englisch angezogen

Auf dem Spielplatz beobachteten wir ein Kind, welches im Skateparkbereich wie ein Profi auf einem Roller und Skateboard seine Runden zog. Selbst Kirby war wie hypnotisiert—er lief die Strecke daraufhin ein paar Mal ab, und fiel dabei hin. Die Mutter des Skaters brachte uns daraufhin ein Pflaster. „Unser Kind ist inzwischen so professionell, da brauchen wir nicht mehr so viel Verbandsmaterial.“ sagte sie. Wir unterhielten uns—der Profi war erst ein Jahr älter als Kirby. Seine Art sich zu Bewegen ließen Ihn älter wirken, unterstützt durch seine Garderobe. Sein Vater war ähnlich gekleidet, weswegen ich annahm, er sei der Auslöser für die Begeisterung seines Kindes—aber er kauft nur im gleichen Geschäft ein.

Kirby begeisterte uns in den letzten Tagen damit, wie schnell er neue Worte aufnimmt, in seinen Wortschatz integriert und Sätze damit bildet. Inzwischen auch in Englisch. Wir singen manchmal „geistig abwesend“ englische Kinderlieder, da hat er anscheinend ein wenig angezogen.

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Ich bin inzwischen dazu in der Lage, Akkus bei bestimmten Smartphones in einer einstelligen Zahl von Minuten auszutauschen.
Die Anleitungen von iFixit1 sind empfehlenswert.

Ich hoffe das ich meine Messssucherkamera von Yashica auch wieder hinbekomme2. Der Fokus muss justiert werden. Ich borgte mir dazu einen Objektivspanner bei meinem Vater aus—jetzt brauche ich den Mut daran zu arbeiten. Ich fürchte darum, die Lichtdichtheit der Kamera zu vermindern.

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Meine digitale Kamera wurde erfolgreich verkauft. Den Preis setzte ich weit unter meine Schmerzgrenze. Ich konnte sie einfach nicht mehr sehen4.

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Auf Empfehlung von Brüderlein Fein schauten wir uns Airplane!—“Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“—an. Der Film bleibt auch nach vielen Jahren—für mich—unterhaltsam. Ja, da sind viele viele Dinge drinnen, die heute wohl nicht mehr fliegen würden3, aber bevor wir den Film mit dem Rest der bisher geschaffenen Kunst verbrennen, würde ich gerne eine neue, deutsche Synchronfassung des Films in Auftrag geben.
Ich bin der Meinung, dass die goldene Zeit deutscher Synchronfassungen schon seit längerem vorbei ist; und gerade in diesem Film gibt es einen Kniff der genial ist. Zwei Afroamerikanische Herren sprechen im Original Jive2/4. Wie übersetzt man das bloß ins Deutsche2? Moderne „Synchronautoren“ würden sich wohl am Diskurs moderner Sprechgesangskünstler orientieren.

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Bei einem Ausflug stellten wir fest: Es scheißt sich keiner mehr etwas darum, ob Pandemie ist oder nicht.
Ob die Menschen die Berichterstattung inzwischen wie eine Streaming Serie wahrnehmen? Und inzwischen dauert die Staffel zu lange.

1.. ifixit.com
2.. youtube.com
3.. badam pf
4.. Und später sogar Barbara Billingsley, welche die Mutter des namensgebenden Buben aus „Leave it to Beaver“ spielte.

159 :: temporaler Irrtum

Kirby wurde in der Nacht auf heute unruhig. Ein paar Mal rief er nach uns, schlief aber umgehend wieder ein. Um 5h bekam er mit, wie ich nach Ihm schaute, und so startete unser Tag.
Essen wurde inzwischen zu einem Problem. Kirby möchte ständig essen, scheint aber an der Auswahl zu verzweifeln. Es liegt an der Angst, unter die Wachstumskurve zu fallen—die durchfährt Kirby hart am Limit—, dass wir immer etwas für Ihn dabei haben. Mit Geduld und Bewusstsein für die Situation, wird sich neues Verhalten etablieren. Wenn da nicht diese Verzweiflung wäre…

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Therapie mit Atemschutz ist anstrengend. Bisher musste ich noch keine Stunde mit Maske reden.
Es ist wieder Zeit geworden, die Krankenkasse um eine Unterstützung zu fragen—und damit stehe ich wieder vor der Entscheidung, ob ich „Auf Wiederschauen“ sagen soll. Aber dann muss man sich nach etwas neuem umschauen, und der Teufel den man kennt, blablablabla.

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Mein Vater rief unerwartet an, weil seine Mediationen über ein Bastelproblem ein Ergebnis produzierten, dessen Umsetzung den gewünschten Erfolg erzielen sollte. Was den Anruf allerdings erwähnenswert macht ist, dass mich ein Passant währenddessen fragte, wie spät es sei, und ich mich um eine Stunde in der Zeit irrte—was man Vater korrigierte. Ich drehte um und klärte meinen temporalen Irrtum auf—was gut war, denn der Passant plante die falsche Zeit auf einem Parkschein zu vermerken.

Der wait, what? Podcast bespricht unter anderem die Situation des Direct Markets1 in den USA. Das System2 dahinter wurde auf Gatsch gebaut, da war es eine Frage der Zeit, bis es da einen so hinstreut, dass ein paar mitgerissen werden.
Woran es mich allerdings auch erinnerte, ist die Aussage eines Liebhaberkollegen:
„Wie bei uns gewirtschaftet wird, findet in der Welt da draußen mit größeren Summen statt.“
Wenn man das Gehörte für bare Münze nimmt und entsprechend skaliert, stellen sich einem die Nackenhaare auf.

