Filme 2023 – 44

Like Father, like Son (2013)

Ryōta ist erfolgreicher Architekt, der mehr Zeit mit seiner Arbeit als seiner Familie verbringt.
Pünktlich zur Einschlung seines Sohnes Keita, informiert sie das Spital in dem er zur Welt kam, dass Keita damals mit einem anderen Kind verwechselt wurde. Die Familien einigen sich darauf, die Kinder erst für einen Tag, und später permanent in ihre biologischen Familien zurückführen wollen.

Autor und Regisseur Hirokazu Kore-eda stellt die uralte Frage: Was wiegt schwerer, Erziehung oder Veranlagung? Eine eindeutige Antwort liefert auch diese Auseinandersetzung nicht, was sie aber aussagt ist, dass es ohne Liebe und Wertschätzung nicht funktioniert.
Der Film ist sehr zurückhaltend und ruhig, in einer westlicheren Fassung, würde man wohl viel mehr Emotion zeigen, durch die Rahmung in der japanischen Gesellschaft, nehmen die Figuren nur ab und an den Deckel vom Topf, um uns kurz in sie schauen zu lassen. Am Ende wohnt man einem
der leisesten Gefühlsausbrüche der Filmgeschichte bei.

Als Vater traf mich die Geschichte in den Hoden meiner Gefühle. Würde ich in dem Fall bereitwillig einem Tausch zustimmen?

Bildrechte liegen beim Inhaber

sind wir nicht alle Piraten?

Der Geschirrspüler trat die Fahrt über den Jordan an. Nachdem wir über die letzten Jahre beinahe alles daran austauschten, was möglich war, ist es nun die Elektronik, die von der Entropie an der Hand genommen wurde.
Der rotierende Bürste der Bodendüse des Staubsaugers ging bei der Gelegenheit gleich mit—da ist wohl eine Wicklung des Antriebs hinüber.

Wir ließen Kirby Abzû spielen. Die größte Hürde war die Größe des 8bitdo Controllers den ich üblicherweise benutze—das Super Nintendo Nachbaugerät. Mit dem der Nintendo Switch funktionierte es dann.
Den Taucher zu steuern viel ihm anfangs ebenfalls schwer, so wie bei meiner Staplerprüfung dauerte es eine Nacht, bis er es verinnerlicht hatte. Sein großer Kritikpunkt: keine Rätsel. Das große Rätsel ist, wer man ist bzw. woher man kommt, was ihm nicht spanned genug ist.
Bei der Gelegenheit dachte ich daran, dass Journey ebenfalls «kindgerecht» wäre.
Oder wir hauen gleich drauf und spielen Everything, wo man tatsächlich beinahe Alles sein kann. Die Audio Ausschnitte von Alan Watts könnten ihn irritieren, ist kein Kinder-Englisch.

Ich würde gerne Antworten von Eltern auf Fragen ihrer Kinder sammeln, und frei verfügbar machen. «Papa, wie funktionierten Piraten.» «Nun ja, dass waren meist getarnte Überfälle auf Handelsschiffe unter damals Seetüchtigen Nationen.» «Aha. Und wie funktioniert das, ein Schiff entern.» «Man schoß meist in die Richtung des Bootes, um seine Absicht mitzuteilen, manchmal gab das andere Schiff freiwillig auf, und die Piraten konnten nah genug kommen, um auf Brettern auf das andere Schiff zu klettern, oder es kam zu einem Schiffskampf, oder einem versuchten Überraschungsangriff auf dem geentertem Schiff.» Sklaverei und weitere Details besprachen wir bei den Römern schon einmal, und das ließ Kirby verzweifeln, weswegen ich es aussparte, aber hat es schon einmal jemand unblutiger erklärt? Jetzt hab ich Guster auf Our Flag means Death.

Kirby wünscht sich als Thema seiner Geburtstagsfeier «Tennis». Wie er darauf kam weiß—noch—niemand. Eine der Pädagoginnen fragte, wie wir diese denn aufziehen würden. «Klassisch», war unsere Antwort, natürlich mit einem Augenzwinkern.

wann kommt das Go? – wmdedgt Juni 2023

Eine Antwort auf die Frage: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

Die innere Uhr rief um 5:18 zum ersten Mal «Tagwache!», der innere Schweinehund antwortete «Gusch». Aber in letzter Zeit funktioniert umdrehen und weiterschlafen nicht mehr wie einst, und eine Stunde wälzen später verlasse ich das Bett.
Keine schlechte Idee, denn Kirby wurde ebenfalls wach.

Wie ich gestern bereits vermutete, hatte er sich vom Badeausflug einen Schnupfen mitgebracht…
Nach dem Frühstück und der Morgenhygiene holte er einen Ariol Band zum
vorlesen ins Wohnzimmer—Nr. 8, da wurde mir warm ums Herz, weil das unser Erster war, anfangs erklärte ich ihm noch die Bilder … hach.
Vor dem Gang zum Kindergarten gab es die üblichen Versuche, diesen so lange wie möglich zu verzögern; an einen davon erinnerte er sich später. Nachdem ich mich dazu breitschlagen ließ bereiterkläre, ihn ein Stück zu tragen, lenkte Kirby ein.

Aus einem Stück wurde der ganze Weg. Die Frau erzählte mir vom Studium und Kirby von seinen diversen Fallen.
In der Garderobe erinnerte er sich, dass er eine andere Hose anziehen wollte. Kirby akzeptierte die falsche Hose überraschend schnell, und verabschiedete sich mit einem «Jaja, Bapa.» in seine Gruppe.

