Zuversicht

Ein Kollege von den Allgemeinarbeiten wollte in unsere Abteilung wechseln. Der hat Gefühl und Hirn und ist ein angenehmer Kerl, aber ihm gefiehl unsere Arbeitsweiße nicht. Der braucht ein Tempo und Temperament im professionellen Alltag, das wir nur in geringen Dosen liefern können. Schade, aber es muss ihm auch gefallen; Kollegen die einen Fotz ziehen haben mir genug – mich eingeschlossen.
Das merkte er wohl auch, dass unsere Abteilung eine Schlangengrube ist, dass man darauf wartet, bis er sich müdegestrampelt hat, und sich unter der Masse an Tieren seinem Schicksal ergibt; aber es ist nicht der Körper der von den Schlangen gefressen wird, sondern nur die Menschlichkeit, zurück bleibt ein Reptil, das hungrig danach ist, anderen dasselbe anzutun. Aber mit jedem neuen Opfer erinnern sich die ehemaligen Opfer daran, wie es war bevor sie in die Grube fielen, und man versucht aus der Grube zu klettern.
Ich habe alle Unterlagen zusammengestellt, und werde um Elternteilzeit ansuchen. Zwei Jahre wären da noch drinnen, und durch die Dauer meiner Anstellung, sollte ich finanziell nicht zu viel verlieren. Aber ich gewinne Zeit. Zeit mit meinem Kind. Meine Begeisterung für Kirbys Einfluss auf mein Leben ist nicht groß, aber ich sehe die Kollegen, und beginne zu verstehen, was es mit einem macht der sich vor dem Leben am Arbeitsplatz versteckt. Man kalzifiziert. Zuerst geistig, und dann körperlich. Man braucht keine Uhr mehr, sondern einen Kalender. Zuerst misst man in Tagen, dann Wochen, und am Ende in Jahren, weil man Veränderung aktiv bekämpft. Man verlernt zu Sprechen, erst von der Zukunft, dann von der Gegenwart. Das Ende des Jetzt fand unbemerkt statt. Das Jetzt beendete die Beziehung, und wandte seine Aufmerksamkeit jemanden zu, der sich dafür interessiert, der sich wenigstens darum bemüht es zu verstehen. Gelegentlich sieht es einen, grüßt, und bereut dies, weil es nur hört mit welch Zuversicht nan in die Vergangenheit schaut.
Ob Zellverbände ihrer Zeit als Einzeller nachtrauern? Sagten Bronzezeitler Dinge wie «In der Kreidezeit war die Welt noch in Ordnung.»?

Ausflug beendet, wenn jeder Pinkeln war, treffen wir uns beim Bus wieder.

Maßstäbe

_comics_

Dustin Harbins »Liebesbrief« an einen Menschen, gab mir zu denken auf; über die Wahrnehmung. Was wir alles nicht—für—wahrnehmen, weil es uns physisch oder psychisch nicht möglich ist, und wie uns diese Auslassungen definieren. Und wie wir es nicht schaffen—obwohl es uns möglich wäre—, die Flexibilität des Maßstabs unseres denkens zu skalieren, was uns dabei helfen könnte, diese Löcher mit unserer Vorstellungskraft und Empathie zu füllen.

/ 2022-April-2
#comics #journal  

112 :: weiterlesen

– 20apr20 –

aus Ultra Q ep.12: I Saw a Bird (鳥を見た, Tori o Mita)

Abends habe ich mich hingesetzt und gelesen.
Und plötzlich ist der Stapel gelesen gewesen. Das hatte ich auch schon lange nicht mehr.
Konnte sogar noch bei I am C-3PO weiterlesen und eine Episode Ultraman Taiga schauen.

21feb20

Satz des Tages

Aua, Hoden, raus da!

Vaterfreuden

Kirby ist nach dem Kindergarten aufgedrehter als üblich gewesen. Aber er hat nach ein paar Minuten „rangeln“ mit mir zur Ruhe gefunden und eingeschlafen.
Dabei ist mir aufgefallen, wie groß er inzwischen geworden ist. Ich habe mich mit der Frau darüber unterhalten, und wir haben beide das Gefühl, Kirby sei gleich nach seiner Entbindung in Bernstein gegossen worden. Man bekommt die Entwicklung mit, freut sich und fördert den Momentanten bzw. „befeuert“ den nächsten Schritt, aber bis man verinnerlicht hat, was das Kind schon alles kann, dauert es eine Zeit.
Beim schlafen wirkt Kirby kleiner. Ich weiß nicht wieso, aber er wirkt dann frisch geschlüpft.

