Vater“freuden“ nr6

Anscheinend sind die Bewegungen des Kindes nun erfahrbar.
Und das wirft etwas auf das ich mit einem potentiellen Vater besprochen habe: man kann sich während der Schwangerschaft als Vater schon recht untätig vorkommen.

Dem ist ja nicht so. Im Alltag addiert man einen Handgriff zu seinem Teil der Haushaltsführung ohne es wahrzunehmen. Nicht das die Frau ihre bisherige Belastbarkeit verloren hat; in Ihren Alltag sind neue Wege und Denkprozesse dazugekommen. Es ist ja nicht so als wäre eine Schwangerschaft ein neun Monate langer Krankenstand. Nachher gilt es die Elternzeit zu planen und die Konsequenzen für den Beruflichen Alltag daraus zu bedenken bzw. sich zu verändern. Zu diesen Themen kann man erst mit dem Bedenken beginnen wenn die Fakten auf dem Tisch liegen.
Derzeit glänze ich in vielen Fällen durch Anwesenheit; als aktiver Zuhörer und Beobachter. Nebenbei stelle ich meine Recherchen an. Man kann sich nicht lückenlos vorbereiten, aber vielleicht die Latenz zwischen Entscheidung und Handlung verkürzen.
Die Frau hat mir gestanden das es bei ihr ähnlich ist. Das Kind ist derzeit etwas abstraktes. Es ist zwar da, wird allerdings nicht als angreifbar wahrgenommen. Nur die hormonellen Umstellungen welche ihrer Haut schlimme Streiche spielen sind als physische Manifestationen des heranwachsenden Menschen wahrzunehmen.
Wir arbeiten beide derzeit nur Listen ab und klären weitere Vorgehensweißen ab sobald die erwähnten Fakten dies zulassen.

„Man behandelt sie Sache also wie die Kaufentscheidung für eine neue Konsole?“ hat mich der potentielle Vater gefragt.
„Nur das du keine Entscheidung triffst, sondern nur Platz schaffst.“ war meine Antwort.