145 :: der Rest der Oper

Vormittags leidet das Telefon—der Chef. „Hopkins, ich habe gerade mit der Rechtsabteilung gesprochen.“ sagt er. „Will ich den Rest der Oper hören, wenn die Ou­ver­tü­re ein Gespräch mit einem Anwalt ist?“ denke ich mir, aber bevor ich auflegen kann setzt der Chef fort. „Bevor wir kein definitives Ergebnis zu dem Covid19 Fall am Arbeitsplatz deiner Frau haben, kommst du uns nicht an den Arbeitsplatz.“
Bei meinem Glück, darf ich die dadurch versäumten Stunden aufholen—durch die Kurzarbeit werden es zumindest weniger sein.

Die Frau kam früher als geplant nach Hause. Es gab einen zweiten Fall an Ihrem Arbeitsplatz—einen mit positivem Test. Es folgen eine Reihe an Telefonaten mit Amtsärzten, dem Geschäftsführer, Ihrer Standortleiterin und dem Kollegium. Alle stehen Sie nun unter Quarantäne und dürfen den Wohnort nicht verlassen. Morgen wird getestet. Am Ende machten sich alle Sorgen um die Kinder. Die haben sich gerade wieder an den Alltag bei Ihnen gewöhnt. Ein paar haben gerade Ihre Scheu davor verloren, mit Ihren Pädagogen zu reden.

Interessantes Detail: Kirby und mir ist es gestattet, unsere Behausung zu verlassen.

Wir waren den ganzen Tag über angespannt. Vor allem, weil meine Eltern den Nachmittag mit Kirby verbrachten. Amtsarzt #1 hat Quarantänemaßnahmen noch eine Abfuhr erteilt, und lediglich die Reinigung der Arbeitsstätte in Aussicht gestellt.

+++

Arbeitsstätte ist ein gutes Stichwort. Wir haben die Renovierung des Badezimmers fortgesetzt. Alte Farbe abspachteln und eventuellen Schimmel beseitigen stand auf dem Plan. Ist besser gelaufen als gedacht—gefreut hat es mich trotzdem nicht.
Vor allem als ich festgestellte, dass die Tube mit Spachtelmasse nur in meiner Vorstellung, nicht jedoch in der Werkzeugkiste existiert hat.

Mein Vater ist noch schnell mit mir zum Baumarkt gefahren. Bei der Gelegenheit haben wir auch alles für die Reparatur seiner Aussenbeleuchtung mitgenommen.

Kirby war außer sich, als ich die Wohnung verlassen hatte. Die Frau zeigte mir ein Foto, auf dem Kirby auf „meinem“ Sessel sitzt und aus dem Fenster schaut. In der Hand eine Maiswaffel. „Papa, Papa“ hat er dort gejammert.
Beim einschlafen entschuldigte ich mich. Er legte mir sein Kissen aufs Gesicht. Anstatt mich zu ersticken, nahm er es wieder ab und zwickte mich in die Nase. Mit dem Kopf auf meiner Schulter ist er eingeschlafen.

Während der „Mittagspause“ habe ich damit begonnen Steven Universe Future, die letzte Staffel von Steven Universe zu schauen. Würde ich gerne mit Kirby schauen—weil es nicht darum geht Spielzeug zu verkaufen, sondern man am Leben der Figuren teilnimmt. Das Ziel der Serie ist, die Angst vor Veränderung zu nehmen, und das wird Kirby nicht von mir lernen können.

