15feb20

gerüttelt, nicht geschürt

Die ältere Nichte ist ganz aufgeregt wegen des Introliedes des neuen James Bond Films—No Time To Die—gewesen. Allerdings nicht weil sie das Franchise aktiv verfolgt, sondern weil man Billie Eilish dafür vor ein Mikrofon holen konnte. Wenn die den Mund aufmacht, hängt im Moment ein großes Publikum and ihren Lippen.
Heute hat die Nichte mich an der Hand genommen, und mit mir das Lied—welches traditionell nach dem Film benannt ist—angehört. Und ich bin enttäuscht davon. Aber nicht weil es schlecht ist, als Bond Anheizer passt es schon—aber nachdem man Phoebe Waller-Bridge als co-Autorin für das Drehbuch gewinnen konnte, habe ich angenommen, Frau Eilish wird einfach darauf losgelassen. Vielleicht ist sie aber auch—ob alleine oder mit anderen Kreativen—ohne externen Einfluss auf dieses Ergebnis gekommen.
Mein Vater hat bei der Gelegenheit beschlossen, mit der Nichte und mir den neuen Bond im Kino zu schauen. Da hat die Nichte „den Fehler“ gemacht, mich nach dem letzten Bond Film zu fragen, den ich im Kino gesehen habe. Das war 1999—The World Is Not Enough, mit Titellied von Garbage[2]. Sophie Marceau war eines der beiden „Bond Girls“ und Robert Carlyle hat den Wicht des Bösen verkörpert. Hat den Film deswegen nicht besser gemacht, im Kino war ich begeistert—was aber eher dem Kino selbst geschuldet war. Das war ein Kino im süden Österreichs—wo meine damalige Freundin lebte—dort hat man einen Balkonplatz in Komfortsessel mit einem Liter Cola für eine Packung Kaugummis bekommen. Wir haben oft den halben Tag dort verbracht. Im Fall von Meet Joe Black sogar nur mit einem Film. Ich bilde mir ein gesehen zu haben, wie der Blick der Nichte abgestumpft ist während der Onkel „vom Krieg“ erzählt hat.
Beim spekulieren über die vierte Staffel von Stranger Things[3] ist der Glanz wiedergekehrt.
Später haben wir uns sogar dazu entschlossen, die Nichte zu einem der Billie Eilish Konzerte im Nachbarland zu begleiten. Der Kartenpreis hat die Idee gegen eine Wand fahren lassen. Haben Leute in dem Altersegment ein so großes Spaßbudget, bzw. sind so viele Zahlungskräftige und Zahlungswillige in der Verwandtschaft? Meine teuersten Konzertkarten haben 150.- gekostet, und dafür habe ich mir den Schnupfen der Band abgeholt, weil wir in der Garderobe knapp zwei Stunden mit denen getratscht haben. Für den Kartenpreis den man für Billie Eilish möchte, backt man einen Kuchen mit ihr und bekommt ein Buch zum einschlafen vorgelesen. Aber das Merchandise ist halbwegs menschlich bepreist—was uns die Nichte da an Pop-Memorabilia gezeigt hat, ist Streckenweiße teurer, als der Konzertbesuch selbst.

man könnte altruistisch handeln

Ich habe den Fehler gemacht, meine Aufmerksamkeit auf eine der Societysendungen aus dem lokalen Fernsehen zu fokussieren. Man hat darin eine Spendengala besucht, bei der—no na—die vermeintlichen Geldsäcke in Menschengestalt zuerst angeflaschelt werden, damit sie später auf den Kontostand vergessen.
Mir ist erst dann aufgefallen, wie erbärmlich sich die Wohltäter inszenieren. Dem Pöbel wird über Print- und Fernsehwerbung das Gewissen geschwärzt und die Börse gelockert. Die Menschen mit Klasse werden hingesetzt und erst einmal eingestimmt. Als ob es auch nur irgendetwas bringt die Probleme unter Geld zu verstecken—welches ohnehin während seiner Reise zum Empfänger an Gewicht verliert.
Wo bleibt die Selbstlosigkeit? Auch wenn man andere im Unwissen davon lässt, eine Sache wie auch immer zu unterstützen, streichelt man damit das Ego, muss man dann auch noch sein Antlitz in eine Kamera halten und seine Marke bewerben. Es werden ohnehin Generationen vom Besitz dieser Menschen zehren, ohne Anstrengung und Leid. Vielleicht sogar unabhängig davon, wieviel Geld an dem Abend liegen gelassen wurde.


