#220-2019

Vaterfreuden | Killraven | Paterson | The OA | alter Mann beschwert sich

Kirby hat Freude verbreitet.

  • Sein Onkel hat sich über sein Geburtstagsgeschenk gefreut, welches in von Kirby gestaltetem Geschenkspapier verpackt war.
  • Seine Urgroßmutter hat sich darüber gefreut, dass er auf dem Weg nach Hause von meinem Bruder an Ihr vorbeimarschiert ist, sich nach ein paar Schritten umgedreht hat um zu Ihr zurückzukehren, sie an der Hand zu nehmen und langsam mit Ihr zu spazieren.
  • Die Türme die sein Opa gebaut hat, sind nicht mit fuchteln zerstört, sondern Stein um Stein abgebaut worden.

Ich hoffe dieser warme Platz in seinem Herz bleibt so schön wie er derzeit zu sein scheint.

Außerdem schaut er in Gummistiefel und kurzen Hosen aus wie Killraven.

war-of-the-worlds-no1-1973
cover Amazing Adventures no.18 (1973)
Bildrechte liegen beim Inhaber

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Hihi, die Frau hat sich in der letzten Woche zwei Mal darüber beschwert, dass ich Sie dazu überredet habe PATERSON zu schauen. Ein Bekannter auf Instagram teil dieses Schicksal.
Es ist ein seeeeeehr gemütlicher Film; ich verstehe wieso die Frau ihn schrecklich findet. Aber: wenn man etwas unaufgeregtes mit einem Kylo Ren braucht, der Gedichte schreibt, dann ist Paterson der richtige Film.

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Im letzten angeschaut Eintrag habe ich von THE OA geschrieben; und dabei erwähnt mich auf die dritte Staffel zu freuen. Nun, ich werde es nicht herausfinden, weil Netflix den Vertrag nicht verlängert hat.
Und jetzt fühlen sich die 16 Stunden die ich damit verbracht habe verschwendet an. Zumindest hat es mich darauf gebracht, die Verrenkungen meiner Zwangsstörung als Interpretationstanz zu interpretieren.
Aber das ist im Moment ein großes Problem für mich was Popkultur angeht: Soll ich überhaupt noch etwas neues angehen? Bei Comics ist es seit Jahren so: Alle regen wir uns auf, weil Marvel und DC das Werk am Leben erhalten, und die kleineren Sachen im Rauch der Schornsteine untergehen. Aber selbst die kleineren Sachen, die durch den Rauch schreiten fallen unangekündigt um, und dann heißt es: Die Fans waren nicht laut genug. Ich kaufe es, wenn man mich extra dafür bezahlt, kann ich meinen Job aufgeben und zehn Stunden am Tag Werbung machen; bzw. die Hype-Person für die Kreativen spielen damit Sie sich nicht am eigenen Werk ab-fadisieren.

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[schau an] The OA

Netflix macht es möglich, seinen Unterhaktungshorizont ein wenig weiter zu strecken, auch mit deren Eigenproduktionen.
Eine davon streckt diesen schmerzhaft weit, aber es ist die Art Schmerz bei der man sich fragt: Wieso fühlt sich das so an?

In der ersten Staffel merkt man „Ui, da sind komptente Handwerker am schaffen, welche jeden Cent ausquetschen.“ Für die zweite haben sie wohl das Ende eines Regenbogens gefunden; denn da wird jeder Zentimeter Bildfläche tapeziert.

Von der Handlung her….wer sich noch an die Serien die im Fahrwasser von Akte X unterwegs gewesen sind -Millenium, Dark Skies, The Lone Gunman, das Spielberg Ding mit dem Lehrer aus My Big Fat Greek Wedding usw.- wird sich hier wie zu Hause fühlen. Man interpretiert Pseudowissenschaft und streut ein wenig Quantentheroie und andere von populären Esoterikern gekaperte Wissenschaftszweige darüber. Dazu kommt dieser….jugendliche Zorn der oben erwähnten Serien aus den 90ern; da ist jemand oder etwas das uns zurückhält.
Mein zweiter Kritikpunkt ist die Hauptdarstellerin. Die ist nebenbei auch eine Hälfte des Kreativteams hinter der Serie und….auch ein schlechter Schauspieler ist ein besser als ich….nur oft reißt sich mich aus dem Geschehen; was man in der zweiten Staffel nicht so stark merkt.

Wieso habe ich mir die 16 Stunden trotzdem angetan? Weil ich wissen wollte, wie tief der Hasenbau ist. Und vor allem in der zweiten Staffel liefert man zwei Dinge ab, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Hopalla, drei, Jason Isaacs setzt dem ganzen am Ende mit nur vier Worten die Krone auf.

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Normalerweise mache ich sowas ja nicht, zu viel Spoilern, aber bei Interesse, am Ende der ersten Staffel versucht man einen Schützen in einer Schule mit interpretativen Tanz zu stoppen. Findet man auf YouTube, und in der Sequenz sieht man nie das Gesicht des Schützen, was die Sache noch Absurder macht.