Greg Universe, der Vater des Titelgebenden Steven, ist mein Totem

145-2019 | 144-2018

#26-2018

Der professionelle Alltag war anstrengend. Nicht körperlich, aber geistig. Es war hart Deep zu Worken -siehe gestern[1]- weil immer wieder kleine Löcher zu stopfen waren. Dazu gab es wieder einen Fall von….ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll ohne zu viel zu Verraten.
Ein Versuch:
Es wurden wirtschaftliche Entscheidungen getroffen, welche auf dem Papier Sinn machen weil die Zahlen am Ende der Rechnung einen höheren Wert ergeben. Das heißt auch, das unser Wirkradius kleiner geworden ist. Das habe ich gestern zum Ausdruck gebracht: Würde ich das jetzt machen, würde ich gegen eine von der Unternehmungsführung getroffenen Entscheidung verstossen -was mit einer Verwarnung geahndet wird. Und dafür möchte ich nicht nur angeschnauzt und nachher mit einem Energy Drink -den ich ohnehin stehen lasse, Coke ist mein Heroin- abgespeist werden. Vor allem wenn man von seinem direkten Vorgesetzten Sätze vorgesetzt bekommt wie „Ich kann niemanden halten.“ „Gut das der nicht mitkommt, er würde uns nur im Weg stehen.“ und mein Lieblingssatz „Und wie soll ich die Umstände innerhalb der Abteilung ändern?“ Wenn das Peter Prinzip[2] zuschlägt bleibt kein Auge trocken.
Man muss anmerken: mein Chef ist über mir unfähig geworden, ich bin es bereits jetzt.

Kirby scheint frustriert darüber zu sein, nicht aus eigener Kraft aufstehen und gehen zu können. Er schaut uns argwöhnisch an wenn wir neben ihm aufstehen bzw. auf ihn zu bewegen.
Der Schlafcoach hat sich gemeldet und bereiterklärt Kirby kurzfristig seine Aufmerksamkeit zu widmen. Sein Nachtschlaf ist derzeit sehr flexibel und alle bewährten Methoden zur Verringerung dieser Flexibilität haben ihre Wirkung verloren.

Eine Gizmodo Reporterin hat sich per VPN von Amazon abgeschnitten[3] und klärt damit darüber auf was ich seit Jahren predige: Der Verkauf von Waren ist nicht mehr deren einziges Standbein. Die Leute welche meinen, sie können Amazon mit einem Einkaufsboykott schaden muss man darüber aufklären, das inzwischen ein Großteil der Infrastruktur derer Kommunikationsmöglichkeiten und „das Internet“ auf Servern liegt welche von Amazon betrieben werden.

Ich mache mich in diesem Absatz wissentlich zu einem Menschen der meint sich in die Erziehung anderer einmischen zu müssen.
Darüber hinaus muss ich anmerken: Das einjährige Kind hat schon drei Lieblingsfilme? Kirby ist beinah ein Jahr alt und hat ein Fernsehbild für fünf Minuten mit leerem Blick angestarrt. Seitdem habe ich nicht mehr vergessen den Fernseher abzuschalten wenn er wach ist.
Aber mir ist bewusst, das in den USA die Unterhaltung der Kinder an Geräte ausgelagert wird um dem Nervenpullover der Eltern nicht zu engmaschig zu stricken.
Trotzdem; harte Bandage.

Der offizielle Steven Universe Podcast hat mit den Kreativen hinter der Sendung über das aktuelle Staffelfinale gesprochen[4], und meine Kritik an einer Fortsetzung der Serie zerstreut. Ich freue mich auf mehr wenn sie tatsächlich die „die nächste Phase ist etwas komplett neues“ Umsetzen. Die Serie stand ja mehr als ein Mal an der Klippe und auch wenn ich dem Crewniverse -wie die Fans die Produzenten nennen- alles zutraue, dahinter steht immer noch Cartoon Network und nicht Netflix.

Apropos Netflix: Hilda ist super. Ich versuche mich da so langsam wie möglich durchzuschauen und danach die Comics nachzulesen.

Und die neue Episode aus der zweiten Staffel von The Orville war zwar wieder eine wunderbare Beilage zu meinem Star Trek Marathon und der aktuellen Discovery Episode; weil es uns daran erinnert, das es nicht nur um Bum Zack Krach und Staffellange Hintergrundgeschichten -der jede Einzelgeschichte untergeordnet werden muss- geht, sondern ein normaler Arbeitstag in solch einer Welt einen Haufen interessanter Aufgaben bereithält. Auch wenn es Logiklöcher gibt, durch die man mit einem LKW fahren kann, hatte mich meinen Spaß mit der Darstellung eines naiven Erstkontaktes mit einer Zivilisation dessen Gesellschaft auf Astrologie beruht.

