Filme 2023 – 56

Big Man Japan (2007)

Eine Mockumentary über Daisatou Masaru, der aktuelle Big Man Japan — jemand der nach dem Anlegen von Hochspannung auf eine Körpergröße von 30 Meter wächst —, der das Land vor Monstern schützt.

Diese Kritik ist in zwei Teile geteilt; eine Initiale; eine weitere die ich schrieb, nachdem ich ein Arbeit zum Film las.

Roger Ebert gab dem Film 3,5 von 5 Sternen … und für die erste Hälfte würde ich das auch geben, dann geht dem Film die Luft aus. Davor ist es aber eine sehr feinhumorige Arbeit über Tradition und vererbtes Trauma. Mit überraschend gutem CGI in den Monsterkämpfen.
Mir fehlt jedoch der kulturelle Bezug, um mehr sagen zu können — aber ich habe eine akademische Arbeit gefunden, mit der ich mich weiterbilden möchte, und das ganze zu Ende bringe. Es bleibt also vorerst hierbei.

Nach lesen der akademischen Arbeit bin ich mir unsicher, wie ich zu dem Film stehe. Kurzgesagt: er ist zu lang und verliert sich am Ende in sich selbst.
Aber siehe da, mit mehr Kontext macht beides Sinn. Weiteres schmeckt mir der Unterton, der in der Arbeit Erwähnung findet nicht. Könnte dieser Film tatsächlich Kritik an einer fehlenden japanischen Identität sein? Ein Echo der Aussage, wie sie so viele Heute tätigen: Was wurde aus den guten alten Zeiten? Die Jungen halten nix mehr aus.
Da werde ich wohl noch lange darüber nachdenken.

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Filme 2023 – 54

Shin Kamen Rider (2023)

Hongo Takeshi wurde von der Organistion S.H.O.C.K.E.R. entführt und wird in einen Augment, ein Mensch/Tier Hybrid, verändert: Grasshopper Aug 01. Vor der abschließenden Gehirnwäsche, befreit ihn das ehemalige SHOCKER Mitglied Midorikawa Ruriko. Sie sind auf der Flucht von SHOCKERS anderen Augments, was sie jedoch nicht davon abhält, gegen die Organisation vorzugehen.

Wer sich selbst ein Bild von dem Film machen möchte: Man findet ihn als Shin Masked Rider auf Amazon Prime, sogar mit deutschen Untertiteln.

Zusammengefasst kann ich nur sagen: Der Film ist großartig, und rauft mit Shin Ultraman um seinen Platz in meinen Top 5 Lieblingsfilmen.
Aber: Dies ist kein Film für ein «neues» Publikum. Für die Handlung des Film orientierte man sich an den ersten Episoden der Serie bzw. am Manga, in denen der Body Horror im Vordergrund stand — hier wurde Hongo’s zum Cyborg, und dadurch in manchen Bereichen zum Invaliden —, brutaler waren und durch das schmale Budget roher waren, sowie diverse Schnitttechniken und Genrekonventionen benutzte, um Geld zu sparen. All diesen Faktoren kommen auch hier zur Anwendung, und besonders gegen Ende merkt man, das die Produktion sehr viel Geld zu Beginn ausgab, nutzt dies aber auch, um ein «intimeres» Ende zu ermöglichen.
Doch inmitten all des wunderbaren Produktionsdesigns — allen voran die simplen Kostüme von Rider 1 + 2 —, Referenzen und sehr kurzen, aber vorhandenen Philosophischen Ausflügen in die japanische «Sektenkultur» bleibt eines auf der Strecke: das Schauspiel. Wenn die Euphorie abklingt merkt man, wie hölzern die Figuren sind. Das dient einerseits der Veranschaulichung der Selbstkontrolle/-täuschung der Figuren, aber die stoische Ruriko und der mit seinem Los hadernde Takeshi werden mit der Zeit anstrengend. Ruriko’s Fassade bröckelt zwar mit Fortschreiten der Handlung, nur wird dies mit dem «klassischen» Abschluss der Handlung der Protagonistin im Genre beendet, und einem für Hongo auch nichts besseres einfiel. Auch wenn mir das nicht gefällt, gibt es dem Aß im Ärmel, Rider 2, die Möglichkeit, zu lernen und neu anzufangen. eine Idee des Films ist das schöpfen aus der kollektiven Lebenskraft und wie nahe Freude und Schmerz liegen, und Ichimonji’s Rider 2 ist das Endprodukt dieser Ideen.

