wann kommt das Go? – wmdedgt Juni 2023

Eine Antwort auf die Frage: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

Die innere Uhr rief um 5:18 zum ersten Mal «Tagwache!», der innere Schweinehund antwortete «Gusch». Aber in letzter Zeit funktioniert umdrehen und weiterschlafen nicht mehr wie einst, und eine Stunde wälzen später verlasse ich das Bett.
Keine schlechte Idee, denn Kirby wurde ebenfalls wach.

Wie ich gestern bereits vermutete, hatte er sich vom Badeausflug einen Schnupfen mitgebracht…
Nach dem Frühstück und der Morgenhygiene holte er einen Ariol Band zum
vorlesen ins Wohnzimmer—Nr. 8, da wurde mir warm ums Herz, weil das unser Erster war, anfangs erklärte ich ihm noch die Bilder … hach.
Vor dem Gang zum Kindergarten gab es die üblichen Versuche, diesen so lange wie möglich zu verzögern; an einen davon erinnerte er sich später. Nachdem ich mich dazu breitschlagen ließ bereiterkläre, ihn ein Stück zu tragen, lenkte Kirby ein.

Aus einem Stück wurde der ganze Weg. Die Frau erzählte mir vom Studium und Kirby von seinen diversen Fallen.
In der Garderobe erinnerte er sich, dass er eine andere Hose anziehen wollte. Kirby akzeptierte die falsche Hose überraschend schnell, und verabschiedete sich mit einem «Jaja, Bapa.» in seine Gruppe.

Die Frau und ich tratschten ein wenig über Schulen, während ich sie zum Bus begleitete. Mir ist die Distanz zu den von ihr präferierten Einrichtungen zu groß. Es ist frustrierend: alle Gründe, die ich gegen Kinder ins Feld führte bewahrheiteten sich bisher. Sudern hilft auch nix … zu dem Thema kommt an anderer Stelle vielleicht mehr.

Auf dem Rückweg hole ich ein paar T-Shirts und eine Vinyl Figur ab, die mir ein Bekannter aus Tokyo zukommen ließ: Anti aus SSSS.Gridman. Gridknight wäre auch noch … aber das Comet Modell…
Später drückt man mir noch ein Paket mit einem Tetsujin 28 Bausatz in die Hand—das unbekannte Paket, dass mir vor zwei Wochen angekündigt wurde. Beim Gedanken ans zusammenbauen schwitzten mir bereits die Hände—Cucurutz Doans Zaku liegt immer noch in meiner Bastelkiste…

Zu Hause holte ich die Tagesnotizen nach; holte die Zahnpflege nach; und putzte Bad und Klo. Der meditative Effekt stellte sich beinah gleich ein, und ich war früher fertig als erwartet, also legte ich mich auf der Couch, in der Hoffnung noch eine Stunde Schlaf zu bekommen—aber der Kopf meinte «Heute nicht».
Also schaute ich mich durch den e-Mail Ordner. Siehe da, kommende Woche könnte ich einen Termin für die Diagnostik haben—welchen ich annahm.

Auf dem Weg in den professionellen Alltag schaute ich noch einmal beim Postamt vorbei, ich vergaß ein Paket abzuschicken.
Die Fahrt verlief überraschend schnell, obwohl ich einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegte, das Wetter passte dafür.

Am Arbeitsplatz aß mein Chef gerade, ich tat es ihm gleich. Wir begrüßten uns erst, als wir Beide fertig waren, was ich angenehm fand.
Der Chef ging früher, und überließ das Feld mir und den beiden Dienstkollegen. Der Dienst selbst verlief ruhig, was mir Zeit gab, nebenbei den Wahnsinn rund um die Vorsitzwahl der SPÖ zu verfolgen. Wenn es nicht so traurig wäre … ich fragte mich, ob die Tagespresse—ein lokales Satireprojekt, welches Politiker klagt, wenn diese ihnen den Job streitig machen—es ernst damit meinte, dass sie den Betrieb einstellt. Irre was ein Journalist da lostrat. Einer der Kollege vermutete dadurch noch mehr rechte Protestwähler bei den kommenden Wahlen—ich denke es ändert nichts, wenn nicht wieder ein externer Faktor die Karten neu mischt, wird es erst einmal blauner bei uns.

Der Liebhaberkollege schickt mich zu einer Vorschau von RoboCop – Rogue City. Wenn ich doch nur mehr Zeit zum spielen hätte—und die notwendige Hardware.
Die Journey Entwickler werden auch etwas neues veröffentlichen: Sword of the Sea. Da fiel mir ein: Ob man mit Kirby schon schon Abzû spielen könnte?

