Make it so (please)

Greenpeace hat via Netcare der gerade mit der Bildung einer Regierung beschäftigten Personen eine Liste mit zehn Punkten für mehr Frieden und Demokratie im Netz ans Herz gelegt[1]. Prinzipiell eine gute Idee, nur bei den ersten drei Punkten krampft es ein wenig. In dieser Form klingt das nach „bringts den Leuten bei was sie sagen dürfen; und nebenbei, (nur) meine Meinung zählt“. Ja, wir sollten uns als Gesellschaft darum kümmern das möglichst wertschätzend miteinander umgegangen wird; nur könnte man mit der Durchführung damit am realen Stammtisch beginnen.
Die kritiklose Hinnahme von offensichtlich fabulierten Informationen schulden wir doch dem Mitteilungszwang der Menschen[2] welche nebenbei noch vom Bildungssystem ausgehungert wurden/werden.[3]
Was mich zu Punkt drei bringt: Wäre es nicht wichtiger dem Nachwuchs Medienkompetenz zu vermitteln? Die Regierung hat nicht dafür zu Sorgen das Eltern ihren Kindern statt Tablets wieder Schnuller geben; aber sie muss die Bedingungen schaffen in denen Eltern in der Lage sind die Aufgabe der Erziehung ohne z.B. Angst um deren Existenz wahrzunehmen[4]. Die meisten jungen Eltern in meinem Umfeld sind weniger mit dem Kind selbst überfordert, sondern das ihr Beruf bzw. die Selbstständigkeit ihnen nicht die Möglichkeit gibt wie z.B. noch deren Eltern für sie zu Sorgen.
Ansonsten würde ich das so unterschreiben. Nur nehme ich an das von den angesprochenen Personen nur ein kleiner Anteil sich etwas darum scheren wird.

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[1] Netpeace checkliste für die Bundesregierung
[2] Öha, ich bin Teil des Problems.
[3] Eine befreundete Pädagogin hat mich nebenbei im Gespräch darauf aufmerksam gemacht das im stationären Buchhandel mehr esoterische Ergüsse und Thriller aufliegen als wissenschaftliche Literatur. Wenn im Schaufenster der Buchandlung der zweiten Band von „Chakras gegen den Welthunger“ ausgestellt wird, dann kann YouTuber xy doch ein kompetenter Geisteswissenschaftler sein.
[4] Mir wurde gesagt das ich das Vatermonat neben der Kinderbetreuung auch gleich zur Jobsuche nutzen kann wenn ich es wahrnehme. „I war damois zwa Tog zaus; kau eh nix aus deine Tepf tschechan.“ (Ich war zwei Tage zuhause; aus deiner Brust sprudelt ohnehin keine Muttermilch.) war vom mittleren Management zu hören.

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