Eine kurze Vorschau zum im kommenden Jahr erscheinenden Superman Film wurde gestern veröffentlicht… Ich hoffe, HOFFE, dass James Gunn und sein Team es schafft, das Gefühl der Christopher Reeves Filme und All-Star Superman einzufangen; die Geschichte des Gottes, der die Menschen an der Hand nimmt. Paul Dini und Alex Ross‘ Superman Weihnachtsgeschichte ist ebenfalls lesenswert.
Ich brauch das im Moment. Einen Superman Film der die Figur nicht großartig zerlegt und analysiert, und uns erklären will, wieso es nicht funktioniert, sondern der es wagt zu träumen…
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Konnte wieder einmal nicht schlafen, also las ich bei Black Jack weiter; wobei ich merkte, dass ich darauf achten könnte, was ich lese. In einer der Geschichten, sind Black Jack und ein—unsympathischer—Jäger auf die Spur eines wilden Affen, der die Besucher eines Waldes überfällt. Bei einem Überfall beißt er einem Kind ein paar Finger ab, welche Black Jack wieder anbringt. Nach einer Auseinandersetzung findet er den Affen in einer Höhle, samt zwei Kindern und eines mumifizierten Affen, von dem er annimmt, der Gefährte des Tieres gewesen zu sein. Black Jack versorgt die Wunden des wilden Affen. Später sucht der Affe Black Jack auf, um ihm sein Skalpell zurückzugeben, und wird dabei von dem Jäger erschossen. Das letzte Bild zeigt Black Jack fluchend, damit endet die Geschichte. Und ließ mich mit Sorge um zwei fiktionale Affenkinder zurück…
Wieso man Tezuka Osamu als kindertauglich sah bzw. oft noch sieht verstehe ich nicht. Der Mann hatte einen Zeichenstil der dies vermittelte, aber damit bildete er genauso Sex und Gewalt, wie Freude und Leichtigkeit ab.
!Achtung! Alter Mann beschwert sich: Mein Rasierapparat brauchte einen neuen Scherkopf. Nur ist der inzwischen so «alt», dass der Hersteller diese nicht mehr anbietet, Händler Apothekerpreise dafür aufrufen, und die wenigen Nachbauten nicht mehr an die Qualität des Originals heranreichen. Seit Mitte der Woche lebt eine Nachfolgeversion auf dem Platz des alten Rasierers—dessen Innenleben in meiner Bastelkiste landete—, und wieder bemerkte ich, wie Designgeschädigt viele Dinge sind. Schaut ja alles schick aus, aber kommuniziert die Elektronik nurmehr über einen Ring mit LED Elementen darin, die je nach Farbe, blinken und Anzahl der leuchtenden Elemente mit mir. Inzwischen ist dies ein beliebtes Mittel, welches als User Interface eingesetzt wird. Und jedes Ding spricht seinen eigenen Dialekt. Das überfordert mich inzwischen. Der Rasierer ist allerdings gut, wir müssen noch herausfinden, wie sein Scherkopf sich ebenso effektiv an mein Gesicht anpasst wie sein Vorgänger, aber wenn er schneidet, könnte man meinen dort wächst nichts mehr nach.
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Die Demonstrationen gegen das erstarken des Faschismus—die meiner Meinung nach viel zu spät kommen, aber besser … schauen wir einmal—machten auch vor dem nach Deutschland ausgewanderten Teil meiner Familie nicht halt. Interessant an der Geschichte ist, dass genau diese Menschen mich vor zwei Jahren noch dafür tadelten, dass ich die Akteure die diese Demonstrationen verursachten genau für unter anderem die in der Correctiv Recherche erwähnten Dinge kritisierte. «Sie mögen nicht astrein sein, aber sie streiten für unsere Freiheit.» wurde mir gesagt. Manchmal wünschte ich, eine Nebelwand würde das Tötungsprogramm in dem Chip aktivieren, den ich mit DER IMPFUNG eingesetzt bekam, dann hätte ich meine Ruhe. Meine ausgewanderte Verwandtschaft war jedenfalls nicht begeistert darüber, von mir zu hören dass sie gegen ihre Freiheitskämpfer marschierten.
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Ich wurde wieder einmal um Geld angesprochen. Dieses Mal stellte man sich mir nicht in den Weg, um mehr Geld zu erpressen, sondern beschwerte sich darüber, dass ich meine Glücksbringer nicht hergab. Langsam schleicht sich eine Sorge bei mir ein, wie die Leute in Zukunft reagieren werden, wenn sie nicht die Hilfe bekommen, die sie erwarteten.
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Wir nahmen Kirby mit zum Lego Store. Er war begeistert von dem Angebot, verlor dabei aber die Konzentration auf den Grund unseres Besuches: Ideen für seinen Geburtstag. Nach der Durchsicht der Preise war es wohl gut, dass er den Fokus verlor, denn die Preise möchte ich niemanden antun. Lego scheint inzwischen nurmehr eine Lifestyle Marke zu sein, und darf sich nicht beschweren, dass die Kinder nurmehr Videospiele spielen. Für den Preis mancher Sets bekomme ich eine Nintendo Switch oder andere Konsole, und die Investition hält länger bzw. beschäftigt das Kind länger als Lego—weil man mit der Menge der Steine nicht mehr so kreativ bauen kann, wie in meiner Kindheit—subjektiv gesehen. Werde wohl die Flohmärkte wegen Lego Steinen besuchen, oder andere Klemmbausteine benutzen. Kirby kaufte sich ein kleines Lego Set um sein Taschengeld. Der Kassier war großartig, er fragte Kirby, in welcher Zusammensetzung er sein Wechselgeld gerne hätte. Die Beiden hatten da einen sehr … reflektierten Dialog. Es war eine schöne Szene.
