ein Stück Scheiße

comics / Black Jack

Konnte wieder einmal nicht schlafen, also las ich bei Black Jack weiter; wobei ich merkte, dass ich darauf achten könnte, was ich lese.
In einer der Geschichten, sind Black Jack und ein—unsympathischer—Jäger auf die Spur eines wilden Affen, der die Besucher eines Waldes überfällt. Bei einem Überfall beißt er einem Kind ein paar Finger ab, welche Black Jack wieder anbringt. Nach einer Auseinandersetzung findet er den Affen in einer Höhle, samt zwei Kindern und eines mumifizierten Affen, von dem er annimmt, der Gefährte des Tieres gewesen zu sein. Black Jack versorgt die Wunden des wilden Affen. Später sucht der Affe Black Jack auf, um ihm sein Skalpell zurückzugeben, und wird dabei von dem Jäger erschossen.
Das letzte Bild zeigt Black Jack fluchend, damit endet die Geschichte.
Und ließ mich mit Sorge um zwei fiktionale Affenkinder zurück…

Wieso man Tezuka Osamu als kindertauglich sah bzw. oft noch sieht verstehe ich nicht. Der Mann hatte einen Zeichenstil der dies vermittelte, aber damit bildete er genauso Sex und Gewalt, wie Freude und Leichtigkeit ab.

Bildrechte liegen bei den Inhabenden.

Steine

comics

Transformers no.4 (2024)

Ich verrate jetzt, was einer der großen Plotpunkte im no.3 war: Optimus Prime reißt sich seinen beschädigten Arm ab, um Skywarp damit zu verdreschen. Dabei dachte ich mir schon, Hmmm, was man daraus wohl machen wird, vielleicht macht man aus Spike einen Powermaster und Optimus wächst ein neuer Arm?
Nein.
Es ist viel einfacher und poetischer, weil es einerseits zeigt, wie groß der Graubereich ist, in dem sich Autobots und Decepticons bekriegen, und welche Methoden und Opfer sie bereit sind anzuwenden bzw. zu bringen; und weil es eventuell einen von Autor Daniel Warren Johnson gewohnten »Tritt in die emotionalen Eier« Moment vorbereiten könnte, der einiges an Strahlkraft hätte.
Ansonsten bekommt man alles, was man bei Daniel Warren Johnson gewohnt ist: Action, Emotionen, und eben oben erwähnte Überleitung in Heft fünf, verpackt in Johnsons dynamische Zeichnungen.

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Midlife (or How To Hero At Fifty?) no.4 (2024)

Die Reihe find großartig an, steigt aber jetzt in jede Genre Falle, welche das Geschehen austauschbar macht. Auch die dynamische Präsentation hilft nicht darüber hinweg, dass es jetzt wieder geheime Regierungsorganisation gibt und Bestimmung und Bla hat es mir vermiest.
Aber ich werde die Reihe zu Ende lesen.

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Yotsuba&! vol.8-14

Wenn man das Bedürfnis hat, sich einfach nur fallen zu lassen, dann ist Yotsuba&! ein perfekter Titel. Die »alltäglichen« Geschichten aus dem leben der fünfjährigen Yotsuba und der Menschen in ihrem Leben wirken unaufgeregt, wenn man sie aber mit der Erinnerung an das eigene Erleben der Welt mit fünf Jahren liest, wirkt ihr Wirkkreis unendlich groß. Und auch nach 14 Bänden wird es nicht langweilig.

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Berserk Bnd.1 (Ultimative Edition)

Ich meine verstanden zu haben, wieso Berserk derart beliebt ist. In dieser Sammlung wird die Achterbahnfahrt der Gefühle nur angedeutet und Autor/Zeichner Kentaro Miura seine Figuren und deren Bildsprache zwar bereits kennt, und im laufe der Handlung immer detaillierter bzw. nachbessert—ausformt.
Meine bisherige Weigerung Berserk zu lesen lag an dem Protagonisten Guts. Der ist die klassische Dark Fantasy Idealfigur/Action Figur: Riesenschwert, Armprothese mit aufsteckbaren Waffen, Narben, immer einen nihilistischen/zynischen Aufsatz im Halfter. Aber am Ende der Rechnung steht er dann doch vor den Schutzlosen, denen er zu Beginn noch deren Schwäche ankreidet.
Und dann ist da noch all das Blut, Gedärm und diverse Grauslichkeiten die den Titel zu einem Hingucker machen.
Der zweite Band wurde reserviert, und ich »freue« mich schon darauf, wahrscheinlich wegen der emotionalen Tritte in den Unterleib.

