Uringlas?!

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Im vorbeigehen sah ich an der Tür des hiesigen Flagship Stores eines Anbieters für Pyrotechnik den gesamten Gesetzestext für die Abgabebestimmungen seiner Waren aushängen. Am Ende war ein Handgeschriebener Zettel angebracht der die Seiten an Kleingedrucktem zusammenfasste: Kein Ausweis, keine Ware.

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Der Vertreter meiner Sterbeversicherung meldete sich. Das Angebot müsse dringend überarbeitet werden. Einen Termin zu finden, an dem man zumindest eine halbe Stunde Luft hat ist nicht mehr so einfach, vor allem, wenn man nicht mehr gewillt ist, Versicherungsleute in seine Wohnung zu lassen.
Umso mehr ärgerte mich, dass es am Ende nur darum ging, meine Beiträge zu erhöhen. Menschlich meinte der Vertreter es sicher gut mit mir, er wollte aber auch nicht verstehen, wie ernst es mir damit ist, dass meine Überreste so billig wie möglich entsorgt werden sollen, und ich es mir sehr ernst ist, Anonym auf einer der dafür gewidmeten Wiesen verscharrt zu werden.
Nach Rücksprache mit einem Bestattungsunternehmen, welches dies Anbietet stellte ich fest, meine Versicherungssumme deckt knapp drei Begräbnisse dieser Art ab. Die Leich[1] ist also auch schon bezahlt.

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Ein Kollege kam auf die Idee, ein Dosimeter in sein geerbtes Uranglasgeschirr zu stecken. Auch wenn die Werte nicht gefährdend hoch waren brachte er das Geschirr zur Entsorgung. Davor durften wir es freundlicherweise mit einer Schwarzlichtlampe beleuchten.

[1] Leich = Leichenschmaus

Ein Kommentar zu „Uringlas?!

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