die Affen toben durch den Wald

Gestern gaben die Frau und ich dem Wind nach, und legte Kirby eine Episode von Paw Patrol auf—wieso wir uns nach den beiden Filmen noch immer gegen die Serie wehrten, wirkt nun lächerlich. Die Serie hat Ecken an denen ich mich stosse, aber ist dabei weniger schmerzhaft als andere kontemporäre Medien für Kinder.
Außerdem brachte es ihn dazu, seine Vorschulaufgaben zu erledigen um eine zweite Episode schauen zu können.

Es ist interessant, wieso wir uns gerade gegen die Paw Patrol so lange wehrten. Bei Es war einmal … das Leben stießen wir uns nicht sofort an der misogynen Konnotation vieler Dialoge und der pathologischen Angst davor, dass der Andere weniger arbeitet als einer selbst—in der deutschen Fassung.
Bluey ist trotz der Darstellung von gewaltfreier Kommunikation und dem Ansprechen schwieriger und «kontroverser» Themen—außer bei Disney+, da wurde zensiert—in einem Milieu angesiedelt, welches Kirby nicht kennt, und welches ich in der Form wohl nie erreichen kann.
Und da hatten wir Angst vor einer Serie, in der ein scheinbarer Millionenerbe Hundewelpen zu Rettungskräften ausbildete? Sicher rasiert es einem das Hirn, aber das liegt daran das die Frau und ich alt sind, bei Kindern könnte es das Denkfleisch kitzeln. Die Kurskorrektur was die dargestellten gesellschaftlichen Normen angeht, leben wir ihm ja hoffentlich vor—mit dem putzenden Papa, der keinen Führerschein hat, Sauberkeit schätzt und viel liest.

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Die Ex-Ex-Schwägerin sah das eine Foto, welches ich beim Laternenfest machte, und brachte mich darauf, dass alle Laternenfestfotos die ich je machte aussehen, als würde man das Tor zur Hölle öffnen wollen, und da spielte die innere Wurlitzer wieder Ritual von Ghost.

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Auf dem Weg nach Hause sah ich jemand, der entweder ein—eventuell—pensionierter Spion oder ein Bond Gegenspieler ist: langes, stufig geschnittenes weißes Haar mit passendem Bart, Regenmantel, breit und dynamisch, schwarze Augenklappe. Er telefonierte gerade. «Hopkins hat mich entdeckt; der Affe ist vom Baum gefallen, ich wiederhole: die Kokosnuss ist geklaut!»

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Manchmal träume ich davon für die städtischen Bibliotheken zu arbeiten. Der Traum wurde gestern wieder zerschlagen, als ich den—subjektiv wahrgenommenen—Grad an Attraktivität der Beschäftigten in meiner «Stammbücherei» erlebte. Ich würde dort nur Kunden verschrecken; wahrscheinlich würde der Kontrast zwischen den Anderen und mir spontane chemischen Kastrationen auslösen.

Und mit mir sind es wohl momentan drei Leute, die sich momentan durch die Billy Bat Reihe arbeiten. Soll ich eine Nachricht für die Anderen im Regal hinterlassen?

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Es ist zwar ein älterer Clip, aber 2023 für mich noch immer relevant: die Tiroler Zungenpritschler wirken 2023, wie das Ergebnis eines Videogenerators, dem man anschaffte eine Zeichnung von Deix zu animieren.

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«China ist ja soooo super; dort hat man alles im Griff.» höre ich oft von Menschen, die nie einen Fuß auf chinesischen Boden hatten—und Politik als Rechtfertigung für ihr Idiot-Sein verstehen. Keiner von denen weiß, was ein Cage Home ist—Spoiler: der Interviewte in dem Video fand ein staatliches Quarantänecamp besser als das Regalbrett, für das er 260USD/Monat zahlt.

