Look to the stars…

– 31mar20 –

aus The Green Lantern season 2 no.1 (2020, DC-Comics)
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man, i wish my body was a Powerring and i could recharge with a corny phrase.

„In fearful day, in raging night,
With strong hearts full, our souls ignite.
When all seems lost in the War of Light,
Look to the stars, for hope burns bright!“

from
Green Lantern season 2 no.1 (2020, Dc Comics)
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Ein ehemaliger Lehrling hat mich angerufen und sein Freud und Leid mitgeteilt.
Puh, der Junge bekommt auch keine Pause. Job, Hochzeit, neuer Job und was er derzeit in seiner Ehrenamtlichen Tätigkeit zu sehen, spüren und hören bekommt raubt ihm den Schlaf.
Es war schön zu hören, dass er sich über meine Stimme gefreut hat.

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Neben den Einkäufen für inzwischen nurmehr eine andere Partei im Haus, werden wir die Pflege der Schnecken und Raupen für eine Andere übernehmen. Die warten auf deren Rückkehr aus dem Ausland und der bisherige Pfleger ist für den Rest der Woche verhindert.

Nachmittags hat es eine Telefonkonferenz der Abteilung gegeben. Die Personalverwaltung läuft gerade Amok und schickt Weisung nach Weisung – wobei sich jede zweite widerspricht.
Wir sind versehentlich im Verteiler gelandet, und sollen uns keine Sorgen machen. Zu spät.

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Kirby kann eine miauende Katze sehr gut imitieren. Anscheinend steht die Eule als nächstes auf der Liste.
Beim Mittagsschlaf bin ich als Kuschelpolster ersetzt worden – durch OcOc, die Orang Utan Dame. Es könnte schlimmer sein.
Ein wenig traurig bin ich trotzdem.

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Abends hat sich die Schwiegerfamilie zur Videokonferenz eingefunden. War eine angenehme Zusammenkunft – mit meiner Familie kann ich das vergessen.

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Ultraman Taiga gefällt mir immer besser. Oft verwendet man in Szenen im Maßstab 1:1 Tilt-Shift Objektive[1], um die Darsteller wie Riesen in einer Modellbaulandschaft zu inszenieren – wie das Monster der Woche und Ultraman selbst.
Dazu ist in einer Episode die Aufname des fallenden Taiga aus der Sicht einer Überwachungskamera gekommen, was sofort Erinnerungen an Katastrophenreportagen weckt – Geräuschlos sieht man nur, was passiert. Die fehlende Geräuschkulisse macht so etwas für mich extra schlimm, weil ich eine Ebene interpretieren muss.

aus Ultraman Taiga episode 12
Rechte liegen beim Inhaber

vorbeigelaufen

S.H. Figuarts Mandalorian in Beskar and The Child promo images and info
–thefwoosh.com

DC-Comics Sammlung im Wert von mehreren Millionen Dollar steht zum Verkauf
–bizzaroworldcomics.de

Thor von Walt Simonson
–dassagtenuff.blogspot.com
Kein Wunder, dass ich nie eine ganze Geschichte in der Übersetzung lesen konnte.

Dolly Parton is going to start reading us bedtime stories starting on April 2nd
–boingboing.net

Chris Ware’s Cover für die kommende New Yorker Ausgabe erinnert daran: Experten sind auch Menschen, die andere Menschen in deren Leben haben.
Chris Ware’s “Bedtime”
–newyorker.com


fußnoten

[1] Tilt-und-Shift Objektiv
–de.wikipedia.org

28mar20

die „der Wiener“ Asana[1]

Nicht alle Bankfilialen stellen im Moment Personal hinter deren Schalter, sondern überlassen die Abwicklung der Geldgeschäfte den Maschinen im Foyer – ein Horrorszenario für die Senioren Österreichs, darunter auch meine Großmutter. Die hat sich bei mir über den Umstand beschwert, dass Sie mit der Situation alleine gelassen wird. Als Risikopatientin hat sie auf der Bank nur im Notfall etwas zu suchen, und ich habe schon vor 25 Jahren gepredigt: Bitte freundet Euch mit den Maschinen an, denn die werden die Menschen ablösen. Damals habe ich dasselbe gehört wie heute – ein Satz, der in der DNA und dem Weg der Österreicher steht –: Ich bin schon so alt, was geht mich das an. Sogar meine Eltern haben mir das zu dem Zeitpunkt gesagt.
Das Familientelefonat ist allerdings im Verlauf besser geworden. Wieso die Arbeitslosen eigentlich nicht für wichtige Arbeiten zwangsverpflichtet werden, hat man sich gewundert. Da bin ich aus der Unterhaltung ausgestiegen. Ich bin im Moment enttäuscht von diesen Menschen, die ständig die Sozialdemokratie beschwören, und dann solche Ideen äussern.

