Kann man im Zuge der diversen Studien die gerade durchgeführt werden auch gleich eruieren, ob tatsächlich 80% der Hundehalter Virtuosen auf der Arschgeige sind? Oder handelte es sich in den letzten Tagen um Analphabeten mit Hund, welche die Verbotszonen nicht erkannten, weil sie die Kennzeichnung dieser nicht entschlüsseln konnten?
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Kirby hat den neuen Satz Fingerfarben verbraucht. Sein Werk war großartig, mir gefällt sein Prozess. Als wir fertig waren, habe ich Ihn kurz alleine in der Wanne gelassen, und pflichtbewusst wie er ist hat er alles gesäubert—auch die Farbdosen.
aus Ultraman Taiga ep.22: „What’s Up With Takkong?“/“Takkongu wa Nazo da“ (タッコングは謎だ)
Auf die Frage wie man sich Vaterschaft vorstellen kann, habe ich folgende Antwort gegeben: Nimm ein Blatt Papier und teile es in zwei Spalten auf. Links schreibst du alles auf, dass du momentan gerne machst. Rechts schreibst du:
–Es wird ein Mensch einziehen, den du nicht kennst, und der dir auf die eine oder andere Art Nerven kosten wird. Jahrelang. –Eine Schwangerschaft ist kein Vergnügen – egal wie „einfach“ sie verläuft. –Eine Geburt ist kein Vergnügen – egal wie „einfach“ sie verläuft. –Schlafmangel. –Geld und Zeit werden Luxusgegenstände. –Das soziale Leben kommt zum erliegen bzw. spielt sich mit Familie und Menschen ab, vor denen man in ein brennendes Gebäude flüchten würde. –Eltern im Kindergarten erzählen einem ungefragt, was YouTube ihnen beigebracht hat. –Beratungsgespräche durch Fremde auf offener Straße werden zum Alltag. Wenn man das Ablehnen deren Meinung offen anspricht, wird man von den anderen Fremden ermaht, doch nicht so engstirnig zu denken – auch wenn es darum geht, dass man den Genuß von Rumkugeln so lange wie möglich in die Zukunft des Kindes aufschieben möchte. –Hunde werden– in Wien – besser behandelt als Kinder. –Nocheinmal: Schlafmangel. –Du wirst häufig Verwandten erklären müssen, dass es egal ist, wie gut sie es mit Geschenk XY gemeint haben, vor dem Zeug ist vom Konsumentenschutz gewarnt worden – und deswegen können sie es sich in den Arsch schieben. –Wortfindungsstörungen. –Es gibt keine freien Tage mehr.
Wenn die rechte Seite fertig ist, streiche bis auf einen Punkt der linken Seite alle durch – und dieser Punkt sollte nach Möglichkeit in den eigenen vier Wänden stattfinden. Das ist (m)dein Leben mit Kind. Hast Du Geld für eine private Kinderbetreuung ist die Liste hinfällig, dann lässt sich beinahe alles unter einen Hut bringen.
ich bin gespannt auf die Antwort. Habe ich erwähnt, dass ich derzeit von meiner Familie überfordert bin? ich liebe mein Kind – ich hasse es, Vater zu sein.
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Abends haben wir mit der älteren Nichte telefoniert. Der fällt gerade die Decke auf den Kopf. Deren Schule fährt ein interessantes Programm: Kein Unterricht, nur Hausaufgaben – rund um die Uhr. Anscheinend wird der Lehrkörper ab 23h richtig aktiv, und schickt bis 2h fleissig was zu tun ist. Die Nichte hat Ihren Tagesrhythmus entsprechend ausgerichtet: Um drei steht sie auf, erledigt Hausübungen, frühstückt, zweite Runde Hausübungen, Spaziergang, Mittagessen, dritte Runde Hausübungen/“Vorlernen“, Abendessen, Fernsehen oder Videospiele, Schlafenszeit. Es soll noch einmal einer sagen, dass die Kinder verweichlicht sind – ich wäre in dem Alter, und bei dem Plan aus dem Fenster gesprungen. Wir haben uns alle übereinander gefreut. Die Nichte und ich haben ein wenig über Videospiele getratscht. Sie freut sich schon wieder auf Mario Kart mit uns.
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Wieder Fingerfarbenkunst mit Kirby geschaffen. Wieder ist etwas dabei herausgekommen, dass ich mir gerne an eine Wand hängen würde. Ich werde wohl ein paar Fließen auftreiben.