fußnoten

  1. Deep Work ist der neue Modeausdruck für hinsetzen und zumindest zu versuchen an nur einer Sache zu arbeiten.
    25-2019|h0pkins.wordpress.com
  2. Peter Prinzip |wikipedia.org
  3. I tried to block Amazon from my life; it was impossible. |gizmodo.com
  4. “Battle Of Heart And Mind” with Rebecca Sugar, Ian JQ, Kat Morris, Joe Johnston, Ben Levin and Matt Burnett – The Steven Universe Podcast |overcast.fm

#24-2019

Ein ehemaliger Lehrling ruft an und erbittet Rat: er könnte einen Job annehmen der ihn fachlich fordern würde und dessen Entlohnung annehmbar ist; sein Arbeitsplatz ist allerdings überall wo der Wind hinkommt und ohne fixe Heimkehrzeiten. Die hatte er zumindest als er noch zur See[1] gearbeitet hat. Dazu kommt: Seine bessere Hälfte und er haben vor kurzem einen gemeinsamen Haushalt eröffnet und im kommenden Sommer steht eine lange geplante Reise die man bei Annahme des Angebots spritzen[2] kann.
Mein spontaner Ratschlag war, die Punkte welche Für und Wieder sprechen zusammen mit den dadurch Betroffenen auf Papier festzuhalten, über das Wochenende in einer Lade[3] zu verstecken und Sonntag Abend oder früh am Montag eine Entscheidung zu treffen.

Den Ratschlag kann ich mir gleich für die Frage „Therapie fortsetzten?“ in Eigenregie umsetzen.

Kirby mach Affengeräusche nach.

Der Gegenstand gewordene Betrug Mein Amabrush[4] Starter Set ist angekommen. Nachdem ich mich mit anderen Kickstarter Unterstützern zusammengesprochen habe, habe ich beschlossen es gar nicht erst auszupacken. Sogar im lokalen Fernsehen ist beim Verbrauchertest die Leistung des Produkts als „nicht vorhanden“ eingestuft worden. Naja, das hat man davon wenn man versucht lokal zu Investieren. In einem tatsächlichen Lokal das Geld auszugeben hätte die Zähne vielleicht stärker in Mitleidenschaft als das Gerät gezogen.
Ich frage mich ob die UV-Aufbewahrungsmöglichkeit jemals ausgeliefert wird oder die Herrschaften vorher aufgeben.
Unter anderem verlangen andere Unterstützer gerade ihr Geld zurück, was unter Kickstarters Statuten sogar möglich wäre.

Ich überlege ob ich das Popkulturelle Zeug in einem eigenen Blog veröffentlichen soll. Englisch hätte ich ja dafür heliocentricbullshit, aber in letzter Zeit frage ich mich ob ich der einzige in Mitteleuropa bin der sich für die Sachen interessiert.
Jedenfalls ist mir als Titel „wer isst hier kindisch?“ eingefallen; isstkindisch.com als URL.
Die Frau meinte dazu, das es anscheinend nicht möglich ist das ich meine Art Humor aus etwas heraushalte.

So wie es scheint ist Steven Universe[5] mit der fünften Staffel –die ersten beiden gibt es auf Netflix– zum Großteil gegessen. Ende des Jahres soll noch ein Film auf Cartoon Network veröffentlicht werden, aber diese letzte Stunde hat für mich so viele wichtige Dinge zu einem Punkt gebracht an dem wir die Figuren wieder verlassen können. Ich schätze bei Steven Universe die, durch die Produktion bedingte, Effektivität. Trotz dieses Hindernisses hat die Serie es trotzdem geschafft, eine Geschichte zu erzählen die auch Erwachsenen etwas beibringen könnte.
Außerdem haben sie in den letzten Episoden so viele Zitate aus anderen bekannten Serien und Filmen eingearbeitet, um kalzifizierteren Hirnen wie meinen ein paar Anhaltspunkte zu geben –“Tetsuo-Steven“ zum Beispiel.
Wie gesagt, wer mit dem Kind in sich in gutem Kontakt steht oder wieder in Kontakt treten möchte, empfehle ich Steven Universe.

