Vaterfreuden

journal

Kirby widersprach einem häufig in den Asterix Comics geäussertem Spruch:
»Der Häuptling braucht keine Angst haben, der Himmel wird ja von dem Mann gehalten.«
Vor kurzem sprachen wir über Atlas, weil dessen Version aus den DC-Comics in Danger Street vorkam, dessen ersten Sammelband er sich aus dem Regal holte—darin räumt unter anderem Atlas seinen Posten.

++

Empört stellte Kirby fest: »Papa hat ein Buch, da sind keine Bilder drin.«

++

Vor dem einschlafen fragte er mich ob es noch Piraten gibt. Ich erklärte ihm moderne Piraterie—Geiselnahme und Bootsentführung als Brotjob, den Menschenhandel ließ ich fürs Erste aus—und er schlief ein.

herumfliegende Scheiße

Ich habe Dead Dead Demon’s Dededede Destruction fertig gelesen. Die letzten … drei Bände wirken oft an den Haaren herbeigezogen, um in einer gesetzten Zeit an einen bestimmten Punkt zu kommen, aber das Grundgerüst rund um Ausblendung bzw. integration von Umständen in einen ohnehin bereits geladenen Alltag blieb erhalten; und in der Realität sieht man ja immer wieder wie alltägliches exponentiell eskaliert wenn eine externer Kraft draufhaut. Da gibt es eine Reihe von Seiten in denen ein großer Böller im Hundehaufen der Handlung zündet, und die «Akzeptanz» mancher Figuren der herumfliegenden Scheiße gegenüber ist—erschreckend—passend.
Jetzt könnte ich mit Goodnight Pun Pun weitermachen—den ersten Band hätte ich schon gelesen. Aber ich musste aufhören, weil ich mich damals «gehört» fühlte, und «meinen Alltag bewahren wollte». Vor ein paar Jahren habe ich den letzten Band durchgeblättert, wobei mir auch wieder bange wurde; aber jetzt bin ich ja wieder eine Ecke weiter und kann reflektierter an die Sache herangehen.

aus Dead Dead Demon’s Dededede Destruction Bnd.11

++

Der neue Asterix scheint scheiße sein. Traue mich momentan nicht, meinen Vater danach zu fragen.

In „Die weiße Iris“ kämpft Asterix gegen gesunde Ernährung und Achtsamkeit und für vergammelte Fische und Massenschlägereien. Kein Witz.

–aus dem Artikel

++

Den zweiten Band von Vatermilch nicht lesen—ich weiß nicht mehr, was mich an der Umsetzung störte—aber bevor die Gutscheine vom Händler verfallen, habe ich ihn mir zugelegt; womit ich nicht alleine war, weil der Titel momentan überall nachbestellt zu seien scheint.

++

Who is The Question? Könnte die Denny O’Neil Reihe nachlesen.

++

In den letzten Tagen schaute ich mich durch die drei Dokumentationen—Mein halbes Leben; Nägel mit Köpfen; Mein Wenn und Aber—von und über Marko Doringer, weil dessen aktuelle Dokumentation Mein Leben Dein Leben in meiner Ecke der Welt massives Lob erhält.
Ich mag die drei Filme, auch wenn die Themen nur aus dem Blickwinkel eines gewissen Milieus kommt—am Ende ist es subjektiv—, aber es ist beinahe verstörend beruhigend, wenn man andere Menschen offen mit einer Version der eigenen Probleme, Gedanken und Erfahrungen raufen sieht.

+++

Mir brennt politisch momentan einiges unter den Nägeln. Aber bringt es etwas darüber zu bloggen? Das könnte ein Gefühl von «So, hab‘ ich auch was beigetragen.» auslösen, und auf der Straße sagt man dann «Hab ich schon verbloggt.» z.B. zu dem Obdachlosen mit den Erfrierungen an den blanken Füßen, während man ihm eine Karte mit QR-Code in den Becher steckt.

++

Und dann ist da noch die Frage, ob ich es schaffe, absichtlich für die Vorbereitung einer endoskopischen Untersuchung meinen Darm zu leeren. Die reguläre Entleerung bereitet mir schon genug Probleme, und beim letzten Mal war es die elterliche Autorität, die mich durch den Prozess brachte.

der falsche Kopfstand

Wir trafen den alten Schwiegerbruder. Der Neffe zeigte uns seine Krabbelkünste — beim starten wirkt er, als würde er den herabschauenden Hund machen. Und da dachte ich mir »Kannst einen Kaschperl owereißn.«[1], und zeigte ihm einen Kopfstand.
Und der Neffe blickte mich an, als hätte ich ihm das Ende von Raiders[2] gezeigt, und begann zu schreien. Der alte Schwiegerbruder versicherte mir, der Neffe hätte in der kurzen Zeit an der Luft noch nie so geschrien.
Dafür ließ ich ihn beim um die Wette krabbeln gewinnen. Da bekam ich ein Lächeln dafür.

Man merkt Kirby an, dass er ein Einzelkind ist, und wenig Kontakt zu anderen Kindern hat. Andererseits, er ist doch im Kindergarten, und dort sagt man uns, er verhalte sich nicht weniger unsozial als andere Kinder auch. Eine neutraler Erziehungsberatung wäre für mich wünschenswert. Vielleicht entgleitet nur mir die Erziehung? Jedenfalls habe ich das Gefühl, wir machen da etwas … unbehände.

+++

Ich verstehe nicht, was die Frau gegen den Wiener Dialekt hat? Ich laß einen der ins Wienerdeutsch übersetzten Asterix Bände, und war froh über meine leere Blase. Schmäh ohne, dass ist für meine Ohren Poesie. Kommt immer darauf an, wer spricht, Menschen unter 40 bekommen das nicht mehr hin.

+++

Ich bin begeistert davon, dass Daniel Radcliffe macht was er will, aber der Trailer zum — entsprechend seltsamen — Weird Al Yankovic Film lässt meine Extrawurst nicht bibbern.

[1] :: = »Hier ist eine Gelegenheit, sich zum Kasper zu machen.«
[2] :: Raiders of the Lost Ark, lokal bekannt als Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes; in besagter Szene schmilzt eine Gruppe Nazis, einer davon in Nahaufnahme. Wenn man etwas auf die Innenseite seiner Augenlieder tapeziert braucht.

29/ August /2022