:: Kritik / In the court of The Crimson King: King Crimson at 50 ::
Dokumentarfilmer Toby Amies schuf mit In the court of The Crimson King keinen geschichtlichen Abriss über die Band King Crimson oder deren Fans und ihre als okkult anmutende Beziehung zur Band. Es ist ein Versuch das rohe Leben einzufangen, durch ein King Crimson’sches Prisma. King Crimson stellt für viele Musiker einen Olymp dar; auf dem Gitarrist Robert Fripp absolut zu herrschen scheint. Was seine Herrschaft so schrecklich für seine Untergebenen macht ist, dass die Doktrin lautet: Gib Dein Bestes im Dienst der Musik. Ein Satz der die Leute noch wahnsinniger macht, als eine Vorgabe, welche sie nicht erfüllen können. Darauf setzt das narrative Gerüst der Dokumentation auf: der fokussierte Musiker, dessen Disziplin und Ästhetik wie eine Limbostange jeden Tag aufs Neue zu passieren ist; von ihm selbst, den Musikern, der Crew und dem Publikum. Aber in den Pausen zwischen der ewigen Prüfung/ Bewährung/ Hören, tummelt sich das Leben. Dort kocht die Motivation, Dankbarkeit, Unzufriedenheit, Stolz, Krankheit, gekränkte Egos, Liebe, Verzweiflung, Resignation und Hoffnung, welche den Hof seit 50 Jahren nährt.