Menschen in Kostümen ausgenommen

– 7apr20 –

Während Kirby einen Schluck aus seiner Flasche nimmt, fliegt ein Stück Fauna auf Ihn zu – und verharrt vor uns für ein paar Momente im Schwirrflung. Wir haben uns überrascht angeschaut und ich habe die Frage gestellt, die wir uns wahrscheinlich beide in dem Moment gestellt haben „Deppat Oida? Is des a Kolobri gwesn?“[2]
GoGoDuck[3] hat mich dann in Richtung Wahrheit geleitet: Wir haben ein Taubenschwänzchen gesehen – und wir sind nicht die Einzigen, welche es mit dem Kolibri verwechselt haben.

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Meinem Denken geht es nicht gut. Die Frau hat die 500 Meter Paracord verräumt.
Ich komme mir verarscht vor, wenn ich der Frau sage, dass ich es nicht in Ordnung finde, das Kirby zu viele „Bewegungsspielzeuge“ herumstehen hat, und jetzt auch noch ein Roller da ist, und Sie dann trotzig die Sprossenwand abbaut. Auf die Frage „Sollten wir nicht darüber nachdenken keine solcher Sachen mehr zu kaufen?“ Habe ich zwar ein „Ja.“ bekommen – der Roller ist trotzdem gekauft worden.
Und ja, ich habe auch viel Scheiße in den Regalen stehen, die ich oft nicht einmal mit meinem dritten Auge anschaue, nur sehe ich das nicht als Argument dafür einen Fuhrpark für Kirby anzuschaffen, sondern mich in Zurückhaltung zu üben.

Was ich nicht kann. Ich wollte das Captain Future[4] blu-ray Set mit den japanischen Originalschnitten kaufen, und mich nach der Feststellung des Preises für die Ultra Seven[5] Box entschieden.

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Während der Mittagspause habe ich mich dazu entschieden, es Kirby gleich zu tun und zu schlafen. Aber ich konnte nicht zur Ruhe finden. Meine Gedanken sind nicht gekreist und ich war auch körperlich nicht unruhig – ich war…zu präsent.

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Ein paar der Raupen, um die wir uns kümmern, haben sich verpuppt. Der Nachbar ist ein wenig stinkig, weil er es nicht mitbekommen hat.

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Bei der Meldung über die kopulierenden Pandas in Hong Kong, hat mir die Regie die Szenen aus einer Dokumentation aus dem Zoo eingespielt: Zwei Exemplare unterschiedlichen Geschlechts sind seit ein paar Tagen mit Gerüchen des Anderen und Pheromonen rollig gemacht, und dann in einem Gehege zusammengebracht worden.
Keiner der Beiden hat in seinem bisherigen Leben einen anderen Panda zu Gesicht bekommen – Menschen in Kostümen ausgenommen.
Die Geschichte hat damit geendet, dass das Weibchen verstört in einer Ecke einen Ball gekaut hat, während das Männchen auf ein Regal geklettert ist, um dort unter verzweifeltem Gekreische auf seine Erektion zu deuten.
Alles unter der Aufsicht von ein paar Personen die Notizen gemacht haben. Was steht wohl auf den Zetteln?[6] Kann aber auch sein, dass dies das übliche Verhalten von rolligen Pandas ist, und ich zu verklemmt bin.


vorbeigelaufen

Editing the Buttholes Out of ‘Cats’ Was a Total Nightmare for VFX Crew
–thedailybeast.com


fußnoten

[1] Taubenschwänzchen
–de.wikipedia.org
[2] Sind wir dumm Dicker? War das etwa ein Kolibri? und natürlich habe ich mir das nur gedacht, der Gedanke es ausgesprochen zu haben erscheint mir humorvoller
[3] DuckDuckGo.com – eine alternative Suchmaschine
[4] Captain Future
–en.wikipedia.org
[5] Ultra Seven
–en.wikipedia.org
[6] In unserer unendlichen Blödheit – habe die Dokumentation mit den Liebhaberkollegen geschaut – haben wir uns zusammengesponnen, dass „stölende Elektion“ darauf stehen könnte.

