Investition in die Depression

wmdedgt // ultraman arc // vaterfreuden // professioneller alltag // dragonball super // depression

Um 04:20 ratschte der erste Wecker. Ich verbrachte die Nacht bei Kirby, und erst jetzt fiel mir auf, dass er wohl länger auf meinem Gesicht geschlafen hatte.

Während des Frühstücks sah ich den über Nacht veröffentlichten Trailer zur heurigen Ultraman Serie: Arc. Erinnerte mich vom Design her an die erste Serie, Ultraman Nice, Mirrorman und eben die ganzen New Generation Designs. Das Henshin Gimmick überforderte mich—da werde ich mir wohl das Spielzeug holen.

Am Arbeitsplatz erfuhr ich, dass der mit mir geplante Kollege sich krank gemeldet hatte, und er durch einen der neuen Kollegen sprang für ihn ein. Der war den ganzen Tag unterwegs und … ich habe keine Ahnung was er tat, aber den olfaktorischen Signalen nach, trank er Bier dabei. Als seine ursprüngliche Dienstzeit vorbei war, kam er drauf, dass er ja einen Termin hatte, und ich erledigte die Schicht alleine. Es war kein Dienst bei dem man sich einen Fuß ausreißen musste, aber eine durchgehen besetzte Regie ist eine schöne Sache, vor allem wenn die Lichtsteuerung des Hauses einem diverse unlogische Fehler vor die Füße wirft.
Ich ärgerte mich darüber, wieso man mich nicht gleich alleine arbeiten ließ. Es stört mich weniger zu wissen, dass ich niemandem im Rücken habe, als jemanden den die Sicherheit meines Rückens nicht interessiert.
Als die Ablöse eintraf, beschloss ich mir ein paar der 15 Überstunden, die ich in dieser Arbeitswoche anhäufte, in einen früheren Antritt meines Feierabends zu investieren.
Aber davor brachten wir Indiana Jones and The Fate of Atlantis auf dem Miyoo Mini Plus der Auzubildenden zum laufen.

Ich traf ein paar Minuten nach Kirby und der Frau zu Hause ein. Kirby zeigte mir seine Ohrenstöpsel—zum Schutz seiner operierten Trommelfelle vor Nässe. Wir probierten sie gleich aus, und sie hielten dicht. Wir mussten nur wie die Haftlmacher darauf achten, dass er sie nicht aus den Ohren zog.
Es gab eine Runde Super Mario Wonder, ich bekam wieder ein paar Informationen über diverse Pokemons und las Kirby vor. Momentan mag er wieder die Drache Kokosnuss Bücher.
Und ich bekam nach langem wieder eine Zeichnung geschenkt.

Über die Nacht ließ ich einen Teil der Datensicherung laufen und laß Comics. Dragonball Super ist leider nicht, was es verspricht. Mir gefällt Dragonball Z dieser Tage schon nicht mehr. Der Humor ist ok, aber da werden super Geschichten, mit einem mythologischen Unterbau für den sich andere die Finger mit einem Löffel abschneiden würden, für ein paar Prügeleien in Nebensätzen abgehandelt. In meiner Kindheit/Jugend langweilte mich wiederum der Teil, in dem der mythologischen Unterbau aufgestellt wurde, und ich wollte zu den Prügeleien.

aus Dragonball Super Bnd.1

Kurz vor Mitternacht war der Computer immer noch am werken, also beschloss ich, einen Fernsehfilm zu schauen.

Bildrechte liegen bei den Inhaberinnen.

E C U

elvis filmografie // professioneller alltag / depression / jobsuche

Während der Nachtschicht konnte ich mich für keine Hintergrundberieselung begeistern und warf in meiner Verzweiflung dies an: I watched every Elvis movie and all i went was insane – OurEwan. Ein überraschend unterhaltsamer Blick auf das filmische Schaffen des Breselmeier—wie er hier landläufig genannt wird—, der mich auch daran erinnerte, dass Priscilla am vergangenen Freitag auf Mubi anlief.

+++

Es begab sich, dass der tägliche Konsum von Schmerzmittel über die letzten zweieinhalb Jahre, sich seit meinem Absetzen dieser im Jänner negativ bemerkbar machte. Dies führte zu einer Krankmeldung, pinkeln in Messgefäße, Urintests, Röngten, Ultraschall, Antibiotika; krank sein ist nie lustig. Allerdings nahm ich die Schmerzmittel auch nicht zum Spaß, sondern zur Alltagsbewältigung meiner körperlichen und psychischen Probleme. Ein Teil meiner Probleme stammt vom Arbeitsplatz her, aber von der psychischen Belastung her stärker, als von der körperlichen. Wieso ich mich um mein Kind kümmere, wird mir angekreidet; und dieses Mal, dass ich mich krank schreiben ließ, um die Tage ohne Zuzahlungen in Ruhe zu verbringen, bis ich am Wochenende wieder welche verrechnen kann.
Als ich dies erfuhr, teilte ich der Abteilung mit mein Ungemach über diese Annahme mit, was auch zu Gesprächen führte—darüber wer den «Kollegen» der diese Anschuldigung aussprach verpfiff. An wertschätzender Gesprächskultur in der Abteilung ist wohl niemand interessiert.
Ich weiß nicht wie ich weitermachen soll. Vorerst lehnte ich alle Dienste außerhalb der Norm ab und stellte jegliche Kommunikation ein.

Auf dem Jobmarkt … es würde von der Bezahlung her nicht bessert werden, und wer würde einen verhungerten Vierziger wie mich einstellen?

es ist schlimmer

vaterfreuden

Ich soll nicht immer alles schwarz sehen, wurde mir gesagt. Es wird schon werden, wurde mir gesagt. Und was ist nun mit der Schuleinschreibung passiert? Genau, was ich vor zehn Jahren sagte: Wir werden unser Kind einmal nur auf die Brennpunkt Schulen in der Nähe unseres Wohnortes schicken können, oder uns eine Privatschule leisten müssen. Aber nein, das Schulsystem wird immer besser, und es gibt ja die Möglichkeit der Wunschschule, wurde mir gesagt.
Was ist passiert? Ich kann mir meine Stundenreduktion im Herbst aufmalen, weil wir uns die Privatschule sonst nicht leisten können.

Elternschaft ist schlimmer als ich es mir ausmalte. Meine einzige Hoffnung ist die Erfindung einer Zeitmaschine, die meinen tatsächlich gelebten Zeitstrahl beeinflusst, damit ich mir in der Krippe die Lichter ausschalten kann.