107 : nach jedem Stuhlgang?

– 16apr20 –

aus Ultra Q ep.10: The Underground Super Express Goes West (地底超特急西へ, Chitei Chōtokkyū Nishi e)

Es ist schon bedrückend genug, an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen – mit einem Kind an einem geschlossenen Spielplatz vorbeizugehen, erhöht den Druck nochmals. Kirby scheint zu verstehen, dass es derzeit keine Eintrittsmöglichkeit gibt – er scheint noch nicht realisiert zu haben, dass man Ihn locker über den Zaun heben könnte, und das sein Vater noch agil genug ist diesen ebenfalls zu überwinden –, aber er schaut trotzdem traurig drein.
Und dann gibt es da einen Spielplatz, an dem wir öfter vorbeikommen, dem eine große Wiese gegenüberliegt. Auf der versammeln sich natürlich in letzter Zeit mehrere Erwachsene und Kinder, und immer zeigen sie einem dasselbe Schauspiel: Man ist mit Sportgerät angerückt, und versucht die Kinder für dieses zu motivieren. Also Antwort erhält man aber nur „Ich würde aber lieber Schaukeln.“

Fingerfarben haben Kirby ein wenig abgelenkt. Wir haben da etwas zusammengebracht, dass mich an eine Art Graffiti erinnert hat. Endlos scheinende Formen die sich in einander verwurschtelt haben. Wir müssten jedes Mal die Badewanne ausstemmen und ausstellen.
Oh, oder einfach Bruchfließen kaufen und bemalen… Hmmm.

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Ich habe heute übrigens meine Aufmerksamkeit auf die Abstellkammer gerichtet. Ist sogar ein relativ brauchbares Ergebnis dabei herausgekommen. Dumm ist, dass die Frau und ich beide an chronischer Faulheit leiden. Jetzt sind wir motiviert dazu, alles an seinen Platz zu legen, denn spart man in der Zeit bla bla bla – in ein paar Tagen heißt es wieder „Türe auf, Dingsi hineinfetzen, Türe zu.“
Ich bin da schlimmer als die Frau – Ihr fällt das Verhalten wenigstens auf.

Ihrer Bemerkung von gestern hat Sie heute noch eine Nachgereicht: „Nimm dir weniger vor.“
Das ist wohl der Satz der die Freizeit meiner Eltern auf Kaffee trinken und Fernsehen reduziert hat.

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Jetzt weiß ich auch warum es im hinteren Teil der Wohnung so zieht: der Dunstabzug im Badezimmer schließt nicht vollständig.
Vermieter weiß Bescheid und hat gleich eine Firma beauftragt sich das anzuschauen.
Ich mag das ja prinzipiell nicht, wenn da andere Leute werken. Lieber würde ich es unter Anleitung selbst reparieren – wobei ich das in dem Fall sogar ohne Anleitung machen könnte, man muss mir nur sagen welchen Stellmotor ich da kaufen muss –, aber in der gegenwärtigen Lage, in der ich ja am besten einen Zollstock mit Bluetoothmodul an meiner Person tragen sollte, bin ich mir unsicher ob ich einer nicht essentiellen dritten Person Zutritt zur Wohnung gewähren soll.
Wie gesagt, vor 36 Tagen haben Kollegen aus der Zunft mich gefragt, ob es wirklich sinnvoll ist, sich nach jedem Stuhlgang die Hände zu waschen.

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Die 18te Episode von Ultraman Taiga hat mich fertiggemacht – im positiven Sinn. Da ist sowohl von der Geschichte, als auch von der Effektarbeit einiges abgeliefert worden. Habe ein paar Bildschirmaufnahmen gemacht – die ich aber erst einmal ein wenig beschönigen und dann hochladen muss und eine YouTube Playlist erstellt[2].


