wmdedgt 10/2017

Frau Brüllen fragt was wir am fünften des Monats so treiben, und hier ist meine Antwort.

Um 00:30 falle ich ins Bett.
Sieben Stunden später ratscht der Wecker.
Die Frau beginnt den Dienst ebenfalls später. Wir sind Beide noch müde und frühstücken still. Sie liest ein Buch, ich hole ein paar Einträge in meinem Kalendar nach.

Ich entscheide mich für die lange Route zum Arbeitsplatz. Der Weg überschneidet sich mit dem der Frau; wir holen auf der Strecke ein paar Worte auf.

Der Dienst beginnt mit einer Verweigerung meinerseits die fehlerhafte Stundenabrechnung zu unterschreiben. Erst als ich kläre das ich mich deswegen bereits mit der Arbeitnehmervertretung in Verbindung gesetzt habe erkennt mein Vorgesetzter das er mit mir nicht zu diskutieren braucht. Sein Stellvertreter sucht mich später auf und versucht mich mit einer Motivationsrede milde zu stimmen. Ich erläutere das seine Rede Jahre zu spät kommt; ich bin doch einer von denen die flexibel genug sind um der Firma regelmäßig den Arsch zu retten und seit den letzten Lohnanpassungen meine Motivation dahingehend gesunken ist.

Auf der Arbeitsbühne macht sich meine Höhenangst bemerkbar. Man kann sich allerdings lange genug im Zaun halten um die Arbeit abzuschließen.

Auf dem Weg nach Hause kommt es zu einer Verzögerung durch einen Verkehrsunfall. Sechs Straßenbahnen stehen in Reihe. Nach zwanzig Minuten teilt uns der Fahrer mit das es mindestens noch eine Stunde dauern wird bis die Fahrt fortgesetzt werden kann. Es ist sonnig und warm also entscheide ich mich einen Teil der Strecke zu Fuß zu bestreiten. Auf dem Weg durch den halben Bezirk höre ich die Wing Commander Episode vom Spieleveteranen Podcast. Nostalgie ist etwas großartiges; aber ich stimme den Herrn zu, die Erinnerungen daran sind durch die inzwischen verbrachte Lebenszeit zu positiv verzerrt.
In der Straßenbahn sitzten zwei Damen mit geschlossenen Augen nebeneinander. Eine wirkt ruhend, als würde sie die letzten Sonnenstrahen nutzen um ihre Reserven für den anstehenden Winter zu tanken. Die Andere wirkt angespannt, als wäre ihr momentanes Mantra „Die sind Alle nicht da.“

Mit einer Einkaufstour zusätzlich zum Umweg komme ich 90 Minuten später nach Hause.
Die Frau verspätet sich ebenfalls.

Ich dusche lange und heiß.
Nach dem Abendessen setzte ich mich an die Finalisierung der aktuellen Episode meines Podcasts. Mit den Shownotes hadere ich und kontaktiere deswegen den Support unseres Datenverwahrers.

Die Frau und ich telefonieren lange mit meinem Vater. Nach dessen gesundheitlichen Zwischenfall im Frühjahr standen in den letzten Tagen die zweite Tranche Untersuchungen an und dementsprechend bedrückt war seine Stimmung in den letzten Tagen. Gestern kam dann die letzte Entwarnung. Auch seinen Idioten von Hautarzt hat er endlich ersetzt. Kenne den Herrn und ihm nach zwei Terminen mitgeteilt das ich mit seinen Methoden nicht einverstanden bin.

Ein Fremder aus den unweiten des Internets hat davon Wind bekommen das ich keinen Snes Mini ergattern konnte und hat sich angeboten sein drittes Gerät ohne Aufpreis an mich abzugeben. Ich stimme zu und wir vereinbaren die Übergabe am Telefon. Klingt am Telefon freundlicher als ich ihn mir vorgestellt habe.

Wir gehen uns früh zu Bett.
Wir tratschen noch ein wenig über Erziehungsfragen und wie wir den alten Schwager fragen sollen ob er im Fall unseres Ablebens die Obsorge des Kindes übernehmen möchte.
Die Frau ließt sich in den Schlaf, ich schaue noch ein ein paar Episoden Clone Wars.
Gegen 23 Uhr dürfte ich eingeschlafen sein.