eine Entscheidung

Kirby fragte uns, wie Fleisch produziert wird. Er bekam die ehrliche Antwort, vom Leben als Futtertier in Massentierhaltung bis zum Schlachtschussapparat bzw. Elektroschock, zur weiteren Verarbeitung.
Er hörte sich das alles an und überlegte danach passiv. In der Zeit spielten und lasen wir. Im Lauf des Tages sagte Kirby plötzlich «Ich will nicht, dass man Tieren weh tut. Können wir aufhören Fleisch zu kaufen.?»
«Was bringt es denn, kein Fleisch mehr zu kaufen?» Ich fragte mit Absicht, und die Antwort beeindruckte mich.
«Papa, Geld ist oft lauter als reden.» Damit zitierte er mich.
Jedenfalls haben wir eine Unterhaltung beim Arzt gebucht. Die Frau und ich essen seit Jahren kein bzw. sehr wenig Fleisch; in Kirbys Diät ließen wir es zwei bis drei Mal die Woche vorkommen. Auch wenn es alternative Lieferanten für Proteine und Eiweiße gibt, sind wir, was die menschliche Entwicklung angeht, nicht firm genug um eine Entscheidung ohne Rücksprache zu treffen—wir sind für den Fleischkonsum gebaut, und gerade in jungen Jahren könnten Ernährungseinschränkungen folgenreich sein.


Die Entscheidung, «Ich will kein Leid verursachen.», damit ist Kirby einem großen Haufen Menschen um einiges voraus. Als er das sagte, war ich … ergriffen. Er traf aus sich heraus eine Entscheidung, bat uns darum, diese zu respektieren und bei der Umsetzung zu helfen. In seinem Alter kaufte ich lediglich die Mickey Mouse um einen Quadratmeter Regenwald zu retten…

160 :: Wyld Stalyns reunion

Zuerst Erfreuliches:
Die Post stellte überraschend die Filme beim Labor meines Vertrauen zu. Freitag könnte die Aufträge fertig sein.

Der Schwiegeroma geht es besser! Nach einem Marathon durch drei Spitälern in drei Bundesländern wurde Entwarnung gegeben. Ein paar Tage wird man noch beobachten und die Nachwirkungen auspolstern.

Im Kindergarten ist Kirby ein integrales Mitglied der Kinderschar. Er steht helfend zur Seite, er versteht sich mit jedem, und wenn er sich einmal nichts anzufangen weiss, sitzt er auf einem Aussichtspunkt und beobachtet aufmerksam.

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Nerven kostete uns die Mitteilung, dass in Kirbys Kindergarten ein positiver Covid19 Fall aufgetreten ist. Und damit begann wieder der Eiertanz, den die Frau vor zwei Wochen hatte. Zunächst wurde nur die betreffende Gruppe, nicht jedoch das Haus geschlossen. Da gingen die Wogen hoch, es handelt sich um eine Sammelgruppe—in der Kinder vor Öffnung/nach Schließung deren Gruppe gesammelt werden1—und da bedeutet die Kontaktverfolgung, das je nach Ansteckungszeitpunkt, das gesamte Haus bereits Kontakt hatte.
Die Schleuse zur Abgabe und Abholung der Kinder ist ebenfalls gefallen, und natürlich flanierte genau heute ein anderes Elternteil ohne Mund-Nasen-Schutz vor mir durch die Einrichtung.

Ich gehe einmal davon aus—ich hoffe—, dass es nachvollziehbare Gründe hat, das Haus nicht zu schließen. Die Frau hat sich dafür entschieden, die restliche Woche auf Überstundenabbau zu Hause zu verbringen.

Interessant anzusehen ist, wie Covid19 zur „Seuche der ‚kleinen Leute'“ wird—weil es wieder jemanden getroffen hat, der über eine Leiharbeitsfirma angestellt ist. Da fühlt sich wieder jemand krank, fürchtet aber um seine Stellung im Unternehmen—wenn nicht sogar seine Anstellung—wenn er sein Recht auf Krankenstand wahrnimmt. Fluglinien werden sofort gerettet2, Arbeitnehmer sollen sich selbst aus der Scheiße ziehen bzw. „was gscheites lernen“.3

‚The court heard Cutter had entered the Miss Hitler beauty pageant under the name Miss Buchenwald…‘

Microsoft ersetzt Mensch durch KI. KI ist doch nur künstlich Intelligent. Mitarbeiter muss KI überwachen.

IBM will keine Technik mehr verkaufen oder einsetzen, die Massenüberwachung, rassistische Behördenkontrollen und Menschenrechtsverstöße ermöglicht.
Nach fünf Jahren kann man ja ein paar Sachen überdenken.
IBM’s Role in the Holocaust — What the New Documents Reveal

Und wieder leckt die Popkultur an seinen eigenen Genitalien…
Es ist zynisch, Bill und Ted danach zu fragen, wieso sie die Welt noch nicht gerettet haben. Weil deren Pendants aus dem Spiegeluniversum in vielen Regierungen sitzen.

1 --Diese Gruppen sind notwendig, da man sich das notwendige Personal nicht leisten kann/will, welches eine Öffnung bzw. Schließung des ganzen Hauses zum selben Zeitpunkt ermöglicht.
2 --derstandard.at
3 --Ja, mir ist bewusst, das Unternehmen die Basis für eine Anstellung sind, und das diese auch mit den besten Absichten gegen eine Wand fahren können. Nur wird Arbeitnehmern gerne vorgeworfen, dass sie feige, faul und ferwöhnt4 seien, und trotzdem schnallen die Meisten davon den Gürtel enger, wenn die unsichtbare Hand des Marktes gegen deren Arbeitgeber handelte oder dieser Misswirtschaft betrieb.
4 --Ich gestatte mir diesen Fehler, um eine gewisse Optik zu bewahren.

160-2019 | 160-2018