vorbeigelaufen

Reinhard Horn – Ich sing sing singe –soundcloud.com
Ganz großartige Leistung von meinem Hirn. Die Textzeile „ich bin Liedermillionär“ wir bei mir jetzt vom Besitzer des Penismuseums[1] gesungen – mit dem Unterschied, dass der „Gliedermillionär“ ist.
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Bei der AUA wackeln Urlaubs- und Weihnachtsgeld –derstandard.at
Es geht los, die Gönner bekommen ihre Weihnachtsgeschenke.
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Videokonferenztools – Von Open Source bis Datenschutzdesaster –epicenter.works
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FPÖ bringt Anzeige wegen Corona-App ein –futurezone.at
Willkommen in der Twilight Zone…


[1] The Icelandic Phallological Museum –phallus.is
[2] Ultraman Taiga ep.18 playlist –youtube.com

107-2019 | 107-2018

9mar20

[update 14mar20: Bild zu Ginseng Roots no.1 (2019) hinzugefügt]

Zwei Jahre Vaterfreuden.

professioneller Alltag

Das Verhältnis zwischen Angst, Schutz und wirtschaftlichem Verlust hat nun auch meine Küste erreicht. Wir sind „Too big to fail“ wie man im Neusprech der Sakkohalter sagt – doch siehe da: sind wir nicht.

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Und als wäre das nicht schon Grund genug sich umzudrehen und nach Hause zu gehen, hat man noch einen Grund draufgelegt: eine Diskussion zu dem Thema „Ist es wirklich immer notwendig sich nach der Benutzung der Toilette die Hände zu waschen?“ Weil wenn man nur Ludelt, und dabei das Pissoir trifft, greift man ja nix an – außer die Türgriffe, sein Brunzgeschirr[1]…und wahrscheinlich hat man Urinspritzer an den Händen. Aber wir reden von einem Betrieb in dem man ein Geschäft zwar riecht, aber man danach nur die Klospülung hört und die Leute lange Fingernägel kultivieren.

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Bei einem Internethändler haben wir durch Zufall einen Verkäufer gefunden, der Blue Tape zu einem guten Preis hat, und den Spitznamen eines ehemaligen Kollegen trägt.
So, jetzt wirds grauslig: der Spitzname ist aus einem Aufnahmetest dieser Person heraus entstanden. Der hat einem im vorbeigehen die Popofalte entlanggestreichelt, und wenn er gut aufgelegt war über den Anus gestreichelt. Ich dürfte mit meinem „Fur olle Leit? Du Sau gfoist ma.“ bestanden haben. Bis zu seiner Pensionierung hat er nichts über mich kommen lassen.
Ein Liebhaberkollege hat vorgeschlagen zu bestellen, und dann eine Beschwerde an das Verkaufsportal zu schicken: Haben uns bei der Transaktion nicht belästigt genug gefühlt.

: Comics

Kirby hat sich beim Mittagsschlaf ausnahmsweise in meine Armbeuge anstatt quer über mich gelegt, und mir somit die Zeit gegeben ein wenig zu lesen.

:: X-Men/Fantastic Four no.1+2 (2020)

Bei Marvel’s Mutanten hat sich seit dem letzten Sommer ja ein wenig was getan: Man hat erneut einen Inselstaat gegründet, sichert sich politische Macht mit wundersamen Medikamenten und lässt Jean Grey, Scott Summers und James Howlett deren Dreiecksbeziehung offen ausleben[2].
Und jetzt hätte man gerne den Franklin Richards[3], einen Omega Mutanten[4], unter den Inselbewohnern.
Natürlich folgt auch diese Serie der klassischen Überschneidungsgeschichte zweier Comicfranchises: erst wird gepöbelt, dann wird geprügelt, nach den ersten Schlägen beginnt die B-Handlung. Soweit sind wir einmal. Die B-Handlung bringt die Streitparteien wieder zusammen, weil sie den eigentlichen Antagonisten in die Geschichte bringt. Trotzdem hat mich etwas an der Geschichte getroffen: da steht plötzlich jemand mit seinem
Hofstaat – alle bewaffnet – vor der Tür, und fragt, ob man ihm nicht sein Kind mitgeben möchte.
Und das ist etwas das mir in der Kritik der aktuellen X-Men Titel nicht angesprochen wird: die drehen den Spieß gerade um. X-Men ist ein Titel, dessen Popularität in der Tatsache liegt, dass es ein Hafen für die Ausgestossenen ist. Und mit Chris Clairmont’s Arbeit als Autor, hat der Titel eine Lebendigkeit erhalten, die er im alltäglichen Leben und Interaktionen der Figuren verankert hat. Die Helden wurden zu Personen. Mit Johnathan Hickman am Steuer war mir schon klar, dass eine Kälte Einzug halten wird – das ist einfach seine Art, aber er schafft es auch, die Temperatur wieder zu erhöhen wenn es notwendig ist –, aber die Art wie er die Mutanten hier agieren lässt – eiskalt – hat mich überrascht. Das Chip Zdarsky in dieser Heftreihe anscheinend die Aufgabe hat zu zeigen, wie weit zu gehen man gewillt ist, hat mich ebenfalls überrumpelt, und wie so oft in diesen Tagen, als Vater getroffen.