vorbeigelaufen

In den letzten Jahren habe ich bei Alan Watts[4] angestreift, es hat aber nie bei mir „emotional eingehackt“. Dieser Videoessay über das Buch I Am A Strange Loop[5] dass mir eine Idee davon vermittelt hat was „We are spirits in the material world.“ bedeuten könnte.
You are a strange loop
|youtube.com
Dazu ist die aktuelle Episode des Permanently Moved Podcast gekommen. Die „Kopien“ und „Schattenkopien“ die in dem Essay zu I Am A Strange Loop erwähnt werden, finde ich in dem Kontext „Clock time vs Plot time“ als passend.
301 – 2006 – Clock Time vs Plot Time
|permantenlymoved.libsyn.com
Wenn man Rituale als „synchron stattfindende Ereignisse“ sieht, an dem sich neben einem nicht nur die aktuell teilnehmenden, sondern alle Menschen, die in der Geschichte des Rituals jemals teilgenommen haben versammeln, kann man das wieder zu den Kopien der Schleifen anderer führen.
Wobei mir die Vorstellung davon, dass die anderen Schleifen als Farbe in meiner Schleife integriert werden—wenn man das Video schaut wird man das Bild verstehen—ein wenig besser gefällt.

Judging by the variant covers for DC’s anniversary books this year, the 1950s was a fine looking decade.
|waitwhatpod.tumblr.com
Die Cover schauen wirklich gut aus. Wäre spannend die Figuren auch wieder in diesen Designs in den Geschichten erscheinen. Bis auf Wonder Woman—bei der bin ich Unterstützer der Hosen, und da muss das restliche Kostüm angepasst werden.

Google redraws the borders on maps depending on who’s looking
|washingtonpost.com
Willkommen in der postfaktischen Welt….

The mattress landfill crisis: how the race to bring us better beds led to a recycling nightmare
|theguardian.com
Ich verzweifle langsam daran, dass alles Gift ist.

Old Musicians Never Die. They Just Become Holograms.
|nytimes.com
Im Artikel wird einmal die Phrase „adding to the illusion of a three-dimensional conjuring“ benutzt—und ich stelle mir solch ein Konzert vor, wie eine Seance. Gruselig. Andererseits, spannend wie die Menschheit ihre Kulturpraktiken anpasst.

Aluhut mit Stil….

Damit Scanners Fiktion bleibt

fußnoten

[1] Billie Eilish – No Time To Die
|youtube.com
[2] Garbage – The World Is Not Enough
|youtube.com
[3] Stranger Things 4 | From russia with love… | Netflix
|youtube.com
[4] Alan Watts
|en.wikipedia.org
[5] I am a strange loop – Douglas R. Hofstadter
|amazon.de

#103-2019

Star Wars | Realitätsferne | Space Coke | Immersion | Disney+ | Vaterfreuden

Teile der Star Wars Enthusiasten beschweren sich über den Mangel an Realismus welchen das abgestürzte Stück Todesstern am Ende des aktuellen Teaser Trailers darstellt.
Haben wir schon Brotmesser mit einer klinge aus „stabilem Plasma“[1]? Nein? Dann kann da Ruhig ein Trümmerstück ohne jeglichen Halt in der Realität herumkugeln.
Anacheinend hat niemand sonst in meiner Filtersphäre den Eindruck das der Teaser ein „Wir haben auf die richtig echten Fans gehört.“ Statement ist.

Vorgestern habe ich im Wait, what? Podcast[2] die Sprecher noch über den Grad der Immersion in der neuen Disneyland Attraktion Star Wars – Galaxy’s Edge im Bezug auf die gereichten Getränke tratschen gehört. Dabei ist die Idee gefallen, dass es einen ja herausreißen muss, wenn jemand mit einer Cola Dose ums Eck kommt.
Beim Galaxy’s Edge Vortrag auf der Celebration ist bestätigt worden, dass dies tatsächlich überlegt worden ist. Also hat man in Aurebesh beworbenes Cola vorgestellt[3]. Ebay ich komme.
Niv hat mich über das Angebot von Disney’s kommenden Streaming Service, Disney+, aufgeklärt. Puh, wenn der in Europa mit densebem Angebot startet, überlege ich mir ob ich bei Netflix bleibe. Spannend wird auch, ob mit einem eventuellen Start von Disney+ auch Services wie Hulu -die ja durch den kauf von Fox im Portfolio der Maus sind- ebenfalls bei uns starten.
Die ganzen Dokumentationen werden spannend und die Wande/Vision Serie klingt erst einmal wie die Erfüllung eines Kindheittraumes von mir. Scarlett Witch und Vision waren immer mein Lieblingspaar bei Marvel Comics analog zu DCs Big Barda und Mister Miracle.

