Comics!

Devil’s Reign no.1 (2021)

Wilson Fisk ist momentan der Bürgermeister von New York.
Richtig, der Kingpin.
Und der ist—aus Gründen—so angefressen auf Daredevil, dass er ein Verbot von Superhelden in New York ausruft.
Wieder richtig, hatten wir bereits in ähnlicher Form in Civil War vor 14 Jahren. Nur floß in der Zeit ordentlich Wasser den heimischen Strom herunter, und statt Mark Millar schreibt Chip Zdarsky. Und diese eine Seite zeigt, dass der sein Publikum für intelligent genug hält, zu verstehen auf welcher Seite Captain America steht. Später hält er zwar eine kurze Rede mit den «klassischen» Phrasen, aber zumindest ohne einer Kamera im Gesicht.

devils reign no1 2021
aus Devil’s Reign no.1 (2021)

Ich hoffe, die politischen Ambitionen einer anderen Figur in Zusammenhang mit deren Rolle in Civil War bleibt nicht unerwähnt.
Oh, und bei der Vignette mit Jessica Jones und Luke Cage wurde ich zu Beginn an Bill Foster’s Rolle in Civil War erinnert, aber ein Shocker Roboter würde niemanden vor dem Ofen hervorholen.
Ich bin gespannt auf das nächste Heft.

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Made in Korea no.6 (2021, abgeschlossen)

Made in Korea’s Ende sollte mir eigentlich nicht gefallen. Es ist ein … «billig» fiel mir ein, passt aber nicht vollends. Die Geschichte endet in einer Ecke aus der sie mit einem esoterischen Kniff, der bezogen auf die Natur des Protagonisten—ein humanoider Roboter—Sinn macht, entkommt. Empfehlen würde ich die Serie trotzdem. Zu Beginn meint man wohin die Geschichte um einen Roboter, der immer menschlicher wird, gehen wird. Dann zog der Plot mir so rasch den Teppich unter den Füßen davon, dass ich es an diesem Punkt nur empfehlen kann.

Die Seite unten wählte ich aus, weil sie für mich zeigt, wie die Gesellschaft Ihre Kinder behandet. Wir zerlegen Sie, und bauen Sie nach unseren Vorstellungen wieder auf. Nicht Alle, aber wenn ich an meine Schulzeit denke, war da schon recht viel Indoktrination dabei.

made in korea no6 2021
aus Made in Korea no.6 (2021)

/ 2021-12-9
/ #comics

alle Bildrechte liegen bei deren Inhabern

Run!

[gelesen] The Writer’s Tale: The Final Chapter – Russel T Davies, Benjamin Cook

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Bildrechte liegen beim Eigentümer

vom Buchrücken:
»For this new edition of The Writer’s Tale, Russell T Davies and Benjamin Cook expand their in-depth discussion of the creative life of Doctor Who to cover Russell’s final year as Head Writer and Executive Producer of the show, as well as his work behind the increasingly successful Torchwood and The Sarah Jane Adventures spin-offs. Candid and witty insights abound throughout two years‘ worth of correspondence, covering David Tennant’s last episodes as the Doctor and the legacy that Russell and David leave behind as a new era of Doctor Who begins.«

2007 hatte Journalist Benjamin Cook eine Idee für einen Artikel für das Doctor Who Maagzine: Headwriter/Producer/Showrunner Russel T. Davies—der die Serie 2005 wider Salonfähig machte—könnte doch den Prozess des Drehbuchschreibens Dokumentieren; die dritte Weihnachtsfolge würde sich anbieten.
Davies willigte ein, allerdings stoppte die Korrespondenz der Beiden nicht nach der Ausstrahlung der Weihnachtsepisode, sondern erst mit der Ablöse von Davies durch Stephen Moffat.