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Billy Bat (20 Bände)

Billy Bat ist unheimlich »lesbar«, voller Cliffhanger und Wendungen treibt die Handlung einen durch diverse geschichtliche Ereignisse der Menschheitsgeschichte und deren Verschwörungstheorien. Und das obwohl der Manga nur eine Frage stellt: Ist der Disney Konzern böse? Spaß beiseite, dass ist eine von vielen Themen, es geht um Kreativität, Urheberschaft, Interpretation kreativer Arbeiten durch andere, die Kommerzialisierung von Kreativität. Am Ende zerfranst die Handlung, was voraussehbar war, trotzdem konnte ich die Bände nicht aus der Hand legen.

Bildrechte liegen bei den Inhabenden

weils wurscht ist

Den gemeinen Österreicher scheint nichts mehr zu interessieren; was nach dem Erfolg gegen Deutschland im Fußball angenehm war, aber bei politischen Dingen fehl am Platz. Ob ein Ibiza ähnliches Video heute noch ähnliche Wellen schlagen würde wie 2019 bezweifle ich.
Stimmt nicht, jetzt wo es hip ist, sind Kinder im Krieg bei bestimmten Personen in meinem professionellen Alltag plötzlich Thema. Und was war die Jahre davor? Keine Kriege oder Flüchtlingsbewegungen in denen Kinder unsägliches Leid angetan wurde? Anhand der politischen Ausrichtung der plötzlich Betroffenen gehe ich davon aus, der antisemitische Geruch führte sie zu dem Trog, an dem sie sich momentan füllen. Vorher erklärten sie einem, wie super es in Russland ist; aber zum Auswandern seien sie zu alt.
Schade.

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Vor dem einschlafen fragte Kirby nach, wie Menschen Wale töten, und wie man die Leichen an Bord eines Schiffes bringt. Ich erklärte ihm den Vorgang des Harpunierens, und wir unterhielten uns noch darüber, wie verklärte Tradition, Dummheit, Wut, Hilflosigkeit, Gier und Angst die Menschen heute noch zum Walfang und ähnlichem treiben.

Als ich ihn vom Kindergarten abholte, versuchte er eine der Figuren aus einem Spiel mitgehen zu lassen. Er zeigte sie mir, und meinte sie sei in seine Tasche gefallen. Der Hinweiß auf die Definition von Diebstahl ließ ihn sein Vorhaben überdenken.
Auf dem Weg nach Hause sprangen wir synchron als Aufwärmübung für das «Moshpit» zu Heavysaurus zu Hause.

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Bei einer Arbeit traten viele kleine Fehler auf, die sich aus Flüchtigkeitsfehlern von mir entsponnen. Das fällt mir in den letzten Wochen auf, dass ich Routine «nicht mehr kann», weil zu viel im Hinterkopf läuft.
Die Entscheidung, ob ich mich ins Krankenhaus lege steht noch aus. Ich will dort nicht alleine bzw. in einem Gruppenzimmer mit anderen eingesperrt sein; besonders wenn ich für die Koloskopie vorbereitet werde. Auch wenn ich die Untersuchung machen lasse, wird sie mein Leben nicht verbessern. Wenn beim Ultraschall schon alles in Ordnung war und der Blutbefund ebenfalls, un kein Arzt nachfragt wieso ich derart untergewichtig bin, kann es keine Probleme geben.

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Marc Marons Gespräch mit Taika Waititi war «gut hörbar»; dafür standen die Chancen bei den Beiden auch hoch. Bin gespannt auf Next Goal Wins, auch wenn man in meiner Ecke der Welt nur wenig positive Worte darüber findet; ansonsten kann ich das Oeuvre von Herrn Waititi uneingeschränkt empfehlen.