Wir schauen dann doch noch Apples WWDC, und fanden Apples Vision Pro Headset auf dem Papier toll. Ich bin kein Freund von AR oder VR … nein, das stimmt so nicht, mir gefiel die Präsentation, bei der wir eine VR Brille bekamen, auf der eine interaktive, manipulierbare Explosionszeichnung eines Motors für Servicezwecke lief, aber im Alltag sehe ich keinen Nutzen für den Preis. Durch das Eye Tracking ist sie eher eine Möglichkeit, z.B. körperlich eingeschränkten Personen weitere Interaktionsmöglichkeiten mit Technik zu bieten.

Vor seiner Schlafenszeit, rief Kirby mich an, um mir von der großen Uhr und seinem Schokoladeeis zu erzählen.

Mitternachts saß ich in einem Regieraum, und wartete auf das «Go» des Sicherheitspersonals, um das Licht zu löschen, und in den Alltag zurückzukehren zu können.

wer hätte gedacht…

Das ich den Untergang der hiesigen Sozialdemokraten erlebe. Kontext: Es gab bei uns nach langem hin-und-her eine neue Obpersonenwahl, die in einer Stichwahl endete, bei der es zu Einbeziehung einer ungültigen Stimme kam, und das Wahlergebnis vertauscht wurde. Dies, und die zahlreichen anderen selbstdemontierenden Gesten der diversen Akteure werden wohl nicht zum Wählergewinn beitragen.
Hoppala, ich vergaß, bei wem man sein Kreuz alternativ anbringen kann…

Fünf Minuten nach abschicken des Eintrags:
Meine Eltern treten aus der Partei aus. Mama sagt «De Pam hot de Gschicht gwuna, weus sa sie afoch gschlichn hot.»—«Pamela—Rendi-Wagner, bisherige Pareivorsitzende—gewann die Sache, indem sie den Posten räumte.»

Wieso beschwert man sich über junge Menschen, die vor einem Konzert eine Zeltstadt vor dem Austragungsort aufstellen? Früher war das bei den Beatles so, und morgen bei einer anderen Kapelle. Ich frage mich, wie man in seinen 40ern schon so verbittert, wie manche meiner Kollegen sein kann. Wenn sich jemand um die Sicherheit der Zeltenden Gedanken macht, das würde ich als Argument einsehen, aber «Haben die keine Schule/nix besseres zu tun?» Frage mich, was die Leute in dem Alter machten. Im Salon vom Cricket spielen bei einer Vorlesung von Voltaire in der babylonischen Übersetzung erholt? Nein, Besuche bei Engelmacherinnen, Verkehrsunfälle und diverse Räusche werden als Heldentaten der Jugend erwähnt, klar das einen 20 Jahre später der Neid anknabbert.

wohin auswandern?

/2021-09-27
/#journal #politikverdrossen

Eine Partei, die von Österreich als Diktatur spricht, erreicht bei einer freien Wahl 7%, und zieht somit in die Regierung eines Bundeslandes ein.
Gleichzeitig sieht der Kanzler—der die Speerspitze der Partei der Wirtschaftskompetenz und christlichen Werte ist, eine Person ohne Studienabschluß oder erlernten Beruf, die ohne Eheschließung vor Gott ein Kind zeugte—, den Erfolg der Kommunisten in Graz als besorgniserregend
Sorgen sind seit 1999 angebracht.

Außerdem scheint es keinen zu interessieren, dass die Opposition die Mehrheit im Bundesrat verlor, was ein «Vorbeiregieren» ermöglicht.

Aber wohin soll man noch abhauen? Am Ende ist Reinkarnation eine reale Bedrohung, und nicht einmal die Flucht ans Ende nutzt einem…

Kottan bekrittelt

/TV/Nostalgie

Während der Arbeit besprachen ein Liebhaberkollege und ich die Zukunft des österreichischen Rundfunks, während unsere Praktikantin lernte, einen Verteilerplan zu lesen.
«Ob wir jemals sowas wie „Kottan ermittelt“ auf modern bekommen?»
«Das war schon in den 80ern nicht mehr möglich.» «Nie „Tohuwabohu“ gesehen?»
Da schaltete sich die Praktikantin ein.«Tohuwabohu?»
«Das haben’s in den 90ern rauf und runter gespielt.»
«Die Gnade der späten Geburt hat mir das Vergnügen leider verwehrt.» Da fiel dem Kollegen und mir ein, dass wir—wieso auch immer—alle Menschen am Arbeitsplatz in unsere Altersklasse stecken, so wie unsere Vorgänger ihrerzeit.

Sie sah sich eine Episode an—zehn Minuten lang. «Eh lieb.» war Ihr Urteil.

Ich muss zugeben, 30 Minuten drücke ich auch nicht mehr durch, aber die Erinnerung brachte uns dazu, ein Segment für unsere imaginäre Sketch Serie zu formulieren, in der sich ein in Wien geborener Japaner im wiener Dialekt über die olympischen Spiele echauffiert.