#Zwischengedanken 8-2019

Vielen Dank für die Messages zu meiner Sinnkrise was dieses Blog angeht.
Ich denke im Moment verstärkt über Sinn und Unsinn von Dingen nach, weil ich die Hälfte der durchschnittlichen Lebensspanne der Männer in meiner Familie hinter mir gelassen habe, und ich fürchte das mein Kind durch meine sich verschlechternde Gesundheit und Genetik bedingt, mehr von dem hat das ich hinterlasse als ich ihm vorleben kann.

Und ich fühle mich schuldig dafür nicht genug zu tun um die Welt in einem besseren Zustand zu hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe.

#7-2019

Die Autobatterie war tiefentladen. Man vergisst das man den PKW zumindest einmal pro Woche bewegt.
Das war dem Händler egal; wir haben durch die Garantie eine neue Batterie bekommen und sind nach dem Einbau zum Möbelhändler des Vertrauens gefahren.

Der Möbelhändler hatte nicht alles lagernd, aber genug um ein paar kleinere Arbeiten zu erledigen.
Eine der Arbeiten war der Tausch des Lampenschirms im Couchbereich. Das Kabel des neuen Schirms ist natürlich zu kurz –ein Trend der sich in letzter Zeit durch alle Elektrogeräte zieht. Also mit ein paar Metern Kabel aus dem Fundus nachgeholfen; zwar in Schwarz, aber da wollte ich ein weißes Anschaffen wenn ich wieder meinen Vertreter am Telefon habe.
„Wollte“ weil wir nach der Inbetriebnahme festgestellt haben: Das Licht ist scheiße. Also habe ich wieder den alten Luster montiert –ich werde trotzdem ein paar Meter Kabel auftreiben– und bin dabei dreufgekommen: da ist ja ein „Lichtformer“ aus milchigem Kunststoff um die Lampenfassung angebracht. Und der ist nur mit einer Kunststoffmutter angebracht. Also habe ich den „Lichtformer“ abgenommen und siehe da: Schaut besser aus. Der ganze Hygge-Wahn mit seinen Lichtflecken ist kontraproduktiv!
Und ich habe mir Puppenmöbel für Spielzeugfotos mitgenommen.

Kirby zahnt. Er braucht ganz viel Kontakt und von Zeit zu Zeit entkommt ihm das Benehmen. Trotzdem: von anderen Eltern hören wir schlimmere Geschichten.
Komisch ist, das ihm das englische Original von „Wo ist Mami?“ besser gefällt als die Übersetzung. Das englische Buch ist eine Hardcover Ausgabe mit einem dunkleren Cover, was den Inhalt heller als in der deutschen Erscheinen lässt. Jedenfalls habe ich ihm das Buch gestern öfter als 15 Mal vorgelesen –da habe ich aufgehört zu zählen.

Während in Mitteleuropa im Moment realisiert wird, das flächendeckende Internetanbindungen eventuell was gutes sein können ermöglichen die Japaner ALS[1] Patienten Roboterkellner fernzusteuern[2]. Derzeit zwar nur befristet, bis zum Start der olympischen Spiele soll es zumindest ein regulär so betriebenes Kaffeehaus geben..

fußnoten

#6-2019

Oft lese ich etwas aus dem Leben anderer Menschen was mich derart bewegt, das ich mich dafür schäme, auf demselben Planeten zu leben und derselben Spezies anzugehören.
Nur haben die Betroffenen davon auch nix.
Ich überlege auch, ob es überhaupt noch Sinn macht dieses Blog weiterzuführen, weil es gefühlt nicht zur Verbesserung der Allgemeinsituation beiträgt.

#4-2019

Langsam beginne ich zu verstehen wieso die politische Landschaft derzeit nicht nach Potpourri riecht. Ich mache das an einem kurzen Gespräch fest, welches ich gestern mit einem entfernten Bekannten aus den USA hatte. Die Familie steht von außen gesehen im Mittelstand: einer ist freiberuflich und bei einem Unternehmen beschäftigt, die andere Hälfte ist freiberuflich unterwegs und im Schaffensgebiet bekannt, und als Familie bewohnen sie ein Haus in –derzeit– gutem Zustand. Die mir bekannte Hälfte ist im Moment mit einer freiwilligen medizinischen Behandlung „belastet“ welche das Leben als Individuum und Familie verbessert hat.
Im Gespräch sind wir natürlich auf die vergangenen Weihnachtsfeiertage gestossen. Und da ist mir erzählt worden, das sie Geld für die Reparatur eines Computers borgen mussten um im Dezember, und besonders über die Feiertage, Essen auf den Tisch stellen zu können.
Das ist die Situation des Mittelstandes; der Menschen, die in den Medien als „Macher“ präsentiert werden. Wie geht es erst einem „Handwerker“? Wenn das Geld nicht mehr reicht obwohl man den Vorteil hat in einem Haus zu leben das keiner Bank gehört, läuft dann nicht etwas falsch? Denn ähnliche Geschichten höre ich von vielen Personen, auch im lokalen Umfeld, welche man vor zehn Jahren noch als „erfolgreich“ bezeichnet hätte.
Aber ich habe auch nette Sachen gehört: eines ihrer Kinder Lötet mit drei Jahren wie jemand der es seit 30 Jahren macht.

Um Mitternacht bin ich noch immer am Arbeitsplatz gesessen….wenigstens ist die zweite Staffel von The Orville angelaufen[1].

fußnoten

#2-2019

Kirby hat gezeigt das er gerne sein Spielzeug mit anderen teilt; seine Kinderstube allerdings vergisst wenn Andere nicht teilen möchten.

Ich werde alt; für Arbeiten im freien bei dem gestern angekommenen Winterwetter hat einmal ein Pullover als Isolierschicht ausgereicht.

Der Krebspatientin hat eine Niere versagt. Sie hat darüber gesprochen, wie sehr sie bedauert nie die Chance auf „langweiligen Alltag“ gehabt zu haben.
Man selbst steht daneben und neben der Trauer denkt man an sein eigenes Kind. „Was haben wir nur getan?“ mehr konnte ich mental nicht artikulieren.