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Haben wollen—weniger zahlen wollen: Mega Sofubi Shin Ultraman.

herumfliegende Scheiße

Ich habe Dead Dead Demon’s Dededede Destruction fertig gelesen. Die letzten … drei Bände wirken oft an den Haaren herbeigezogen, um in einer gesetzten Zeit an einen bestimmten Punkt zu kommen, aber das Grundgerüst rund um Ausblendung bzw. integration von Umständen in einen ohnehin bereits geladenen Alltag blieb erhalten; und in der Realität sieht man ja immer wieder wie alltägliches exponentiell eskaliert wenn eine externer Kraft draufhaut. Da gibt es eine Reihe von Seiten in denen ein großer Böller im Hundehaufen der Handlung zündet, und die «Akzeptanz» mancher Figuren der herumfliegenden Scheiße gegenüber ist—erschreckend—passend.
Jetzt könnte ich mit Goodnight Pun Pun weitermachen—den ersten Band hätte ich schon gelesen. Aber ich musste aufhören, weil ich mich damals «gehört» fühlte, und «meinen Alltag bewahren wollte». Vor ein paar Jahren habe ich den letzten Band durchgeblättert, wobei mir auch wieder bange wurde; aber jetzt bin ich ja wieder eine Ecke weiter und kann reflektierter an die Sache herangehen.

aus Dead Dead Demon’s Dededede Destruction Bnd.11

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Der neue Asterix scheint scheiße sein. Traue mich momentan nicht, meinen Vater danach zu fragen.

In „Die weiße Iris“ kämpft Asterix gegen gesunde Ernährung und Achtsamkeit und für vergammelte Fische und Massenschlägereien. Kein Witz.

–aus dem Artikel

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Den zweiten Band von Vatermilch nicht lesen—ich weiß nicht mehr, was mich an der Umsetzung störte—aber bevor die Gutscheine vom Händler verfallen, habe ich ihn mir zugelegt; womit ich nicht alleine war, weil der Titel momentan überall nachbestellt zu seien scheint.

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Who is The Question? Könnte die Denny O’Neil Reihe nachlesen.

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In den letzten Tagen schaute ich mich durch die drei Dokumentationen—Mein halbes Leben; Nägel mit Köpfen; Mein Wenn und Aber—von und über Marko Doringer, weil dessen aktuelle Dokumentation Mein Leben Dein Leben in meiner Ecke der Welt massives Lob erhält.
Ich mag die drei Filme, auch wenn die Themen nur aus dem Blickwinkel eines gewissen Milieus kommt—am Ende ist es subjektiv—, aber es ist beinahe verstörend beruhigend, wenn man andere Menschen offen mit einer Version der eigenen Probleme, Gedanken und Erfahrungen raufen sieht.

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Mir brennt politisch momentan einiges unter den Nägeln. Aber bringt es etwas darüber zu bloggen? Das könnte ein Gefühl von «So, hab‘ ich auch was beigetragen.» auslösen, und auf der Straße sagt man dann «Hab ich schon verbloggt.» z.B. zu dem Obdachlosen mit den Erfrierungen an den blanken Füßen, während man ihm eine Karte mit QR-Code in den Becher steckt.

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Und dann ist da noch die Frage, ob ich es schaffe, absichtlich für die Vorbereitung einer endoskopischen Untersuchung meinen Darm zu leeren. Die reguläre Entleerung bereitet mir schon genug Probleme, und beim letzten Mal war es die elterliche Autorität, die mich durch den Prozess brachte.