Was mich wurmt ist die überkomplizierte Geschichte rund um SHOCKER. Die Idee ist gut, hätte aber im Zuge einer Serie mehr Sinn gemacht als hier — siehe Kamen Rider Black Sun, wo man allerdings eine mehrteilige Serie auf ihre Grundgerüste reduzierte, und mit moderner Fassade neu Aufzog. Aber so konnte man noch ein paar Verweise an das Werk des Kamen Rider Schöpfers Ishinomori Shotaro unterzubringen. Es sei ihnen verziehen…

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Kassasturz

Eine Vorschau für die neue Ultraman SerieUltraman Blazar—erschien. Ich bin mir noch nicht sicher was ich von diesem Einblick halten soll.
Das Henshin Armband und die Grunzer und Stöhner sind super; das Design wird mir durch das … Flämmchen über dem linken Auge verhaut. Das schaut aus wie der Schopf den irgendwelche—und man entschuldige die despektierliche Metapher, mir fällt nur nichts anderes ein—Dorffriseure der örtlichen Seniorität aufsetzen, weils vor 30 Jahren in der pariser Vorstadt angesagt war.

Was mich aber grübeln lässt, sind die Gespräche rund um den Protagonisten. In Blazar ist der Leiter der Organisationeinheit, die in den meisten Ultraman Serien enthalten ist, der menschliche Anker. Das bringt eine neue Dynamik, jedenfalls bis die Episodenzahl zweistellig wird, und es keinen mehr interessiert, wo er war als es spannend wurde; was man aber gleich danach und lange bespricht ist sein Alter: der ist ja schon über dreissig—es wird interessant, die Perspektive eines älteren Menschen zu erleben.
Ich würde diesen Leuten gerne sagen, dass man nicht gleich stirbt wenn man 30 wird. Man muss nur mehr auf sich achten, mit 40 fängt der Körper mit dem Kassasturz an.

Kirby fand die neue Mothra Figur, und legte sie zu seinen Sachen—der Preis bei Amazon.de ist ein Wahnsinn, direkt in Japan kommt die auf ein Drittel deren Preises inkl. Versand. Jedenfalls ist er sich unsicher darüber, welche Flügelzeichnung ihm am besten gefällt. Aber alles ist besser als die Version aus den Monsterverse Filmen.

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Hen Shin!

Der Finale Trailer zu Shin Kamen Rider ist da. Auf den freue ich mich schon; nicht weil es ein Tokusatsu Film mit hohem Budget ist der meine Nostalgie kitzelt, sondern weil – angeblich – die asiatische … »Sektenkultur«[1] darin eine Rolle spielen soll. Durch das Attentat auf Shinzo Abe im letzten Jahr, tauchte das Thema bei mir wieder auf, irgendwo liegt auch das Buch herum, in dem Haruki Murakami Interviews mit Betroffenen der Giftgas Anschläge der Aum Sekte führte; über die es auch eine Dokumentation gibt – A, die findet man auf einem Videoprtal – die ich dazu schauen könnte.
Ist ein spannendes Thema, ich wollte einmal Pfarrer werden, dann fand ich für mich, stellte aber fest, dass sich der Glaube nicht mit dem Alltag der Welt in Einklang bringen lassen kann, und seitdem ist Spiritualität für mich so etwas wie schlechte Science Fiction. Ich möchte gar nicht erfahren, wie schlimm es den Menschen ergeht, wenn sie jemanden nachlaufen, der meint ihr Heilsbringer zu sein.

»Henshin« ist japanisch für »Verwandlung«.

[1] Als wäre das etwas exklusives für diesen Teil der Welt, aber durch den Job bekam ich einige dieser Vereine bei der Arbeit mit, und es unterschied sich von dem, was man hier gewohnt ist.

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