magische Verirrung

Eine lokale Quiditch Mannschaft hat angefragt, ob ich an deren Probespielen teilnehmen möchte. Kann sich nur um einen Scherz handeln, oder es hat mich einfach jemand auf deren Mailingliste gesetzt. Jedenfalls habe ich mir dann einmal angeschaut, wie das ausschaut wenn man einen fiktiven Sport schreiend und tretend in die Realität schleift. Ist eh ungefähr so wie man es sich vorstellt—für eine Ausrede Alkohol zu konsumieren. Sogar einen Golden Snitch gibts in der Version. In meiner Vorstellung ist das ein Typ in goldfarbener Kleidung der von zwei anderen Mitspielern gejagt wird—was sicherlich zu lustigen Situationen führt, wenn eine Gruppe „Rowdys“ den Exzentriker vor den mental kalzifizierten Sportlern rettet. Die „Realität“ sieht jemanden vor, der eine Socke mit einem Tennisball darin in den hinteren Hosenbund gesteckt trägt, das Ergattern des Balles ist die Bedingung für den spontanen Sieg.
Das sollte man im Fußball so regeln: einen goldenen Ball im Stadion verstecken, zwei Spieler in ziviler Kleidung müssen den Ball erst einmal finden—wenn der Ball entdeckt wurde, muss der Ball zu einem separaten Tor gebracht werden. Das ist kleiner und wird von zwei Torhütern bewacht. Trifft der Spieler ins Tor, geht das Spiel zu Gunsten der Mannschaft des Spielers aus. Wenn nicht geht alles wieder zurück zum Anfang. Champions League Finale: fünf Minuten.

emotional Ergriffen

Der Gamespodcast[1] hat sich in einer retrospektiven Episode mit dem Spiel Journey befasst—welche leider hinter einer Paywall sitzt, welche sich für mich derzeit lohnt weil einer der Schaffenden einen längeren Urlaub macht. Journey ist großartig, weil es die Interpretation von Videospielen als interaktives Erlebnis auch verdient. Hier spielt sich vieles im emotionalen Erlebens des Spielers ab, und diese Episode bildet dies sehr ehrlich ab. So ehrlich, dass es mir beim Schlusswort das Lulu aus den Augen gedrückt hat, weil ich es zwar anders als der Podcastschaffende erlebt habe, die Folgen jedoch die Selben waren. Es ist eines dieser Erlebnisse, die einen mit dem Wunsch zurücklassen, seine Lieben in den Arm zu nehmen bzw. den Menschen einhämmern wie „unnatürlich“ und kompliziert Leben ist, und das es gilt es bewusst zu verbrauchen.
Da redet der Richtige….
Wer ein Smartphone besitzt kann Journey über den jeweiligen App Store beziehen oder sich 90 Minuten Zeit dafür nehmen, jemand anderen beim spielen zuzuschauen[2].

Heuchler der ich bin

Einerseits rege ich mich auf, weil dauernd auf Comics basierende Filme und Serien erscheinen—Locke & Key hat nach drei Anläufen einen Sendeplatz gefunden, und das nur weil es bei Netflix läuft. Ich muss es ja nicht schauen, aber es verbrennt Zeit, Kreativität und Geld….schafft andererseits wieder Arbeitsplätze.
Andererseits: nachdem bekannt wurde, Kang the Conqueror[3] würde über die Loki Serie ins MCU gebracht werden, bin ich kichernd dagesessen, wie kann man eine Figur mit der Biografie bloß für ein breites Publikum adaptieren?


vorbeigelaufen

Es ist die Nacht vor der ToyFair:
Hasbro: Transformers WFC Earthrise Arcee, Scorponok, Fasttrack, and Sky Lynx Promo Images | thefwoosh.com
SKY LYNX! ARCEE! Kirby’s Erbe wächst.

Star Wars The Child Animatronic Baby Yoda with 25 Sounds & Motion Combinations | BY DORKSIDETOYS.COM | youtube.com

Kawaii!

The virtual production of The Mandalorian, season one | youtube.com
Die Technologie ist….der Hintergrund verändert sich dynamisch mit der Kameraposition! Das ist Zauberei!


fußnoten

[1] Gamespodcast.de
[2] Journey PS4 walkthrough 60fps 1080p full | youtube.com
[3] Kang the Conqueror | en.wikipedia.org