Die Colitis hat sich wieder gemeldet. Schneuzen mit dem Hintern; dazu das Gefühl, ein kalter, stumpfer Gegenstand wandert die Eingeweide auf und ab.
Mich freuts nicht mehr.

Kirby macht schon Schritte wenn er nicht daran denkt, dass er sich im Moment nirgens stützt.

fußnoten

#95-2019

Vaterfreuden | Star Trek Discovery | The Green Lantern | Lies diesen Eintrag –nicht. Doch. Oder?

Kirby ist unglücklich gestürzt, und hat zum ersten Mal –in Anwesenheit seiner Eltern– Nasenbluten gehabt. Der Geschmack dürfte ihn mehr gestört haben als die Suppe; denn er ist nach zwei Minuten des Klagens wieder auf dem Weg zum Klettern gewesen.

Ich hoffe das niemand am Arbeitsplatz den Unterhaltungen der Liebhaberkollegen und mir belauscht. „Deppat, aber lustig.“ wie einer unsere Gespräche zusammengefasst hat, ist viel zu nett. Ich frage mich nach manchen meiner Wortspenden „Wo ist das jetzt hergekommen?“; aber wenn man weiß wo man steht, kann man sich leichter orientieren.
Und wo ist das hergekommen?

Ich versuche seit ein paar Tagen meinen Sweet-Spot bei der Schlafdauer zu finden, was mir gestern genug Zeit verschafft hat um mich durch Star Trek Discovery zu schauen. Ja, ich mag die Serie nicht besonders, aber sie schaut schön aus und es interessiert mich wie die Kreativen das Schiff auf Kurs mit dem restlichen Canon bringen werden.
SPOILER!!
Das Make-Up von Pike im Rollstuhl war mir zu viel. Ich habe diese direkte Vermittlung seiner Zukunft schon ein wenig übertrieben gefunden, aber die Frau hat mich darauf Aufmerksam gemacht, dass nicht jeder seine Kindheit mit so viel Pop-Kultur verbracht hat wie ich, und die meißten Leute keine Ahnung davon haben was Captain Pike passieren wird.
Getroffen hat mich die Darstellung eher, weil ich seinen „ersten“ Auftritt in TOS mit Schrecken in Erinnerung habe. Sein verbranntes Gesicht, der Rest seines Körpers in eine ambulante „eiserne Lunge“ gesperrt und zwei Lampen als einziger Weg der Kommunikation….öha, ich denke ich habe einen Grund für meine diffuses Gefühl in meinem Körper eingesperrt zu sein. Und das Make-Up hat auf mich übertrieben gewirkt. Wie ihm dann auch noch das Konterfei geschmolzen ist, konnte ich wieder durchatmen; aber der Schrecken war leider auch dahin. Da sxhaudert es mich mehr, wenn ich an den „klassisch entstellten“ Pike denke.
/SPOILER!!

Ich habe gedacht, noch bei The Green Lantern aufholen zu können; weiter als zum Cover von Heft vier bin ich nicht gekommen. Aber das hat es in Sich.

the-green-lantern-no4-2019
The Green Lantern no.4 (2019)
Rechte liegen beim Inhaber

Klassisch. Vor allem der Covertext gefällt mir. Morisson erwähnte ja eine Zeitlang bei jeder Gelegenheit wie gut er das Cover von The Flash no.163 gefällt.

