the King is dead…

[ journal ]

Nicht nur, hatte Chadwick Boseman1 die Hauptrolle in einem wichtigen Film für meine ex-Schwiegerfamlie verkörpert, er rang seit vier Jahren mit Darmkrebs—ohne es Medial auszuschlachten bzw. ausschlachten zu lassen.
Als Darmkranker habe ich Tage, an denen ich über nichts anderes sprechen möchte…nein, nicht sprechen, schreien. Dieser Mensch war ein König.

Heute gedenke ich auch einem anderen König: Jack Kirby2. Es dauerte Jahre, aber inzwischen verstehe ich wieso man ihn auch 16 Jahre nach seinem Tod noch immer als „King of Comics“ tituliert.

Und jetzt wird es Zeit, Herrn Boseman’s Filmografie aufzuholen und durch die Kirby Bibliothek zu blättern…
Und ich hoffe, dass Beide dem royalen Status auch tatsächlich gerecht werden/bleiben, und wir keinen Schweinkram auf deren Festplatten/Nachlass finden.

[Update 20-08-30]

APNews3 bestätigt:

“From Marshall to Da 5 Bloods, August Wilson’s Ma Rainey’s Black Bottom and several more – all were filmed during and between countless surgeries and chemotherapy. It was the honor of his career to bring King T’Challa to life in Black Panther.”

Boseman had not spoken publicly about his diagnosis. He is survived by his wife and a parent and had no children, Fioravante said.

1.. rollingstone.com
2.. comicbook.com
3.. apnews.com

[gesehen] Black Panther

häh?

Nach den Vorkomnissen in Captain America: Civil War kehrt T’Chala nach Wakanda zurück um seinen Platz als König des Landes einzunehmen. Doch während der neue König versucht eine Altlast seines Vaters zu tilgen bereitet ein Fehler des vorherigen Monarchen vor seinem Sohn einen Reisnagel aus Vibranium auf den Thron zu legen.

ahh

Die Tür in das Marvel Cinematic Universe wird mit dem Blick auf Wakanda wieder ein wenig weiter geöffnet. Leider wirkt Wakanda ebenso aufgesetzt wie Kamar Taj in Doctor Strange. Der Marktplatz in Thor Ragnarok wirkte lebendiger. An den digitalen Menschen könnte man im Jahr 2018 auch wenig länger feilen, besonders am Ende hat man den Eindruck einem Videospiel zu folgen bei dem die Helligkeit weeeeeeit nach unten geschraubt wurde. Auch der Plot reißt nicht viel raus; wenn auch die Motivation des Gegenspielers in diesem Film nachvollziehbarer ist. Nur schickt man den natürlich wieder in die ewigen Jagdgründe.
Der Film macht allerdings das von dem andere nur reden: er repräsentiert farbige Charaktere, in Afrika, in einem Licht abseits der “Konventionen”. Und dazu auch noch Frauen! In meiner Schwiegerfamilie wartete man fieberhaft auf diesen Film; meine Schwägerin kann mit den Superhelden nichts anfangen und schüttelt nur den Kopf wenn mein Bruder und ich darüber fachsimpeln. Hier scherte sie allerdings schon mit den Nägeln in Erwartung des Veröffentlichungsdatum. Und nachher meinte sie zu den Nichten das sie den Film auf jeden Fall mit ihnen schaut wenn sie alt genug sind, weil hier am Ende die Frauen die Kastanien aus dem Feuer holen. Das machen sie sogar mit Freude! Die Besetzung umarmt ihre Rollen im Umfang ihrer Möglichkeiten, was die Blasse Kulisse in der sie agieren mit ein wenig intensiver erscheinen lässt.
Apropos Kulisse, die Kirby Einflüsse aus der Vorlage wurde hier wiederum, wenn auch nicht so offensichtlich wie bei Thor Ragnarok, adaptiert und bilden eine Brücke zwischen dieser und der Adaption.
Aja, und Martin Freeman zeigt das er der Meister der Reaktion ist.

und?

Als Freund des Materials auf welchem der Film basiert habe ich mir wahrscheinlich zu viel erwartet. Und nach Marvel Maßstäben passt es ja eigentlich; alle Punkte der Formel wurden abgehandelt. Muss ja keiner wissen das man Killmonger mit einem Satz vor dem Konzil ein wenig demontieren hätte können; die Kameras hätte man sicher mit Technobabble hacken können.
Was mir aber gefällt ist, das die Strecke konsequent gegangen ist. Everett Ross ist nicht als Avatar für das Publikum zu Beginn des Films nach Wakanda gekommen sondern man wurde von T’Chala durch den Schutzschild geführt der es vom Rest der Welt trennt.
Als Film stellt die MCU Checkliste Black Panther ein Bein. Nicht nur die bekannten Programmpunkte müssen abgehakt werden, es galt auch noch ein kulturelles Artefakt zu schaffen. Und das ist gelungen. Wenn Captain Marvel ähnlich gut funktioniert könnten wir weitreichenderen Veränderungen im Medium Film entgegensteuern.
Wakanda ist die Hand des Gepeinigten der seinem Peiniger einen Neubeginn anbietet.

Black Panther – imdb.com

wenn es nicht der Rich Jonston wäre….

Rich Reviews Black Panther from the European Premiere: Building Bridges or Barriers? – bleedingcoolnews.com

Rich Jonston, der Mann hinter Bleeding Cool News hat Black Panther gesehen und meint das er gut ist.

Nur ist es sein Job immer ein wenig zu übertreiben und gerade bei Black Panther wäre es mir wichtig das der Film solide ist.
An Marvel Cinematic Universe arbeiten keine Deppen, das ist ja inzwischen bekannt, aber trotzdem bin ich nervös. Wahrscheinlich weil meine Verwandtschaft mit afrikanischen Wurzeln sich schon so darauf freut mit ihren Kindern einen Film zu sehen in dem der Protagonist ihre Hautfarbe hat.

Die Kritik hat einen wunderbaren Satz:

And where fantasy treads, reality can follow.