Den kompletten Film gibts legal auf YouTube. Der war gut. Das Comic gefiel mir vom Tempo her besser, aber es ist eine Übersetzung und keine Adaption, und gerade im Film muss man manchmal die Welt ein wenig ausschmücken, um das Publikum nicht komplett zu verwirren.
Wenn ich mich das nächste Mal über die Masse meiner Fotoausstattung beschwere, schaue ich mir die Werbebilder zum Film Vanskabte Land—der auf meiner Liste steht—an um mich daran zu erinnern, dass ich mit Nassplatten durch die Gegend laufen könnte.
Bei diesem After Life handelt es sich nicht um das Ricky Gervais Vehikel auf Netflix, sondern den Film von 1998. Der Film zeigt die Arbeitswoche einer »Behörde«, die im Raum zwischen Tod und Nachleben arbeitet. Jede Woche kommt eine Gruppe verstorbener dort an, welche gebeten werden den Angestellten deren liebste Erinnerung mitzuteilen. Diese Erinnerung wird vom Personal im Lauf der Woche nachgestellt, gefilmt, und die Verstorbenen nehmen sie als einzige Erinnerung mit ins Jenseits
After Life ist langsam und herzlich. Eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. Die große Action ist für jede der Figuren vorbei, nun gilt es, diesen einen Moment zu finden, in dem alles zu passen schien, da braucht es keine großen externen Gesten mehr, sondern Reflexion. Die Gespräche mit den Verstorbenen laufen beinahe wie Gesprächstherapie ab, man lässt die Leute reden während man aktiv zuhört, und langsam aber sicher arbeiten sich die Erzählenden zum Kern vor. Jedes Leben wird gleich behandelt, am Ende geht es darum, die Erinnerung in einem Mensch zu wecken.
Wer keine Zeit und/oder Geduld mitbringt, wird hier keine Freude finden. Der Film ist langsam und öffnet sich durch die Dialoge anstatt eines MacGuffin. Am Ende geht es um die Fähigkeit des Films, die Menschen für eine Zeit vergessen zu lassen, und am Leben anderer Teilzunehmen; etwas, dass man in der Flut an immer gleich anmutenden Filmen vergisst.