Kirby ist momentan begeistert von Der kleine Strubbel, und siehe da, da gibts nicht nur Comics, sondern auch animierte Episoden.
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Greta Gerwigs Gespräch mit Mark Maron war unterhaltsam—und erinnerte mich daran, Barbie noch einmal anzuschauen—, ebenso das mit Paul Giamatti. Besonders mit Paul Giamatti, das ist eines der Gründe, wieso Podcasts bzw. Audio oft besser funktioniert als Video: weil man meint, bei einem Gespräch zwischen einem bekannten Menschen zu sitzen, und sie einfach reden lässt, ohne sich einzubringen. Aja, und weil ich beim WTF Podcast bin, Billie Joe Armstrong war auch angenehm anzuhören—auch wenn ich Green Day für übertrieben erfolgreich halte.
Im letzten Comic Eintrag schrieb ich über Berzerk, und da ist die Entstehungsgeschichte ebenso interessant zu verfolgen, wie der Manga selbst.
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Dinos, Dämonen & Doktoren besprach Godzilla vs Megalon, einen meiner liebsten Godzilla Filme—wegen dem darin enthaltenen Jet Jaguar. Mit dem Grund dafür, den Film zu mögen, dürfte ich nicht alleine sein. Aber wie man darauf kam, ihn in der deutschen Version King Kong zu nennen… »Zu viel« Rainer Brandt geht wohl doch.
Der Wecker ratschte um 04:30. Ein Blick auf meine Weckeruhr zeigte mir aber an, dass es schon 04:50 war. Aus welchem Grund auch immer sprang ich nicht auf, um mir schnell eine Zehnbürste durch das Kauzubehör zu schieben um mit einem Zeitpolster den Weg in den professionellen Alltag anzutreten. Ich richtete mir ein Frühstück, und während ich auf das Signal des Wasserkochers wartete, warf ich einen zweiten Blick auf die Uhr. Dabei stellte ich fest: aus irgendeinem Grund schaltete ich gestern nicht zurück zur Ist Zeit, sondern blieb bei der Sonderzeit hängen—die Uhr hat diesen Menüpunkt an dem man sich einfach eine zweite Uhrzeit einstellen kann, die parallel zur Ist Zeit mitläuft.
Beim Frühstück fiel mir auf: meine Erkältung wurde wieder schlimmer. Der Krankenhaustermin heute wurde letzte Woche bereits wegen Rotznase und Gürtelrose abgesagt, Sonntag Nachmittag wirkte es aber so, als würde sich die vom Arzt prophezeite Krankenzeit tatsächlich ausgehen. Montag Abend kratzte es wieder ein wenig im Hals, und siehe da, ich stand wieder am Start—nur anders. Der Rotz bildete einen Sekundären Schädel, der auf den bestehenden drückte und sich in den Nebenhöhlen festhielt, und meine Stimme funktionierte nur in rauchigen Lagen in fünf Minuten Intervallen alle 15 Minuten.
Der Weg in den professionellen Alltag war überraschend schlecht besucht—ebenso der Weg nach Hause—, es nutzten wohl ein paar Menschen den Feiertag am Freitag aus. Am Arbeitsplatz angekommen, begrüßte man mich mit «Was machst du hier?» Man rechnete nicht damit, dass ich auch tatsächlich komme. Einen Moment lang suchte ich nach der versteckten Kamera. Der Arbeitstag war relativ angenehm, lediglich ein paar kleinere Probleme, von denen sich am Ende Eines als großes Problem herausstellte. War wohl in die Knie gegangen und hatte sich das Oberteil über die Beine gezogen. Wir versuchten, aus alter Technik ein Notfall Lösung zu basteln, aber am Ende standen wir vor dem Umstand, dass das beinah defekte Gerät einen anderen Dialekt spricht, als die Technik von vor 20 Jahren. Frustriert bauten wir alle Gutstunden ab.
Während ich im Serverschrank hing, rief mich die Frau an. Der Kinderarzt stellte die Integrität von Kirbys Trommelfellen fest, und gab sein Daumen hoch für die Wochenendpläne der Frau. Da fiel mir ein Stein vom Herzen; nur die Wochenendpläne sind momentan ein paar Kiesel… Kirby schlief auch länger und ruhig, was mich ebenfalls erleichterte.
Die Mittagspause verbrachte ich in der Bibliothek. Nahm zwei Bücher für Kirby mit, holte einen Billy Bat Band ab und lief einem Popeye Sammelband um den Weg—leider auf Deutsch. Wenn ich bedenke was es gekostet hätte, die in den letzten Wochen entliehenen Bücher zu kaufen, ist das ein guter Kompromiss—trotzdem sticht es. In der Bibliothek fiel mir auf, dass ich wieder laut denke. Was müssen sich die Leute gedacht haben…
Auf dem Weg hörte ich einen deutschen Podcast in dem Shin Ultraman besprochen wurde: Dinos, Dämonen & Doktoren 106: Shin Ultraman. Aufmerksam wurde ich darauf, weil Youtube Persönlichkeit Tricerablue dabei war, mit dem ich mich einmal virtuell austauschte. Komisch ist, ich kann Besprechungen von Popkultur nur bedingt «ernst» nehmen, wenn sie auf Deutsch geführt werden. Ist nicht negativ dem Podcast gegenüber gemeint, irgendwie will ich das in Englisch hören.