Eine Frau klagt alle Homosexuellen in den USA. Wieso? Weil der Fantasiefreund das so will.

1 —waitwhatpodcast.com
2 —en.wikipedia.org
3 —boingboing.net

159-2019 | 159-2018

145 :: der Rest der Oper

Vormittags leidet das Telefon—der Chef. „Hopkins, ich habe gerade mit der Rechtsabteilung gesprochen.“ sagt er. „Will ich den Rest der Oper hören, wenn die Ou­ver­tü­re ein Gespräch mit einem Anwalt ist?“ denke ich mir, aber bevor ich auflegen kann setzt der Chef fort. „Bevor wir kein definitives Ergebnis zu dem Covid19 Fall am Arbeitsplatz deiner Frau haben, kommst du uns nicht an den Arbeitsplatz.“
Bei meinem Glück, darf ich die dadurch versäumten Stunden aufholen—durch die Kurzarbeit werden es zumindest weniger sein.

Die Frau kam früher als geplant nach Hause. Es gab einen zweiten Fall an Ihrem Arbeitsplatz—einen mit positivem Test. Es folgen eine Reihe an Telefonaten mit Amtsärzten, dem Geschäftsführer, Ihrer Standortleiterin und dem Kollegium. Alle stehen Sie nun unter Quarantäne und dürfen den Wohnort nicht verlassen. Morgen wird getestet. Am Ende machten sich alle Sorgen um die Kinder. Die haben sich gerade wieder an den Alltag bei Ihnen gewöhnt. Ein paar haben gerade Ihre Scheu davor verloren, mit Ihren Pädagogen zu reden.

Interessantes Detail: Kirby und mir ist es gestattet, unsere Behausung zu verlassen.

Wir waren den ganzen Tag über angespannt. Vor allem, weil meine Eltern den Nachmittag mit Kirby verbrachten. Amtsarzt #1 hat Quarantänemaßnahmen noch eine Abfuhr erteilt, und lediglich die Reinigung der Arbeitsstätte in Aussicht gestellt.

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Arbeitsstätte ist ein gutes Stichwort. Wir haben die Renovierung des Badezimmers fortgesetzt. Alte Farbe abspachteln und eventuellen Schimmel beseitigen stand auf dem Plan. Ist besser gelaufen als gedacht—gefreut hat es mich trotzdem nicht.
Vor allem als ich festgestellte, dass die Tube mit Spachtelmasse nur in meiner Vorstellung, nicht jedoch in der Werkzeugkiste existiert hat.

Mein Vater ist noch schnell mit mir zum Baumarkt gefahren. Bei der Gelegenheit haben wir auch alles für die Reparatur seiner Aussenbeleuchtung mitgenommen.

Kirby war außer sich, als ich die Wohnung verlassen hatte. Die Frau zeigte mir ein Foto, auf dem Kirby auf „meinem“ Sessel sitzt und aus dem Fenster schaut. In der Hand eine Maiswaffel. „Papa, Papa“ hat er dort gejammert.
Beim einschlafen entschuldigte ich mich. Er legte mir sein Kissen aufs Gesicht. Anstatt mich zu ersticken, nahm er es wieder ab und zwickte mich in die Nase. Mit dem Kopf auf meiner Schulter ist er eingeschlafen.

Während der „Mittagspause“ habe ich damit begonnen Steven Universe Future, die letzte Staffel von Steven Universe zu schauen. Würde ich gerne mit Kirby schauen—weil es nicht darum geht Spielzeug zu verkaufen, sondern man am Leben der Figuren teilnimmt. Das Ziel der Serie ist, die Angst vor Veränderung zu nehmen, und das wird Kirby nicht von mir lernen können.

Greg Universe, der Vater des Titelgebenden Steven, ist mein Totem

145-2019 | 144-2018

#254-2018

Die Ant-Man Figur aus Bandai’s Figuarts Reihe ist neben einem Verteilergehäuse und der Hobonichi Sammelbestellung angekommen. Beim auspacken ist mir erst nach dem posieren aufgefallen das die rechte Hand fehlt; das Handgelenk ist in der Mitte abgerissen. In zehn Jahren Figuarts das erste Mal das die Qualitätssicherung pinkeln war. Also wird Scott Lang’s Totem zurück nach Tokio reisen. Vorher muss ich noch abklären ob ich anstatt einer Rückerstattung eine neue Figur bekomme.

Spannend das man anscheinend in meiner Ecke der Stadt kein Delta-Material von Siemens bekommt. Selbst Jung Schalter habe ich bestellen müssen. Hoffentlich kann ich den Verteiler zumindest intern verkabeln. Ein Rückfallverzögertes Relais[1] mit einer längeren Verzögerungszeit als zehn Minuten zu bekommen hat lange genug gedauert.
Genau deswegen bestellen die Leute inzwischen vieles.
Kirby hat aufmerksam meine Pläne verfolgt und Komponenten geprüft.

Ansonsten das übliche depressive blabla. Ich habe die Möglichkeit Arbeitsunfälle zu inszenieren, wieso tue ich es nicht?

vorbeigelaufen

fußnoten

  1. Zeitrelais |wikipedia
  2. Kalel (Earth-23) |dc.wikia.com