mit Papa in der Band

Endlich hatte ich wieder genügend Ruhe um die Hausarbeit zu erledigen. Drei Stunden putzen … die Saugnäpfe der Badematte reinigte ich mit einer Zahnbürste—die natürlich nachher die bisherige Reinigungszahnbürste im Werkzeugkoffer ersetzte. Hach, das war schön.

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Kirby wurde für einen Schlagzeugkurs angemeldet. Ich bin gespannt darauf, wie lange es ihn freut. Ab welchem Zeitpunkt sollte ich wieder einmal einen Bass in die Hand nehmen? Besser gar nicht; man sollte seinem Kind seine eigenen Räume lassen. Gibt cooleres als mit Papa in einer Band zu spielen.

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Beim letzten Bibliotheksbesuch fand ich Nicolas Mahlers Flaschko in einer Komplettausgabe. Die war bis auf ein paar Ausreißer … unlustig. Ich meine nachvollziehen zu können, wo man damit hin möchte, ich fand den nur Weg nicht.

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Vatermilch 2: Unter der Oberfläche war dafür unheimlich gut. Der erste Band war in meiner Erinnerung ein «Hätten wir das auch gesehen.» aber hier war ich mittendrin. Ich denke es lag daran, dass man weniger Zeit mit dem Sohn verbringt, der mich zu sehr an meine Mängel bei der Elternschaft erinnert, und mehr auf dessen Vater eingeht, der sich hier zusammenreißt und versucht, die von ihm angerichteten Schäden zu reparieren. Zwar wirkt sein Handeln besonders an einer Stelle an den Haaren herbeigezogen, und eine Nebenhandlung scheint für mich nur aus Gewohnheit entstanden zu sein, trotzdem gefiel es mir.

aus Vatermilch 2: Unter der Oberfläche (2023)

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In Al Ewings momentaner Thor Reihe spricht die Hauptfigur die uralte Frage und deren Antwort an: Wie stark ist Superman? So stark wie die Geschichte es verlangt.

aus Immortal Thor no.4 (2023)

Sonst fand ich die Reihe bisher … jo, eh. Nach den … sechs Jahren in denen Jason Aaron beinahe alles mögliche mit der Figur machte, ist es vielleicht Zeit für eine Pause—was unfair gegenüber Al Ewing ist, der macht momentan gute Sachen im Mainstream.

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Das vorletzte Danger Street Heft erschien, und rührte ordentlich um. Ich habe keine Ahnung wo es hinführen wird, ich rechne mit einem nicht-Ende mit dem Verweis darauf, dass es außerhalb der Kontinuität stattfindet.

aus Danger Street no.11 (2023)

Blutarmut

Ich dachte nie das es jemals soweit kommen wird: ich ging mehrere Abende in Folge bereits vor 20:00 ins Bett. In den letzten Wochen fühle ich mich weder wach oder müde, sondern entweder, als ob ich kurz davor bin einzuschlafen, oder kurz nachdem ich aufwache. In Kombination mit einem Muskelkater.

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Die moderne Erziehung erklärte mir, wie man die Bezeichnungen »richtig« und »falsch« aus der Sprache streicht, um das Selbstbild des Kindes zu festigen. Prinzipiell finde ich diese Methode in Ordnung, weil es einem auch selbst hilft, bewusster zu sprechen—und bewusstes Sprechen räumt so viele Hindernisse, die zwischen Menschen stehen können aus dem Weg.
Bei so manchem Beispiel geht mir allerdings der Feidl[1] auf: »Die Erde ist eine Scheibe? Ich habe da andere Informationen; lass uns einmal nachlesen.«. Ja, und was steht dann so auf dieerdeisteinescheibe24.de? In vielen Bereichen muss es ein »Das ist falsch weil… « geben, weil wir sonst nurmehr besorgte Bürger erziehen, die in den Standorten von Fastfood Ketten nach entführten Kindern suchen.

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Ist ein alter Hut, aber er passt immer noch: die »Oasen der Ruhe«, die mir mein Therpeut zu finden riet. Jetzt stehe ich schon um 04:30 auf—um 05:00 müsste ich—, was mir bis vor Kirbys Geburt 30 Minuten Stille verschaffte. Inzwischen steht die Frau aber auch auf, und durch ihr Asthma, hustet sie dann eben lang und oft. Und beim Umrühren des Kaffees hebt sie Gruben im Boden der Tasse aus, was durch das Arbeitsgeräusch des Druckers untermalt wird. Vor Kirby fand das im Arbeitszimmer statt.
Auf dem Weg zur Arbeit sind es dann die Leute die nach Zigaretten fragen. Und die kürzlich enstandenen Tourettepatienten, die Sätze wie »IHR SEID DOCH ALLE SCHLAFSCHAFE! MÄÄÄH! MÄÄÄH« rufen.
Dazu habe ich eine Idee: ich bau eine Bombenwestenattrape, und wenn wieder einex die Meinung auskommt, biete ich an, gleich alle in die Luft zu sprengen. Und wenn dex—hoffentlich—seinex Meinung in die Hand nimmt, drücke ich den Auslöser und es spielt irgendein Lied. Kool and the Gangs Celebrate z.B..

