Angst erwünscht

Regierungsprotokoll: Angst vor Infektion offenbar erwünscht –orf.at

Laut dem vom Ö1-Morgenjournal heute veröffentlichten Papier sprach Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) davon, die Bevölkerung sollte Angst vor einer Infektion bzw. dem Tod von Angehörigen haben. Das Kanzleramt relativierte die Aussagen.

Wie wird der grüne Koalitionspartner reagieren? Und wird das Wahlvieh dem feschen Kanzler noch weiter den Haarschnitt zahlen?

6mar20

Wieso behandeln wir Frauen und deren Leistungen mit zu wenig Anerkennung? Jeder Mann hat Geschichten, in denen er davon erzählt worauf seine Mutter oder Großmutter nicht alles verzichtet, und welche Hindernisse Sie für einen Überwunden und Lasten auf sich genommen hat. Also wieso lassen wir alleinerziehende Mütter—und natürlich auch Väter—allein Erziehen? Wieso lassen wir die Verbale und optische Herabwürdigung und Reduzierung der Frau in der Popkultur in dererlei Ausmaß zu?
Scheiße, das heißt ich müsste aufhören Superheldencomics aus den USA zu lesen…

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Die Gründe für die Frau, mir Kirby ganztags zu überlassen sind momentan nicht so schlimm wie angenommen.


Gedankenpfad zu Vaterschaft

Beim reinigen des Geschirrs ist mir Captain Fantastic[1] eingefallen. Der Film hat mir klar gemacht, in welcher beschissenen Verfassung ich und die Gesellschaft eigentlich sind—den er hat keinen Protagonisten. Hmm, die Kinder vielleicht, aber die sind ja nur der Spielball der beiden Parteien, die in Konflikt stehen. Jedenfalls ist es egal wie wir Leben, es ist eine Grauzone.
In dem Film spiel Frank Langella mit, und als ich dessen Filmographie durchgedacht habe, bin ich auf Superman Returns gestossen. Der Film ist ja ein geistiger Nachfolger der Superman Filme mit Chrisopher Reeve in der Titelrolle—und da hat Marlon Brando zwei Reden gehalten, die mir damals wie heute die Gänsehaut über den Rücken treiben:

You will travel far, my little Kal-El. But I will never leave you. Even in the face of my death the richness of my life shall be yours. All that I have learned, everything I feel, all of this and more I have bequeathed to you my son. You shall carry me inside you all your days. You will make my strength your own, see my life through your eyes, as your life will be seen through mine. The son becomes the father the father becomes the son. This is all that I can send with you , Kal-El.

Marlon Brando als Jor-El in Superman (1978)

Die zweite Rede ist zwar für einen Genrefreund wie mich interessant, aber die letzten paar Absätze sind eine für mich verständliche Allegorie auf die Erziehung eines Kindes:

The total accumulation of all knowledge spanning the twenty-eight known galaxies is embedded in the crystals which I have sent along with you.
Study them well, my son. Learn from them.
By the time you return to the confines of your galaxy, twelve of your years will have passed.
For this reason among others, I have chosen Earth for you.
It is now time for you to rejoin your new world and to serve its collective humanity.
Live as one of them, Kal-El
Discover where you strength and your power are needed
Always hold in your heart the pride of your special heritage
They can be a great people, Kal-El, they wish to be
They only lack the light to show the way
For this reason above all, their capacity for good,
I have sent them you, my only son.

Marlon Brando als Jor-El in Superman (1978)

Wir tun unser momentan Bestes, um einen Sinn für das Leben zu vermitteln—um eine Möglichkeit zu zeigen wie man die Welt für sich ordnen kann—bevor wir Kinder hinaus in die Welt schicken. Es ist nicht so als würde man z.B. ein Buch veröffentlichen. Wir schicken mehr als nur Gedanken in den Äther—wir schicken unser eigen Fleisch und Blut in der Hoffnung, dass sich jeder daran erinnert, selbst als Hoffnung in die Obhut der Welt gegeben wurde.
Diesen Akt erleben zu dürfen ist ein vergessenes Privileg, viele Menschen werden von der Welt in ihren Sog geworfen…

Beim Wäsche aufhängen habe ich einen Podcast gehört um meine Gedanken lenken zu lassen.