Und wer wissen möchte wie Star Trek mit Exorzisten aussehen könnte empfehle ich das Comic Outer Darkness. John Layman schreibt und Afu Chan illustriert eine Geschichte über Raumfahrt in der Außerirdische die kleinsten Probleme sind. Besessene, Dämonen und andere paranormale Komplikationen dafür den Alltag zur Geisterbahn machen. Drei Hefte sind bisher bei Image Comics erschienen. Ich mag das bisher gelesene. ABER die Geschichte wird seeeeehr langsam entpackt. Ich nehme an das man im Sommer mit einer 9.99 USD billigen Sammelausgabe der ersten vier bis sechs Hefte rechnen kann; und da wird sich hoffentlich zeigen was die Serie kann wenn einmal Fleisch ans Skelett kommt.

fußnoten

  1. auf See? zu See? Auf einem Schiff.
  2. Spritzen = verdünnen, mit (Soda)Wasser strecken
  3. Lade = Kurzform von Schublade
  4. Amabrush |kickstarter.com
  5. Steven Universe |wikipedia.org

Medien Mai 2018

Krypton|Rest Staffel 1|SyFy 2018
Ich bin positiv von der Serie überrascht worden. Großvater El hat mich zwar nicht überzeugt, aber der Weg den die Geschichte eingeschlagen hat war ok. Man respektierte sogar die Intelligenz der Zuschauer und hat eine offensichtliche “Überraschung” erst später ausgepackt bzw. das Publikum daran teilhaben lassen.
Die Auflösung am Ende der Staffel war dann allerdings wieder sehr “Autorengenehm”. Das eigentliche Brainiac Make-Up/Kostüm wirkte in Bewegung billiger als auf den Werbebildern. Ich denke weil die Sendung ein entsprechendes Budget hatte und die Vorstufe bereits teuer genug war. Und besser ausgesehen hat. Er wirkt wie eine Mischung aus dem Green Goblin[1] aus dem
Spider-Man Musical[2], der Hexe des Westens[3] und dem modernen Brainiac Design[4]. Letzteres 1:1 umzusetzen wäre wahrscheinlich in Kosten und Wirkung effektiver gewesen.
Aber was solls, im großen und ganzen hat die Serie gefallen und das Ende ist ein ordentlicher Tritt in die Leiste -wenn es auch ein wenig nach Terminator: The Sarah Connor Chronicles[5] riecht.

Kamen Rider Built|Episoden 31–37|TV Asahi 2018
Lange dauerts nicht mehr bis zum Ende dieser Kamen Rider Serie. Aber von der Geschichte her könnte man den Eindruck gewinnen das es die nächste Episode die letzte sein könnte -bei der Vorgängerserie, Ex-Aid, habe ich um diese Zeit nurmehr eingeschalten um Kamen Rider Snipe[6] zu sehen.
Das Built überhaupt funktioniert ist ja schon ein Wunder. Nach den “Krieg und wie er die Menschen verändert” Episoden dachte ich nicht das wir Humor nurmehr in homeophatischen Dosen bekommen werden. Kamerafahrten, Einstellungen und Ausstattung erinnern oft an Produktionen mit höheren Absichten als Kindern zu zeigen wie das Spielzeug das sie morgen kaufen können funktioniert[7]. Nach Den-O, W, Gaim und Drive[8] wird das wohl eine meiner liebsten Modernen Rider Serien.

Steven Universe|se5 ep17|Cartoon Network 2018
Was Steven Universe unter anderem für mich zu etwas besonderem macht, ist das die Verantwortlichen trotz der Sci-Fi Prämisse der Geschichte meist auf bekannte Geschichten aus jedermanns Nähkästchen zurückgreifen. Dieses Mal: Wie gut kennt man seine Eltern wirklich?