Interpretation des Weltraums

– 6apr20 –

Mister-Miracle-is-being-strangled
Ausschnitt vom Cover von
Mister Miracle no.25 (1978, DC-Comics)
Bildrechte liegen beim Inhaber

Kirby und ich haben uns mit Fingerfarben ins Bad gesetzt und gemalt.
Und als wir fertig waren, habe ich mir ernsthaft überlegt, Leinwand und Farbe aufzutreiben. Es war schön wie er plötzlich damit begonnen hat, bei mir mitzumalen und ich bei seinem Werk. Am Ende haben wir eine Art psychedelischen Elefanten geschaffen, der durch eine Interpretation des Weltraums galopiert.

Und das haben wir auch gebraucht, nachdem wir am Vormittag eine Meinungsverschiedenheit dadurch gelöst haben, indem ich mich einfach zu Ihm auf den Gehsteig gelegt habe. Der Klügere hat nachgegeben – Kirby ist aufgestanden und hat den von mir vorgegebenen Weg eingeschlagen.

Karmakredit

ich werde versuchen die Tagesnotizen von nun an in „Echtzeit“ und nicht mehr im Nachhinein zu schreiben. Mein Hirn macht das nicht mehr so ganz mit.

– 29&30mar20 –

Die folgenden Worte werden mich noch unsympathischer machen, und ich gebe zu sie sind aus Neid und Schadenfreude entstanden:
Es beruhigt mich, dass die Leute im Speckgürtel – die sogar Ihren Alltag damit finanzieren indem sie Tipps zum Umgang mit Kindern geben – ebenso an der ganztägigen Präsenz ihrer Familie verzweifeln, wie ich es gestern bin.
Aber ich wünsche uns allen eine rasche Umkehrung dessen.

Kirby hat unruhig geschlafen. Ich habe Ihn bis zwei Uhr früh begleitet, dann hat die Frau übernommen. Die konnte aber nicht mehr einschlafen und war dementsprechend fertig als ich aufgestanden bin.
Kirby und ich haben Sie ins Bett geschickt – aber was ich auch probiert habe, ich habe es nicht geschafft Kirby „ruhig“ zu halten. Ich bin durchgedreht. Geflucht habe ich… Als die Frau den Versuch zu Ruhen aufgegeben hat, bin ich Sie auch noch angefahren. Mich belastet die permanente Anwesenheit von Menschen – unabhängig vom Verwandtschaftsgrad. Ja, ich freue mich darüber, dass ich Zeit mit meinem Kind verbringen kann. Ich wünschte, es wäre eine Zeit, in welcher der Hinterkopf nicht permanent darüber nachdenkt, wie die Schulden die derzeit gemacht werden, von der Gesellschaft gestemmt werden – und vor allem wieviel Gewicht unsere Kinder auf Ihre Schultern laden dürfen. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn er mit einem Buch ankommt, ich mich in den Schneidersitz begeben darf, und wir miteinander zum x-ten Mal z.B. Nick und der Wal[1] durchblättern.

Und es ist schön seiner Entwicklung zuzuschauen. Da kommen immer mehr Worte vor, die immer präziser ausgesprochen werden. Seine Bewegungen werden immer genauer – er zeichnet aus dem Handgelenk und hält den Stift, als würde er etwas aufschreiben wollen.
Und er erkennt die Welt. Das Garagentor macht Ihn vor Freude und Aufregung fertig. Heute habe ich Ihn gefragt, ob es etwa das Tor nach Garagastan ist – oder Saudi Garagien.

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Trotzdem: ich könnte besser auf meine Stimmung achten. Die Wolken in meinen Gedanken werden wieder dichter.