Totenstellung

Beim Yoga bildet die Totenstellung meißt den Abschluss einer Reihe. Man legt sich dabei nicht einfach nur hin und spielt den Toten, eine gewissen Haltung muss dabei gewahrt werden: der untere Rücken bleibt nach Möglichkeit gestreckt, die Halswirbelsäule ebenso, Arme sind vom Körper und Beine voneinander entfernt.
Nun versucht man, seinen Körper von der Haar- bis zur Zehenspitze zu durchleuchten—was spielt sich gerade ab, Druck, Schmerz, Verspannung, sowohl im Geist als auch im Körper.
Ich mochte das. Und vor ein paar Tagen nachdem ich mich zum einschlafen umgedreht habe, habe ich festgestellt: Papa, du bist auch beim schlafen verspannt. Und da ist mir die Totenstellung wieder eingefallen.
Und bisher hat es sogar zwei Mal etwas genutzt. An der Zeit zum einschlafen hat sich subjektiv nichts verändert, aber zu erkennen wo eine Spannung sitzt, hat mir die Möglichkeit gegeben sie loszulassen.
Ich habe ganz vergessen wie locker ein Kiefer sein kann.


vorbeigelaufen

100 Millionen Euro Überbrückungskredit für Tourismus wegen Corona
–derstandard.at
Puh, zum Glück hat man doch noch eine alternative Veranlagungsform für die Summe gefunden. Am Ende wäre es noch für den Zivilschutz oder—und da muss man jetzt stark sein—humanitäre Hilfe in Krisengebieten ausgegeben worden.
Da feiert man die selbst Ständigen als Pfeiler der Gesellschaft, mutige Pioniere, welche mit den höchsten Idealen vorpreschen und ihre Nachzügler immer spüren lassen, wer die Zügel in der Hand hält— und dann sind es die Ersten, die bei Mama um Hilfe rufen, wenn es Probleme mit Mindestlohn, Arbeitnehmerrechten und Klima-, oder Demographieveränderungen gibt.


fußnoten

[1] Captain Fantastic (film)
–en.wikipedia.org

4mar20

[update 6mar20:] Auf Hinweiß von Nell, habe ich den Ursprung des Textes aus der Anleitung zum Händewaschen vermerkt.

Wie gerne würde ich über die aktuelle politische Lage schreiben…
Um ehrlich zu sein: ich fühle mich inzwischen nicht mehr kompetent genug dafür. Es scheint ohnehin, als würde man nurmehr Marionetten sanktionieren. Keine Sorge, ich werde auch weiterhin bei jeder Gelegenheit an der Wahlurne erscheinen—es sind mir zu viele Menschen draufgegangen um deren Opfer mit einem Fernbleiben zu verhöhnen—, doch verstehe ich die Menschen, die es absichtlich nicht mehr tun.
Mich wurmt, dass alles was Österreich zu stande zu bringen scheint ist: Flüchtlinge bleiben draussen—gut das Grün in der Koalition ist—, und wegen Covid19 wird das Arbeitszeitgesetz ausgesetzt.
Wann wir es wieder einsetzen? Was wieder einsetzen?


Cutintotheearth liefert eine popkulturell unterhaltsamere Alternative zum rezitieren von Happy Birthday, um die Dauer einer Handwäsche als ausreichend zu bemessen: ein Mantra der Bene Gesserit aus Dune

Doctor Who

Die Frau und ich haben die Tardis[1] nach einer Runde mit Peter Capaldi verlassen. Wir schätzen Capalid’s Arbeit, aber unter Steven Moffat’s Leitung, ist uns die Serie zu selbstverliebt geworden—und Clara Oswald[2] ist mit der Zeit einfach…langweilig geworden.
Mit der elften Staffel sind wir zwar neugierig geworden, aber nach zwei Episoden haben wir darauf vergessen weiterzuschauen. Dabei ist Jodie Whittaker gut in der Rolle als Doctor, die neuen Begleiter sind ein interessanter Schnitt durch die Gesellschaft mit interessanten Beziehungen zueinander und die Effekte wirken zeitgemäßer ohne die „billige“ Ästhetik, ein Standbein des Charmes der Serie, hinter sich zu lassen.
Zum Finale der zwölften Staffel aber haben wir uns wieder vor den Fernseher gesetzt, um Ascension of the Cybermen“ und „The Timeless Children“—welche das Staffelfinale bilden—zu schauen.