Greg Davies – You Magnificent Beast|Netflix 2018
Greg Davies kannte ich bisher nur aus Gesprächen.
Prinzipiell gefällt mir dieses Programm, nur habe ich manchmal den Eindruck das Herr Davies aus seiner Rolle fällt. Da geht dann ein wenig Authentizität verloren und man braucht einen Moment um selbst wieder in das Programm zu finden.
Dafür lernt man am Ende wie man seine Frau in Walisisch darum bittet einem einen Nager in den Arsch zu schieben.

die Jonathan Hickman Nachlese

Fantastic Four no.570–604/FF no.1–17|Marvel Comics
Nachdem ich mich durch die beiden von Jonathan Hickman geschriebenen Events Infinity[9] und Secret Wars[10] geblättert hatte habe ich beschlossen die dabei zu Tage getretenen Erinnerungslücken mit einem nachlesen von Hickman’s Marvel Arbeiten zu begehen. Angefangen habe ich mit seiner Arbeit an den Fantastischen Vier.
Grundlegend ist es immer noch großartig. Vor Hickman hat sich der Titel klein angefühlt. Der einstige Glanz der Serie mit welcher das Marvel Universum geschaffen wurde ist über die Jahre verblasst; hier allerdings findet eine Rückkehr statt; hier werden Sonnen operiert um Sternensysteme zu retten, Reed Richards aus anderen Dimensionen tragen jeder einen voll bestückten Infinity Handschuh und versunkene Städte werden entdeckt und werfen der Ordnung ein paar Stöcke zwischen die Beine. Und auch wenn Hickman ein sehr “kalter” Autor ist schafft er es mit der Geschichte davon abzulenken.
Beim ersten lesen jedenfalls.
Als ich die Hefte “live” gelesen habe war das ein unbeschreibliches Gefühl. Man wusste das hier ein Grundstein gelegt werden würde. Nur wusste ich damals nicht das es beinahe zehn Jahre dauern würde bis das Dach auf Hickman’s Haus gesetzt werden würde. In Secret Wars bekamen sie alle einen vorläufigen Abschluss für ihren ewigen zweiten Akt.
Extrem störend finde ich nach wie vor das auch Hickman kein Rezept für Susan Storm gefunden hat. Sie wirkt nicht wie die Ehefrau eines Mannes welchen sie als Kompass dient oder als kompetente Mutter – eine Rolle welche sie bereits in der Erziehung ihres Bruders gelernt hatte – sondern wie eine “Soccer Mom” die eines Tages als Alkoholleiche bei einer Familienfeier ihren heruntergefressenen Emotionen freien Lauf lässt. Dazu noch die etwas übersexualisierte Darstellung und man fragt sich ob sie die Rolle als Vermittlerin zwischen den alten Atlantern und den Menschen aus Mitleid angedichtet bekommen hat.

Ab Herbst erscheint die komplette Serie in zwei Softcover Bänden.

Ich habe beim lesen in der zweiten Hälfte ein paar Screenshots gemacht FF Nachlese in Bildern – imgur.com

S.H.I.E.L.D by Weaver and Hickman|vol.1 no.1–6; vol.2 no.1–5|Marvel
Comics 2011,2012,2018

Bei den Fantastic Four dachte man dias Motto sei “Go big or go home.” Bei SHIELD muss es “Blow it up until nobody has a home anymore.” Gelautet haben.
SHIELD ist die MI6 des Marvel Universums; eine Spionageorganisation welche die Geschicke der Menschheit im verborgene zu deren Gunsten lenkt. Hickman kümmert sich in dieser Serie allerdings nicht um die z.B. aus den MCU Filmen bekannte Organisation, sondern um einen Geheimbund den man am ehesten mit den Vorstellungen über die Freimauerer gleichsetzen kann. Mit der Ausnahme das hier alle bekannteren Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte vertreten und ein paar davon sogar miteinander interagieren.
2012 endete die Serie abrupt. Zwei Hefte fehlten zum Abschluss der Serie. Ein Schicksal das Comic Machern und Lesern nur zu geläufig ist. Hickman war in die Liga der Marvel Architects aufgestiegen; einem Zirkel kreativer Köpfe welche die fiktiven Geschicke des Marvel Erzählkosmos lenkten. Nach sechs Jahren erscheinen nun die letzten beiden Hefte welche angeblich seit Jahren nur auf die Füllung ihrer Dialogblasen und Textkästen gewartet haben.
Als Vorbereitung habe ich mich also durch die Serie gelesen und das neue Heft gleich darauf im Anschluss. Und ich wünschte das man die beiden letzten Hefte als dickere Einzelausgabe veröffentlicht hätte; denn es ist trotz Vorfreude genau das was auf der Packung steht: der Abschluss. Man bekommt einiges für sein Geld geboten, es wirkt nur sehr gehetzt. Und auch die Tatsache das Isaac Newton im letzten Jahr in Doctor Strange and the Sorcerers Supreme eingesetzt wurde lässt mich hier ganz blauäugig vermuten das zwar eine Zusammenführung der Stränge auf ein Knäuel stattfinden wird, dieses jedoch im IP-Ordner landen wird bis jemand wieder Interesse hat.
Kevin Feige zum Beispiel.