Beschwörungszirkel

Das heurige Laternenfest fand statt. Kirby gab mit jedem vergehenden Tag seit Beginn der Vorbereitungen dafür seiner nervösen Vorfreude nach.
Das Fest verlief überraschend ruhig und effizient. Die Kritik am Fernbleiben mancher Eltern und deren Nachwuchs bleibt mir schleierhaft, es ist ein Abend unter der Woche, daher sehe ich die Möglichkeit an solch einer Feier teilnehmen zu können als Privileg, bei anderen Leuten geht es sich eben nicht aus. Dachten die Kritiker etwa ich will dort sein? Da genug Menschen vor denen ich in ein brennendes Gebäude flüchten würde, und man für 90 Minuten «durch die Zähne» anlächelt. Vor allem die Eltern die eigenes Essen mitbringen, und dann biegt das eigene Kind mit einem deren Mitbringsel in der Hand um die Ecke, ohne nachzufragen ob das in Ordnung sei. Beim Freilauf in der Dunkelheit[1] waren die Kinder nach der vierten Runde entsprechend Abendteuerhungrig und steckten Parkourrouten ab. Die kleinen Affen wollten dabei natürlich wie die größeren Affen klettern und springen und die großen Affen standen daneben und beschworen den Verstand ihrer Kinder, sie zum Umlenken zu bringen. Der Hopkins-Affe war der Erste, der einen Hebeservice für kurzfristig durch die höhe verschüchterte Kinder anbot, und die Einhaltung von Rücksicht einmahnte.
Aber die Kinder hatten eine Gaudi.
Ein großes Lob verdient die überraschend säkulare Organisation; den Kindern wurde vermittelt, dass wir alle Lichter in der Nacht sind, und manchmal andere bei der Hand nehmen können, weil sie unser Licht zusätzlich deren Eigenem brauchen.

Positiv überraschte mich, wie schnell Kirby im Spiel die Regeln des Zusammenlebens zu seinem Vorteil/Gefallen dehnte. Darauf angesprochen hatte er ein Einsehen und verhielt sich danach vertretbar frech.
Ein ehemaliges Kind aus seiner Gruppe nahm ebenfalls Teil, erklärte mir aber es sei nun zu alt um sich grausliche Pizzas auszudenken—kam auch schon im Anzug und führte parallel Telefonate mit dem Büro in Singapur; sie werden so schnell groß.

Ich habe das Konzert aufgenommen, und überraschend gut eingemessen—vergaß darauf Kopfhörer mitzunehmen, und stellte auf Verdacht ein. Ein Zeugnis mangelnder Textsicherheit.

Im nachlesen fiel mir ein: Da war der eine Typ, der «seine Laterne im Arsch» hatte, seinen Hund ohne Leine durch den Park laufen ließ, und dann noch stingert war, weil man auf dem «Hauptplatz» im Beschwörungszirkel aufgestellt sang. In öffentlichen Parks gilt Leinenpflicht.

[1] … Liebe Städteplaner/Architekten/Zuständige, wieso werden öffentliche Plätze nurmehr wie Horrorfilme ausgeleuchtet—trotz LED Beleuchtung?

wann kommt das Go? – wmdedgt Juni 2023

Eine Antwort auf die Frage: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

Die innere Uhr rief um 5:18 zum ersten Mal «Tagwache!», der innere Schweinehund antwortete «Gusch». Aber in letzter Zeit funktioniert umdrehen und weiterschlafen nicht mehr wie einst, und eine Stunde wälzen später verlasse ich das Bett.
Keine schlechte Idee, denn Kirby wurde ebenfalls wach.

Wie ich gestern bereits vermutete, hatte er sich vom Badeausflug einen Schnupfen mitgebracht…
Nach dem Frühstück und der Morgenhygiene holte er einen Ariol Band zum
vorlesen ins Wohnzimmer—Nr. 8, da wurde mir warm ums Herz, weil das unser Erster war, anfangs erklärte ich ihm noch die Bilder … hach.
Vor dem Gang zum Kindergarten gab es die üblichen Versuche, diesen so lange wie möglich zu verzögern; an einen davon erinnerte er sich später. Nachdem ich mich dazu breitschlagen ließ bereiterkläre, ihn ein Stück zu tragen, lenkte Kirby ein.

Aus einem Stück wurde der ganze Weg. Die Frau erzählte mir vom Studium und Kirby von seinen diversen Fallen.
In der Garderobe erinnerte er sich, dass er eine andere Hose anziehen wollte. Kirby akzeptierte die falsche Hose überraschend schnell, und verabschiedete sich mit einem «Jaja, Bapa.» in seine Gruppe.

