[gesehen] Happy! season 1

Häh?

Nick Sax ist ein ehemaliger New Yorker Polizist der seinen Lebensumständen geschuldet inzwischen als Attentäter arbeitet. In einer nicht näher definierten Weihnachtszeit in der er wieder einmal nach einem Arbeitsunfall einen Herzinfarkt erleidet ist sein größtes Problem ein fliegendes blaues Pferd namens Happy; welches behauptet der imaginäre Freund seiner Tochter zu sein, die Entführt wurde.

Ahh!

Happy! basiert auf dem gleichnamigen Comic von Autor Grant Morrison und Darick Robertson. Die Vorlage hat mir nicht so gut gefallen, die Geschichte hätte in einem dickeren Band ohne Probleme erzählt werden können. Aber das ist ein anderes Thema; für die adaption hat sich Morrison Brian Taylor zur Seite gestellt/stellen lassen/stellen lassen müssen; welcher manchen Lesern durch Crank und Gamer bekannt sein könnte. Und genau dessen Handschrift passt wunderbar mit Morrison’s zusammen. Die beiden scheinen zwar ein Auto voll zu tanken, starten es und werfen einen Ziegelstein auf’s Gaspedal, vorher jedoch haben sie sich die Arbeit gemacht die Straße in der die Amokfahrt stattfindet zu präparieren. Action, Okkultismus, Kapitalismuskritik, Moral, Medienkritik alles findet seinen Platz.

Aber es würde alles nicht funktionieren wäre da nicht Christoper Meloni in der Hauptrolle. Ich kenne ihn nur vom vorbeischalten an Law & Order und hier scheint er die Spiegelversion der Figur aus L&O zu sein. Zwar ist die Rolle natürlich zwei dimensional ausgelegt, aber wenn er mit manischem Blick „Do you want me to get a shitload of guns and money.“ in die Kamera fragt kann man als Zuschauer nicht anders als „I do.“ zu antworten.
Als bekennender Patton Oswalt Vermeider kann ich für Menschen mit ähnlicher Haltung melden: man vergisst das er Happy spricht nach ein paar Minuten.
Schauspielerisch darf man sich jetzt nicht all zu viel erwarten. Dieses Stickeralbum heißt Stereotypen der Action-Unterhaltung, sie bietet einem nur den Morrison bzw. Taylor Twist.

Und?

Hach….es ist schwer zu sagen ob es mir nun gefallen hat oder nicht. Man bekommt jedenfalls etwas anderes geboten. Happy! beweist wieder das der Sockel auf dem das Kino steht immer kleiner wird. Man kann der Serie wie schon dem Material auf dem es basiert vorwerfen, das viel zu viel Zeit gebraucht wird um von A nach B zu kommen, aber da werden die Fundamente für Staffel Zwei gelegt, denn nur weil man Medien- und Kaptilaismuskritik in seinem Werk hat, heißt das nicht das die Kuh unterm vollen Euter leiden muss.
Wer mit Crank bereits nicht warm geworden ist, wird hier auch enttäuscht. Wem Crank gefallen hat, könnte auch enttäuscht werden weil das Thema eben nicht „Unsympathler rettet sich selbst indem er größere Unsympathler meiert[1].“
Mir hat es zum trotz recht gut gefallen, ob ich die zweite Staffel brauche….der Endpunkt ist ein relativ guter Absprungpunkt[2].

Fehler
Dieses Video existiert nicht

[1] „Unsympathischer Mensch retter sich selbst indem er unsympathischere Menschen umbringt.“
[2] Schade das man das Weihnachtsthema nicht gleich mit Morisson’s Klaus verbunden hat; der etwas anderen Geschichte rund um den Weihnachtsmann.

[gesehen] Chaos On The Bridge (2014)

Häh?

Eine Dokumentation über die turbulenten Zeiten der Produktion der ersten beiden Staffeln von Star Trek – The Next Generation. Regie und Buch stammen von William Shatner, bekannt als James T. Kirk aus der Vorgängerserie.

Ahh

Es besteht doch ein gewaltiger Unterschied darin ob man die Erzählung einer Person liest oder geschildert bekommt. Shatner nutzt das aus und komponiert aus den Interviews mit Schauspielern, Autoren und Produzenten eine Kakophonie, um die Zustände im Studio darzustellen[1]. Da sind einerseits die Geburtswehen mit denen bei so einem Projekt zu rechnen ist; aber dann sind da auch noch die diversen Menschen dahinter, von denen jeder sein Gepäck mitbringt. Ohne auf die Gewichtsgrenzen zu achten.
Mit einer Stunde Laufzeit stellt sich das Narrativ selbst ein Bein und man fühlt sich wie ein Teilnehmer bei einer gehetzten Museumsführung. Sobald es interessant wird und man gerne ein wenig Zeit mit einem Exponat verbringen möchte wird man weitergezogen.
Was die Sache allerdings wieder herausreißt sind die Interviewpartner. Die Zeit hat sich in deren Erinnerung gebrannt, die verschiedenen Perspektiven und kleinen Anekdoten lassen einen innerlich Danke dafür sagen, das die Leute durchgehalten haben und uns damit eine der besten Sci-Fi Serien mit auf den Weg gegeben haben.