Mighty Thor no.706|Marvel Comics 2018
Das wars mit Lady Thor. Und ich denke einmal das hier präsentierte vorläufige Ende wird nicht das letzte sein das wir von Jane Foster gesehen haben, bleibt Jason Aaron doch der Autor der Thor Reihe, nur fühlt es sich im
Nachhinein billig an den Krebs und das Dilemma, das dieser weiter an Janes menschlicher Form nagt wenn sie sich in Thor verwandelt, und deswegen jede Rückkehr in ihre menschliche Form ihr Ende sein könnte, derart zum Thema gemacht zu haben.
Ich bin froh das sie noch “lebt” und das Jane Foster in dieser Form zur Verfügung steht; im geschichtlichen Kontext gesehen, ist ihr überleben genau das Gegenteil zu dem, was in weit verbreiteten US-Superheldencomics üblich ist. Somit ist mein sudern[11] nicht gänzlich ernst zu nehmen.
Toller Abschluss, schade das es nicht mit Jane Foster als Göttin des Donners weitergeht, aber dem Chris sein Vertrag ist ja angeblich vor dem Auslaufen.

Solo – A Star Wars Story OST|Universal Music|2018
Auch wenn man über die Qualität der Star Wars Filme seit der Übernahme durch die Maus streiten kann; die begleitende Orchestralmusik hat bisher gepasst[12].
John Powell’s Arbeit für Solo reiht sich da für mich nahtlos ein. Musik für eine Star Wars Produktion zu schreiben muss schlimm sein; man hat die Vorgaben durch John Williams Arbeiten zu zitieren und trotzdem frisch klingen. Allzu frisch ist es in diesem Fall nicht; die Aufbruchsstimmung und Abenteuerlust die den Film anscheinend tragen soll wird jedoch transportiert. Das Gefühl einen schnelleren Indiana Jones Score zu hören lässt mich allerdings nicht los.

[1] Green Goblin – wikipedia
[2] Spider-Man – Turn Off The Dark – wikipedia
[3] Der Zauberer von Oz – wikipedia
[4] Action Comics vol.1 868 – dc.wikia.com
[5] Terminator – The Sarah Connor Chronicles – wikipedia
[6] Mit Bang Bang Simulations hat man da das beste Verwandlungszubehör und Kostüm aller Zeiten geschaffen. – kamenrider.wikia.com
[7] Dazu muss man wissen das Kamen Rider stark davon lebt das die diversen Gerätschaften aus der Serie und Action-Figuren gekauft werden. Weil das Franchise derzeit gut läuft und durch die Dubbing Szene international ein Publikum und Käufer gefunden hat, traut man sich noch erwachsener zu erzählen als es die Japaner ohnehin schon praktizieren.
[8] Kamen Rider Series -wikipedia
[9] Infinty (comic) – wikipedia
[10] Secret Wars (2015) – wikipedia
[11] sudern = jammern, aufregen, sich beschweren
[12] Ja, ich gebe zu, bei Episode VII hat John Williams erst seinen Groove wiederfinden müssen; die Musik ist solide, aber bis auf Rey’s Thema ist nichts hängen geblieben.