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Beim Doomscrollen stieß ich auf ein Bild von Warlock aus den New Mutants Comics aus der Feder von Bill Sienkiewicz. Das brachte die Erinnerung zurück.
Während einem der Fahrten die wir mit unseren Großeltern in den Ferien unternahmen, bekam mein Bruder einen der X-Men Sammelbnände des Condor Verlages. Da war das Cover bereits besonders: Colossus der auf einem Berg lebloser Charaktere stand, den Arm in siegreicher Geste nach oben gestreckt—bin mir aber unsicher, ob er seine kniehohen Stiefel trug. Jedenfalls befanden sich darin die ersten paar Ausgaben in denen Sienkiewicz die Serie als Zeichner übernahm. Das war ein Erlebnis, weg von den klaren und heroischen Linien, hin zu Interpretation und beinah traumhaften Darstellungen. Zwar zügelt er seine Arbeiten hier, bis zu dem Zeitpunkt sahen mein Bruder und ich nichts vergleichbares. Warlock mit seinem klar vermittelten «flüssigen» Körper brachte uns einen Schritt weiter dabei zu erkennen, dass es auch anders funktionieren kann. Und Warlock ist nur die Spitze des Eisbergs, das Layout der Seiten, die Auslassungen, das Verhältnis zwischen Überzeichnungen und «Realitätsnähe», dass war ein unheimlich prägendes Erlebnis.
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Ein Grönlandhai kann 500 Jahre alt werden. Mein erster Gedanke dazu war, dass der nach 500 Jahren Zellmutationen genetischer Sondermüll sein muss. Die Frau korrigierte meinen Gedanken damit, dass dessen Aufbau nicht so komplex wie der eines Menschen ist, und der in kühlen Gewässern lebt. Als ich am Arbeitsplatz darüber sprach, war der erste Satz eines Kollegen «Nach 100 Jahren ist des ja ein schwimmender Tumor.» Interessant, dass wir denselben Gedanken hatten.
Ich verrate jetzt, was einer der großen Plotpunkte im no.3 war: Optimus Prime reißt sich seinen beschädigten Arm ab, um Skywarp damit zu verdreschen. Dabei dachte ich mir schon, Hmmm, was man daraus wohl machen wird, vielleicht macht man aus Spike einen Powermaster und Optimus wächst ein neuer Arm? Nein. Es ist viel einfacher und poetischer, weil es einerseits zeigt, wie groß der Graubereich ist, in dem sich Autobots und Decepticons bekriegen, und welche Methoden und Opfer sie bereit sind anzuwenden bzw. zu bringen; und weil es eventuell einen von Autor Daniel Warren Johnson gewohnten »Tritt in die emotionalen Eier« Moment vorbereiten könnte, der einiges an Strahlkraft hätte. Ansonsten bekommt man alles, was man bei Daniel Warren Johnson gewohnt ist: Action, Emotionen, und eben oben erwähnte Überleitung in Heft fünf, verpackt in Johnsons dynamische Zeichnungen.
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Midlife (or How To Hero At Fifty?) no.4 (2024)
Die Reihe find großartig an, steigt aber jetzt in jede Genre Falle, welche das Geschehen austauschbar macht. Auch die dynamische Präsentation hilft nicht darüber hinweg, dass es jetzt wieder geheime Regierungsorganisation gibt und Bestimmung und Bla hat es mir vermiest. Aber ich werde die Reihe zu Ende lesen.
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Yotsuba&! vol.8-14
Wenn man das Bedürfnis hat, sich einfach nur fallen zu lassen, dann ist Yotsuba&! ein perfekter Titel. Die »alltäglichen« Geschichten aus dem leben der fünfjährigen Yotsuba und der Menschen in ihrem Leben wirken unaufgeregt, wenn man sie aber mit der Erinnerung an das eigene Erleben der Welt mit fünf Jahren liest, wirkt ihr Wirkkreis unendlich groß. Und auch nach 14 Bänden wird es nicht langweilig.
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Berserk Bnd.1 (Ultimative Edition)
Ich meine verstanden zu haben, wieso Berserk derart beliebt ist. In dieser Sammlung wird die Achterbahnfahrt der Gefühle nur angedeutet und Autor/Zeichner Kentaro Miura seine Figuren und deren Bildsprache zwar bereits kennt, und im laufe der Handlung immer detaillierter bzw. nachbessert—ausformt. Meine bisherige Weigerung Berserk zu lesen lag an dem Protagonisten Guts. Der ist die klassische Dark Fantasy Idealfigur/Action Figur: Riesenschwert, Armprothese mit aufsteckbaren Waffen, Narben, immer einen nihilistischen/zynischen Aufsatz im Halfter. Aber am Ende der Rechnung steht er dann doch vor den Schutzlosen, denen er zu Beginn noch deren Schwäche ankreidet. Und dann ist da noch all das Blut, Gedärm und diverse Grauslichkeiten die den Titel zu einem Hingucker machen. Der zweite Band wurde reserviert, und ich »freue« mich schon darauf, wahrscheinlich wegen der emotionalen Tritte in den Unterleib.
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Billy Bat (20 Bände)
Billy Bat ist unheimlich »lesbar«, voller Cliffhanger und Wendungen treibt die Handlung einen durch diverse geschichtliche Ereignisse der Menschheitsgeschichte und deren Verschwörungstheorien. Und das obwohl der Manga nur eine Frage stellt: Ist der Disney Konzern böse? Spaß beiseite, dass ist eine von vielen Themen, es geht um Kreativität, Urheberschaft, Interpretation kreativer Arbeiten durch andere, die Kommerzialisierung von Kreativität. Am Ende zerfranst die Handlung, was voraussehbar war, trotzdem konnte ich die Bände nicht aus der Hand legen.