115 :: Regionen kennenlernen

:: 24apr20 ::

Die Frau hat Kirby ein paar lokale, kindgerechte Hörspiele auf sein Medienwiedergabegerät gespeichert. Ja, die Hörspiele sind gut produziert—aber beim hören, ist es mir peinlich anwesend zu sein.
Und das von jemanden, der sich Zeichentrickserien ansieht, in denen einer per Zauberspruch seine Hose auszieht und Selbstbräuner aufträgt[1].
Dem war allerdings schon im Kindertagen so; wenn wir im Zuge einer Schulaktion im Theater waren, ist es mir peinlich gewesen anwesend zu sein. „Hoffentlich kennt mich keiner.“ war damals ein unpassender Gedanke.

Da fällt mir auch eine Führung durch Wien aus meinen Kindertagen ein. Unser Führer – badampf[2] – hat seinen Künstlernamen nach der Vorstellung erklärt, ich erinnere mich heute noch daran, dass ich im Boden versinken wollte.
Heute beneide ich den Mut, den diese Menschen hatten.
Puppentheater war auch immer stinkfad. Aber ich habe mit vier Jahren Robotech[3] gesehen—mein Hirn ist früh vergiftet gewesen.

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Mein Therapeut hat mir vorgeschlagen, die rektalen Regionen von entscheidungsrelevanten Personen des professionellen Alltags besser kennenzulernen.
ich hätte in dem Moment auflegen sollen.

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Japanische Bleistiftminen für mechanische Bleistifte sind besser als die lokaler Marken.
Dazu ein Kuru Toga Bleistift[4]…
ich habe gesprochen.

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Von der siebten Staffel Clone Wars bin ich bisher nicht sonderlich begeistert gewesen—aber in der zehnten Episode haben sie etwas geschafft, dass den Star Wars Animationsserien bisher nicht sonderlich geglückt ist: Sie vermittelt den Eindruck von Masse bei einem Lichtschwertkampf[5]. Wir sind noch nicht ganz „da“, aber mit jeder Serie wird es besser.
Aber es wird wohl nix das letzte Kenobi/Maul Duell schlagen[6]


[1] He-Man transformation – I Have The Power –youtube.com
[2] Comedy drum fill –youtube.com
[3] Robotech –en.wikipedia.org
[4] The most advanced pencil –youtube.com
[5] Ahsoka vs Maul Final Fight –youtube.com
[6] Darth Maul vs Obi-Wan –youtube.com

115-2019 | 115-2018

Vernunft und Humanismus

– 10apr20 –

aus Ultra Q ep.6: Grow Up! Little Turtle (育てよ! カメ, Sodateyo! Kame)

Taika Waititi gibt mir Hoffnung, dass etwas besser werden könnte:

It’s so over the top now in the very best way. It makes Ragnarok seem like a really run of the mill, very safe film…this new film feels like we asked a bunch of 10 year olds what should be in a movie and just said yes to everything.

slashfilm.com

Fehlen nurmehr faire Löhne, Kapitalsteuern, ein universales Gesundheitssystem und vor allem Vernunft und Humanismus.

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Die Therapie ist heute ein Quell der Depression gewesen.
Seit Inkrafttreten der freiwilligen Ausgangsbeschränkung konferiere ich mit meinem Therapeuten über das Telefon. Zu Beginn habe ich das großartig gefunden – ich kann bei dem Gespräch liegen und den Plafond hypnotisieren. Aber heute ist es ein anstrengendes Gespräch gewesen. Die gefühlte Belastung wirkt in den eigenen Wänden – im eigenen Bett – schwerer. In der Praxis hat man die Möglichkeit des Ortswechsels im Hinterkopf…und jetzt fällt mir ein das ich das Gespräch beenden und den Raum hätte verlassen können. Jederzeit. Nicht einmal abheben hätte ich müssen.
Das Gesprächsthema war der Abschluss eines weiteren Lebensjahres, und wie ich in diesem – und den Jahren davor – nichts weitergebracht habe. Denn auch wenn es angenehm ist, Dinge für sich selbst zu machen – Podcasts, schreiben, lesen und Dinge besprechen –, den Großteil der Zeit verbringe ich in einem Job der zwar gut bezahlt ist, aber mich auffrisst.
Mein Therapeut meinte, ich sollte mich einfach für den Werkmeister anmelden, und meinen Arbeitgeber vor vollendete Tatsachen stellen. Kann man machen wenn man fixe Arbeitszeiten hat, und nicht von Tourplänen, Veranstaltern, Künstlern, anderen Technikern, C- bis Z-Prominenten und Lieferzeiten abhängig ist.
Oder bin ich einfach nur zu feige? Sollen sie mich rausschmeißen. So wie es im Moment aussieht, wird das ohnehin geschehen.
Was habe ich zu verlieren?