Zu Hause angekommen, zeigte mir Kirby das erste Spielzeug, welches er sich um sein Taschengeld kaufte, gezeigt. Natürlich von Paw Patrol. Schade ist, dass unsere Versuche ihm zu zeigen es ist ok, zu mögen was man mag anscheinend fehlschlugen; er wählte eine Figur von Chase, obwohl die Rocky Figur das spannendere Zubehör hatte, aber Chase gewann weil er blau ist.
Nach einer Mahlzeit spielten wir mit der neuen und den alten Figuren; bastelten zusammen mit der Frau an einer Paw Patrol Zentrale aus Karton und Papiertellern; und ärgerten uns darüber, dass das Medikament in einem Quetschi aufgelöst immer noch scheiße schmeckt. Also zurück zum Joghurt. Und dann las ich ihm ein paar Geschichten aus ein paar Lustigen Taschenbüchern vor[1]. Dabei landeten wir bei einer moderneren, in der das schwarze Phantom seinen Platz im Gefängnis mit Mickey Mouse tauscht. Die war für uns beide spannend, weswegen wir nachschlugen, ob die Geschichte fortgesetzt wurde—was sie anscheinend wurde, und mein Vater hat die betreffenden Taschenbücher im Regal, und erklärte sich bereit sie uns zu leihen.
aus Lustiges Taschenbuch 575 (2023) Bildrechte liegen bei den Inhabenden
Als Kirby das Popeye Comic sah, erkannte er ihn, und wollte die Figur von Mezco sehen, die bei mir im Regal steht. Er fragte, ob das ein echter Mensch sei, und da konnte ich mit unnützen Wissen glänzen: E.C. Segar borgte das Aussehen von Popeye bei einem Mann in seiner Heimatstadt, Frank «Rocky» Figel. Es gab da einmal ein Foto, welches ihn zeigen soll, inzwischen aber als Foto eines Popeye Cosplayers entlarvt wurde. Herr Fiegel dürfte ein permanent betrunkener Zeitgenosse gewesen sein, der sich aber auch um das Wohl seiner Mitmenschen kümmerte—meist wie Bud Spencer[2].
Ich brachte Kirby ins Bett. Er schlief mit dem Kopf auf meiner Schulter ein, und sein regelmäßiger Atem wiegte mich in den Schlaf. Die Frau holte mich, als das Babyphon so leise war, dass sie meinte es sei kaputt.
Die Frau war sehr müde—sowohl im pädagogischen als auch im therapeutischen Bereich geht es Personaltechnisch im Moment rund—, und verabschiedete sich gleich ins Bett. Mein Plan war, ihr ein paar Minuten später zu folgen; aber die Kleinigkeit die ich ein paar Minuten davor aß, irritierte meine Verdauung. In den letzten Tagen aß ich wieder mehr, und vor allem, über den Tag verteilt; gestern jedoch fand nach dem Frühstück lange nichts auf meinem Teller statt, und nach dem Essen am späten Nachmittag überforderte ich meine ohnehin defekte Verdauung. Dazu kam, dass der Rotzhelm eines meiner Ohren bedeckte, und ich meinen Herzschlag ebenfalls in meinem Kopf als unangenehmes Pochen wahrnahm.
Zur Ablenkung tausche ich die Batterien in meinen diversen Geräten auf Lithium Batterien; und schrieb der Frau und mir eine Erinnerung daran, an die Anschaffung eines neuen Druckers zu denken. Ein Kollege einer Fremdfirma schwärmte von seinem Brother Gerät, und die Frau und ich sind beide nicht begeistert von HP oder Epson. Canon sollten wir uns auch noch anschauen.
Um 23:00 rollte ich mich ins Bett.
Ich weckte die Frau durch mein Schnarchen auf. Anscheinend nahm ich dies auch wahr, und änderte meine Lage in eine, in der ich nur merklich durch den Mund atmete.
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[1] … Walt Disney wird noch als Autor der Geschichten der Lustigen Taschenbüchern angeführt. Ja, dann ist es einfacher in der Datenbank zu finden, aber von den Geschichten hat er keine auch nur angeschaut.
[2] … Vor kurzem hörte ich den Satz: Die Friedensstiftende Kraft der Faust. Und jetzt fällt mir der Film Wilde Maus ein, in dem bei einer Schlägerei, der kompetentere/glücklichere Teilnehmer mit erhobener Faust auf seinem Gegner saß und laut «Frieden?» rief.
Der Wecker ratschte um 4.30. Von der Anzahl der Stunden an Schlaf die ich bis dahin akkumulierte, hätte ich erholt aus dem Bett tänzeln sollen, in dieser Realität schleppte ein langsam aufklärender Geist seinen trägen Körper unkoordiniert zum Esstisch. Zum Glück gibt es Routinen die man auch ausführt, wenn man nicht vollständig im Sein angekommen ist. Als ich dann war, erinnerte ich mich daran, das Babyphon einzuschalten.