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Ultraman Blazars aktuelle Episode—18— hat großartige Kostüm- und Puppenarbeit. Ich wünschte man könnte etwas ähnliches Lokal produzieren. Könnte, man mit genügend Fleisch Fleiss und Zeit…

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Weil ich ihn in der Bibliothek fand, begann ich den ersten Band des Mila Superstar Mangas zu lesen. Letztes Jahr bekam ich die Anime Serie im Original—Attack no.1— mit englischen Untertiteln auf DVD, vergas diese allerdings im Regal. Wahrscheinlich weil die Frau nicht im Original mit mir schauen möchte, weil ihr die Stimmen zu schrill sind.
Im Manga wirken die Figuren noch überzeichneter als im Anime, weil die Handlung einen kürzeren Zeitraum einnimmt. Dazu noch die irren Lichtreflexionen in den Augen der Figuren, die sie … unmenschlich wirken lassen.

aus Mila Superstar Luxury Edition vol.1

die Affen toben durch den Wald

Gestern gaben die Frau und ich dem Wind nach, und legte Kirby eine Episode von Paw Patrol auf—wieso wir uns nach den beiden Filmen noch immer gegen die Serie wehrten, wirkt nun lächerlich. Die Serie hat Ecken an denen ich mich stosse, aber ist dabei weniger schmerzhaft als andere kontemporäre Medien für Kinder.
Außerdem brachte es ihn dazu, seine Vorschulaufgaben zu erledigen um eine zweite Episode schauen zu können.

Es ist interessant, wieso wir uns gerade gegen die Paw Patrol so lange wehrten. Bei Es war einmal … das Leben stießen wir uns nicht sofort an der misogynen Konnotation vieler Dialoge und der pathologischen Angst davor, dass der Andere weniger arbeitet als einer selbst—in der deutschen Fassung.
Bluey ist trotz der Darstellung von gewaltfreier Kommunikation und dem Ansprechen schwieriger und «kontroverser» Themen—außer bei Disney+, da wurde zensiert—in einem Milieu angesiedelt, welches Kirby nicht kennt, und welches ich in der Form wohl nie erreichen kann.
Und da hatten wir Angst vor einer Serie, in der ein scheinbarer Millionenerbe Hundewelpen zu Rettungskräften ausbildete? Sicher rasiert es einem das Hirn, aber das liegt daran das die Frau und ich alt sind, bei Kindern könnte es das Denkfleisch kitzeln. Die Kurskorrektur was die dargestellten gesellschaftlichen Normen angeht, leben wir ihm ja hoffentlich vor—mit dem putzenden Papa, der keinen Führerschein hat, Sauberkeit schätzt und viel liest.

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Die Ex-Ex-Schwägerin sah das eine Foto, welches ich beim Laternenfest machte, und brachte mich darauf, dass alle Laternenfestfotos die ich je machte aussehen, als würde man das Tor zur Hölle öffnen wollen, und da spielte die innere Wurlitzer wieder Ritual von Ghost.

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Auf dem Weg nach Hause sah ich jemand, der entweder ein—eventuell—pensionierter Spion oder ein Bond Gegenspieler ist: langes, stufig geschnittenes weißes Haar mit passendem Bart, Regenmantel, breit und dynamisch, schwarze Augenklappe. Er telefonierte gerade. «Hopkins hat mich entdeckt; der Affe ist vom Baum gefallen, ich wiederhole: die Kokosnuss ist geklaut!»

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Manchmal träume ich davon für die städtischen Bibliotheken zu arbeiten. Der Traum wurde gestern wieder zerschlagen, als ich den—subjektiv wahrgenommenen—Grad an Attraktivität der Beschäftigten in meiner «Stammbücherei» erlebte. Ich würde dort nur Kunden verschrecken; wahrscheinlich würde der Kontrast zwischen den Anderen und mir spontane chemischen Kastrationen auslösen.

Und mit mir sind es wohl momentan drei Leute, die sich momentan durch die Billy Bat Reihe arbeiten. Soll ich eine Nachricht für die Anderen im Regal hinterlassen?