Die Frau und ich tratschten ein wenig über Schulen, während ich sie zum Bus begleitete. Mir ist die Distanz zu den von ihr präferierten Einrichtungen zu groß. Es ist frustrierend: alle Gründe, die ich gegen Kinder ins Feld führte bewahrheiteten sich bisher. Sudern hilft auch nix … zu dem Thema kommt an anderer Stelle vielleicht mehr.

Auf dem Rückweg hole ich ein paar T-Shirts und eine Vinyl Figur ab, die mir ein Bekannter aus Tokyo zukommen ließ: Anti aus SSSS.Gridman. Gridknight wäre auch noch … aber das Comet Modell…
Später drückt man mir noch ein Paket mit einem Tetsujin 28 Bausatz in die Hand—das unbekannte Paket, dass mir vor zwei Wochen angekündigt wurde. Beim Gedanken ans zusammenbauen schwitzten mir bereits die Hände—Cucurutz Doans Zaku liegt immer noch in meiner Bastelkiste…

Zu Hause holte ich die Tagesnotizen nach; holte die Zahnpflege nach; und putzte Bad und Klo. Der meditative Effekt stellte sich beinah gleich ein, und ich war früher fertig als erwartet, also legte ich mich auf der Couch, in der Hoffnung noch eine Stunde Schlaf zu bekommen—aber der Kopf meinte «Heute nicht».
Also schaute ich mich durch den e-Mail Ordner. Siehe da, kommende Woche könnte ich einen Termin für die Diagnostik haben—welchen ich annahm.

Auf dem Weg in den professionellen Alltag schaute ich noch einmal beim Postamt vorbei, ich vergaß ein Paket abzuschicken.
Die Fahrt verlief überraschend schnell, obwohl ich einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegte, das Wetter passte dafür.

Am Arbeitsplatz aß mein Chef gerade, ich tat es ihm gleich. Wir begrüßten uns erst, als wir Beide fertig waren, was ich angenehm fand.
Der Chef ging früher, und überließ das Feld mir und den beiden Dienstkollegen. Der Dienst selbst verlief ruhig, was mir Zeit gab, nebenbei den Wahnsinn rund um die Vorsitzwahl der SPÖ zu verfolgen. Wenn es nicht so traurig wäre … ich fragte mich, ob die Tagespresse—ein lokales Satireprojekt, welches Politiker klagt, wenn diese ihnen den Job streitig machen—es ernst damit meinte, dass sie den Betrieb einstellt. Irre was ein Journalist da lostrat. Einer der Kollege vermutete dadurch noch mehr rechte Protestwähler bei den kommenden Wahlen—ich denke es ändert nichts, wenn nicht wieder ein externer Faktor die Karten neu mischt, wird es erst einmal blauner bei uns.

Der Liebhaberkollege schickt mich zu einer Vorschau von RoboCop – Rogue City. Wenn ich doch nur mehr Zeit zum spielen hätte—und die notwendige Hardware.
Die Journey Entwickler werden auch etwas neues veröffentlichen: Sword of the Sea. Da fiel mir ein: Ob man mit Kirby schon schon Abzû spielen könnte?

Wir schauen dann doch noch Apples WWDC, und fanden Apples Vision Pro Headset auf dem Papier toll. Ich bin kein Freund von AR oder VR … nein, das stimmt so nicht, mir gefiel die Präsentation, bei der wir eine VR Brille bekamen, auf der eine interaktive, manipulierbare Explosionszeichnung eines Motors für Servicezwecke lief, aber im Alltag sehe ich keinen Nutzen für den Preis. Durch das Eye Tracking ist sie eher eine Möglichkeit, z.B. körperlich eingeschränkten Personen weitere Interaktionsmöglichkeiten mit Technik zu bieten.

Vor seiner Schlafenszeit, rief Kirby mich an, um mir von der großen Uhr und seinem Schokoladeeis zu erzählen.

Mitternachts saß ich in einem Regieraum, und wartete auf das «Go» des Sicherheitspersonals, um das Licht zu löschen, und in den Alltag zurückzukehren zu können.