X-Men/Fantastic_Four_no_1_2020
aus X-Men/Fantastic Four no.1(2020)
Bildrechte liegen beim Inhaber

:: Ginseng Roots no.1 (2019)

Craig Thompson…Blankets[5] hat mich vor ca. 20 Jahren unter anderem davon überzeugt, das Comics mehr können. Ich habe zwar davor schon Sachen aus dem Vertigo Verlag gelesen, aber hier hat ein Autor/Illustrator es geschafft, mir einen Teil seines Lebens nachvollziehbar zu vermitteln – sogar die Gefühlsebene.
Und das Selbe hat er hier wieder geschafft. Es beginnt mit dem verwendeten Papier – wobei ich mir nicht sicher bin, ob er bei der Auswahl davon Einfluss genommen hat –, welches die richtige Stärke hat um ein leichtes Oberflächenprofil zu besitzen und…fest und doch weich wirkt. Es passt zum Inhalt: ein Blick in die Kindheit Craig Thompson’s und dessen Bruder, in der sie zusammen mit ihrer Mutter auf einem Ginsengfeld in Wisconsin die Familienkasse aufbessern. Die harte Arbeit ermöglicht es den Kindern, Comics zu erwerben, welche sie wiederum zum träumen an ein anderes Leben, als das der Eltern bringt. Das Papier hat mir am meisten dabei geholfen, eine Verbindung zu dem Werk herzustellen – ich halte ein Objekt in Händen, es hat Struktur und ist fest und vermittelt mir eine Gegenwart, aber es ist auch so leicht, als würde ich die Gedanken eines Menschen in Händen halten. Die Hefte zwei und drei liegen auch schon zu Hause, und ich freue mich schon darauf mehr über Thompson’s harte Zeit auf den Ginsengfeldern der USA zu erfahren.

ginseng-roots-no1-the-thompson-brothers-look-fhrough-comics-while-the-ghosts-of-their-childhood-selves-observe-them
aus Ginseng Roots no.1 (2019)
Bildrechte liegen beim Inhaber

fußnoten

[1] Brunzgeschirr = setzt sich aus „Urinieren“ und „Geschirr“ zusammen, und beschreibt den Penis bzw. die Vagina als notwendige Hilfsmittel.
[2] Ein Plan der Summers Residenz hat da für Gesprächsstoff gesorgt.
Marvel is Seriously Thirsty For An X-MEN Love Triangle
–screenrant.com
[4] Mutants (Marvel Comics)
–en.wikipedia.org
[5] Blankets (comics)
–en.wikipedia.org

Barren territory

In reaponse to today’s writing promt from Daily Post.

Clean

One of the obstacles my broken mind puts in it’s way is the need for clean hands. It started in school with hygiene education. That left an impression on me, and i looked a bit closer after my hands to the point that i was considering donating my skin flakes to a snow globe factory.
It got better to a point where, for example i would not wash my hands after i had touched my trousers, and stayed that way for a while.
Since i had a case of pneumonia that knocked me out for a month a few years ago, it has become more of an issue again. Good thing i have to wear gloves at work, which helps me not think about what i’m touching and come up with plans to touch as much as possible in a row to only have to go through the cleaning ritual once.
Nonetheless i go through silly amounts of hand disinfectant, and by this time my hands are probably so clean that nothing organic can inhabit them.