Nur ist es nicht der Meister den ich mir wünsche, sondern eine Tür die mich an einen Ort bringt, an dem ich mich nach mir fühlen darf.

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Kirby hat mich während des zu-Bett-bringen Rituals plötzlich umarmt – so fest, das ich mich einen Augenblick gefürchtet habe, seine Finger würden die Haut durchbohren und meine Rippen fassen.
Der Bub hatte einen müden Tag.
Ich auch.
Beim vorlesen hat es wieder viel Konzentration gebraucht, um sich wach zu halten.

Es gefällt mir, dass man schon eine Art Unterhaltung mit Ihm führen kann. Oft deuten wir, wass der Andere möchte, aber so lernen alle Beteiligten dazu.

Sein zweites Frühstück hat er ohne Aufforderung oder Erwähnung mit ein paar Enten geteilt.

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Seit ein paar Tagen lese ich Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein von Benjamin Maack, und es fällt mir schwer mir eine Meinugn dazu zu bilden. Mein Lesegerät sagt, das noch 30% Datei über sind, und ich bin gespannt darauf, ob sich in zehn Prozent mehr bei mir rühren wird.
Nein, jetzt wo ich darüber nachdenke fürchte ich, die Schilderungen sind ein Ausblick in eine mögliche Zukunft.

24feb20

Vorurtteile

Normalerweise bin ich derjenige im Job, der auf Kritik am Produkt des Kunden mit „Wenn es Leute für ein paar Stunden von deren Sorgen ablenkt und niemand dabei zu schaden kommt, ist es doch in Ordnung.“ reagiert. An diesem Wochenende ist mir allerdings ein „Jeder Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten, der freiwillig Geld dafür bezahlt gehört Besachwaltet.“ ausgekommen.
Ich denke dass ich wieder einmal mehr Zeit in der Werkstatt brauche.
Oder einfach nur Freizeit, welche ich alleine in einem ruhigen Umfeld verbringen kann.

professionelle Hilfe

Es wird Zeit sich die Eier wachsen zu lassen, um dem Therapeuten zu sagen, dass seine Aufmerksamkeit eventuell besser auf andere Bedürftige gerichtet werden könnte. Er hat mir wieder geraten, mich mit einem Geistlichen zu unterhalten.
Ich schalte ja schon einen Film ab, wenn ich ein Treffen von Alcoholics Anonymous sehe, in dem jeder Gott akzeptiert. Das funktioniert ja nicht rein auf der theologischen Ebene. Man kann dort auch Batman als seinen Heiland betiteln. Ich meine auch zu verstehen, wie der Mechanismus dahinter funktioniert: Man gibt das übergorße Problem einmal an etwas übergroßes ab, dass einen beim erlernen eines neuen Verhalten unterstützt–einerseits in der Gruppe, und wenn die nicht da ist eben Gott. Oder Batman.
Hmm, gibts eine Selbsthilfegruppe für deppressive Essgestörte bei denen man sich den Götzen aussucht?

Vaterfreuden

Doctor Sleep ist kein Film für frische Eltern. Kinder haben in dem Film keine gute Zeit.

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Kirby führt nun immer einen Tanz auf, wenn man Ihn vom Kindergarten abholt.
Ich möchte angelaufen und umarmt werden, so wie die anderen Eltern auch.
Aber er drückt eben so seine Freude aus. Und ich bin ja auch schon begeistert davon, dass er fordert von mir zum Mittagsschlaf begleitet zu werden.

#134-2019

Vaterfreuden | die Gesundheit

Kirby hat eine „kleine“ Sprossenwand bekommen; und die erklimmt er schon ganz kompetent.
Seinen Schlaf verbessert das nur bedingt. Als Auslöser scheinen sich seine Zähne herauszukristallisieren[1].

Wir haben einen Unfall mit einem Kinderwagen miterlebt. Dem Kind geht es bis auf ein paar Schrammen gut; ich hoffe ich vergesse nie die Bremse beim Kinderwagen anzuziehen -selbst wenn es auf einer gerade scheinenden Ebene steht und man nur für eine Sekunde nicht darauf achtet.

Es ist frustrierend, dass niemand versteht wie verzweifelt ich bin, wenn mir meine Gesundheit es mir nicht erlaubt über deren schlechten Zustand hinwegzutäuschen. Therapie steht wieder auf dem Programm; wozu gehe ich dort noch hin? Mit der Frage nach einem religiösen Seelsorger hat sich der letzte Sinn der Aktion verabschiedet. Es ist nurmehr ein weiterer Punkt der mir Zeit stiehlt.