Und weil wir gerade bei Hirten sind: Österreichs Blutkonserven waren schon lange nicht mehr so knapp wie momentan. Man brachte Triagemaßnahmen ins Gespräch. Und was sagen die Hirten im professionellen Alltag? »Ha, ich brauch mir um die Teuerung keine Sorgen machen, der Mangel kommt davon, dass man Impflingblut nicht verwenden kann, und mein reines Blut ist Gold wert.«. Ich riet den Gewinn maximal auszureizen, und das gesamte flüssige Gold auf einmal abzugeben.
[Inzwischen] Ein Kinderspital in Österreich begann damit, Operationen abzusagen; in Niederösterreich werden ebenfalls Eingriffe verschoben.

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Eight Billion Genies ist besser als ich dachte. Vom letzten Comic von Charles Soule und Ryan Browne war ich enttäuscht—vor allem nachdem Ryan Browne sich über Kickstarter die ultimative ultimaitve Ausgabe von God hates Astronauts finanzieren ließ; bis er dann draufkommt, dass er ja noch ein paar Ideen dafür hat—, aber das hier ist einmal interessant. Die Geschichte: Plötzlich erscheinen Geister auf der Erde, für jeden Menschen einer, die einem einen Wunsch erfüllen. Wahnsinn bricht aus. Der Plot fokusiert auf eine Gruppe von Menschen in einer Bar in den USA, und wie diese die ersten acht Sekunden nach dem erscheinen der Geister erleben in Heft eins; acht Minuten in Heft zwei; usw.. Die Idee, die Zeit so zu strecken ist gut, weil man somit Progression Raum gibt; man schiebt dem »decompressed storytelling« einen Riegel vor. Ich denke, deswegen gefällt es mir so gut, weil die Autoren sich dazu zwingen, immer schneller zu erzählen. Oder einen Trick haben, den ich nicht kommen sah.
[Inzwischen] Ich muss wohl alles zurücknehmen… Die Beiden haben die Verwurstungsrechte an Amazon verkauft, als Executive Producers. Ich nehme an, das wird Veröffentlichungsverzögerungen mit sich bringen.

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Ich kam endlich dazu, das erste Heft von Daniel Warren Johnson’s Do A Powerbomb zu lesen. Der Tritt einem wieder in die emotionalen Weichteile, und illustriert es in seinem hyperrealen Stil, der die interpretation des beim Wrestling gesehenen für Aussenstehende abbildet.

Szene aus Do A Powerbomb
aus Do A Powerbomb no.1 (2022)

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Die Gruppe an Klienten, die sich in She-Hulk no.4 (2022) fand ich interessant. Das fehlt seit langem, ein Comic in dem Jen Walters wieder primär Anwältin ist. Karnak’s Anwesenheit war ein »Aha?« Moment, dabei war er wegen der Punchline da; was die Figur präzise beschreibt.

aus She-Hulk no.4 (2022)

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Der Soundtrack von Shin Ultraman kam an, und es ist schön, all die klassischen Themen aus der 1966er Serie auf CD zu haben.

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Über Enternainment Earth bekam ich den ersten Blick auf die Filmversion von Doctor Fate—in Spielzeugform. Joaaaaa, das Brustharnisch ist mir zu verschnörkelt, aber die fehlenden Sichtschlitze auf dem Helm sind eine gute Idee—weil Kent Nelson ja oftmals nur seinen Körper hergibt, und Nabu seine Augen nicht benötigt.

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Kirby Antworten sind immer sehr spezifisch; letztens antwortete er auf meine Frage danach, was er denn baue: »Ich baue eine Zelle; aber nicht wie eine im Körper, sondern wie im Gefängnis.«. Und dann ist da ein Haufen Kleinigkeiten, die er vor Ewigkeiten aufschnappete und merkte.
Inzwischen schwimmt er—mit Schwimmscheiben, aber er schwimmt. Als Hydrophober war das ein sehr schöner Anblick.

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Fand diese Schreibtinte: Tesla Coil von Birmingham Pens.
Versand nur in den USA… Höchstwahrscheinlich sollte man auch nur ein dezidiertes Schreibgerät damit verwenden bzw. bei einem Tintenwechsel—nach einer gründlichen Reinigung—nurmehr mit einer Pipette oder Spritze befüllen.

/ 29–Juni – 1–Juli–2022
/ [1] Feidl = Messer; meißt Taschenmesser
/ #journal #schreiben #die allgemeinheit #comics #ultraman #vaterfreuden
/ Bildrechte liegen bei den Urhebern

ein Credo

_ comics _
aus FF no.1 (2013)

Die Idee der Future Foundation—einer fiktiven Schule die Reed Richards betreibt, um eben der Zukunft seiner fiktiven Welt eine Chance zu geben—gefällt mir. Sicher sollten wir die benötigten Kulturtechniken zur gemeinsamen Verständigung und zum Ausdruck vermitteln, aber immer im Blick halten, dass lernen kein linearer Prozess ist. Jede geöffnete Tür ermöglicht es einem, zwei weitere zu öffnen. Unser Ziel sollte die Unendlichkeit sein.

/ 2022-April-12
/ Bildrechte liegen bei den Inhabern
#journal  #comics

Wortkarg

_ MovieBob über Morbius _

Manchmal braucht man nicht viel sagen.

https://youtu.be/Rtpp3_YcV0o&w=550;encrypted-media

Morbius, der lebende Vampir, war als Kind einer meiner liebsten Marvel Figuren—wahrscheinlich aufgrund seiner hiesigen Obskurität— … und während dieses Kind über die Tatsache, einen Film über Morbius sehen zu können, jubelt, sagte der Erwachsene bereits bei der Ankündigung »Glaub mir, willst Du nicht sehen.«
Übrigens, Tom Hardy fand ich in den Venom Filmen inspiriert, aber ermüdend.

/ 2022-04-2
#film  #comics