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Langsam fühle ich mich als mündiger Bürger ein wenig von meiner Landesverwaltung verarscht. Ich habe denen schon am Freitag nicht geglaubt, dass es keine Verschärfungen der Maßnahmen geben wird. Die Kurve steigt, es gibt schönes Wetter und die Testergebnisse erscheinen im Nachhinein. Außerdem weiß ich ja aus Brüderlein fein’s professionellem Alltag, dass sich genug Irre trotz positivem Test in deren Quarantäne an den Arbeitsplatz gestellt haben – haben ja nix. Die Maskenpflicht in Supermärkten wirkt auf mich nebenbei wie eine Erziehung zur Rationierung, so voll wie die Einkaufstaschen der Menschen hier sind – aber ich lebe in einem Brennpunkt was hamstern angeht. Dazu wird immer wieder der Schutz der Risikogruppen erwähnt – und dann sieht man Senioren beim flanieren. Meine Großmutter ist heute zur Bank marschiert, anstatt die Kreditkarte zu benutzen, die man Ihr dort aufgeschwatzt hat. Und natürlich war sie danach einkaufen. Auf Anfrage braucht sie nie etwas…

Kollegen aus Deutschland haben nachgefragt wie es uns in der Firma geht. Bei denen steht eine möglich Sperre bis zu einem Zeitpunkt im Raum, bei dem es mich auf den Scheißer gesetzt hat.

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In den „Mittagspausen“ schaue ich im Moment Ultra Q[2]. Das ist die Serie, der ich unter anderem Ultraman[3] verdanke, allerdings ist sie von den damals in Japan populären Sendungen Twilight Zone[4] und Outer Limits[5] inspiriert – nur das hier in jeder Episode ein größeres Monster auftritt. Jetzt verstehe ich, wieso die Effekte so gelobt und die Serie so geliebt wird: Für ihre Zeit ist sie herausragend. Schon alleine der Umstand, dass man auf 35mm Film gedreht hat, gibt dem ganzen ein Gefühl „größer“ zu sein. Ja, sicher schaut es entsprechend aus, kommt aus dem Jahr 1966, aber man sieht und spürt und die Arbeit die drinnen steckt.
Vielleicht bin ich deswegen gerade so fixiert auf Ultraman, auch die moderneren Versionen, weil man die Hände spürt – auch wenn jetzt mehr Computereffekte zu sehen sind als noch vor ein paar Jahren.
Anscheinend habe ich verstanden was gemeint wird, wenn man sagt „Effekten aus dem Computer fehlt es an Präsenz.“

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Bandai hat eine Ankh[6] Figur in der Shinkocchou-Seihou Reihe auf den Markt gebracht. Kurz: Sie haben einen schwebenden Unterarm samt Hand in deren Luxusspielzeugreihe hergestellt.
My shiny toy robots[7] hat es sich geleistet, damit wir es nicht tun müssen.


[1] Nick und der Wal
–stiftunglesen.de
[2] Ultra Q
[3] Ultraman
[4] The Twilight Zone
[5] The Outer Limits
–en.wikipedia.org
[6] Ankh (Kamen Rider OOO)
–kamenrider.fandom.com
[7] Toybox REVIEW: S.H. Figuarts -Shinkocchou Seihou- Ankh (Arm)
–myshinyrobtos.com

20mar20

Hinsetzen, Steine streicheln

Manchmal löst man Erziehungsschwierigkeiten nicht damit, den Griff um das Kind noch fester zu schließen, sondern indem man sich hinsetzt und nichts macht – außer zu lächeln und Steine zu streicheln wenn man dazu aufgefordert wird.

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Ich habe mich bei einem Vorleseservice als – Überraschung – Vorleser beworben.
Und jetzt federe ich wegen des Aufnahmetests.

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Mit Die Natur des Menschen habe ich meinen nächsten Manga zum Thema „Vignetten aus dem Leben“ zu lesen begonnen.

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Wer mit mir auf Telegram tratschen möchte, kann das ab jetzt tun. Username schicke ich gerne auf Anfrage.