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The Flash no.163 (1966)
Rechte liegen beim Inhaber

Und im Zuge seiner Multiversity Serie hat er mit Ultra Comics no.1 ein ähnliches geliefert.

ultra-comics-no1-2015
Ultra Comics no.1 (2015)
Rechte liegen beim Inhaber

#91-2019

professioneller Alltag | Star Trek | The dead don’t die | Kurt Weinzierl

Kurz Mitternacht habe ich den Arbeitsplat verlassen; zum Glück, das geplante Ende war ein paar Stunden später. Schlafen konnte ich allerdings nicht gleich, also habe ich beim Fernsehen aufgeholt: Doom Patrol bleibt überraschend unterhaltsam. Auch wenn man merkt das Budget gespart wird, überspielt man das recht gut.
Bei Star Trek Discovery ist es mir vorgekommen als wäre Michael die Sendung welche versucht ihrer Mutter, welche das Publikum darstellt, zu „gefallen“.
Bei Star Trek Voyager habe ich die Q Suizid Episode erreicht[1]. Aufgrund der Depression spricht die mich natürlich besonders an.
Der Tagesplan hat bedingt das ich zeitig aufstehe, was im Nachhinein nicht notwendig gewesen ist. Die Zeit habe ich zum Tausch der Küchenarmatur genutzt. Sanitärarbeiten sind ein Buch mit sieben Siegeln für mich; ja, es ist mir bewusst das man nur Ventile schließt und öffnet und moderne Wascharamturen nicht mehr Arbeit erfordern, als zwei Muttern festzuziehen. Wenn aber erwas nicht hinhaut wirds nass, und der Gedanke bereitet mir Panik.

Nachmittags haben wir einen langen Spaziergang gemacht. Man hat doch ein wenig Panik, das wärmere Wetter wird nicht lange halten.

Ob der Trailer zu dem neuen Film von Jim Jarmusch ein Aprilscherz ist?[2]

Als mir Kurt Weinzierl eingefallen ist, musste ich an eine Werbung mit ohm denken, die ich in meiner Kindheit im Kino gesehen habe, und mir manchmal ungefragt von der internen Regie vorgespielt wird[3].

Die neue Kaiserliche Era in Japan wird Reiwa genannt werden.

fußnoten

#78-2019

Vaterfreuden | Werbung | Polidig | Tokusatsu GaGaGa

Der Schlafcoach ist mit unseren Fortschritten zufrieden. Zusammen haben wir das weitere Vorgehen geplant; natürlich muss Kirby auch mitspielen.
Obwohl wir den gestern durch die Gegend „getrieben“ haben, hat sein freundliches Wesen behalten. Abends habe ich ihn eine Stunde früher ins Bett gebracht. Er ist ohne Unterstützung eingeschlafen.
Vorher hat er wieder ein paar Minuten lang das Cover des The complete Star Wars artworks of Ralph McQuarrie Buch betrachtet; welches eine Konzeptversion von C-3PO und R2D2 zeigt.

mcquarrie-concept-droids
aufgenommen bei der Star Wars – Identities Ausstellung 2016

Mir ist gestern folgende Werbung in den Instagramm Feed geschaltet worden:

wasser-werbung

Premium Wasser aus Wien….die Wiener Wasserwerke liefern eines der hochwertigsten Trinkwässer in unsere Wohnungen; wir füllen unsere Heusln[2] damit, weil kein Schwein sich für Nutzwasserleitungen interresiert. Und dann kommen solche Idioten mit einer derartigen Werbung daher. Da können die Möchtegerns wieder einedrahn[3]….

Bei einer Brexit Debatte am Arbeitzplatz bin ich laut geworden. „Wir“ ist in den Köpfen der Menschen noch nicht angekommen. Auch wenn die Insulaner es so wollen, es hängt mehr daran. Gut, die Europäisxhe Union macht gerade alles erdenklich mögliche um unsymphatie sich selbst gegenüber zu erzeugen, was ebenso frustrierend ist; ich habe aber Freunde und Verwandtschaft auf der Insel und die haben im Moment ein wenig Angst. Wir beziehen Ersatzteile aus England, und da wissen wir im Fall der Fälle auch noch nicht wie schnell China uns da etwas liefern kann bzw. möchten wir keine Ausbeuterfabriken unterstützen.


Ich habe Tokusatsu GaGaGa fertiggeschaut. Sieben Episoden sind zu wenig gewesen; dafür verbingt man nicht zu viel Zeit mit den negativen Aspekten des Otaku[1] Daseins.

fußnoten

  1. Otaku |en.wikipedia.org
  2. Heisl/Heusl = Toilettenschüssel
  3. einedrahn = hineindrehen, angeben