Vormittags sind wir Tieren begegnet die…vor denen ich eine unbeschreibliche Angst habe. Bin mit Kirby unter dem Arm gelaufen, als würde es um unser Leben gehen. Für mich hat es sich angefühlt, als wäre meines bedroht. Genau dann, wenn Kirby sich für eine andere Strecke entscheidet…
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Ums Eck ein Paket abgeholt. Der Herr im Geschäft hat ein Visier getragen. Ich meinen Nackenwärmer über Mund und Nase. Muss wie ein Raub aus einem schlechten Film gewirkt haben. Das nächste Mal könnte ich eine Sonnebrille tragen, um dem ganzen mehr Authentizität zu verleihen.
vorbeigelaufen
Monty Arnold hat mich daran erinnert, dass die DVDs mit The Prisoner[1] noch immer ungenutzt im Regal stehen – und ich das Ende nie gesehen habe. Den letzten Versuch die Serie zu aktualisieren, kann man wirklich spritzen – Ian McKellen steht nicht immer für Qualität. Daheimbleiben mit Nummer 6 –blog.montyarnold.de
aus Ultraman Taiga ep.20: „Sand Castle“ Transcription: „Suna no Oshiro“(Japanese: 砂のお城)
Heute habe ich mir den Luxus gegönnt, eine Stunde länger zu schlafen. Hoffentlich hat es etwas genutzt – subjektiv kann ich keine Veränderung meines Müdigkeitsniveaus feststellen.
Die Frau hat mir den Luxus gegönnt, mir am Nachmittag ein wenig Zeit freizuräumen die ich dazu genutzt habe, Masters Of Comcibook Art[1] anzuschauen. Frank Miller hatte lange Haare. Bei Dave Sim musste ich vorspulen[2]. Von Jack Kirby gibt es bessere Interviews. Aber den Vogel schießt Harlan Ellison ab. Ok, es war damals eine andere Zeit, aber die Jacke…
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Kirby hat sich wieder die Fingerfarben geschnappt, und wir sind ins Bad ausgerückt. Dieses Mal haben wir Farben bereits in unseren Händen gemischt. Am Ende sind dabei wiederrum Graffiti-ähnliche Sachen herausgekommen, welche ich gerne aufgehoben hätte. Wir haben nurmehr orangene Fingerfarbe…
Es ist unheimlich wenn ein neues Wort einen Platz in Kirbys Sprachschatz findet – es macht sich eine gewisse Panik bemerkbar, wenn er gleich drei neue nacheinander ausspricht.
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Die Frau hat es beim Backen übertrieben, und wir haben auch gleich ein paar Nachbarn mit den Früchten Ihrer Arbeit beschenkt.
Der letzte Schmetterling ist heute ausgeflogen. Der Nachbar ist ein wenig deprimiert, auch wenn er das schon ein paar Mal miterlebt hat, wäre er auch bei dieser Gruppe gerne dabei gewesen. Im Sommer kommt die nächste Partie.
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Ein Liebhaberkollege hat mich als Tester für ein vertontes Wimmelbuch, welches seine Familie erstellt hat, erkoren. Und ich muss zugeben: Das haben sie gut gemacht.
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Der Trailer zu Midnight Gospel[3] ist mir über den Weg gelaufen. Die Sachen die Pendleton Ward[4] einen Finger im Spiel hat finde ich immer recht interessant, weil es immer scheint als würden er und seine Mitarbeiter den letzten Trip für andere erlebbar machen wollen – aber dabei auch viel über das menschliche Befinden erzählen. Nur eben sehr, sehr, sehrsehrsehr abstrakt. Das Netflix eine derart lange Leine lässt, hätte ich nicht gedacht. Und es startet morgen.
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Der Applaus für die Leute, welche den zurückgezogenen das Klopapier ins Regal stellen/nach Hause liefern, es den Märkten liefern, es herstellen, die Menschen fit genug halten um es benutzen zu können, Kindern beibringen wie es hergestellt wird und wie man es benutzt bzw. sie daran erinnert es zu benutzen, ist tatsächlich über die letzten beiden Tage auf beinahe nicht wahrnehmbar abgeebt. Ich hoffe, die Menschen zu Hause wissen wenigsten in deren Inneren, die Leistung da draußen zu schätzen.
