die Hirnmaroden

journal

Achtung: In den folgenden Zeilen lasse ich mich über das Thema Selbstmord aus.

Gleich am ersten Tag des neuen Jahres—2024—tat ich etwas, dass ich bisher aus Abscheu nicht getan hatte: ich schrieb in ein Buch.
Notizen in Büchern lässt mir die Haut unter den Nägeln Jucken, was heißt unter den Nägeln, meine Knochen möchte ich kratzen; unabhängig davon wie Sinnvoll die Notiz ist.
Radieschen von unten hat es geschafft, mich derart in Rage zu versetzen, dass ich dieses Gefühl hinnahm, um ein paar eigene Worte an mich, und eventuell weitere Leser zu richten.
Das Buch ist als Einführung in die Sterbekultur angelegt, geschickt verpackt und vermarktet an Kinder und Jugendliche, kann ich mir vorstellen, dass auch Menschen die sich als Universalgelehrte sehen da ein paar Sachen erlernen könnten.
Der Vorfall ereignete sich bei den Todesursachen, beim Abschnitt über die Selbsttötung. Schön an dem Abschnitt ist, dass darauf hingewiesen wird, die Hinterbliebenen auf ihre Art trauern zu lassen, was meist damit einhergeht, dass sie immer wieder von ihrer Trauer sprechen, und der Prozess braucht eine undefinierte Zeit. Der Akt der Selbsttötung selbst wird leider als Ergebnis einer Rechnung dargestellt, bei der die Täter nicht mehr sehen, was sie an Gutem verbuchen können; was meist die Folge einer psychischen Erkrankung ist. Später ließt man wieder von kranken Menschen, die sich schon darauf freuen, gestorben zu sein.

Das ist genau der Text, den ich im Religionsunterricht vermittelt bekam: Du musst leiden, bis du von Gott gerufen wirst, denn alleine durch dein Sein bist du sündig, und wenn du im Himmelreich einen Balkon haben willst, dann hast du diese Sünde zu Lebzeiten abzuarbeiten.

Es reicht doch, ohne Nachfragen auf die Welt kommen zu müssen, sich als Mensch in eine Gesellschaft eingliedern zu müssen—die zwar meint den Mensch ins Zentrum zu stellen, und Kapital meint—, und Erwartungen dieser erfüllen müssen, um vielleicht eine gefühlte Ewigkeit leiden zu dürfen, nur weil diese Gesellschaft meint, dass es einen dich liebenden Gott gibt, der entscheidet wann dein Ende stattfindet.

Nur die Gestörten bringen sich um … deswegen soll man nicht davon berichten, weil damit Andere zur Nachahmung der Tat motiviert werden könnten, anstatt endlich die Umstände anzugehen, die Menschen dazu bringen.

Ich bin noch immer angefressen. So ein Dreck…

Hirnmarode = weich im Kopf, verblödet

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