Wie bereits erwähnt die digtialen Effekte wirken poliert und trotzdem handgemacht, die Farbpalette gibt dem ganzen ein kohärenteres und moderneres Gesamtbild und das Schauspiel gefällt—Jodie Whittaker und Sacha Dhawan[3] im besonderen.
Aber am Ende ist es wieder eine Nabelschau. Doctor Who hat so viele Möglichkeiten, aber am Ende scheint es immer nur um Gallifrey, den Master, Daleks, Cyberman, oder eine Kombination aus allen inkl. Retcon zu gehen.
Der Neujahrsepsiode werden wir allerdings noch eine Chance geben—uns gefallen beide die Judoon, und wir wollen wissen was mit dem Haus passiert.

Strange Adventures

aus Strange Adventures no.1 (2020)
Bildrechte liegen beim Inahber

Lange habe ich darauf gewartet, endlich ist es da: Strange Adventures no.1. Wieder widmet sich Autor Tom King einer weiteren, eher obskuren, Figur aus dem DC-Comics Universum, und wird sie in zwölf Heften in einen neuen Kontext setzen. Dazu bedient er sich seiner Zeit als CIA Agent in Afghanistan, und was diese aus ihm uns seiner Beziehung zur Welt und dem Medium gemacht hat. Dieses Mal lautet die Frage: ist Adam Strange ein Kriegsverbrecher? Mitch Gerards und Doc Shaner illustrieren die Antwort—Gerards hat seine skizzenhafte Art zurückgefahren und zeigt Adam Strange’s Buchtour durch eine analytische Brille, während Doc Shaner Strange’s Abendteuer auf dem Planeten Rann in Anlehnung an das Silver Age mit eloquenter Körpersprache zeigt.
Auch wenn sie im ersten Heft weniger Eindruck hinterlässt als The Vision, Mister MIracle oder Omega Men, ich bin dabei wenn der nächste Zeta Beam[5] eintrifft.

Vaterfreuden

Haben Kirby und ich etwa unseren Rhythmus für die Morgenroutine gefunden? Er kommt immer mit Büchern, die er vorgelesen haben möchte, und ich kann nicht „Nein“ sagen. Aber ich denke, ich habe gestern den Moment erkannt, in dem man Ihn vom weitermachen überzeugen kann.
Abends hat er mich herausgerissen. Es ist verblüffend, wie Er unsere Rituale and Abläufe verinnerlicht hat, und je nach seiner Stimmung anpasst. Ich bin unsicher, wenn ich Ihn alleine bettfertig mache, aber es macht den Eindruck als würde er weniger verspielt dabei sein, als wenn die Frau und ich Ihn gemeinsam betreuen.


vorbeigelaufen

Ich frage mich, ob man sich für The Batman bei Darren Aronofsky’s gescheitertem Batman Projekt[5] bedient.
The Batman’ Reveals First Look at the New Batmobile (And It’s Cool as Hell)
–slashfilm.com
Auf dem Papier finde ich die Idee gut, auf den Fotos…warten wir auf den Film.


fußnoten

[1] Tardis
–en.wikipedia.org
[2] Clara Oswald
–en.wikipedia.org
[3] witziges Detail: Herr Dhawan spielt in dem Film An Adventure in Space and Time den Regiessuer der ersten Doctor Who Episode: Waris Hussein.
–en.wikipedia.org
[4] Rann (ficitional planet)
–en.wikipedia.org
[5] 15 Things You Never Knew About Darren Aronofsky’s Canceled Batman Movie
–screenrant.com

Premiere

There’s an AI running for the mayoral role of Tama City, Tokyo – otaquest.com

If you assumed that artificial intelligence itself couldn’t run for mayor, you’re absolutely not wrong; that just happens to be where things get truly interesting. The two-person team pushing Michihito Matsuda consists of both Tetsuzo Matsumoto, the vice president of mobile provider Softbank ($74 billion revenue), and former Google Japan representative Norio Murakami. Standing at the forefront of this all, however, is Michihito Matsuda.

Besser als eine Blockchain-Regierung. Die braucht ja Menschen.

Fahnen im Wind

Staatsziel Wirtschaft: Finanzministerium nun wohlwollend – orf.at

In der ersten Stellungnahme hatte das Finanzministerium noch Bedenken geäußert, dass die Bestimmung zu Investorenklagen ausländischer Unternehmer führen könnte. Wörtlich hieß es: „Zudem könnte die explizite Nennung des Ziels eines wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandorts bei Nichteinhaltung oder allenfalls auch nur Änderungen im Ausland Klagen gegen die Republik induzieren.“