»The Show must go on.« ist ein Credo in der Unterhaltungsindustrie, nur sprechen die wenigsten davon, was dies den Beteiligten kostet. Davies beschreibt die Kosten offen, allerdings selten mit Wehklagen. Sein Schreibprozess beinhaltet Raubbau an seiner Gesundheit, aber er fürchtet, dass er ohne diesen nicht mehr die gewohnte Qualität abliefert. Dazu gesellen sich versäumte Zusammenkünfte mit Familie und Freunden, welche mit Kollegen, Journalisten und Fremden ersetzt wurden.
Oft spricht er von der Notwendigkeit dieser Opfer, weil der kreative Prozess der Mittelpunkt seiner Person ist; das Auge des Sturms.
Nach der Lektüre meine ich besser zu verstehen, wieso diverse Entscheidungen getroffen wurden: Budgetänderungen, die Finanzkrise von 2008, Terminänderungen, Davies‘ Biografie und der menschliche Faktor.

Es wird nicht nur von Dramen und durchgerauchten Nächten gesprochen. Die Freude am Prozess des Schaffens, der Übersetzung einer Idee in eine für Andere erlebbare Form, bleibt immer Präsent.

:: gelesen | film ::

Stan’s Soapbox

[gelesen] True Believer: The Rise and Fall of Stan Lee

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Cover
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Vom Buchrücken:
»The definitive, revelatory biography of Marvel Comics creator Stan Lee, an artist and entrepreneur who reshaped global pop culture—at a steep personal cost.«

Natürlich las ich das Buch mit der Erwartung, dadurch weitere Munition für «meinem Feldzug» gegen den Status der Person Stan Lee zu erhalten. Und obwohl ich diese geliefert bekam—in seinen späten Jahren gab es mehr als nur eine Fragwürdige Entscheidung, welche bei einer Klärung vor Gericht mit «Aber ich bin doch nur ein alter Mann.» beantwortet wurden—erfuhr ich unter anderem etwas, das ich schändlicherweiße vergaß: Stanley Lieber war ein komplizierter Mensch in ebensolchen Umständen.

Das Buch beschreibt die Verwandlung von Stanley Lieber zu Stan Lee—vom Zeugen der großen Depression der seinem Leben in ein besseres entkommen wollte, und sich am Ende damit eine weitere Zelle schuf, aus der er nicht mehr ausbrechen konnte. Die Steine für dieses Gefängnis gewann er durch die Abrisse der Brücken zu Menschen, welche ihn unterstützten. Und den Schlüssel vertraute er Menschen an, die mit seinem Verbleib in dieser Zelle Geld verdienten/noch immer verdienen.

Der Text spart nicht mit Details—vor allem im letzten Drittel, in dem sich hauptsächlich juristische Vorgänge im Fokus befinden—wird aber nie zur reinen Auflistung der Ereigniskette, sondern platziert einen durch die Interviews mit Beschuldigten und Betroffenen in die Situation, lässt einen daran teilhaben, wie die Leiter eine Sprosse nach der Anderen nach unten geklettert wurde.
Und das ist die große Stärke des Buches, dass es eine Führung durch die Biografie ist, und kein Vortrag der Fakten.

Leseprobe auf der Webpräsenz des Autors | abrahamriesman.com

zum Thema passend:
Marvel Comics: The Untold Story – Sean Howe | amazon.com
Kirby: King of Comics – Mark Evanier | amazon.com

:: comics | gelesen ::

131 :: Inspektor Hirnzerstörer

Kirby ist unerwartet aufgestanden, hat sich ein Buch geschnappt und sich zum pinkeln auf seinen Topf gesetzt. So stolz ich auf Ihn bin, war es…erschreckend mitanzusehen. Jeder Entwicklungsschritt Richtung Selbstständigkeit fühlt sich wie „Deine Dienste werden nicht mehr benötigt, Vater.“ Er braucht mich wohl nurmehr als vorgewärmtes Kopfkisssen zum Mittagsschlaf.

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Wir haben damit begonnen, Lewis[1] nachzuschauen—eine Krimiserie, welche die weiteren Erlebnisse aus dem gleichnamigen Polizeibeamten aus der TV Serie Inspector Morse[2] erzählt. Hirnzerstörer TV, aber sehr britisch. Besser als sich mit YouTube Verschwörern das Denken zu rasieren.
Was ich allerdings sagen bzw. vor was ich warnen möchte, ist die Tonqualität der DVDs—die meisten Stimmen übersteuern.