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fußnoten

  1. Badam Pf

#29-2019

Vaterfreuden | Podcast | Masters of the Universe | Hörspiele | Therapie | Star Trek | Fotografie | Leica CL | das Leben | wienerisch

Kirby hat versucht sein erstes Stück Papier zu essen. Ist allerdings ein U-Hagerl[1] geworden.
Und wieder einen Schritt in Richtung Kindersicherheit gemacht.
Wir haben uns Gedanken zur Entwicklung seines Umgangs mit Musik gemacht; natürlich ist mir dazu „Das bastl ich.“ ausgekommen. Ja ja Hopkins, Bastel was. Alle meine Elektronikhändler haben inzwischen die Pforten geschlossen -mir fällt gerade ein: ich habe auf den Hübsch, Ordentlich und Frommen vergessen-, die realisation mit einem Raspberry Pi oder anderem Computer erfordert ein Nachbessern meines Kung-Fu und Gehäuseplanung….wir sind „faul“ geworden seit wir Eltern geworden sind. Jedenfalls hat die Frau eine fertige Lösung gefunden, welche es auch als Bausatz gibt um mein Vorhaben zu realisieren. Dazu habe ich mich wegen meiner Hörspielesammlung bei meinen Eltern erkundigt, die mich daran erinnert haben das ich die ja veräussert habe. Aber das Internet merkt sich vieles, und so kann ich mir zumindest die Masters of the Universe Hörspiele statt eines Podcasts zum einschlafen anhören.[2]

Apropos anhören: Es ist schon lange her das ich einen Podcast wegen der Produktion des Programms vorzeitig ausgeschalten habe. Da sitzt man selbst vor den Aufnahmen und versucht jeden Eichhörnchenfurz zu streichen, und Produktionen mit tausendfacher Reichweite und Sponsoring lassen jedes Niesen und Schnäuzen eines Sprechers im Programm. Ja, der hat sein Mikrofon nicht ausgeschalten, dafür habe ich Verständnis, aber dann gibt es die Möglichkeit der Nachbearbeitung.
Stattdessen habe ich eine Episode des Deutschlandfunks zum Thema „Genussvolles Leben in Zeiten des Schlankheitsideals“ gehört[3], welche mich daran erinnert hat das ich vor Kirby genießen könnte. Aber meine beschränkte Diät ist für mich nur Mittel zum Zweck. Nahrungsaufnahme ist der Erste zu entfernende Makel des Körpers für mich wenn ich einmal drei Wünsche bekomme.

Mir wurde ans Herz gelegt einmal eine Hypnosetherapie zu probieren. Spannend dabei ist, viele von den in Frage kommenden Therapeuten sind in der Inneren Stadt und geben keinen Werdegang an.
Schauen wir einmal.

Meiner Großmutter wurde nach einer Infektion mit einem Spitalskeim endlich das „Spülgerät“ entfernt. Die hat sich über die wiedergewonnene Mobilität gefreut.

Einer der Leser-/Hörenrbriefe welche Nick Cave derzeit beantwortet hat mich getroffen[4]. Wahrscheinlich weil ich durch den Erziehungsratgeber gerade auf viele meiner emotionalen Baustellen aufmerksam gemacht worden bin.


Worf geht mir in Deep Space Nine auf die Nerven. Da ist die ganze Partie auf Risa -dem Lustplaneten der Föderation- und hat einen Koarl[5] und der Worf sitzt in Uniform um wie ein stingates Gsöchte[6] und gibt irgendeinem Möchtegern die Kontrolle über das Wettersystem.
Und wer sich einmal gefragt hat welches das schnellste Schiff der Sternenflotte ist bzw. wie schnell Warp im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit ist, für den gibt es den Kanal von EC Henry auf YouTube[7].

Gestern habe ich ja meine unter Kontrolle gebrachte Pornosucht erwähnt; meine Sucht nach Kamerapornographie werde ich wohl nie unter Kontrolle bekommen[8]. Ich möchte eine Leica CL ausprobieren….

fußnoten

  1. U Hagerl = Spukekugel
  2. Masters of the Universe Hörspiele | youtube.com
  3. In Zeiten des Schlankheitsideals – Wie gelingt genussvolles Leben? | deutschlandfunk.de
  4. The Red Hand Files: It’s hard to find happiness | theredhandfiles.com
  5. Koarl = Dialekt für Karl, in diesem Sinn Spaß
  6. stingates Gsöchte = stinkendes Selchfleisch, beleidigter Mensch bzw. wenn sich jemand freudlos verhält
  7. Warp Speed comparison | youtube.com
  8. Leica CL: EVF/AF M10, 1/3 Price, 2/3 Weight, 9/10 IQ – Three Blind Men and an Elephant
    | youtube.com