Die Frau und ich tratschten ein wenig über Schulen, während ich sie zum Bus begleitete. Mir ist die Distanz zu den von ihr präferierten Einrichtungen zu groß. Es ist frustrierend: alle Gründe, die ich gegen Kinder ins Feld führte bewahrheiteten sich bisher. Sudern hilft auch nix … zu dem Thema kommt an anderer Stelle vielleicht mehr.

Auf dem Rückweg hole ich ein paar T-Shirts und eine Vinyl Figur ab, die mir ein Bekannter aus Tokyo zukommen ließ: Anti aus SSSS.Gridman. Gridknight wäre auch noch … aber das Comet Modell…
Später drückt man mir noch ein Paket mit einem Tetsujin 28 Bausatz in die Hand—das unbekannte Paket, dass mir vor zwei Wochen angekündigt wurde. Beim Gedanken ans zusammenbauen schwitzten mir bereits die Hände—Cucurutz Doans Zaku liegt immer noch in meiner Bastelkiste…

Zu Hause holte ich die Tagesnotizen nach; holte die Zahnpflege nach; und putzte Bad und Klo. Der meditative Effekt stellte sich beinah gleich ein, und ich war früher fertig als erwartet, also legte ich mich auf der Couch, in der Hoffnung noch eine Stunde Schlaf zu bekommen—aber der Kopf meinte «Heute nicht».
Also schaute ich mich durch den e-Mail Ordner. Siehe da, kommende Woche könnte ich einen Termin für die Diagnostik haben—welchen ich annahm.

Auf dem Weg in den professionellen Alltag schaute ich noch einmal beim Postamt vorbei, ich vergaß ein Paket abzuschicken.
Die Fahrt verlief überraschend schnell, obwohl ich einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegte, das Wetter passte dafür.

Am Arbeitsplatz aß mein Chef gerade, ich tat es ihm gleich. Wir begrüßten uns erst, als wir Beide fertig waren, was ich angenehm fand.
Der Chef ging früher, und überließ das Feld mir und den beiden Dienstkollegen. Der Dienst selbst verlief ruhig, was mir Zeit gab, nebenbei den Wahnsinn rund um die Vorsitzwahl der SPÖ zu verfolgen. Wenn es nicht so traurig wäre … ich fragte mich, ob die Tagespresse—ein lokales Satireprojekt, welches Politiker klagt, wenn diese ihnen den Job streitig machen—es ernst damit meinte, dass sie den Betrieb einstellt. Irre was ein Journalist da lostrat. Einer der Kollege vermutete dadurch noch mehr rechte Protestwähler bei den kommenden Wahlen—ich denke es ändert nichts, wenn nicht wieder ein externer Faktor die Karten neu mischt, wird es erst einmal blauner bei uns.

Der Liebhaberkollege schickt mich zu einer Vorschau von RoboCop – Rogue City. Wenn ich doch nur mehr Zeit zum spielen hätte—und die notwendige Hardware.
Die Journey Entwickler werden auch etwas neues veröffentlichen: Sword of the Sea. Da fiel mir ein: Ob man mit Kirby schon schon Abzû spielen könnte?

Wir schauen dann doch noch Apples WWDC, und fanden Apples Vision Pro Headset auf dem Papier toll. Ich bin kein Freund von AR oder VR … nein, das stimmt so nicht, mir gefiel die Präsentation, bei der wir eine VR Brille bekamen, auf der eine interaktive, manipulierbare Explosionszeichnung eines Motors für Servicezwecke lief, aber im Alltag sehe ich keinen Nutzen für den Preis. Durch das Eye Tracking ist sie eher eine Möglichkeit, z.B. körperlich eingeschränkten Personen weitere Interaktionsmöglichkeiten mit Technik zu bieten.

Vor seiner Schlafenszeit, rief Kirby mich an, um mir von der großen Uhr und seinem Schokoladeeis zu erzählen.

Mitternachts saß ich in einem Regieraum, und wartete auf das «Go» des Sicherheitspersonals, um das Licht zu löschen, und in den Alltag zurückzukehren zu können.

wer hätte gedacht…

Das ich den Untergang der hiesigen Sozialdemokraten erlebe. Kontext: Es gab bei uns nach langem hin-und-her eine neue Obpersonenwahl, die in einer Stichwahl endete, bei der es zu Einbeziehung einer ungültigen Stimme kam, und das Wahlergebnis vertauscht wurde. Dies, und die zahlreichen anderen selbstdemontierenden Gesten der diversen Akteure werden wohl nicht zum Wählergewinn beitragen.
Hoppala, ich vergaß, bei wem man sein Kreuz alternativ anbringen kann…

Fünf Minuten nach abschicken des Eintrags:
Meine Eltern treten aus der Partei aus. Mama sagt «De Pam hot de Gschicht gwuna, weus sa sie afoch gschlichn hot.»—«Pamela—Rendi-Wagner, bisherige Pareivorsitzende—gewann die Sache, indem sie den Posten räumte.»

Wieso beschwert man sich über junge Menschen, die vor einem Konzert eine Zeltstadt vor dem Austragungsort aufstellen? Früher war das bei den Beatles so, und morgen bei einer anderen Kapelle. Ich frage mich, wie man in seinen 40ern schon so verbittert, wie manche meiner Kollegen sein kann. Wenn sich jemand um die Sicherheit der Zeltenden Gedanken macht, das würde ich als Argument einsehen, aber «Haben die keine Schule/nix besseres zu tun?» Frage mich, was die Leute in dem Alter machten. Im Salon vom Cricket spielen bei einer Vorlesung von Voltaire in der babylonischen Übersetzung erholt? Nein, Besuche bei Engelmacherinnen, Verkehrsunfälle und diverse Räusche werden als Heldentaten der Jugend erwähnt, klar das einen 20 Jahre später der Neid anknabbert.