tatsächlicher Druck

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Kirby benannte ein Stofftier nach einem Kind aus dem Kindergarten, welches im vergangenen September Schüler wurde. Mir fehlt der auch. Viele von den Kindern, die Kirbys »Fixpunkte« waren, begannen deren schulische Bildung diesen September, und uns fehlen die Unterhaltungen mit ihnen.

Es scheint, als würde er sich besonders um die jüngeren Kinder kümmern.

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Mein Hausarzt schloss seine Praxis frühzeitig, weil ihn der grippale Infekt erwischte—vor zwei Wochen—, der momentan Leute bis zu drei Wochen hinlegt. »Gebts dem Hopkins sein Zeug, dann gemma ins Bett.« sagte er.

Seitdem mich der Infekt erwischte, kommt es mir vor, als beobachte ich meinen Körper beim verrotten. Inzwischen wurde eine Besserung von Symptomen eine Hiobsbotschaft, weil ein paar Stunden später alles wieder von vorne begann. Tagsüber nur ein paar Stunden Konzentration, Nachts kann ich nicht schlafen.

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Es ist unheimlich, wenn man dem neuen Drucker einen Auftrag schickt, und der auch tatsächlich gedruckt wird.

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Die ältere Nichte wünscht sich »sauteure« Kopfhörer. Gegen die Alternativen, die ich ihr anbot, hatte sie Argumente—ein paar davon gut.

Uuuudoooo

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Frau und Kind starteten ihre Wochenendpläne. Ich war alleine zu Hause. Nein, ich war einsam, alleine sein ist ok. Das wortlose Miteinander fehlte mir.

Ich ließ die Wäsche waschen; erzählte meinem Rechner wie ich meine Speicherstadt gerne organisiert hätte—der Kopiervorgang wird wieder «ewig» dauern—; hörte mich durch Stop Making Sense von Talking Heads; schaute Philadelphia nach; las mich durch ein paar Hefte Batman – Superman: World’s Finest; entdeckte zwei Texte über Death Stranding in einer Liste von Universitätsveröffenichungen; und blätterte durch die ersten Seiten eines Buches, in dem Hideo Kojima über die Medien schrieb, aus denen er Inspiration zog.

Apropos: Hideo Kojima bringt ein neues Spiel—leider Microsoft exklusiv—, zusammen mit Regisseur Jordan Peele: OD. Udo Kier ist im Trailer zu sehen und hören, und ich habe keine Ahnung was los ist; und das ist gut so, denn dann habe ich etwas in dem ich mich vergraben kann. OD ist eine Abkürzung für Overdose, ich denke einmal es wird weniger mit Drogen zu tun haben als man annimmt, aber in einer Form wohl referenziert werden. Oder das Spiel heist ODU—nach Udo Kier—und der Designer vergaß auf das U?

Dabei habe ich Death Stranding gerade einmal … drei Stunden gespielt.

Der neue Drucker brauchte einen neuen Platz. Das Stromkabel ist dicker bzw. rund anstatt flach, und konnte nicht hinter den Regalbrettern durchgeschummelt werden. Die Lösung gefällt mir, jedoch bin ich unsicher über die Meinung der Frau.
Die Einrichtung war unkompliziert. Ein Systempassworts ist wohl heutzutage eine Notwendigkeit—wie sagte der Liebhaberkollege: «Warte aufs smarte Brotmesser, und dessen open-source Varianten.»

Gestern dachte ich, mir würde beim niesen die Nase explodieren, heute fühlte es sich an, als würden die Nebenhöhlen ausgerissen.

Abends hörte ich eine Aufnahme ab, für die ich das Geofon auf dem Geschirrspüler anbrachte. Im Hintergrund hört man unsere Stimmen als dumpfen Hall, der die Front des Gerätes zum schwingen brachte.

Das Gefühl für die Menge an Wäsche, die man auf unserem Wäscheständer aufhängen kann wurde von mir wieder zu großzügig geschätzt.

Meine Mutter spürt nun zum ersten Mal die Nebenwirkungen ihrer Injektionen zur Behandlung der Hypercholesterinanämie: Gelenksschmerzen. Es erinnerte mich daran, wie alt meine Eltern inzwischen sind. Wie viel Zeit wir hatten, und wie viel uns wohl noch bleibt.