Die Verweigerungshaltung ist auch die Grundstellung bei den älteren Kollegen im professionellen Alltag. „Der Jugend fallen die neuen Sachen leichter.“ Ja, nur ist meine Jugend auch schon 20 Jahre her. Vor der Quarantäne haben wir ein neues Lichtpult zur Ansicht bekommen. Das Prinzip der Bedienung ist dem unserer jetzigen Konsolen ähnlich – trotzdem werden wir uns bei einer Umstellung die Handbücher gegen die Schädel schlagen und hoffentlich einen externen mit der Besorgung von Biervorräten zu einem Crashkurs überreden können. Vor zwanzig Jahren hätte ich mir das alles erspart, da hätte eine Geistesverschmelzung gereicht.

Und wo andere sich wehren, nörgle ich…es steckt in im Erbmaterial.

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Kirby hat ein Synonym für Nudeln: Bombroy. Auch wenn ich es nicht schaffen werde, möchte ich versuchen dieses Wort in den Duden zu bringen.
Oder zumindest ins Urban Dictionary.


[1] Asana
–de.wikipedia.org

15mar20

Nachmittags verlangt das Telefon nach meiner Aufmerksamkeit – der Chef ruft an. Morgen braucht bis auf ihn keiner aus der Abteilung am Arbeitsplatz zu erscheinen. Man setzt sich erst einmal zusammen, um die Lage zu evaluieren.
Später meldet sich die Gewerkschaft – es geht um Entgeltausfälle und die Bedingungen der Kurzarbeit. Damit hat die Geschäftsführung einen Hebel um uns zum Abbau von „altem“ Urlaub und Überzeiten zu bewegen. Der Rahmen der Maßnahmen lässt mich an mancher Projektion zweifeln – aber die Frau holt mich auf den Boden zurück, indem Sie mich daran erinnert, dass man eben langfristig planen muss.

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die liebe Familie

Wir versuchen uns zu Hause einzuigeln. Vormittags funktioniert dies sogar gut – Nachmittags zieht es uns dann aber nach draußen. Wir setzen uns ins Auto und fahren. Und egal wie weit wir auch fahren, man entkommt den Menschen nicht. Logisch, wir sind ja überall – aber an jedem anderen Sonntag sind um diese Zeit drei Leute in den Gegenden unterwegs, aber nicht heute.
Das wird keine lustige Zeit…mein Verlangen nach Einsamkeit wird langsam und beständig intensiver.

die Allgemeinheit

Sogar die besoffenen Jugendlichen sind schon zu früher Stunde unterwegs gewesen. Versucht das Land noch den letzten Tropfen aus den letzten 24 Stunden in relativer Freiheit zu pressen? Aber jongliert man dann mit Glasflaschen – wenn man ein Huterl[1] auf hat? Vielleicht ist das auch der beste Zeitpunkt um zu leben.

Vaterfreuden

Es kommen immer mehr verständliche Worte in Kirbys Brabbeln vor. Auch wenn die Anzahl nicht ausreichend dafür ist, man bekommt immer öfter den Eindruck eine Unterhaltung zu führen.
Wir beginnen auch, verschiedene „Bausysteme“ miteinander zu kombinieren – was die Umgebung um Seine Bahnstrecke spannender als die Bahn selbst macht. Das erinnert mich an die Kleinbahn Landschaftsplatte meines Opas. Dabei sind die Vorstellungen meines Opas mit denen von Brüderlein fein und meinen kollidiert – das ist unschön gewesen. Derzeit spielen wir mit Kirby Free Jazz, aber was wenn er seinem eigenen Beat folgen möchte? Hoffentlich bin ich dann reif und sicher genug um entweder Ihm zu folgen, oder meine eigene Kapelle zu bespielen.

was Die können…

Wien wollte es den Italiener gleich machen, und hat dazu aufgerufen, um 18h die Bundeshymne anzustimmen.
In unserem Grätzl[2] ist es still gewesen, bei Bekannten ist „I am from Austria“ angestimmt worden, und in den sozialen Medien machte ein Video die Runde, in dem ein Wiener sich über den Lärm beschwert.
Man lebt in der drittunfreundlichste Stadt der Welt[3], wieso nutzt man das nicht, und lässt die Leute jeden Tag um 18h einfach schimpfen und keppeln und granteln. So haben wir gelernt dass die Schulbildung in einem Fall tatsächlich umsonst war, es niemanden interessiert oder bekrittelt wird.


vorbeigelaufen

Gut das nicht…hätte ich mir denken können.
Doch keine volle Entschädigung bei Geschäftsausfall wegen Corona
–derstandard.at

Eine Analyse der COVID-19-Gesetze
–epicenter.works

Weils lustig ist.
Ultraman without Context
–youtube.com


fußnoten

[1] Huterl = Hut. In diesem Fall leicht alkoholisiert.
[2] Grätzl = Wiener Ausdruck für den Bereich rund um den eigenen Wohnort.
[3] Wien ist drittunfreundlichste Stadt der Welt – und trotzdem lebenswert
–kurier.at