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Apropos Ton: ich habe mich in den Kleiderschrank gesetzt und mich beim vorlesen aufgenommen.
Abends beim Probehören hat es mir die Zehennägel aufgedreht. Morgen werde ich die Mikrofone aus dem Regal holen, anscheinend sind die Primo Kapseln nicht ideal für Stimmen. ich muss sie allerdings auch einmal ins Feld ausführen, vielleicht liegt der Fehler an der Kapsel selbst. ich habe sie mir hinter die Ohren gezwickt, aber das erklärt das komische Rauschen nicht. Die Kapseln sind auch in den Uši Mikrofonen von LOM[3] verbaut, von denen bin ich begeistert.

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Anthony Daniels wird in I am C-3PO manchmal unsympathisch—ich habe das Buch zuendegelesen. Einerseits ist er der einzige Star Wars Schauspieler, der in jedem Film und vielen B-Canon Produktionen mitgewirkt hat, aber nur wenige kennen sein Gesicht. Die Wunde, die er in seiner Rolle als ambulante „Requisite“ erfahren haben muss bzw. durch das Kostüm erfahren hat, wird wohl nie ausheilen. Auch wenn George Lucas ihm einmal gesagt hat, dass er einen guten Job gemacht hat.
Meiner Liebe zu 3PO wird das geschriebene keine Abbruch tun—und was man Herrn Daniels nicht absprechen kann, ist die Liebe zu den Fans und der Wertschätzung deren Vertrauens. Und das war schön zu lesen.


[1] Lewis (tv series) —en.wikipedia.org
[2] Inspector Morse —en.wikipedia.org
[3] Uši microphones —store.lom.audio

131-2019 | 131-2018

22mar20

Mein Mjolnir

Schnee! Ist um die Jahreszeit eigentlich üblich, aber das Letzte gewesen mit dem wir gerechnet haben.
Kirby hat sich anfangs gefreut – und uns recht schnell gezeigt, dass wir den Spaziergang abkürzen sollen.

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Während Kirby’s Mittagsschlaf, habe ich wieder den Platz eingeräumt bekommen, den ich zum lesen brauche – und die Chance genutzt um Jason Aaron’s Thor Run zu beenden. Im Lesefluss von King Thor no.4 (2019), habe ich darauf vergessen welchen Platz im Kanon dieses Heft einnimmt – den Abschluss der Reihe unter Aaron’s Autorenschaft. Hier wird nur draufgehauen – jede Seite gibt mindestens zwei Albencover her. Und wenn man denkt, dass es vorbei ist, geht es weiter. Und noch einmal. Und noch einmal.

King Thor rides a shark into battle. In space.
aus King Thor no.4 (2019)
Bildrechte liegen beim Inhaber


Am Ende bleibt nurmehr das Echo des Donners.
Im Nachwort wird man daran erinnert, dass seit dem aufschlagen des ersten Heft ssieben Jahre vergangen sind. Ich weiß noch wann und wo ich es gelesen habe: ein Donnerstag während meiner Mittagspause in einem Regieraum auf einem Nexus7 Tablet. Der Große hat ein paar Monate davor das Unternehmen verlassen, und ich fühlte mich ohne seine Gegenwart verloren – mein Arbeitspapa hatte mich verlassen.

Dann spüre ich das Gewicht von Kirby auf meinem Arm. Und ein Thema der Geschichte des…“fiktiven“ Thor’s, ist die zwischen ihm und dem Allvater Odin. Später habe ich Kirby meine Hand entgegengestreckt – er ist zu mir gekommen, hat meinen Daumen genommen, und mich zum spielen zu sich gezogen. Kirby ist mein Mjolnir[1], ich könnte versuchen seiner würdig zu bleiben.

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Mich erreichen so viele Informationen dazu, wie es in der Welt gerade ausschaut, und ich muss mich zusammenreißen, um es hier zu wiederholen…es ist ohnehin schon deprimierend genug, dass wir gerade erkennen was es heißt, das Fundament einer Gesellschaft aus Geld zu gießen.


[1] Mjolnir (comics)
–en.wikipedia.org