Im Mai werden viele Leute wieder deren Dienst antreten. Ich finde die Home Office Träumerein inzwischen ermüdend. Die Bürogebäude sind gebaut, die Miete ist fällig, die Menschen werden wohl an dem Ort arbeiten müssen, für den dern Arbeitgeber bezahlt. Ich zweifle daran, dass sich etwas ändern wird – ausgenommen der Arbeitslosenzahlen und der generellen Verschlechterung der Lebens- und Arbeitsbedinungen für Menschen in Lohnarbeit. Bitte, bitte, bitte, lasst meine Vision der Zukunft nicht zu dunkel sein…
aus Ultra Q ep.10: The Underground Super Express Goes West (地底超特急西へ, Chitei Chōtokkyū Nishi e)
Es ist schon bedrückend genug, an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen – mit einem Kind an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen, erhöht den Druck nochmals. Kirby scheint zu verstehen, dass es derzeit keine Eintrittsmöglichkeit gibt – er scheint noch nicht realisiert zu haben, dass man Ihn locker über den Zaun heben könnte, und das sein Vater noch agil genug ist diesen ebenfalls zu überwinden –, aber er schaut trotzdem traurig drein. Und dann gibt es da einen Spielplatz, an dem wir öfter vorbeikommen, dem eine große Wiese gegenüberliegt. Auf der versammeln sich natürlich in letzter Zeit mehrere Erwachsene und Kinder, und immer zeigen sie einem dasselbe Schauspiel: Man ist mit Sportgerät angerückt, und versucht die Kinder für dieses zu motivieren. Also Antwort erhält man aber nur „Ich würde aber lieber Schaukeln.“
Fingerfarben haben Kirby ein wenig abgelenkt. Wir haben da etwas zusammengebracht, dass mich an eine Art Graffiti erinnert hat. Endlos scheinende Formen die sich in einander verwurschtelt haben. Wir müssten jedes Mal die Badewanne ausstemmen und ausstellen. Oh, oder einfach Bruchfließen kaufen und bemalen… Hmmm.
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Ich habe heute übrigens meine Aufmerksamkeit auf die Abstellkammer gerichtet. Ist sogar ein relativ brauchbares Ergebnis dabei herausgekommen. Dumm ist, dass die Frau und ich beide an chronischer Faulheit leiden. Jetzt sind wir motiviert dazu, alles an seinen Platz zu legen, denn spart man in der Zeit bla bla bla – in ein paar Tagen heißt es wieder „Türe auf, Dingsi hineinfetzen, Türe zu.“ Ich bin da schlimmer als die Frau – Ihr fällt das Verhalten wenigstens auf.
Ihrer Bemerkung von gestern hat Sie heute noch eine Nachgereicht: „Nimm dir weniger vor.“ Das ist wohl der Satz der die Freizeit meiner Eltern auf Kaffee trinken und Fernsehen reduziert hat.
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Jetzt weiß ich auch warum es im hinteren Teil der Wohnung so zieht: der Dunstabzug im Badezimmer schließt nicht vollständig. Vermieter weiß Bescheid und hat gleich eine Firma beauftragt sich das anzuschauen. Ich mag das ja prinzipiell nicht, wenn da andere Leute werken. Lieber würde ich es unter Anleitung selbst reparieren – wobei ich das in dem Fall sogar ohne Anleitung machen könnte, man muss mir nur sagen welchen Stellmotor ich da kaufen muss –, aber in der gegenwärtigen Lage, in der ich ja am besten einen Zollstock mit Bluetoothmodul an meiner Person tragen sollte, bin ich mir unsicher ob ich einer nicht essentiellen dritten Person Zutritt zur Wohnung gewähren soll. Wie gesagt, vor 36 Tagen haben Kollegen aus der Zunft mich gefragt, ob es wirklich sinnvoll ist, sich nach jedem Stuhlgang die Hände zu waschen.
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Die 18te Episode von Ultraman Taiga hat mich fertiggemacht – im positiven Sinn. Da ist sowohl von der Geschichte, als auch von der Effektarbeit einiges abgeliefert worden. Habe ein paar Bildschirmaufnahmen gemacht – die ich aber erst einmal ein wenig beschönigen und dann hochladen muss und eine YouTube Playlist erstellt[2].
Ausschnitt vom Cover von Mister Miracle no.25 (1978, DC-Comics) Bildrechte liegen beim Inhaber
Kirby und ich haben uns mit Fingerfarben ins Bad gesetzt und gemalt. Und als wir fertig waren, habe ich mir ernsthaft überlegt, Leinwand und Farbe aufzutreiben. Es war schön wie er plötzlich damit begonnen hat, bei mir mitzumalen und ich bei seinem Werk. Am Ende haben wir eine Art psychedelischen Elefanten geschaffen, der durch eine Interpretation des Weltraums galopiert.
Und das haben wir auch gebraucht, nachdem wir am Vormittag eine Meinungsverschiedenheit dadurch gelöst haben, indem ich mich einfach zu Ihm auf den Gehsteig gelegt habe. Der Klügere hat nachgegeben – Kirby ist aufgestanden und hat den von mir vorgegebenen Weg eingeschlagen.