15mar20

Nachmittags verlangt das Telefon nach meiner Aufmerksamkeit – der Chef ruft an. Morgen braucht bis auf ihn keiner aus der Abteilung am Arbeitsplatz zu erscheinen. Man setzt sich erst einmal zusammen, um die Lage zu evaluieren.
Später meldet sich die Gewerkschaft – es geht um Entgeltausfälle und die Bedingungen der Kurzarbeit. Damit hat die Geschäftsführung einen Hebel um uns zum Abbau von „altem“ Urlaub und Überzeiten zu bewegen. Der Rahmen der Maßnahmen lässt mich an mancher Projektion zweifeln – aber die Frau holt mich auf den Boden zurück, indem Sie mich daran erinnert, dass man eben langfristig planen muss.

Yashica Electro 35 | Ilford hp5 400+1

die liebe Familie

Wir versuchen uns zu Hause einzuigeln. Vormittags funktioniert dies sogar gut – Nachmittags zieht es uns dann aber nach draußen. Wir setzen uns ins Auto und fahren. Und egal wie weit wir auch fahren, man entkommt den Menschen nicht. Logisch, wir sind ja überall – aber an jedem anderen Sonntag sind um diese Zeit drei Leute in den Gegenden unterwegs, aber nicht heute.
Das wird keine lustige Zeit…mein Verlangen nach Einsamkeit wird langsam und beständig intensiver.

die Allgemeinheit

Sogar die besoffenen Jugendlichen sind schon zu früher Stunde unterwegs gewesen. Versucht das Land noch den letzten Tropfen aus den letzten 24 Stunden in relativer Freiheit zu pressen? Aber jongliert man dann mit Glasflaschen – wenn man ein Huterl[1] auf hat? Vielleicht ist das auch der beste Zeitpunkt um zu leben.

Vaterfreuden

Es kommen immer mehr verständliche Worte in Kirbys Brabbeln vor. Auch wenn die Anzahl nicht ausreichend dafür ist, man bekommt immer öfter den Eindruck eine Unterhaltung zu führen.
Wir beginnen auch, verschiedene „Bausysteme“ miteinander zu kombinieren – was die Umgebung um Seine Bahnstrecke spannender als die Bahn selbst macht. Das erinnert mich an die Kleinbahn Landschaftsplatte meines Opas. Dabei sind die Vorstellungen meines Opas mit denen von Brüderlein fein und meinen kollidiert – das ist unschön gewesen. Derzeit spielen wir mit Kirby Free Jazz, aber was wenn er seinem eigenen Beat folgen möchte? Hoffentlich bin ich dann reif und sicher genug um entweder Ihm zu folgen, oder meine eigene Kapelle zu bespielen.

was Die können…

Wien wollte es den Italiener gleich machen, und hat dazu aufgerufen, um 18h die Bundeshymne anzustimmen.
In unserem Grätzl[2] ist es still gewesen, bei Bekannten ist „I am from Austria“ angestimmt worden, und in den sozialen Medien machte ein Video die Runde, in dem ein Wiener sich über den Lärm beschwert.
Man lebt in der drittunfreundlichste Stadt der Welt[3], wieso nutzt man das nicht, und lässt die Leute jeden Tag um 18h einfach schimpfen und keppeln und granteln. So haben wir gelernt dass die Schulbildung in einem Fall tatsächlich umsonst war, es niemanden interessiert oder bekrittelt wird.


vorbeigelaufen

Gut das nicht…hätte ich mir denken können.
Doch keine volle Entschädigung bei Geschäftsausfall wegen Corona
–derstandard.at

Eine Analyse der COVID-19-Gesetze
–epicenter.works

Weils lustig ist.
Ultraman without Context
–youtube.com


fußnoten

[1] Huterl = Hut. In diesem Fall leicht alkoholisiert.
[2] Grätzl = Wiener Ausdruck für den Bereich rund um den eigenen Wohnort.
[3] Wien ist drittunfreundlichste Stadt der Welt – und trotzdem lebenswert
–kurier.at