Und?

Um gefallen an Chaos On The Bridge zu finden ist es natürlich hilfreich Star Trek im Allgemeinen wohlgesonnen zu sein.
ABER; Technobabble oder Kanonanalyse wird hier nicht betrieben. Hier geht es darum wie die Grundlage geschaffen wurde welche Menschen wie ich so gerne besprechen.
Mit einer Stunde Laufzeit hat man bei Nichtgefallen wenig Zeit investiert und bei Gefallen bekommt man eine Grundlage, welche in Sekundärliteratur und in diversen Artikel im Internet vertieft werden kann.

[1] DER Satz der Dokumentation kommt von John S. Pike:
I can recall one day, when Leonard (Maizlish; Gene Roddenberry’s Anwalt) was almost clutching his chest, and i was saying ‚I hope you die‘.

[gesehen] The Shape Of Water (2017)

In den USA der 1960er Jahre lernt die Reinigungskraft Elisa in ihrem Job in einer Forschungseinrichtung des Staates eines der Forschungsobjekte besser kennen.
Es entwickelt sich eine Beziehung welche nicht nur Elisa’s sondern auch die Leben der Menschen um sie davon schwemmt.

Wenn ein Film von beinah allen Ecken und Enden nur positive Kritiken und Preise bekommt, sollte er ja eigentlich auf einem gewissen „Durchschnittswert“ funktionieren; oder? Aber wenn Guilermo Del Toro Regie führt ist die Chance groß das sich der Film selbst einen Haxen stellt; was auch wieder hier gelungen ist.
Dabei sollte es eigentlich funktionieren! Es ist eine wunderschöne Produktion; Ton, Licht, Kameraposition, Ausstattung, Effekte und die Schauspieler passen wunderbar zusammen. Nur fehlt einem als Zuschauer der Fokus. Man hat rasch verstanden das Agent Strickland zu früh abgestillt wurde; nur weil man Michael Shannon hat heißt das nicht das man ihn bei voller Beladung laufen lassen muss. Dann kommen auch noch die Elemente des kalten Krieges in die Geschichte. Da fehlte nurmehr das ich auch noch von dem kaputten Ofen im Diner erfahre; denn das ist ja viel wichtiger als die Entwicklung der Beziehung zwischen Elisa und dem Schrecken vom Amazonas zu zeigen[1].
Dabei beginnt alles so gut. Elisa ist schon zu Beginn des Films eine vollends realisiert wirkende Figur. Da sie stumm ist und man sich dazu entschieden hat sie das gezeigte nicht aus dem Off zu erläutern muss man zeigen wie es in ihr vorgeht. In den ersten fünf Minuten, die ihre Morgenroutine zeigen, bekommt man alles geliefert was man braucht; erzählt in einer Weise welche sie wie einen Menschen wirken lässt. Kurz vor dem Ende verleiht man ihr jedoch eine Stimme; nur für einen Moment der „Schwäche“, und ich bin mir noch nicht sicher ob es passend ist oder nicht. Auch die Anderen beiden Hauptfiguren wirken im Rahmen ihrer Rolle ausgefüllt. Man meint sie nach den ersten paar Dialogen zu kennen.
Über die Auflösung lässt sich auch streiten. Als Märchen funktioniert es und es ist ja gut wenn man es sich zu Ende denken darf.

Wahrscheinlich ist es meine Schuld; ich habe mir zu viel erwartet.
Ich empfehle den Film mit Vorsicht.

[1] Das wäre wieder eine Möglichkeit gewesen Michael Shannon auf Elf zu stellen: der Ofen ist defekt weil Strickland einen Ofenkackfetisch hat. Dabei muss er einem koreanisch sprechenden Chilenen beim essen von Suppe zuschauen. So hat er es in Texas gelernt.

The Shape Of Water – imdb.com

Verbesserungsbedarf

Meine Kurzkritik zu The Demon: Hell is Earth no.1 (2017) macht mir klar wie rudimentär meine Kenntnisse der englischen Sprache sind.

A title that i longed to read because of the history in which it is steeped. Alas modern writing practices lessened the enjoyment with wich i hoped myself blessed. When traded the single issues become i might return to read the single tome.
I’m shit at rhyming, get the collected Kirby omnibus of The Demon, it is the comic equivalent of fine dining.