führt man das Pferd an langen Zügeln und ich strecke mich aus der Kutsche um den Fahrtwind zu genießen.
Und natürlich gibt es auch einen Verweiß auf Wesley Crusher.

gehört
Men Without Hats – The Safety Dance
Das Lied zum Titel.
[1] Man sagt bei uns „das ist für den Hugo“ anstatt „das war umsonst“. Jedes Mal wenn ich die Hugo Version verwende taucht vor meinem geistigen Auge die Szene auf in welcher dieser auftaucht und alles was für ihn ist einfordert.
[2] Netflix in Mitteleuropa gibt einem die Möglichkeit sich selbst ein Urteil zu bilden.