Endlich kam mir eine Idee für die Weihnachtskarten für die Nichten. Puh, ich dachte schon, es wird nix mehr.

niemand trinkt hier ernsthaft

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Vormittags ratschte das Telefon; der Fahrer der Spedition, die den Drucker liefern wollte wissen, ob ich auch an der Lieferadresse bin.
Zehn Minuten später steht das Gerät bei uns, und meine letzten Münzen in der Hand des Spediteurs—ich muss mir wieder angewöhnen Trinkgeld zu geben, wenn möglich.
Man soll elektrische Geräte ja erst am Aufstellort akklimatisieren lassen. Wir machten das so konsequent, dass wir darauf vergaßen, dass er da ist… Morgen dann.

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Nach einem Niesen glaubte ich erst, es hätte mir die Nase zerrissen.

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Wenn man Alkoholismus «Daydrinking» nennt, könnte man meinen es sei ein Spleen… Der Liebhaberkollege klärte mich darüber auf, das eines seiner Schäfchen, angesprochen auf seinen Alkoholkonsum mit dem Wort konterte—und dass es eine Phase sei. Was sollte er jetzt machen, wollte er wissen. Meine Idee war, das Schäfchen erst einmal davon abzuhalten über die Feiertage den Kopf in den Ofen zu stecken, und im kommenden Jahr noch einmal darüber zu reden—mit dem Katalog an Hilfsmaßnahmen, die unser Arbeitgeber bietet.

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Kirby fragte, ob ich ihm Klaus vorlesen könnte. Beim durchblättern entschied ich: wir schienen das noch auf. Was schade ist, weil es eine gute Reihe war.

aus Klaus no.7 (2015)

auf stimmenfang

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Noch habe ich die Information nicht verinnerlicht: Wir haben einen neuen Drucker gekauft. Die Frau und ich sprachen nicht nur davon, wir kauften einen. Hoffentlich meint es der besser mit uns als das Gerät von Epson.

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In Kirbys Kindergarten gab es Besuch vom
Nikolo. Ich finde den Brauch unnötig und die «Aber die Kinder freuen sich.» Argumentation … faul—so, dass musste ich los werden. Kirby machte etwas daraus. Nachdem das Zeremonielle Programm endete bekamen die Kinder Schokolade vom Nikolodarsteller ausgehändigt; nachdem Kirby seine hatte, steckte er sie in seinen Pullover und umarmte den Nikolodarsteller.
Er wollte uns nicht sagen wieso er das tat, bestritt sogar, es getan zu haben. Wir ließen ihn damit «in Ruhe». Ich sagte ihm nur, dass ich es verstehe, falls er es aus Dankbarkeit, oder Interesse tat, egal aus welchem Grund, es war mutig. Ich erzählte ihm von einem Zusammentreffen mit einem Nikolo und Krampus Duo. Das fand im Hausflur statt, dessen Bodenfließen dunkelgrau—beinah schwarz—waren, und sehr ökonomisch ausgeleuchtet. Der Krampus stand entweder «glücklich» da oder wusste was er tat, und stellte sich mit dem Leuchtenkörper—36 Watt Leuchtstoffröhre, warmweiß bilde ich mir ein, kann aber sein, dass die Abdeckung schon vergilbt war—hinter sich auf. Das Kostüm erinnert mich heute an Chewbacca aus Star Wars, auf Kopfhöhe waren zwei rote Leuchten, die aus der dunklen Gesichtspartie heraus glühten—ich nehme an der Kopf des Kostümträgers lag tiefer und Nacken, Kopf und Schultern saßen auf der Partie des Trägers.
Vor diesem Krampus habe ich mich vor Angst beinahe angeschissen. Der Nikolaus kniete vor uns und sprach, aber das einzige voran ich mich heute noch erinnere ist die pelzige, reglose Gestalt im Hintergrund.

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Das Pokémon Staryu—Sterndu bei uns—ist eine Homage an Ultraman; wieso ist mir das nie aufgefallen?! Wir schauten eine Zeitlang Pokémon mit den Nichten, da hätte es mir an Staryus Geräuschen auffallen können.

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Meine Stimme ist weg. Ob sie jemals wieder kommt?

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Las ein paar sehr gute Comics.

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Musik: A dying god coming into human flesh – Celtic Frost