Die Frau folgte um 5.00. Wir unterhielten uns über das anstehende Wochenende, an dem ich Idiot wieder nicht »Nein« sagen konnte, und jetzt mit Autofahrten und Tätigkeiten und schrecklich und ich will nicht konfrontiert bin. Dann möchte ich die Scheiße zumindest geplant haben.
Kirby rief im Schlaf laut »Nein!«. Gutes Kind, weiter so.
Die Straßenbahn fuhr mir davon. Die Nächste kam tatsächlich nach den angekündigten acht Minuten. Den Bus erwischte ich, und irgendwie schaffte ich es, zur gewohnten Zeit am Arbeitsplatz zu sein.
Dort war mir viel zu viel los. Der Großteil des Kollegiums verabschiedete sich zu einer Schulung, aber ein Kollege, den ich eigentlich mag, hatte einen der Tage, an dem er anderen Druck machen muss weil er selbst Fürchtet, nicht schnell genug zu sein. Ein Kollege und ich entgingen dem Vortrag damit, ohne Ankündigung unserer Arbeit nachzugehen. Ein Umbau steht an, und das dafür bestellte Material wartete auf foliierten Paletten darauf, sortiert zu werden. Beim durchschauen erkannten wir, wie groß das Projekt wird. Bisher hieß es noch »Das ist alles Plug-and-Play, keine Sorge.« Ich hätte es besser wissen müssen — wenn die Leute aus der Bauabteilung Plug-and-Play sagen, bedeutet es kleiner Umbau notwendig; hängen sie keine Sorge dran, bedeutet es man wird Umbauen, aber der Umfang ist ungewiss. Es wird spannend, wo wir die diversen Ersatzteile lagern, in den Häusern die wir betreuen werden wir ohnehin bereits beschimpft.
Auf dem Weg zum Frühstückskauf wurde ich beinahe von einer Radfahrerin getroffen. Die Schuld lag bei mir, mein inneres Reh übernahm das Steuer als ich sie bemerkte, und stieg auf die Bremse. Sie akzeptierte meine Entschuldigung — ich hätte es zumindest so interpretiert.
Nachmittags folgte das große Gespräch wegen des Umbaus. Die Kollegen die nichts damit zu tun haben — wollen — hatten wieder die meisten Ideen. Ich verließ die Runde, und arbeitete meine Wartungsliste ab. Momentan können wir ohnehin nur das Material verarbeiten, von dem wir sicher sind wo es wie verbaut wird, und das reicht aus, bis der Projektbetreuer wieder zurück ist. Es frustriert mich, wenn man in der Gruppe versucht Entscheidungen zu treffen, die uns nicht zustehen. Während der Arbeit hole ich bei Podcasts auf:
Auf dem Weg nach Hause erledigte ich die Befundbesprechung der klinischen-psychologischen Diagnostik. Ich bestehe anscheinend nurmehr aus meiner Depression.
Zu Hause zeigte mir Kirby seine Schreibübungen. Als Linkshänder bereitet das C ihm Probleme — als Perfektionist ebenfalls, denn es ist »ein nicht fertiger Kreis«. Ich darf ihm noch ein paar Bücher vorlesen. Dabei bemerke ich wieder wie Recht die Augenärztin mit ihrer Feststellung hatte. Ich werde mir wohl einen Vorschuss holen und in eine Gleitsichtbrille investieren.
Vor dem einschlafen gab es wieder die üblichen Themen: wie schauen Macrophagen aus; wieso kämpfen Pokemon; die Notrufnummern. Und dann wurde es schwierig. »Papa, bist du alt?« »Manche Leute sagen ich bin zu alt Papa geworden. Ich fühle mich alt als Körper, und jung als Geist.« »Weißt du wann du stirbst?« »Niemand weiß wann er stirbt.« Daraufhin hielt er meinen Arm fest, und schlief ein. Er freute sich schon auf morgen, ich hoffe, der geplante Ausflug kann stattfinden.
Ein Kollege bringt mir etwas aus seiner Zeit in Tokyo mit. Die Frau verdrehte daraufhin spielerisch die Augen »Der nächste Dealer.« sagte sie laut, damit er es über sein Telefon am anderen Ende der Erde hören konnte. Morgen Abend kommt er in Wien an.
Während ich darauf wartete, dass die Speicherstadt — unsere diversen Datengräber — ihre Sicherungen durchführte, spielte ich mich durch Teenage Mutant Ninja Turtles – The Arcade Game aus dem Jahr 1989 [Longplay], und stellte dabei fest, dass auch mein Geist sein Alter nicht mehr verstecken kann. Wie haben wir das damals gespielt?!
Um 22:30 lasse ich mich koordiniert im Bett nieder, um niemanden zu wecken.
Versuche mich gerade von einem ambulanten Eingriff zu erholen—nichts wildes, aber es fühlt sich an, als hätte man mir in die Eier getreten, und der daraus resultierende Schmerz wird nie wieder verschwinden—und dachte mir, es ist die ideale Zeit zu lesen. Und wahrlich, da wurde mir wieder das Hirn angekurbelt.