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Es ist zwar ein älterer Clip, aber 2023 für mich noch immer relevant: die Tiroler Zungenpritschler wirken 2023, wie das Ergebnis eines Videogenerators, dem man anschaffte eine Zeichnung von Deix zu animieren.

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«China ist ja soooo super; dort hat man alles im Griff.» höre ich oft von Menschen, die nie einen Fuß auf chinesischen Boden hatten—und Politik als Rechtfertigung für ihr Idiot-Sein verstehen. Keiner von denen weiß, was ein Cage Home ist—Spoiler: der Interviewte in dem Video fand ein staatliches Quarantänecamp besser als das Regalbrett, für das er 260USD/Monat zahlt.

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Haben wollen—weniger zahlen wollen: Mega Sofubi Shin Ultraman.

herumfliegende Scheiße

Ich habe Dead Dead Demon’s Dededede Destruction fertig gelesen. Die letzten … drei Bände wirken oft an den Haaren herbeigezogen, um in einer gesetzten Zeit an einen bestimmten Punkt zu kommen, aber das Grundgerüst rund um Ausblendung bzw. integration von Umständen in einen ohnehin bereits geladenen Alltag blieb erhalten; und in der Realität sieht man ja immer wieder wie alltägliches exponentiell eskaliert wenn eine externer Kraft draufhaut. Da gibt es eine Reihe von Seiten in denen ein großer Böller im Hundehaufen der Handlung zündet, und die «Akzeptanz» mancher Figuren der herumfliegenden Scheiße gegenüber ist—erschreckend—passend.
Jetzt könnte ich mit Goodnight Pun Pun weitermachen—den ersten Band hätte ich schon gelesen. Aber ich musste aufhören, weil ich mich damals «gehört» fühlte, und «meinen Alltag bewahren wollte». Vor ein paar Jahren habe ich den letzten Band durchgeblättert, wobei mir auch wieder bange wurde; aber jetzt bin ich ja wieder eine Ecke weiter und kann reflektierter an die Sache herangehen.

aus Dead Dead Demon’s Dededede Destruction Bnd.11

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Der neue Asterix scheint scheiße sein. Traue mich momentan nicht, meinen Vater danach zu fragen.

In „Die weiße Iris“ kämpft Asterix gegen gesunde Ernährung und Achtsamkeit und für vergammelte Fische und Massenschlägereien. Kein Witz.

–aus dem Artikel

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Den zweiten Band von Vatermilch nicht lesen—ich weiß nicht mehr, was mich an der Umsetzung störte—aber bevor die Gutscheine vom Händler verfallen, habe ich ihn mir zugelegt; womit ich nicht alleine war, weil der Titel momentan überall nachbestellt zu seien scheint.

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Who is The Question? Könnte die Denny O’Neil Reihe nachlesen.

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In den letzten Tagen schaute ich mich durch die drei Dokumentationen—Mein halbes Leben; Nägel mit Köpfen; Mein Wenn und Aber—von und über Marko Doringer, weil dessen aktuelle Dokumentation Mein Leben Dein Leben in meiner Ecke der Welt massives Lob erhält.
Ich mag die drei Filme, auch wenn die Themen nur aus dem Blickwinkel eines gewissen Milieus kommt—am Ende ist es subjektiv—, aber es ist beinahe verstörend beruhigend, wenn man andere Menschen offen mit einer Version der eigenen Probleme, Gedanken und Erfahrungen raufen sieht.

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Mir brennt politisch momentan einiges unter den Nägeln. Aber bringt es etwas darüber zu bloggen? Das könnte ein Gefühl von «So, hab‘ ich auch was beigetragen.» auslösen, und auf der Straße sagt man dann «Hab ich schon verbloggt.» z.B. zu dem Obdachlosen mit den Erfrierungen an den blanken Füßen, während man ihm eine Karte mit QR-Code in den Becher steckt.

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Und dann ist da noch die Frage, ob ich es schaffe, absichtlich für die Vorbereitung einer endoskopischen Untersuchung meinen Darm zu leeren. Die reguläre Entleerung bereitet mir schon genug Probleme, und beim letzten Mal war es die elterliche Autorität, die mich durch den Prozess brachte.